Der Rotfuchs ist ein dämmerungs- und nachtaktives Tier. Wie viele nachtaktive Tiere sind die Sinnesorgane des Fuchses speziell an das Leben im Dunkeln angepasst. Der Fuchs hat ein sehr gutes Gehör. Die in fast alle Richtungen drehbaren Ohren orten jedes Geräusch äußerts präzise. Auch die Nase kann sich sehen lassen. Ein Fuchs verfügt über einen Geruchsinn, der über 400 mal besser als der des Menschen ist. Die Augen sind denen von Katzen ähnlich. Im hellen Tageslicht bilden sie einen schmalen Spalt, während sie nachts oval sind. Aufgrund der Struktur der Netzhaut nimmt man allerdings an, das Füchse farbenblind sind. Füchse leben, von der Paarungszeit abgesehen, einzelgängerisch und schließen sich nur selten mit Artgenossen zusammen. Die meisten Füchse bewohnen Erdbaue, die sie entweder selbst graben oder auch von einem Dachs übernehmen. Neben dem Hauptgang gräbt der Fuchs zusätzliche Fluchtröhren, die ein schnelles Entkommen sichern.
Rotfuchs Steckbrief
- Klasse: Mammalia (Säugetiere)
- Ordnung: Carnivora (Fleischfresser)
- Familie: Canidae (Hunde, Wölfe, Koyoten, Schakale und Füchse)
- Gattung: Vulpes (Füchse)
- Art: Vulpes vulpes
- Verbreitung: Europa, Nord- und Zentralasien sowie Nordamerika.
In den nördlichsten Gegenden dieser Regionen wird der Rotfuchs durch seinen Verwandten, den Eisfuchs, vertreten. - Lebensraum: Eigentlich liebt der Rotfuchs einsame und dichte Wälder. Heutzutage lebt er aber praktisch in jedem Lebensraum inklusive Schrebergärten oder Parkanlagen. Sogar in den größeren Parks von Großstädten ist der Rotfuchs anzutreffen.
- Maße und Gewichte: Körperlänge: 130 cm
Kopf – Rumpflänge: 58 – 72 cm
Schwanzlänge: 32 – 48 cm
Schulterhöhe: 40 cm
Gewicht: 6 – 10 Kg - Fortpflanzung: Die Paarungszeit, bei Füchsen Ranzzeit genannt, ist im Januar und Februar. Die Füchsin, auch Fähe genannt, bringt nach einer Tragezeit von 50 bis 52 Tagen im Schnitt 3 – 5, gelegentlich auch mehr, Junge zur Welt. Die Jungen sind bei der Geburt blind und haben ein Gewicht von 80 – 160 Gramm und sind damit etwa so groß wie ein Maulwurf. Nach 12 bis 14 Tagen öffnet der Nachwuchs die Augen. Im Alter von 4 bis 6 Wochen werden die Kleinen entwöhnt und sind mit 4 Monaten bereits selbstständig. Die Geschlechtsreife erreichen Füchse mit etwa 10 Monaten. Nach rund einem Jahr verlassen die Jungen die Mutter, um sich ein eigenes Revier zu suchen.
Systematik der Rotfüchse ab Familie
Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überordnung: Laurasiatheria
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria/Plazentalia)
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Äußerliche Merkmale des Rotfuchs
Der flauschige Schwanz mit weißer Spitze ist eines der markantesten Merkmale des Rotfuchses. Lange Schnauzen und rotes Fell im Gesicht, auf dem Rücken, an den Seiten und am Schwanz zeichnen Rotfüchse aus. Kehle, Kinn und Bauch sind gräulich-weiß. Rotfüchse haben schwarze Füße und breite, spitze Ohren mit einer schwarzen Spitze.
Der Rotfuchs hat eine Körperlänge von 75 bis 105 cm, eine Schwanzlänge von 39 – 40 cm und er wiegt 1,8 bis 3,8 kg. In freier Wildbahn hat der Rotfuchs eine durchschnittliche Lebenserwartung von drei Jahren, in Gefangenschaft kann er jedoch bis zu 33 Jahre alt werden.
Vorkommen und Lebensraum des Rotfuchs
Ihre Fähigkeit, auch im Winter Nahrung zu finden, ist einer der Gründe, warum Rotfüchse den Ruf haben, schlau und gerissen zu sein. Rotfüchse paaren sich im Winter.
Rotfüchse sind in einer Vielzahl von Lebensräumen auf der ganzen Welt anzutreffen, darunter Wälder, Grasland, Berge und Wüsten. Sie können sich auch an menschliche Lebensräume wie Bauernhöfe, Vorstädte und sogar Großstädte anpassen. Aufgrund seines Einfallsreichtums ist der Rotfuchs für seine Intelligenz und Schlauheit bekannt. Rotfüchse graben ihre eigenen Gänge, verbessern aber auch verlassene Murmeltierbaue.
Füchse ernähren sich recht vielseitig. Die Hauptnahrung bilden wohl Mäuse, die er mit einem eleganten Sprung erbeutet und blitzschnell mit den Zähnen packt. Der Erfolg der Jagd hängt viel vom schnellen Zubeißen ab, da Füchse an ihren Pfoten keine Krallen besitzen, um ihre Beute zu halten. Neben Mäusen jagt der Fuchs fast alles mit entsprechender Körpergröße. Zu seiner Beute zählen daher auch Rehkitze, Hasen und Hühnervögel. Da der Fuchs in der Nähe von menschlichen Siedlungen auch Haushühner jagt, hat er sich bei den Menschen den schlechten Ruf eines Hühnerdiebes eingehandelt. Eine wichtige Funktion als „Gesundheitspolizei“ kommt dem Fuchs in der heutigen Zeit zu, da er auf der Suche nach Nahrung auch die Autostraßen von Opfern nächtlicher Unfälle befreit. Je nach Jahreszeit spielt aber auch Pflanzenkost bei der Ernährung eine tragende Rolle, da sich die Tiere auch von reifen Beeren und Früchten ernähren.
In den Parkanlagen lebende Tiere plündern mitunter auch die dortigen Abfallkörbe. Der Hauptfeind des Fuchses ist und bleib der Mensch. Früher wurden die Tiere wegen ihres herrlichen Pelzes gejagt, heute ist die Angst vor Tollwut der Hauptgrund zur Verfolgung der Tiere. In Deutschland werden zur Bekämpfung dieser Krankheit jährlich etwa 200.000 Füchse abgeschossen, frei nach dem Motto: Wo wenig Füchse sind, da ist auch wenig Tollwut. Ein weiteres Mittel zur Dezimierung der Tiere ist die Begasung. Zuerst werden alle Ausgänge des Fuchsbaus abgedichtet, dann wird der Bau begast. Die Erfolge der Begasung sind allerdings eher gering, denn selten ist das Tier wirklich in seinem Bau eingeschlossen worden. In der Schweiz hat man nun damit begonnen, Kapseln mit flüssigem Impfstoff in Köder zu verstecken und diese an entsprechenden Stellen auszulegen. Man schätzt, das auf diese Art rund 80% der Füchse immunisiert werden konnten.
Rudel- und Sozialverhalten
Der Rotfuchs ist hauptsächlich nachtaktiv, kommt aber gelegentlich auch tagsüber heraus. Im Gegensatz zu anderen Säugetieren kann der Rotfuchs sehr gut tieffrequente Töne hören. Er kann kleine Lebewesen hören, die unter der Erde graben, und gräbt in der Erde oder im Schnee, um Beute zu fangen.
Füchse sind gesellige Tiere, die in Gruppen von drei oder vier erwachsenen Tieren leben (in einer Bristol-Gruppe wurden jedoch 10 Tiere gezählt). In dieser Gruppe gibt es gleich viele Hunde und Füchsinnen. In den meisten Fällen brütet nur eine Füchsin, doch kann dies bis zu dreimal vorkommen. Die Jungtiere können einzeln oder als Teil eines größeren Wurfes aufgezogen werden.
Fortpflanzung und Sexualverhalten des Rotfuchs
Die meisten Bruten der Rotfüchse finden von Dezember bis März statt. Die Männchen paaren sich in diesen Monaten mehrmals und bleiben mit jeder Partnerin drei Wochen lang zusammen, während sie jagen und einen Bau für die Aufzucht der Welpen suchen. Rotfuchswürfe haben oft vier bis neun Jungtiere. Das Weibchen bringt seinen jährlichen Wurf im März oder April zur Welt, manchmal auch später. Nach einer 51- bis 53-tägigen Trächtigkeit bringen die Weibchen 4 bis 6 Welpen zur Welt.
Gefährdung der Tierart
Zu den größten Bedrohungen für die Rotfuchspopulation gehören der Verlust und die Zerstückelung von Lebensräumen, die Ausbeutung und die Jagd. In den frühen 1900er Jahren wurden Rotfüchse wegen ihres Fells routinemäßig gejagt und auch gezüchtet. Rotfuchspelz war nach dem Nerz einer der begehrtesten Pelze auf dem Markt. Derzeit werden sie als „nicht gefährdet“ eingestuft.