Die Schwarzmund-Grundel (Neogobius melanostomus) stammt ursprünglich aus dem regionalen Süßwasser der Schwarzmeer- und Kaspiseen-Region. In den 1990er Jahren wurde die Art jedoch mit absichtlicher Einfuhr als Biozide zur Kontrolle von Muschelbewuchs und unabsichtlicher Importe durch Ballastwasser in verschiedene Teile Europas und Nordamerikas eingeführt. Heute gilt sie als invasive Art, die ökologische und wirtschaftliche Auswirkungen hat.
Die Neogobius melanostomus ist ein kleiner Fisch, der typischerweise eine Länge von 8–10 Zentimetern erreicht und ein schlankes, längliches Aussehen hat. Sie hat eine graue bis grünliche Farbe, mit dunklen Streifen auf dem Rücken und an den Seiten. Das Merkmal, das sie unverwechselbar macht, ist die schwarze Mundregion, die ihr ihren Namen gegeben hat.
Die Art ist sehr anpassungsfähig und kann in verschiedenen Gewässertypen leben, von Flüssen über Seen bis hin zu Brackwasser-Lagunen. Sie bevorzugt flache, sandige oder schlammige Böden.
Die Schwarzmund-Grundel ist ein opportunistischer Fresser und ernährt sich von einer Vielzahl von Organismen, darunter Insektenlarven, Muscheln, Krebstiere und Fischeier. Sie wächst schnell, erreicht die Geschlechtsreife bei etwa einem Jahr und kann bis zu drei Jahre alt werden.
In Europa hat die Schwarzmund-Grundel negative Auswirkungen auf heimische Arten, da sie um Nahrung und Lebensraum konkurrieren und sich über deren Nahrungsquellen hermachen. In Nordamerika hat sie Auswirkungen auf Fischerei, Industrieanlagen und Marineinfrastruktur, da sie sich in Rohren, Pumpen und Intakes festsetzt.
Forscher arbeiten daran, Technologien zu entwickeln, um die Ausbreitung der Neogobius melanostomus zu kontrollieren und ihre Bedrohung für die Umwelt zu minimieren. Kunden, die Muschelpräparate zur Bekämpfung von Algen und Muschelbewuchs in Aquarien verwenden, sollten darauf achten, dass die Inhaltsstoffe keine Schwarzmund-Grundel enthalten, da diese potenziell das Eindringen in regionale Gewässer ermöglichen könnten.
Schwarzmund-Grundel Fakten
- Klasse: Actinopterygii
- Ordnung: Perciformes
- Familie: Gobiidae
- Gattung: Neogobius
- Art: Neogobius melanostomus
- Verbreitung: Ursprünglich aus dem Schwarzmeer und dem Asowschen Meer, heute weltweit in vielen Gewässern als Neozoon
- Lebensraum: Brack- und Süßwasser, Flüsse, Kanäle, Seen, stehende und fließende Gewässer
- Körperlänge: Bis zu 25 cm
- Gewicht: Bis zu 120 g
- Soziales und Rudel-Verhalten: Leben meist in großen Gruppen zusammen, zeigen aggressives Verhalten gegenüber Artgenossen und anderen Fischen
- Fortpflanzung: Laichen von März bis Juli, Weibchen legen bis zu 5.000 Eier in der Nähe des Gewässergrundes ab
Systematik Schwarzmund-Grundel ab Familie
Äußerliche Merkmale des Schwarzmund-Grundels
Der Schwarzmund-Grundel hat einen robusten Körperbau mit einem breiten Kopf und großen Augen, die ihm helfen, in trüben Gewässern gut zu sehen. Die Färbung variiert je nach Habitat; häufig zeigt er eine graubraune Grundfarbe mit dunklen Flecken oder Streifen entlang des Körpers. Die Flossen sind transparent und können ebenfalls dunkle Farbtöne aufweisen.Ein typisches Merkmal dieser Art ist der schwarze Rand am Unterkiefer, der ihr den Namen „Schwarzmund“ verleiht. Männliche Exemplare zeigen während der Fortpflanzungszeit eine intensivere Färbung und entwickeln geschwollene Kiemendeckel.
Lebensraum und Herkunft
Der Schwarzmund-Grundel bewohnt vor allem flache Gewässer mit hartem Untergrund wie Kies oder Steine. Diese Bedingungen bieten ihm sowohl Nahrungsquellen als auch Versteckmöglichkeiten vor Fressfeinden. Er ist häufig in Flüssen, Seen und Küstengewässern anzutreffen.Die Art hat sich seit ihrer Einführung in Nordamerika schnell verbreitet, nachdem sie erstmals in den 1990er Jahren im Lake St. Clair entdeckt wurde. Von dort aus hat sie sich durch das gesamte Great Lakes-System ausgebreitet und ist mittlerweile auch in anderen Teilen der USA und Kanadas anzutreffen.
Verhalten des Schwarzmund-Grundels
Schwarzmund-Grundel sind vorwiegend bodenlebende Fische, die sich tagsüber oft verstecken und nachts aktiv auf Nahrungssuche gehen. Sie sind opportunistische Fresser und ernähren sich von einer Vielzahl von Beutetieren, einschließlich kleiner Fische, Krebstiere und Insektenlarven.Während der Fortpflanzungszeit zeigen Männchen territoriales Verhalten, indem sie ihre Nester verteidigen und Weibchen anlocken. Sie nutzen visuelle Signale sowie chemische Pheromone zur Kommunikation.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung beim Schwarzmund-Grundel erfolgt typischerweise zwischen April und September. Männchen bauen Nester in geschützten Bereichen wie unter Steinen oder in Spalten, wo das Weibchen ihre Eier ablegt. Die Eier sind klein und haften an den Nistunterlagen.Nach dem Schlüpfen sind die Jungfische sofort aktiv und beginnen schnell mit der Nahrungsaufnahme. Die elterliche Fürsorge beschränkt sich hauptsächlich auf das Bewachen des Nests durch das Männchen.
Gefährdung
Der Schwarzmund-Grundel gilt als invasive Art in vielen Regionen außerhalb seines ursprünglichen Verbreitungsgebiets. In den Great Lakes hat er erhebliche Auswirkungen auf lokale Fischpopulationen gehabt, da er sowohl als Raubtier als auch als Konkurrent um Ressourcen agiert.Trotz seiner invasiven Natur wird der Schwarzmund-Grundel nicht als gefährdet angesehen; vielmehr stellt er eine Herausforderung für einheimische Arten dar. Schutzmaßnahmen zur Überwachung seiner Populationen sind wichtig, um die Auswirkungen auf die heimischen Ökosysteme zu minimieren.
Quellen
https://en.wikipedia.org/wiki/Round_goby
https://www.fws.gov/sites/default/files/documents/Ecological-Risk-Screening-Summary-Round-Goby.pdf
https://www.kmae-journal.org/articles/kmae/full_html/2017/01/kmae170015/kmae170015.html