Der Riesenalk (Pinguinus impennis) war eine flugunfähige Vogelart, die einst in den kalten Gewässern des Nordatlantiks beheimatet war. Er war etwa so groß wie ein Pinguin und hatte eine charakteristische schwarz-weiße Färbung mit einem dicken, stämmigen Körper und kurzen Flügeln.
Der Riesenalk war ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette im Nordatlantik und wurde von vielen Küstenbewohnern gejagt. Im Laufe der Zeit führte diese intensive Jagd, insbesondere in den letzten Jahrhunderten, zu einem dramatischen Rückgang der Population. Der letzte bekannte Riesenalk wurde 1844 vor Island getötet, und seitdem gilt er als ausgestorben.
Heute existieren nur noch einige wenige Skelette und Museumsexponate, die an die Existenz dieser beeindruckenden Vogelart erinnern. Der Verlust des Riesenalks ist ein trauriger Beweis für die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt und die Bedeutung des Schutzes gefährdeter Arten.
Die Riesenalke, auch Meergänse genannt, starben im 19. Jahrhundert aus. In ihrer Gestalt ähnelten sie sehr den heute noch auf den Inseln der Nordsee und des Nordmeeres lebenden Tordalken. Nach den heute noch erhaltenen Skeletten und Präparaten waren die Riesenalke etwa 75 bis 92 cm groß. Sie besaßen ein dichtes Federkleid, mit dunklen Federn auf dem Rücken und weißen Federn auf der Bauchseite. Über den Augen hatten alle Riesenalke einen ovalen Fleck aus weißen Federn. Der lange Schnabel war hoch und sehr schmal, also bestens für den Fischfang geeignet. Die kurzen Flügel und die mit Schwimmhäuten versehenen Füße zeigen, dass die Riesenalke elegante Schwimmer und Taucher waren.
Riesenalk Steckbrief
- Klasse: Aves (Vögel)
- Ordnung: Charadriiformes (Regenpfeifervögel)
- Familie: Alcidae (Alken)
- Art: Pinguinus impennis
Alias: Meergans - Status: ausgestorben
- Verbreitung: Nordatlantik
- Lebensraum: Offenes Meer und Felsenküsten
- Maße und Gewichte: Körperlänge: 75 – 92 cm
Systematik des Riesenalks ab Familie
Überfamilie: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Klasse: Vögel (Aves)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Äußerliche Merkmale von Riesenalk
Der Riesenalk hatte ein markantes Erscheinungsbild mit einem schwarz-weißen Gefieder. Der Rücken war schwarz gefärbt, während der Bauch und die Brust weiß waren. Ein auffälliger weißer Fleck auf dem Kopf verlieh ihm ein charakteristisches Aussehen. Diese Farbgebung könnte eine Tarnung in den Gewässern seines Lebensraums dargestellt haben.Die Körperform des Riesenalks war robust und kräftig, angepasst an das Leben im Wasser. Seine Flügel waren stark reduziert und nicht zum Fliegen geeignet, was ihn als flugunfähigen Vogel kennzeichnete. Die Beine waren kurz und kräftig, ideal für das Schwimmen und Tauchen nach Nahrung.
Lebensraum und Herkunft
Der Lebensraum des Riesenalks erstreckte sich über die kalten Gewässer des Nordatlantiks, wo er auf abgelegenen Inseln brütete. Diese Inseln boten ihm einen gewissen Schutz vor Fressfeinden wie Eisbären und anderen Raubtieren. Die Nistplätze waren oft schwer zugänglich, was die Brutpopulation vor natürlichen Bedrohungen schützte.Die Herkunft des Riesenalks reicht bis ins Pleistozän zurück. Fossile Funde belegen seine Existenz in verschiedenen Regionen des Nordatlantiks, einschließlich Neufundland, Grönland und Norwegen. Historische Berichte deuten darauf hin, dass der Riesenalk während seiner Fortpflanzungszeit in großen Kolonien lebte und sich in den Wintermonaten in südlichere Gewässer zurückzog.
Verhalten von Riesenalk
Das Verhalten des Riesenalks war stark sozial geprägt, da er in großen Kolonien brütete. Berichte von Seeleuten legen nahe, dass die Vögel dicht nebeneinander brüteten, ohne individuelle Abstände einzuhalten. Dies deutet darauf hin, dass sie eine enge soziale Struktur hatten.Die Fortpflanzung fand typischerweise zwischen Mai und Juni statt. Das Weibchen legte ein einzelnes Ei direkt auf den Boden, ohne ein Nest zu bauen. Die Brutpflege wurde wahrscheinlich von beiden Elternteilen übernommen, was für das Überleben des einzelnen Kükens entscheidend war.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Riesenalks erfolgte einmal jährlich zwischen Mai und Juni. Das Weibchen legte ein Ei mit einem durchschnittlichen Gewicht von etwa 327 Gramm. Diese Eier waren cremefarben mit braunen oder grauen Flecken und wurden direkt auf den Boden gelegt.Nach einer Brutzeit von etwa 39 bis 44 Tagen schlüpften die Küken. Historische Berichte deuten darauf hin, dass die Eltern abwechselnd das Ei ausbrüteten und sich um das Küken kümmerten, sobald es geschlüpft war. Die Aufzucht eines einzelnen Kükens erforderte viel Energie und Hingabe von beiden Elternteilen.
Gefährdung
Der Riesenalk wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts durch Überjagung und Lebensraumverlust stark dezimiert. Die letzte verlässliche Sichtung dieser Art erfolgte im Jahr 1852, was sie zu einem Symbol für das Versagen des Naturschutzes macht. Die Überfischung ihrer Nahrungsquellen sowie die Zerstörung ihrer Nistplätze trugen zur schnellen Ausrottung bei.Heute wird der Riesenalk als Beispiel für die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf Tierarten betrachtet. Er erinnert uns daran, wie wichtig es ist, Biodiversität zu schützen und Lebensräume zu erhalten.
Quellen
https://avibase.bsc-eoc.org/species.jsp?avibaseid=57D2F32E062CB366