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Mähnenspringer (Ammotragus lervia)

Der Mähnenspringer (Ammotragus lervia), auch bekannt als Berberlamm oder Barbary-Schaf, ist eine Art der Hornträger, die in den Gebirgsregionen Nordafrikas beheimatet ist. Sie gehören zu den markanten Vertretern der Gattung der Schafe und sind für ihre beeindruckenden Hörner und ihre mähnenähnlichen Haare am Hals bekannt.

Mähnenspringer sind robuste und anpassungsfähige Tiere, die in felsigen und trockenen Regionen leben können. Sie haben breite Hufe, die es ihnen ermöglichen, auf felsigem Untergrund zu klettern und schwierige Geländepassagen zu bewältigen. Ihr Fell ist dick und dicht, um sie vor der Hitze und den extremen Temperaturschwankungen in ihrem Lebensraum zu schützen.

Diese Tiere sind bekannt für ihre imposanten Hörner, die sowohl bei Männchen als auch bei Weibchen vorkommen. Die Hörner können bis zu einem Meter lang werden und sind in Form einer spiralförmigen Krümmung gebogen. Neben ihren Hörnern haben Mähnenspringer auch eine markante Mähne aus langen Haaren am Hals, die bei Männchen besonders ausgeprägt ist.

Mähnenspringer bevorzugen zerklüftetes Gelände mit steilen Felswänden und Geröllfeldern. Dank ihrer harten Hufe und ihrer ungewöhnlich starken Beine bewegen sich die Tiere auch in steilstem Gelände rasch und sicher. Ein großer Vorteil dieser Lebensweise liegt auf der Hand: Der Mähnenspringer kann Feinden wie Leopard oder Löwe relativ mühelos entkommen. Ein weiterer Vorteil wird erst bei näherem Hinsehen klar. Die hinsichtlich ihrer Nahrung nicht sehr wählerischen Tiere besetzen eine Nische in der Nahrungskette, die vielen ihrer huftragenden Verwandten verweht ist.

Mähnenspringer Steckbrief

  • Klasse: Mammalia (Säugetiere)
  • Ordnung: Artiodactyla (Paarhuftiere)
  • Familie: Bovidae (Antilopen, Rinder, Büffel, Bison, Ziegen und Schafe)
  • Gattung: Ammotragus (Mähnenspringer)
  • Art: Ammotragus lervia
  • Status: vom aussterben bedroht, geschützte Art
  • Verbreitung: Ursprünglich: Adrargebirge in Mauretanien, Hoggargebirge in Algerien, Tassili-Djado- und Aïr-Gebirge in Niger, Adrar-des-Iforhas-Gebirge in Mali, Tibesti-Ennedi-Massiv im Tschad und im Meibob im Sudan
    Verwildert: Nordamerika
  • Lebensraum: felsige Wüstengebirge
  • Maße und Gewichte: Schulterhöhe (Männchen): 112 cm
    Schulterhöhe (Weibchen): 100 cm
    Gewicht (Männchen): 145 kg
    Gewicht (Weibchen): 70 kg
    Hornlänge (Männchen): 85 cm
    Hornlänge (Weibchen): 50 cm
  • Alter: Durchschnitt: 12 Jahre
    Maximal: 24 Jahre
  • Fortpflanzung: Die Brunftzeit der Mähnenspringer fällt sowohl auf dem afrikanischen wie auch auf dem amerikanischen Kontinent in den Herbst. Während der Brunft kämpfen rivalisierende Männchen um das Recht der Fortpflanzung. Mähnenspringer erwiesen sich dabei als völlig skrupellos. Der Angriff mit gesenktem Kopf gegen einen Rivalen ist auch von anderen Schafarten durchaus bekannt, Mähnenspringer nutzen aber auch jede andere Möglichkeit, den lästigen Gegner zu besiegen. So stechen sie zum Beispiel auch gerne mit den scharfen Hornspitzen zu, wenn sich die Gelegenheit bietet. Auch „Hörnerhakeln“ ist eine beliebte Kampfweise. Dabei stellt sich ein Bock seitlich zum Gegner, verhakt seine Hörner bei diesem und versucht anschließend den Konkurrenten durch heftiges Zerren und Reissen aus dem Stand zu bringen. Diese Kampfform hat im Laufe der Zeit bei den männlichen Mähnenspringern zu einer extrem starken Halsmuskulatur geführt. Nach einer Tragezeit von 154 – 161 Tagen bringt die Mutter dann ein, manchmal zwei Junge zur Welt. Der Nachwuchs ist bei der Geburt bereits voll entwickelt und können bereits nach wenigen Stunden ihrer Mutter über Stock und Stein folgen.

Systematik des Mähnenspringers ab Familie

Äußerliche Merkmale von Mähnenspringer

Der Mähnenspringer hat ein charakteristisches Erscheinungsbild mit einem robusten Körperbau. Das Fell ist meist rötlich-braun oder grau mit einer helleren Unterseite. Ein auffälliges Merkmal ist die lange Haarpracht an Hals und Brust, die wie eine Mähne aussieht. Diese Mähne ist besonders bei männlichen Tieren ausgeprägt und kann als Zeichen der Dominanz dienen.Die Hörner des Mähnenspringers sind ein weiteres markantes Merkmal. Bei den Männchen sind die Hörner stark gekrümmt und können eine Länge von bis zu 80 cm erreichen. Sie wachsen nach außen, dann nach hinten und schließlich wieder nach innen zur Mitte hin. Die Hörner der Weibchen sind kleiner, haben aber eine ähnliche Form. Diese Hornstruktur dient nicht nur zur Verteidigung gegen Feinde, sondern spielt auch eine Rolle im sozialen Verhalten während der Fortpflanzungszeit.

Lebensraum und Herkunft

Der Lebensraum des Mähnenspringers erstreckt sich über die trockenen Gebirgsregionen Nordafrikas, insbesondere in den Atlasgebirgen. Diese Tiere bevorzugen steinige Hänge und offene Flächen, wo sie ausreichend Nahrung finden können. Sie sind an extreme klimatische Bedingungen angepasst und können in Höhenlagen von bis zu 4.100 Metern leben.Die Herkunft des Mähnenspringers reicht bis in die Antike zurück; Fossilienfunde belegen seine Präsenz in Nordafrika seit Tausenden von Jahren. Diese Tiere haben sich an verschiedene Lebensräume angepasst und zeigen eine bemerkenswerte Fähigkeit zur Anpassung an wechselnde Umweltbedingungen.

Verhalten von Mähnenspringer

Mähnenspringer leben in sozialen Gruppen, die aus Weibchen und ihren Nachkommen bestehen; Männchen schließen sich häufig nur zur Fortpflanzungszeit an diesen Gruppen an. Ihr Verhalten ist stark territorial geprägt; Männchen verteidigen ihr Revier aktiv gegen andere Männchen. Die Kommunikation innerhalb der Gruppen erfolgt durch verschiedene Laute sowie durch Körpersprache.Diese Tiere sind ausgezeichnete Kletterer und nutzen ihre Fähigkeiten, um steile Hänge zu erklimmen und sich vor Fressfeinden zu schützen. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus Gräsern, Kräutern und Sträuchern, die sie in ihrem Lebensraum finden können. Während der heißen Tageszeiten ruhen sie oft in schattigen Bereichen oder unter Felsen.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung des Mähnenspringers erfolgt hauptsächlich zwischen September und November. Während dieser Zeit zeigen die Männchen ein auffälliges Balzverhalten, um Weibchen anzulocken. Die Tragzeit beträgt etwa 160 Tage; die meisten Lämmer werden zwischen März und Mai geboren.Die Aufzucht der Jungen erfolgt meist durch das Weibchen allein; es kümmert sich intensiv um den Nachwuchs und bringt ihm bei, wie man Nahrung findet. In der Regel wird ein Junges pro Wurf geboren, wobei Zwillinge selten vorkommen.

Gefährdung

Der Mähnenspringer wird von der IUCN als nicht gefährdet eingestuft (least concern). Dennoch gibt es lokale Bedrohungen durch Lebensraumverlust aufgrund menschlicher Aktivitäten wie Landwirtschaft und Urbanisierung sowie durch Wilderei. Schutzmaßnahmen sind wichtig, um sicherzustellen, dass diese Art weiterhin gedeihen kann.Die Anpassungsfähigkeit des Mähnenspringers an verschiedene Lebensräume bietet ihm eine gewisse Resilienz gegenüber Umweltveränderungen. Dennoch sind langfristige Schutzstrategien erforderlich, um seine Populationen zu erhalten.

Quellen

https://www.depts.ttu.edu/nsrl/mammals-of-texas-online-edition/Accounts_Introduced_Artiodactyla/Ammotragus_lervia.php

https://www.iucnredlist.org/species/pdf/22149987

https://animaldiversity.org/accounts/Ammotragus_lervia/

https://en.wikipedia.org/wiki/Barbary_sheep