Der Schlangenblenny, dessen wissenschaftlicher Name Pholis gunnellus lautet, ist ein kleiner, auffallend gestalteter Meeresfisch, der in den küstennahen Gewässern des nordatlantischen Ozeans beheimatet ist. Er gehört zur Familie der Schleimfische (Pholidae) und charakterisiert sich durch seinen langgestreckten, schlängelnden Körperbau, der auch zu seinem Namen beiträgt. Dieser Fisch ist insbesondere für sein ungewöhnliches Aussehen und seine Fähigkeit bekannt, sich geschickt zwischen Algen und Steinen zu verstecken.
Aufgrund seiner Lebensweise, die eine enge Bindung an das Substrat der Meeresböden aufweist, zählt der Schlangenblenny zu den bodennahen Meeresbewohnern. Er wird um die 30 Zentimeter lang und zeigt eine auffällige Färbung mit verschiedenfarbigen Flecken und Streifen, die ihm bei der Tarnung in seinem natürlichen Lebensraum nützlich sind. Diese Färbung variiert je nach Umgebung und hilft dem Fisch, Raubtieren zu entgehen und unentdeckt auf Beutezug zu gehen.
In seinem Lebensraum, der von den seichten Felsküsten bis hin zu den kelpreichen Unterwasserwäldern reicht, spielt der Schlangenblenny eine wichtige Rolle im Ökosystem. Seine Ernährung besteht hauptsächlich aus kleinen Wirbellosen und Plankton, was ihn zu einem Glied in der marinen Nahrungskette macht. Der Schlangenblenny ist aufgrund seiner Ernährungsweise und Anpassungsfähigkeit ein interessantes Studienobjekt für Meeresbiologen, die das Ökosystem der küstennahen Gewässer erforschen.
Obwohl dieser Fisch bei Freizeittauchern und Schnorchlern aufgrund seiner scheuen Natur nicht so häufig zu Gesicht bekommt, ist er dennoch ein interessanter Vertreter der Meeresfauna. Der Schlangenblenny zeigt, wie Tiere erfolgreich evolutionäre Nischen besetzen und sich an verschiedene Umwelteinflüsse anpassen können. Er ist ein lebhaftes Beispiel für die biologische Vielfalt und Komplexität der maritimen Ökosysteme.
Schlangenblenny Fakten
- Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
- Ordnung: Perciformes (Barschartige)
- Familie: Pholidae (Schlangenblennys)
- Gattung: Pholis
- Art: Pholis gunnellus (Schlangenblenny)
- Verbreitung: Nordatlantik, Nordsee, Ostsee, westliche Teile der Ostsee
- Lebensraum: Felsige Untergründe, Meereswiesen, Uferzonen
- Körpergröße: Bis zu 30 Zentimeter
- Gewicht: Nicht spezifiziert, aber relativ leicht aufgrund der geringen Größe
- Soziales Verhalten: Einzelgängerisch, zeigen territoriales Verhalten während der Laichzeit
- Fortpflanzung: Eiablage im Frühjahr; Eier werden an Algen oder Seegras geheftet; Elterntiere bewachen die Eier
- Haltung: Nicht üblich in Aquarien; spezielle Bedingungen erfordern Kenntnisse über marine Ökosysteme
Systematik Schlangenblenny ab Familie
Äußerliche Merkmale von Schlangenblenny
Der Schlangenblenny hat einen langgestreckten, schlangenähnlichen Körper, der seitlich komprimiert ist. Seine Haut ist sehr schleimig, was ihm hilft, sich vor Fressfeinden zu schützen und das Greifen durch Raubtiere zu erschweren. Die Färbung variiert von gelblich bis rötlich-braun mit unregelmäßigen dunkleren Flecken oder Streifen entlang des Körpers. Ein markantes Merkmal sind die 9 bis 13 schwarzen Flecken entlang der Basis der langen Rückenflosse, die von weißen Ringen umgeben sind.Die Rückenflosse erstreckt sich fast über die gesamte Körperlänge und besteht aus 75 bis 82 Stacheln. Die Schwanzflosse ist abgerundet und trägt zur Schwimmfähigkeit des Fisches bei. Die Augen sind relativ groß und befinden sich an einem kleinen Kopf, was ihm eine gute Sicht auf seine Umgebung ermöglicht. Diese morphologischen Merkmale sind entscheidend für das Überleben des Schlangenblennys in seinem Lebensraum.
Lebensraum und Herkunft
Der Schlangenblenny kommt hauptsächlich im nördlichen Atlantik vor und ist in einer Vielzahl von Lebensräumen anzutreffen. Er bevorzugt küstennahe Gewässer sowie Gezeitentümpel mit reichlich Algenbewuchs. Diese Gebiete bieten nicht nur Schutz vor Fressfeinden, sondern auch Zugang zu Nahrung in Form von kleinen Krebstieren und Weichtieren. In der Regel findet man ihn in Tiefen von 0 bis 100 Metern, wobei er häufig in flacheren Gewässern bis etwa 30 Meter Tiefe anzutreffen ist.Im Winter zieht der Schlangenblenny häufig in tiefere Gewässer ab, um den kälteren Temperaturen an der Oberfläche zu entkommen. Diese Wanderungen sind Teil seiner Anpassungsstrategie an saisonale Veränderungen in seinem Lebensraum. Durch diese Flexibilität kann er in verschiedenen Umgebungen überleben und sich optimal an die Bedingungen anpassen.
Verhalten von Schlangenblenny
Der Schlangenblenny zeigt ein interessantes Verhalten, das sich durch seine Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume auszeichnet. Er lebt oft in Schulen und nutzt diese sozialen Strukturen zur Nahrungssuche sowie zum Schutz vor Räubern. Die Ernährung des Schlangenblennys besteht hauptsächlich aus kleinen Krebstieren, Polychaeten (Vielborstern) und Weichtieren. Seine Fähigkeit zur Luftatmung ermöglicht es ihm zudem, kurze Zeit außerhalb des Wassers zu überleben, was ihm hilft, während Ebbe oder bei anderen ungünstigen Bedingungen Schutz zu finden.Ein bemerkenswertes Verhalten ist das Brutpflegeverhalten des Männchens. Nach dem Laichen bewacht das Männchen die Eier rigoros und schützt sie vor potenziellen Fressfeinden. Dieses Verhalten erhöht die Überlebenschancen der Nachkommen erheblich und zeigt die elterliche Fürsorge innerhalb dieser Art.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Schlangenblennys erfolgt typischerweise zwischen November und Januar. Während dieser Zeit legen Weibchen ihre Eier in großen Klumpen ab, die sie unter Steinen oder in leeren Muschelschalen platzieren. Ein Gelege kann zwischen 80 und 200 Eiern umfassen. Das Männchen übernimmt die Verantwortung für den Schutz dieser Eier bis zum Schlupf der Jungfische.Die Eier sind pelagisch und treiben im Wasser; nach dem Schlüpfen suchen die Jungfische schnell Schutz in den umliegenden Algen oder unter Steinen. Diese Strategie hilft ihnen, sich vor Fressfeinden zu verstecken und erhöht ihre Überlebenschancen während der kritischen ersten Lebenswochen.
Gefährdung
Der Schlangenblenny hat keine wesentlichen Bedrohungen durch menschliche Aktivitäten oder Umweltveränderungen erfahren. Er wird nicht kommerziell befischt und hat keine wirtschaftliche Bedeutung für die Fischereiindustrie. Dennoch bleibt es wichtig, seinen Lebensraum zu schützen, um sicherzustellen, dass diese Art weiterhin gedeihen kann.Die Erhaltung gesunder mariner Ökosysteme ist entscheidend für das Überleben des Schlangenblennys sowie anderer Meeresarten. Maßnahmen zum Schutz von Küstenlebensräumen können dazu beitragen, die Biodiversität zu fördern und das Gleichgewicht im marinen Ökosystem aufrechtzuerhalten.
Quellen
MarLIN: Butterfish (Pholis gunnellus) – MarLIN
Meerwasser-Lexikon: Pholis gunnellus – Meerwasser-Lexikon
Wikipedia: Atlantischer Butterfisch – Wikipedia
Marine Life Encyclopedia: Pholis gunnellus – Marine Life Encyclopedia