Der Guppy (Poecilia reticulata) ist ein kleiner Süßwasserfisch, der in Südamerika beheimatet ist. Er gehört zur Familie der lebendgebärenden Zahnkarpfen und ist weltweit bekannt als Zierfisch. Mehrere Zuchtformen sind im Handel erhältlich, die in Größe, Farbe und Schwanzform variieren.
Guppys sind gesellig und friedliche Fische, die in der Natur in Schwärmen leben. Sie sind robust und leicht zu halten, daher sind sie sehr beliebt bei Aquaristen. Guppys können in Aquarien ab einer Größe von 20 Litern gehalten werden, und ihre Haltung erfordert keine besonderen Anforderungen. Das Wasser sollte eine Temperatur von 24 bis 28 Grad Celsius haben, einen pH-Wert zwischen 7 und 8 und eine Härte zwischen 5 und 15° dKH aufweisen.
Männliche Guppys haben einen langen und fächerförmigen Schwanz, der bis zu 2/3 der Körperlänge erreichen kann. Weibliche Guppys haben einen runden und kurzen Schwanz. Die Färbung der Guppys variiert von der Naturform, die grau-grün mit schwarzen Tupfen ist, bis hin zu leuchtenden Farben wie Rot, Blau, Grün und Gelb. Die Zuchtformen haben oft leuchtende Farben und Muster.
Guppys vermehren sich schnell und regelmäßig. Eine weibliche Guppy kann monatlich bis zu 100 Junge gebären, was bei unkontrollierter Zucht schnell zur Überpopulation führen kann. Guppys ernähren sich von Flockenfutter, Frostfutter, Trockenfutter und Lebendfutter. Sie sollten täglich gefüttert werden und die Menge sollte an die Größe des Aquariums und der Guppy-Population angepasst werden.
Guppys sind für ihre Fähigkeit bekannt, die Wasserqualität zu verbessern. Sie sind Algenfresser und fressen auch Reste und Abfall. Sie können jedoch auch anfällig für verschiedene Krankheiten und Parasiten sein, die durch schlechte Wasserqualität oder mangelhafte Pflege verursacht werden. Ein gesundes und sauberes Aquarium ist daher wichtig, um ihre Gesundheit zu erhalten.
Insgesamt sind Guppys aufgrund ihrer Vielseitigkeit, Robustheit und Schönheit eine beliebte Wahl für alle Aquaristen, egal ob Anfänger oder Profis.
Guppy Fakten
- Klasse: Actinopterygii
- Ordnung: Cyprinodontiformes
- Familie: Poeciliidae
- Gattung: Poecilia
- Art: Poecilia reticulata
- Verbreitung: nordöstliches Südamerika, Karibik
- Lebensraum: Flüsse, Bäche, stehende Gewässer, Mangroven
- Körperlänge: bis zu 5 Zentimeter
- Gewicht: meist unter 1 Gramm
- Soziales und Rudel-Verhalten: leben in Gruppen oder alleine
- Fortpflanzung: lebendgebärend; Weibchen können alle vier Wochen Nachwuchs bekommen
Systematik Guppy ab Familie
Äußerliche Merkmale von Guppy
Der Guppy zeichnet sich durch seine auffällige Färbung aus, die je nach Zuchtlinie stark variieren kann. Männliche Guppys sind oft leuchtend gefärbt mit Mustern aus Punkten, Streifen oder Sprenkeln in verschiedenen Farben wie Blau, Rot, Gelb und Grün. Diese Farben dienen nicht nur der Attraktivität für Weibchen während der Fortpflanzung, sondern können auch eine Rolle bei der Abschreckung von Raubtieren spielen. Weibliche Guppys hingegen haben eine eher unauffällige silberne oder graue Färbung, die ihnen hilft, sich besser im Wasser zu tarnen.Die Körperform des Guppys ist schlank und stromlinienförmig, was ihnen hilft, sich schnell durch das Wasser zu bewegen. Ihre Flossen sind ebenfalls unterschiedlich ausgeprägt: Männchen haben oft größere und auffälligere Schwanzflossen (Kaudalflossen), während die Flossen der Weibchen kleiner und weniger auffällig sind. Diese Unterschiede sind ein weiteres Beispiel für den Sexualdimorphismus innerhalb dieser Art.
Lebensraum und Herkunft
Guppys sind ursprünglich in den Gewässern Südamerikas beheimatet und kommen vor allem in Ländern wie Venezuela, Brasilien und Trinidad vor. Sie bevorzugen flache Gewässer mit viel Vegetation, wo sie sich von Algen und kleinen Insekten ernähren können. Ihr Lebensraum reicht von klaren Bächen bis hin zu trüben Teichen und sogar Brackwassergebieten. Diese Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Wasserbedingungen hat es ihnen ermöglicht, sich auch außerhalb ihres ursprünglichen Verbreitungsgebiets erfolgreich anzusiedeln.Die Einführung von Guppys in andere Regionen wurde häufig zur Bekämpfung von Mückenlarven durchgeführt. In vielen Fällen haben diese Fische jedoch negative Auswirkungen auf die einheimische Fauna gehabt, indem sie mit lokalen Fischarten um Nahrung konkurrierten oder deren Larven fraßen. Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Guppy eine weit verbreitete Art und ist aufgrund seiner Robustheit und Anpassungsfähigkeit in vielen Aquarien beliebt.
Verhalten von Guppy
Guppys sind sehr soziale Tiere und fühlen sich am wohlsten in Gruppen von mindestens drei bis sechs Individuen. Sie zeigen ein friedliches Verhalten gegenüber anderen Fischarten und sind daher ideale Mitbewohner in Gemeinschaftsaquarien. Ihre sozialen Interaktionen beinhalten häufiges Schwimmen in Gruppen sowie Balzverhalten während der Fortpflanzungszeit.Die Fütterung spielt eine wichtige Rolle im Verhalten des Guppys. Sie sind Allesfresser und ernähren sich von Algen, kleinen Insekten sowie speziellen Fischfutterpellets. Ihre Ernährung sollte abwechslungsreich gestaltet werden, um ihre Gesundheit zu fördern. In Aquarien können sie auch als „Reiniger“ fungieren, indem sie Algen fressen und somit zur Sauberkeit des Lebensraums beitragen.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung bei Guppys ist ein faszinierender Prozess. Weibliche Guppys können Spermien bis zu acht Monate lang speichern, was bedeutet, dass sie mehrere Würfe aus einer einzigen Befruchtung erzeugen können. Die Tragzeit beträgt etwa vier bis sechs Wochen, nach denen das Weibchen zwischen 20 und 100 lebende Nachkommen zur Welt bringt – abhängig von ihrer Größe und dem Vorhandensein von Raubtieren.Die neugeborenen Guppys sind sofort selbstständig und benötigen keine elterliche Fürsorge. Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass viele Jungtiere von anderen Fischen im Aquarium gefressen werden können. Daher ist es ratsam, entweder einen separaten Aufzuchtbehälter einzurichten oder das Aquarium mit ausreichend Versteckmöglichkeiten wie Pflanzen auszustatten.
Gefährdung
Insgesamt gilt der Guppy als nicht gefährdet. Aufgrund ihrer hohen Fortpflanzungsrate können sie sich schnell an neue Umgebungen anpassen. Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich ihrer Rolle als invasive Art in verschiedenen Regionen. In einigen Ländern haben eingeführte Guppys negative Auswirkungen auf die einheimischen Fischpopulationen gehabt.Um die negativen Auswirkungen auf lokale Ökosysteme zu minimieren, sollten Maßnahmen ergriffen werden, um die Ausbreitung dieser Art zu kontrollieren. Dazu gehört unter anderem die Aufklärung über verantwortungsvolle Aquarienhaltung sowie das Verhindern unkontrollierter Freisetzungen in die Natur.
Quellen
https://www.aquariumcoop.com/blogs/aquarium/guppy-care-guide
https://www.petmd.com/fish/guppy-fish-care-sheet
https://en.wikipedia.org/wiki/Guppy
https://www.webmd.com/pets/what-to-know-about-guppies
https://www.thesprucepets.com/guppy-fish-species-profile-5078901