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Guppy

Der Guppy, mit seinem zoologischen Namen Poecilia reticulata, gehört zur Familie der lebendgebärenden Zahnkarpfen (Poeciliidae) und ist einer der populärsten Süßwasserfische in der Aquaristik. Diese farbenfrohen und lebhaften Fische stammen ursprünglich aus den warmen Gewässern Südamerikas und haben sich mittlerweile aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und hohen Reproduktionsrate weltweit verbreitet. Sie sind besonders bei Einsteigern in die Aquarienpflege geschätzt, da sie relativ anspruchslos sind und einfach gehalten werden können.

Guppies sind bekannt für ihre auffällig bunten und oft schillernden Farbmuster, die insbesondere bei Männchen sehr variabel und prächtig ausfallen können. Diese Farbpracht hat sie zu begehrten Objekten für Zucht und Selektion gemacht. Durch gezielte Zucht existiert heute eine Vielzahl von Farb- und Flossenvarianten, die Guppy-Liebhaber erfreuen.

Diese kleinen Fische, die in der Regel eine Länge von bis zu 6 Zentimetern erreichen, sind Omnivoren und somit Allesfresser. Ihr Spektrum reicht von pflanzlichen Stoffen über Insekten bis hin zu kleineren Wirbellosen. In der Natur sind Guppies wichtige Glieder in der Nahrungskette und haben auch eine bedeutende Rolle in der Mückenkontrolle, da ihre Larven zu ihrer bevorzugten Nahrung zählen.

Als gesellige Art werden Guppies häufig in Gruppen gehalten, was ihnen nicht nur zusagt, sondern auch eine faszinierende soziale Dynamik im Aquarium entfalten lässt. Ihre Robustheit und die Tatsache, dass sie schnell Nachwuchs produzieren, macht Guppies zu idealen Bewohnern für gemischte Gesellschaftsaquarien und zum perfekten Einstiegstier für Aquaristikneulinge.

Guppy Fakten

  • Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
  • Ordnung: Cyprinodontiformes (Zahnkärpflinge)
  • Familie: Poeciliidae (Lebendgebärende Zahnkarpfen)
  • Gattung: Poecilia
  • Art: Poecilia reticulata (Guppy)
  • Verbreitung: ursprünglich Nordost-Südamerika, weltweit verbreitet in Tropen und Subtropen durch Aquarienhaltung
  • Lebensraum: Süßwasser, Flüsse, Seen, Teiche
  • Körpergröße: Männchen ca. 1,5-3,5 cm, Weibchen ca. 3-6 cm
  • Gewicht: nicht genau spezifiziert, sehr leicht da kleine Fische
  • Soziales Verhalten: Schwarmfisch, soziale Interaktionen innerhalb der Gruppe
  • Fortpflanzung: Lebendgebärend, innere Befruchtung, häufige Fortpflanzung, hohe Reproduktionsrate
  • Haltung: beliebter Aquarienfisch, einfach in der Pflege, benötigen bepflanztes Aquarium mit Versteckmöglichkeiten

Systematik Guppy ab Familie

Guppy Herkunft und Lebensraum

Poecilia reticulata, bekannt als Guppy, findet ihren Ursprung in den warmen Süßwasserflüssen und Bächen Nordost-Südamerikas sowie auf einigen Inseln der Karibik. Urspünglich beheimatet in den Ländern Venezuela, Brasilien, Guyana, Barbados und Trinidad und Tobago, zeichnet sich der natürliche Lebensraum dieser Spezies durch tropische Wassertemperaturen und eine Vielzahl an geschützten Flachwasserzonen aus. Gewässer, die von dichter Vegetation umgeben sind, bieten ideale Bedingungen für die Guppys, da sie Unterstand vor Raubtieren und reichlich Nahrung in Form von Algen und kleinen Insekten finden. Das klare bis leicht trübe Wasser in den sie bewohnenden Habitaten variiert in seinem pH-Wert und ist oftmals leicht sauer bis neutral. In diesen Gewässerökologien hat sich der Guppy erfolgreich etabliert und zeigt eine beachtliche Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Umweltbedingungen. Im Laufe der Zeit hat sich der Guppy durch Verschleppung und gezielte Freilassungen als invasive Spezies in vielen anderen Teilen der Welt ausgebreitet, jedoch bleibt der nordöstliche Teil Südamerikas der originäre Lebensraum dieser artenreichen Fischart.

Guppy äußere Merkmale

Poecilia reticulata, allgemein bekannt als Guppy, ist ein Süßwasserfisch, der vornehmlich durch seine mannigfaltigen und lebendigen äußerlichen Merkmale beeindruckt. Der Körperbau des Guppys ist schlank und leicht gestreckt, wobei erwachsene Exemplare eine Größe von bis zu sechs Zentimetern erreichen können. Das Männchen zeichnet sich durch eine deutlich intensivere Farbpracht und eine größere Varietät an Farbmusterungen aus. Insbesondere die Schwanzflosse, auch Caudalflosse genannt, ist oft mit einem Mosaik aus leuchtenden Farben und komplexen Mustern verziert.

Ebenso ist die Rückenflosse, die Dorsalflosse, bei den gestalterisch ausgeprägten Männchen größer und farbenfroher als bei ihren weiblichen Artgenossinnen. Die Weibchen hingegen zeigen sich in eher gedämpften Farbtönen, häufig in Tarnfarben von Grau oder Braun, was ihnen hilft, sich vor Fressfeinden zu schützen. Trotz des unauffälligeren Erscheinungsbildes haben sie jedoch einen korpulenteren und robusteren Körperbau als die Männchen.

Die durchsichtige oder teils leicht gefärbte Bauchflosse oder auch Pelvicaflosse dient zusammen mit den anderen Flossen der Fortbewegung und dem feinfühligen Manövrieren im Wasser. Auch die Afterflosse des Guppys, die Analis, hat eine signifikante Funktion, da sie bei Männchen als Begattungsorgan umgebildet ist. Insgesamt präsentiert sich der Guppy als ein apartes Geschöpf, dessen Farben und Formen eine enorme Diversität innerhalb der Art darlegen und ihn somit zu einem beliebten Pflegling in Aquarien auf der ganzen Welt machen.

Soziales Verhalten

Das Sozialverhalten von Guppys ist geprägt durch ihre Gruppenstruktur und Interaktionen sowohl innerhalb als auch zwischen den Geschlechtern. Guppys tendieren dazu, in Gruppen zu leben, was ihnen Schutz vor Raubfischen bietet. Innerhalb der Gruppen zeigen die Männchen ausgeprägte Balzverhaltensweisen, um Weibchen zu umwerben. Sie führen auffällige Schwanzflossenbewegungen und Körperschlängeln vor, um die Aufmerksamkeit der Weibchen zu gewinnen.

Die Männchen sind auch bekannt für aggressive Interaktionen und Rivalitäten untereinander, die um die Aufmerksamkeit der Weibchen oder Ressourcen wie Verstecke und Nahrungsquellen entstehen können. Sie zeigen oft ein Dominanzverhalten, wobei größere und farbenprächtigere Männchen in der Regel dominieren.

Weibchen dagegen sind wählerisch bei der Partnerwahl. Sie bevorzugen in der Regel Männchen mit intensiverer Färbung und größeren Schwanzflossen, was als ein Zeichen guter Gesundheit und Genetik interpretiert wird. Das führt dazu, dass Männchen eine starke sexuelle Selektion aufweisen, bei der sich phänotypische Merkmale entwickeln, die den Präferenzen der Weibchen entsprechen.

Der Sozialverband bietet auch einen gewissen Schutz für die Jungen, da sie nach der Geburt oft am Rand der Gruppe schwimmen, wo erwachsene Guppys als eine Art Schild gegen Prädatoren fungieren. Allerdings zeigen adulte Guppys keinen ausgeprägten Brutpflegeinstinkt und können kannibalisch sein, indem sie gelegentlich eigene oder fremde Jungfische fressen.

In Bezug auf die Sozialstruktur unterscheiden sich Guppys deutlich von Einzelgängern, indem sie die Vorteile des Lebens in Gruppen voll ausnutzen, etwa in Bezug auf Schutz, Nahrungssuche und Fortpflanzung. Sie sind ein klassisches Beispiel für die evolutionären Vorteile sozialen Verhaltens bei Fischen.

Paarungs- und Brutverhalten

Das Brut- und Paarungsverhalten des Guppys, wissenschaftlich als Poecilia reticulata bekannt, ist von besonderem ökologischen und evolutionsbiologischen Interesse. Guppys sind lebendgebärende Zahnkarpfen, was bedeutet, dass sie keinen Laich ablegen, sondern lebende Junge zur Welt bringen. Die Weibchen können mehrere Männchen während der Paarungszeit akzeptieren, wobei die Männchen durch ihre auffälligen Farben und ausgeprägte Balzgebaren um die Gunst der Weibchen werben.

Das Männchen nähert sich dem Weibchen von der Seite oder von hinten und versucht, sein Gonopodium, ein umgebildetes Flossenstrahl, das als Begattungsorgan dient, in die Geschlechtsöffnung des Weibchen einzuführen. Diese Kopulation dauert nur wenige Sekunden. Die Befruchtung erfolgt intern, und das Weibchen ist in der Lage, Spermien für eine gewisse Zeit zu speichern und mehrere Gelege über einen längeren Zeitraum hinweg ohne weitere Paarung zu produzieren.

Die Trächtigkeitsperiode beim Guppy variiert in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren wie Temperatur, Ernährungszustand und allgemeinen Lebensbedingungen. Im Durchschnitt dauert die Schwangerschaft etwa 21 bis 30 Tage, nach welcher die Weibchen 20 bis 200 Junge gebären. Die Jungen sind bei der Geburt vollständig entwickelt und selbstständig. Sie müssen sich unmittelbar nach der Geburt vor Fressfeinden, einschließlich erwachsener Guppys, verbergen, da diese keine elterliche Fürsorge zeigen und dazu neigen, eigene Nachkommen zu fressen, wenn sich die Gelegenheit bietet.

Guppy Gefährdung

Die Guppys sind in ihrem natürlichen Lebensraum einer Vielzahl von Bedrohungen ausgesetzt, eine der hauptsächlichen Gefährdungen ist dabei der Lebensraumverlust. Die Zerstörung und Degradation aquatischer Ökosysteme durch menschliche Aktivitäten wie Urbanisierung, Landwirtschaft, Abholzung und die damit einhergehende Verschmutzung von Fließgewässern und Stillgewässern stellen eine signifikante Bedrohung für die Guppy-Populationen dar. Die Verschlechterung der Wasserqualität durch Einleitung von Chemikalien, übermäßige Nährstoffbelastung und Schwermetallkontaminierung kann zu einem Rückgang der Populationen führen, da die Guppys empfindlich auf Veränderungen in ihrem Habitat reagieren.

Um die Guppys und ihre Habitate zu schützen, sind Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen erforderlich. Zu den Schutzmaßnahmen gehören unter anderem die Errichtung von Schutzgebieten, in denen die natürlichen Lebensräume der Guppys erhalten bleiben, sowie Maßnahmen zur Reduzierung der Gewässerverschmutzung und zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedeutung kleiner aquatischer Ökosysteme. Auch eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wasserressourcen ist von großer Bedeutung, um den Lebensraumverlust zu minimieren und langfristig den Fortbestand der Guppy-Populationen zu sichern.