Die Mendesantilope, auch bekannt als Addax, ist eine seltene und stark bedrohte Antilopenart, die in der Sahara und der Sahelzone in Nordafrika beheimatet ist. Sie ist eng mit der Oryx-Antilope verwandt und hat ähnliche körperliche Merkmale wie diese.
Die Mendesantilope hat einen robusten Körperbau, der ihr hilft, in der rauen und trockenen Umgebung ihrer Heimat zu überleben. Sie hat kurze, gedrehte Hörner und große, trichterförmige Ohren, die dazu beitragen, dass sie auch bei hohen Temperaturen kühl bleibt. Die Fellfarbe der Mendesantilope variiert von weißlich bis sandfarben und ist an die Farbe der Wüste angepasst.
Diese beeindruckenden Tiere haben eine lange Geschichte in der Kultur der Region und wurden von den Menschen verehrt und geschätzt. Sie wurden auch in der Vergangenheit gejagt und als Nahrungsquelle genutzt, was dazu beigetragen hat, dass ihre Populationen in der Wildnis drastisch zurückgegangen sind.
Heute kämpfen Mendesantilopen ums Überleben und werden von verschiedenen Schutzprogrammen und Naturschutzorganisationen unterstützt. Es bleibt jedoch eine Herausforderung, die Bedrohungen, die diese Art in der Wildnis bedrohen, zu bewältigen und ihre langfristige Zukunft zu sichern.
Mendesantilopen leben in Gruppen von 5 bis 15 Tieren. Die Tiere sind im Sommer von weißlich-grauer und im Winter von graubrauner Farbe. Die Mendesantilopen können auch hohe Temperaturen sehr gut ertragen. Da sich ihre Körpertemperatur im Laufe des Tages verändert, schwitzen die Tiere sehr wenig. Das bedeutet einen sehr geringen Wasserverlust, was die Tiere hervorragend an das Leben in der Wüste anpasst. Auf der Suche nach Nahrung legen diese Antilopen sehr große Stecken zurück, um die wenige Vegetation aufzuspüren, die nach den seltenen leichten Regenfällen in der Wüste gedeiht. In den kalten Wüstennächten scharren die Tiere mit ihren Hufen Mulden in den Sand und pressen sich zum Schutz gegen den kalten Wind dicht an den Boden. Männchen und Weibchen lassen sich sehr gut am Gehörn unterscheiden. Das 80 – 90 cm lange Gehörn ist schraubig gewunden, wobei Männchen volle 2 1/2 bis 3 Windungen haben, während Weibchen sich mit 1 1/2 bis 2 Windungen zufrieden geben müssen.
Die Mendesantilopen waren früher wesentlich weiter verbreitet. Das Verbreitungsgebiet umfasste auch Libyen und Ägypten und reichte von Nordnigeria und Nordkamerun im Süden bis in die Maghreb-Wüste im Norden. Die Tiere wurden und werden zum Teil immer noch so stark bejagt, daß sie in den Gebieten außerhalb der Sahara bereits ausgerottet sind und die restlichen Bestände laut der roten Liste der bedrohten Tierarten akut vom Aussterben bedroht sind.
Mendesantilope Steckbrief
- Klasse: Mammalia (Säugetiere)
- Ordnung: Artiodactyla (Paarhuftiere)
- Familie: Bovidae (Antilopen, Rinder, Büffel, Bison, Ziegen und Schafe)
- Gattung: Addax (Mendesantilopen)
- Art: Addax nasomaculatus
- Verbreitung: Nordafrika vom Nil bis zur Atlantikküste
- Lebensraum: Wüsten und trockene Steppen
- Maße und Gewichte: Körperlänge: bis 170 cm
Schulterhöhe: 100 – 110 cm
Schwanzlänge: bis zu 35 cm
Gewicht: 120 bis 150 kg - Fortpflanzung: Über die Fortpflanzung der Mendesantilopen ist nicht allzu viel bekannt. Es wird angenommen, das nach einer Tragezeit von rund 9 Monaten ein einzelnes junges zur Welt kommt. Die Kälber sind rötlichbraun gefärbt.
Systematik der Mendesantilope ab Familie
Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
Überordnung: Laurasiatheria
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria/Plazentalia)
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Äußerliche Merkmale von Mendesantilope
Die Mendesantilope hat ein robustes Erscheinungsbild mit einem kompakten Körperbau. Ihre Hörner sind ein markantes Merkmal, da sie spiralförmig gewunden sind und sowohl bei Männchen als auch bei Weibchen vorkommen. Die Männchen haben typischerweise größere und dickere Hörner als die Weibchen. Die Fellfarbe variiert je nach Jahreszeit: Im Sommer ist das Fell fast weiß oder sehr hellbraun, während es im Winter grau oder beige wird. Diese Farbveränderungen helfen der Antilope, sich an die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen anzupassen.Zusätzlich zu ihren Hörnern haben Mendesantilopen auffällige weiße Gesichtsmarkierungen, die ihnen helfen, sich in ihrer Umgebung zu tarnen. Ihre großen Augen sind hoch am Kopf positioniert, was ihnen eine gute Sicht auf mögliche Gefahren aus der Umgebung ermöglicht. Diese Anpassungen sind entscheidend für ihr Überleben in den oft gefährlichen Lebensräumen, in denen sie leben.
Lebensraum und Herkunft
Mendesantilopen sind vor allem in den Wüstenregionen Nordafrikas verbreitet. Historisch gesehen waren sie von Marokko bis Ägypten verbreitet, aber ihre Populationen haben aufgrund menschlicher Aktivitäten wie Jagd und Habitatverlust stark abgenommen. Heute sind sie hauptsächlich im Termit-Massiv-Reservat in Niger sowie in Teilen Chads anzutreffen. Diese Tiere bevorzugen trockene Wüstengebiete mit spärlicher Vegetation, wo sie Zugang zu Wasserquellen haben.Die Herkunft der Mendesantilope reicht bis ins Pleistozän zurück; Fossilienfunde belegen ihre Existenz seit Millionen von Jahren. In den letzten Jahrzehnten hat sich ihr Lebensraum jedoch stark verringert, was zu einem drastischen Rückgang ihrer Population geführt hat. Schutzmaßnahmen sind notwendig, um diese Art vor dem Aussterben zu bewahren.
Verhalten von Mendesantilope
Mendesantilopen zeigen ein interessantes Sozialverhalten. Sie leben meist in kleinen Herden von fünf bis zwanzig Tieren, die von einem dominanten Männchen angeführt werden. Diese sozialen Strukturen helfen den Tieren nicht nur beim Schutz vor Raubtieren, sondern ermöglichen auch eine effizientere Nahrungssuche. Die Tiere kommunizieren durch verschiedene Lautäußerungen wie Grunzen und Schnaufen sowie durch Duftmarkierungen.In Bezug auf ihre Aktivität sind Mendesantilopen vor allem nachts aktiv. Tagsüber ruhen sie sich während der heißesten Stunden des Tages aus und suchen Schutz unter Büschen oder Felsen. Diese Anpassung an die extremen Temperaturen der Wüste ist entscheidend für ihr Überleben.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung bei Mendesantilopen kann das ganze Jahr über stattfinden, wobei es saisonale Peaks gibt. Nach einer Tragzeit von etwa 257 bis 264 Tagen bringt das Weibchen ein Kalb zur Welt. Diese Geburt erfolgt häufig im Schutz der Vegetation, um das Kalb vor Raubtieren zu schützen. Neugeborene wiegen etwa 10 bis 15 kg und können bereits kurz nach der Geburt stehen und laufen.Die Mutter kümmert sich intensiv um ihr Kalb während der ersten Lebensmonate; das Kalb wird nach etwa sechs Monaten entwöhnt. In dieser Zeit lernt es auch das Fressen von Pflanzenmaterialien sowie das Navigieren im dichten Unterholz.
Gefährdung
Die Mendesantilope gilt als kritisch gefährdet; ihre Populationen sind stark zurückgegangen aufgrund von Habitatverlust durch menschliche Aktivitäten sowie übermäßiger Jagd. In den letzten Jahren hat die Zahl der wildlebenden Mendesantilopen dramatisch abgenommen; Schätzungen zufolge gibt es nur noch etwa 100 Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum.Schutzmaßnahmen sind dringend erforderlich, um diese Art vor dem Aussterben zu bewahren. Verschiedene Organisationen arbeiten daran, die Mendesantilope durch Wiederansiedlungsprojekte in geschützten Gebieten zu retten und gleichzeitig Aufklärungsarbeit über ihre Bedeutung im Ökosystem zu leisten.
Quellen
https://nationalzoo.si.edu/animals/addax
https://www.cms.int/sites/default/files/publication/ss-antelopes-tech11-uk-part3.pdf
https://en.wikipedia.org/wiki/Addax