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Ringelnatter

Die Ringelnatter (Natrix natrix) gehört zur Familie der Nattern und ist eine weit verbreitete europäische Schlangenart. Kennzeichnend für diese Art sind ihre gattungstypischen Merkmale, wie die gelbweißen Halbmondflecken am Hals, die ihr auch den Namen „Ringelnatter“ einbrachten. Als harmloses Reptil, das keinerlei Gift besitzt, ist sie für den Menschen vollkommen ungefährlich und zugleich ein interessanter Vertreter der heimischen Fauna.

Sie bewohnt bevorzugt feuchte Lebensräume, wie Uferzonen von Gewässern, feuchte Wiesen und Moore. Dort fühlt sich die wasserliebende Ringelnatter besonders wohl und geht auch häufig schwimmen. Ihre Anpassungsfähigkeit ermöglicht es ihr, in einem breiten Spektrum von Umgebungen zu überleben, solange genügend Wasser und ein ausreichendes Nahrungsangebot vorhanden sind.

Die Nahrung der Ringelnatter besteht primär aus Amphibien wie Fröschen und Molchen, aber auch Fische gehören zu ihrer Beute. Sie nutzt ihre Geschicklichkeit und Schnelligkeit, um die oft im Wasser lebenden Tiere zu erbeuten. Der Speiseplan kann je nach Verfügbarkeit der Beutetiere variieren, was diese Schlange zu einem opportunistischen Jäger macht.

Der Lebenszyklus und die Fortpflanzung der Ringelnatter sind ebenfalls an ihre aquatischen Lebensräume angepasst. Die Eiablage erfolgt meist in feuchten, warmen Orten wie Komposthaufen oder hohlen Baumstümpfen, wo die benötigte Wärme für die Inkubation der Eier zur Verfügung steht. Im Frühling schlüpfen dann die jungen Schlangen, die zunächst für sich alleine zurechtkommen müssen. Als Kulturfolger kommt sie bisweilen auch in der Nähe menschlicher Siedlungen vor, wo sie nützlich bei der Regulierung von Schädlingspopulationen sein kann.

Ringelnatter Fakten

  • Klasse: Reptilien
  • Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
  • Familie: Nattern (Colubridae)
  • Gattung: Natrix
  • Art: Ringelnatter (Natrix natrix)
  • Verbreitung: Europa, westliches Asien bis zum Kaukasus
  • Lebensraum: Feuchtgebiete, Seen, Flüsse, Teiche, häufig in Wassernähe
  • Körpergröße: Weibchen bis 130 cm, Männchen kleiner
  • Gewicht: Bis ca. 1 kg
  • Soziales Verhalten: Einzelgänger, außer in der Paarungszeit
  • Fortpflanzung: legt Eier, meist zwischen 10-40 Stück; Brutpflege findet nicht statt
  • Haltung: Geschützte Art, keine Haltung ohne entsprechende Genehmigung; in der Regel kein Haustier

Systematik Ringelnatter ab Familie

Ringelnatter Herkunft und Lebensraum

Die Ringelnatter (Natrix natrix), eine in Eurasien weitverbreitete Schlangenart, zählt zur Familie der Nattern (Colubridae). Ihr Ursprung lässt sich anhand ihrer geographischen Verbreitung und genetischen Variation nachvollziehen, was auf eine Anpassung an unterschiedliche klimatische und ökologische Bedingungen in Europa und Westasien hinweist. Als semiaquatisches Lebewesen bevorzugt die Ringelnatter feuchte Lebensräume, weshalb sie häufig in der Nähe von Gewässern wie Flüssen, Teichen, Sumpfgebieten und Feuchtwiesen anzutreffen ist.

Im Laufe ihrer Evolution hat sich die Art auf eine Vielzahl von Habitaten eingestellt, wobei ihr Verbreitungsgebiet sich von Großbritannien und dem skandinavischen Süden über weite Teile Mittel- und Osteuropas bis nach Westsibirien erstreckt. Darüber hinaus ist die Ringelnatter auch in einigen Regionen des Mittelmeerraumes, insbesondere auf der Balkanhalbinsel, anzutreffen. Ihre Anwesenheit in unterschiedlichen Ländern und Regionen, oft in landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaften, spricht für ihre bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit und ökologische Flexibilität. Wenngleich die Ringelnatter weit verbreitet ist, können lokale Populationen durch Veränderungen ihrer natürlichen Lebensräume beeinflusst werden.

Ringelnatter äußere Merkmale

Die Ringelnatter zeichnet sich durch eine charakteristische äußerliche Morphologie aus. Ihr Körper erscheint schlank und geschmeidig, was ihr eine elegante Beweglichkeit in ihren natürlichen Habitaten verleiht. Die durchschnittliche Länge eines ausgewachsenen Exemplars kann zwischen 75 und 165 Zentimetern variieren. Die Grundfärbung der Ringelnatter ist typischerweise ein gedämpftes Grün oder ein olivfarbenes Braun, allerdings können diese Farbtöne regional variieren und gelegentlich ins Graue übergehen.

Besonders auffällig sind die leuchtend gelben bis weißen Flecken oder Halbmonde, die sich deutlich am Hinterkopf abzeichnen und der Ringelnatter ihren Namen verliehen haben. Diese Flecken sind flankiert von einer schwarzen Umrandung und fungieren als charakteristisches Unterscheidungsmerkmal zu anderen Schlangenarten. Die Bauchseite der Ringelnatter ist hell, oft mit einer Musterung aus dunklen Flecken oder Querstreifen.

Die Schuppen der Ringelnatter weisen eine glatte Beschaffenheit auf, was dazu beiträgt, dass das Tier bei Bewegungen durch Wasser oder über feuchten Untergrund nur wenig Widerstand erfährt. Die Augen der Ringelnatter sind relativ groß und besitzen runde Pupillen, die ihr ein wachsames Erscheinungsbild verleihen. Im Gesamteindruck präsentiert sich die Ringelnatter als ein äußerst anpassungsfähiges und optisch ansprechendes Reptil.

Soziales Verhalten

Das Sozialverhalten von Ringelnattern ist überwiegend solitär, das heißt, sie leben und jagen überwiegend allein. Allerdings finden sich Ringelnattern zu bestimmten Zeiten gemeinsam ein, besonders während der Fortpflanzungsperiode, wenn Männchen und Weibchen zusammenkommen, um sich zu paaren. Nach der Überwinterung können Ringelnattern auch in größerer Anzahl an Sonnenplätzen beobachtet werden, wo sie sich aufwärmen. Manchmal nutzen sie kollektiv bestimmte Überwinterungsplätze, was dazu führt, dass mehrere Tiere gemeinsam die Winterstarre verbringen. Das Zusammenkommen ist jedoch primär von thermoregulatorischen oder reproduktiven Bedürfnissen getrieben und nicht von sozialer Interaktion im eigentlichen Sinne. Nach aktuellem Wissensstand zeigen Ringelnattern außerhalb der Paarungszeit und der gemeinschaftlichen Nutzung von Sonnen- oder Winterquartieren keine ausgeprägten sozialen Verhaltensweisen.

Paarungs- und Brutverhalten

Das Brut- und Paarungsverhalten der Ringelnatter ist von saisonalen Mustern geprägt. Zwischen März und Mai, wenn die Temperaturen ansteigen, erwachen die Ringelnattern aus ihrer Winterruhe und beginnen mit der Paarungssaison. Die Männchen suchen aktiv nach Weibchen und es können auch sogenannte Paarungsbälle entstehen, bei denen mehrere Männchen um ein einzelnes Weibchen konkurrieren. Das Weibchen legt nach erfolgreicher Befruchtung zwischen Juni und Juli ihre Eier ab.

Die Ringelnatter wählt für die Eiablage bevorzugt Orte, die Wärme bieten und eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen, wie Komposthaufen, verrottendes Pflanzenmaterial oder Haufen von Sägemehl, da die Wärme die Entwicklung der Embryonen fördert. Das Gelege kann bis zu 40 Eier umfassen. Die Eier sind von einer ledrig-weichen Schale umgeben, die Feuchtigkeit aufnehmen kann.

Die Brutzeit beträgt etwa 10 Wochen, woraufhin die Jungschlangen schlüpfen. Die Schlüpflinge sind bei der Geburt vollständig entwickelt und selbstständig. Die Mutter zeigt, anders als bei einigen Reptilienarten, kein Brutpflegeverhalten; sobald die Eier abgelegt sind, ist ihre Rolle beendet. Die juvenile Ringelnatter muss von Beginn an für sich selbst sorgen und Nahrung suchen, was vorwiegend aus Amphibien besteht.

Ringelnatter Gefährdung

Die Ringelnatter, wissenschaftlich bekannt als Natrix natrix, ist eine in Europa weit verbreitete ungiftige Schlangenart. Eine der Hauptgefährdungen für diese Art stellt der Verlust ihres Lebensraums dar. Dies kann zurückgeführt werden auf menschliche Aktivitäten wie die Intensivierung der Landwirtschaft und die Bebauung von Feuchtgebieten – deren bevorzugte Lebensräume. Entwässerungsmaßnahmen in Feuchtbiotopen verringern die Verfügbarkeit geeigneter Orte für die Nahrungssuche, Fortpflanzung und Überwinterung der Ringelnatter.

Um die Ringelnatter zu schützen, sind gezielte Bemühungen notwendig, die auf die Erhaltung ihrer natürlichen Habitate ausgerichtet sind. Effektive Schutzmaßnahmen umfassen die Renaturierung von Feuchtgebieten und die Schaffung von korridorartigen Strukturen, die es der Ringelnatter ermöglichen, verschiedene Lebensräume sicher zu erreichen. Zudem ist eine aufgeklärte Bevölkerung für den Schutz dieser Art von essenzieller Bedeutung. Durch die Aufklärungsarbeit können Missverständnisse und unbegründete Ängste gegenüber der Ringelnatter abgebaut und die Akzeptanz von Schutzmaßnahmen in der Bevölkerung erhöht werden. Die Implementierung von Gesetzen und Verordnungen, die den Schutz dieser Arten vor Habitatzerstörung und illegaler Tötung sichern, bilden einen weiteren wichtigen Aspekt für den Erhalt der Ringelnatter.