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Fratercula arctica

Fakten

  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Ordnung: Röhrennasen (Procellariiformes)
  • Familie: Alkenvögel (Alcidae)
  • Gattung: Papageitaucher (Fratercula)
  • Art: Papageitaucher (Fratercula arctica)
  • Verbreitung: Nordatlantik, Küstengebiete von Nordostamerika über Grönland, Island bis zum Norden Norwegens und Westeuropa
  • Lebensraum: Offenes Meer, Brutkolonien auf steilen Küstenklippen und Inseln
  • Körpergröße: etwa 30 cm
  • Gewicht: 300 bis 500 g
  • Soziales Verhalten: Koloniebrüter, gesellig, bildet während der Brutzeit große Kolonien
  • Fortpflanzung: Legt in der Regel ein Ei pro Brutzeit, Brutpaare bleiben oft über Jahre zusammen
  • Haltung: In menschlicher Obhut selten, benötigt spezielle Anforderungen wie Zugang zu schwimmgeeignetem Wasser und entsprechende Nahrung

Systematik ab Familie

Herkunft und Lebensraum

Fratercula arctica, allgemein bekannt als der Papageitaucher, ist eine Vogelart aus der Familie der Alkenvögel. Dieser auffällige Seevogel ist auf der Nordhalbkugel heimisch, wo er vornehmlich in den kühlen Gewässern des Nordatlantiks anzutreffen ist. Die Brutgebiete der Papageitaucher erstrecken sich von den Küsten Nordamerikas, über Grönland, Island und Norwegen bis zu den britischen Inseln und dem Nordwesten Frankreichs. Während die Vögel die Sommermonate meist an felsigen Küsteninseln und Steilklippen verbringen, um dort ihre Jungen großzuziehen, ziehen sie sich während der nichtbrütenden Winterzeit in die offenen Meere zurück.

Die Küstenlandschaften, die sie bevorzugen, sind oft geprägt von kaltem, nährstoffreichem Wasser, welches eine hohe Produktivität marinen Lebens, einschließlich der Fischpopulationen, welche die Hauptnahrungsquelle der Papageitaucher darstellen, gewährleistet. Diese Habitate bieten ideale Bedingungen für die Nistplätze der Vögel, die in Erdhöhlen oder Felsspalten gelegen sind und einen hervorragenden Schutz vor Raubtieren bieten. Aufgrund ihrer spezifischen Lebensraumanforderungen sind Papageitaucher eng verbunden mit intakten marinen Ökosystemen sowie mit dem Erhalt der Sauberkeit und der biologischen Vielfalt ihrer natürlichen Umgebung.

äußere Merkmale

Der Papageientaucher, wissenschaftlich Fratercula arctica genannt, ist ein charismatischer Seevogel, der besonders durch sein markantes Erscheinungsbild auffällt. Die Art ist insbesondere für ihren großen, bunt gefärbten Schnabel bekannt, der während der Brutzeit in leuchtenden Farbtönen von Blau, Gelb und Rot erscheint. Außerhalb der Brutzeit verliert der Schnabel etwas an Farbintensität und die äußersten Teile werden abgeworfen, sodass er kleiner und überwiegend grau wirkt.

Das Gefieder des Papageientauchers ist überwiegend schwarz-weiß, mit einem schwarzen Oberkopf und Rücken sowie weißen Wangen und Brust. Die Augen sind von einer auffälligen, rautenförmigen Augenmaske umgeben, die ihnen ein unverwechselbares Aussehen verleiht. Die Beine sind kräftig und kurz, wobei die Füße eine leuchtend orange Farbe aufweisen, die sich während der Brutzeit noch intensiviert. Im Flug wirken die Flügel des Papageientauchers überraschend klein und schlagen schnell, was in einem taschenflugzeugähnlichen Flugmuster resultiert.

Eine besondere Eigenschaft dieses Vogels sind seine Schwimmhäute, die ihm das geschickte Manövrieren im Wasser erleichtern. Unter Wasser nutzt der Papageientaucher die Flügel, um mit schnellen Bewegungen zu schwimmen und zu tauchen, während er auf der Wasseroberfläche oft in charakteristischer aufrechter Haltung verweilt. Beim Ruhen auf dem Meer oder während des Schwimmens sind seine markanten Farben gut sichtbar, machen ihn aber vor allem in der Brutzeit auch für Beobachter leicht erkennbar.

Soziales Verhalten

Die Papageitaucher sind gesellige Vögel und brüten in großen Kolonien an Küsten und Inselklippen. Sie zeigen ein ausgeprägtes Sozialverhalten, insbesondere während der Brutzeit. Das Balzverhalten der Papageitaucher umfasst unter anderem das gegenseitige Anreichen von Fischen, Schnabelklappern und Posieren, um Zuneigung zu zeigen und die Paarbindung zu stärken.

Papageitaucher bleiben oft ihrem Brutpartner über viele Jahre treu und kehren Jahr für Jahr zum selben Nistplatz zurück. Beide Elternteile beteiligen sich an der Aufzucht der Jungen. Sie füttern ihren Nachwuchs gemeinsam, indem sie kleine Fische zu den Nestern bringen, die sich normalerweise in Erdhöhlen oder Felsspalten befinden.

In der Brutkolonie verwenden die Papageitaucher eine breite Palette von Lautäußerungen, um zu kommunizieren. Außerhalb der Brutzeit verbringen Papageitaucher den größten Teil ihres Lebens auf offener See und führen dort ein eher einzelgängerisches Dasein. Es ist jedoch bekannt, dass sie auch während dieser Zeit in losen Gruppen zusammenkommen können, um beispielsweise nach Futter zu suchen oder gemeinsam zu ruhen.

Paarungs- und Brutverhalten

Das Brut- und Paarungsverhalten der Papageientaucher weist eine ausgeprägte Saisonalität sowie ein hohes Maß an Monogamie auf. Die Vögel erreichen die Geschlechtsreife üblicherweise im Alter von fünf Jahren. Zu Beginn der Brutzeit, die gewöhnlich im späten Frühjahr oder frühen Sommer stattfindet, kehren die Papageientaucher zu ihren traditionellen Brutplätzen zurück, welche oft aus steilen Klippen mit weicher Erde bestehen.

Die Papageientaucher sind Höhlenbrüter, was bedeutet, dass sie ihre Nistplätze in selbst gegrabenen Erdhöhlen oder in Felsspalten, bis zu einem Meter tief in den Boden oder die Klippen, anlegen. Sowohl das Männchen als auch das Weibchen beteiligen sich am Graben des Nestes, wobei sie ihre kräftigen Schnäbel und Füße einsetzen. Das Weibchen legt in der Regel nur ein einziges Ei pro Brutsaison, und die Bebrütung geschieht abwechselnd durch beide Elternteile. Die Brutdauer beträgt etwa 39 bis 45 Tage.

Nach dem Schlüpfen wird der Jungvogel kontinuierlich von seinen Eltern gehudert und gefüttert – dies geschieht mit kleinen Fischarten, die von den Eltern auf Nahrungssuche im Meer gefangen werden. Diese Fürsorge dauert ungefähr sechs Wochen, ehe der junge Papageientaucher das Nest verlässt und zum ersten Mal zum Meer hinabsteigt, oft unter dem Schutz der Dunkelheit, um Raubfeinden zu entgehen. Innerhalb dieser Zeitperiode stärken sich die Jungtiere und entwickeln die notwendigen Fähigkeiten für ein selbstständiges Leben.

Gefährdung

Die Papageientaucher, wissenschaftlich als Fratercula arctica bekannt, sind eine Vogelart, deren Bestände in manchen Gebieten aufgrund verschiedener Faktoren rückläufig sind. Eine der signifikanten Bedrohungen für Papageientaucher ist der Klimawandel. Die globale Erwärmung führt zu tiefgreifenden Veränderungen in den marinen Ökosystemen, welche direkte Auswirkungen auf die Nahrungsverfügbarkeit haben. Papageientaucher sind von Fischen abhängig, insbesondere von kleinen pelagischen Arten wie dem Sandleitfisch, die durch steigende Meerestemperaturen in ihrer Verbreitung und ihrem Vorkommen beeinflusst werden. Warmwasserperioden können zu einem Rückgang der bevorzugten Beutefische führen und damit die Nahrungsgrundlage der Papageientaucher beeinträchtigen.

Durch veränderte Meeresströmungen erscheint Fisch in den Brutgebieten der Papageientaucher manchmal verspätet oder in unzureichenden Mengen. Dies wirkt sich negativ auf die Bruterfolge aus, da die Küken auf eine kontinuierliche Versorgung mit Nahrung angewiesen sind. Erschwerend kommt hinzu, dass Papageientaucher an spezifische Brutplätze gebunden sind, die durch klimatisch bedingte Umweltveränderungen ebenfalls bedroht werden können. Aus diesem Grund ist der Schutz der Brutgebiete von großer Wichtigkeit.

Um die Papageientaucher zu schützen, werden internationale Schutzprogramme und Konventionen umgesetzt, darunter die Ausweisung von Schutzgebieten und die Anwendung von nachhaltigen Fischereipraktiken, um die Populationen der Beutefische zu erhalten. Forschungsprojekte zur Überwachung der Populationsdynamik und zur Evaluation der Auswirkungen des Klimawandels auf die Meeresökosysteme leisten ebenfalls einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Papageientaucher und zur Entwicklung von Anpassungsstrategien.