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Weißwedelhirsch (Artiodactyla)

Odocoileus Virginianus, auch Weißwedelhirsch genannt, ist eine in Nordamerika beheimatete Hirschart. Es ist die am weitesten verbreitete Hirschart auf dem Kontinent und kommt in einer Vielzahl von Lebensräumen vor, darunter Wälder, Felder und Vororte.

Weißwedelhirsche sind mittelgroße Huftiere mit einem rotbraunen Fell, das sich im Winter graubraun verfärbt. Sie haben einen markanten weißen Schwanz, den sie hochheben und wedeln, wenn sie alarmiert oder aufgeregt sind. Männliche Hirsche, bekannt als Böcke, haben Geweihe, die sie jährlich abwerfen und nachwachsen lassen.

Weißwedelhirsche sind für den Menschen als Nahrungsquelle und als Wildart wichtig, und sie sind auch als Schlüsselart für das Ökosystem wichtig. Sie sind für ihre anmutigen Bewegungen bekannt und werden oft in Kunst und Literatur dargestellt.

Weißwedelhirsche leben in kleinen Rudeln mit weniger als einem dutzend Tieren. Die Rudel enthalten jeweils nur Tiere gleichen Geschlechts. Die Hirsche ernähren sich im Winter von Blättern und Zweigen der Büsche, im Sommer dagegen genießen sie zartes Gras und frische Kräuter. Der Name Weißwedelhirsch entstammt dem Fluchtverhalten der Tiere. Bei drohender Gefahr flüchten Weißwedelhirsche mit erhobenem Schwanz in dichtere Vegetation. Diese „weiße Fahne“ signalisiert allen anderen Hirschen des Rudels die Gefahr.

Weißwedelhirsch Steckbrief

  • Klasse: Mammalia (Säugetiere)
  • Ordnung: Artiodactyla (Paarhuftiere)
  • Familie: Cervidae (Hirsche)
  • Gattung: Odocoileus (Weißwedelhirsche und Amerikanische Hirsche)
  • Art: Odocoileus virginianus
    Alias: Virginiahirsch
  • Verbreitung: von Südkanada über die USA und Mittelamerika bis in den Norden Südamerikas
  • Lebensraum: gemäßigter bis tropischer Laubwald
  • Maße und Gewichte: Körperlänge: 160 – 200 cm
    Gewicht: 65 – 130 kg
  • Fortpflanzung: Bei den Weißwedelhirschen bringen die Weibchen nach einer Tragezeit von rund 30 Wochen ein, manchmal zwei Hirschkälber zur Welt. Die Hirschkälber besitzen ein zur Tarnung weiß gesprenkeltes Fell und können schon wenige Stunden nach der Geburt laufen. Solange ihre Mutter weidet, bleiben die Kälber im Gebüsch versteckt und warten auf deren Rückkehr um gesäugt zu werden. Die Kälber werden 16 – 17 Wochen gesäugt und werden mit 1,5 Jahren Geschlechtsreif.

Systematik der Weißwedelhirsche ab Familie

Artiodactyla ist eine Ordnung von Säugetieren, zu der Paarhufer wie Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine, Hirsche und Antilopen gehören. Diese Tiere sind dadurch gekennzeichnet, dass sie zwei Hauptzehen tragen, die das Gewicht tragen, wobei die verbleibenden Zehen reduziert sind oder fehlen.

Innerhalb der Artiodactyla-Ordnung gibt es mehrere Familien, darunter Bovidae (Rinder, Schafe, Ziegen, Antilopen), Suidae (Schweine) und Cervidae (Hirsche). Diese Familien werden weiter in Gattungen und Arten unterteilt.

Artiodactyls kommen auf der ganzen Welt vor und umfassen eine Vielzahl von Arten, die an eine Reihe von Lebensräumen und ökologischen Nischen angepasst sind. Viele Paarhufer sind für den Menschen als Nahrungs-, Transport- und andere Ressourcen wichtig.

Herkunft und Vorkommen der Weißwedelhirsche

Der Weißwedelhirsch, auch Virginiahirsch genannt, ist eine Hirsch-Art, die ursprünglich aus Nordamerika stammt. Die ersten Tiere wurden im 19. Jahrhundert nach Europa eingeführt und sind seitdem in vielen Ländern als Jagdwild und zur Bestandsregulierung heimischer Arten zu finden.

Heute leben Weißwedelhirsche in Nord- und Südamerika sowie in einigen Teilen Europas. In Nordamerika sind sie vor allem in den östlichen und zentralen Regionen der USA und in Kanada verbreitet. In Südamerika kommen sie in Argentinien, Chile und Uruguay vor. In Europa sind sie vor allem in Ländern wie Deutschland, Österreich, Ungarn und Tschechien anzutreffen.

Weißwedelhirsche bevorzugen Laubwälder, Graslandschaften und Ackerland mit Wasserquellen in der Nähe. Sie sind auch in städtischen Gebieten anzutreffen, wo sie in Parks und Grünanlagen leben. Da sie sich gut an verschiedene Lebensräume anpassen können, sind sie eine der am häufigsten vorkommenden Hirsch-Arten in Nordamerika.

Äußerliche Merkmale von Weißwedelhirsch

Der Weißwedelhirsch ist ein mittelgroßer Neuwelthirsch mit einem schlanken Körperbau. Sein Fell variiert je nach Jahreszeit; im Sommer hat es eine rotbraune Farbe, während es im Winter blaugrau wird. Ein markantes Merkmal dieser Art ist der weiße Schwanz, der bei Gefahr aufgerichtet wird und als „weiße Fahne“ bezeichnet wird. Diese auffällige Färbung dient nicht nur als Warnsignal für andere Hirsche, sondern spielt auch eine Rolle bei der Kommunikation innerhalb der Herde.Das Geweih des Männchens ist ein weiteres bemerkenswertes Merkmal. Es wird jährlich abgeworfen und wächst dann wieder neu. Die Geweihbildung erfolgt durch das Wachstum von Knochenzellen, die von einer samtartigen Schicht umgeben sind. Männchen nutzen ihr Geweih während der Brunftzeit zur Verteidigung gegen andere Männchen und zur Anwerbung von Weibchen. Die Größe und Form des Geweihs kann stark variieren, was oft ein Indikator für das Alter und die Gesundheit des Tieres ist.

Lebensraum und Herkunft

Der Lebensraum des Weißwedelhirsches erstreckt sich über eine Vielzahl von Ökosystemen, einschließlich gemäßigter Laubwälder, Graslandschaften und urbaner Gebiete. Diese Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Lebensräume hat dazu beigetragen, dass der Weißwedelhirsch eine der am häufigsten vorkommenden Hirscharten in Nordamerika ist. Sie bevorzugen Gebiete mit Wasserquellen in der Nähe, da diese für ihre Ernährung wichtig sind.Ursprünglich stammt der Weißwedelhirsch aus Nordamerika, wo er sich über Jahrtausende entwickelt hat. Im 19. Jahrhundert wurden einige Exemplare nach Europa eingeführt, wo sie sich ebenfalls etablierten. Heute sind sie in vielen europäischen Ländern anzutreffen, darunter Deutschland, Österreich und Ungarn. In ihrer Heimat Nordamerika sind sie vor allem in den östlichen und zentralen Regionen der USA sowie in Kanada verbreitet.

Verhalten von Weißwedelhirsch

Das Verhalten des Weißwedelhirsches ist stark sozial geprägt. Sie leben häufig in kleinen Gruppen oder Rudeln, die aus Weibchen und ihren Nachkommen bestehen. Männchen schließen sich oft zu Gruppen zusammen oder leben zeitweise allein, insbesondere außerhalb der Brunftzeit. Innerhalb dieser Gruppen gibt es eine klare Hierarchie, die durch Dominanzverhalten gekennzeichnet ist.Die Kommunikation unter den Tieren erfolgt durch verschiedene Lautäußerungen sowie durch Körpersprache. Bei Gefahr zeigen sie ein typisches Fluchtverhalten: Der Schwanz wird aufgerichtet, um anderen Hirschen das Signal zur Flucht zu geben. Diese „weiße Fahne“ hilft den Mitgliedern des Rudels zu erkennen, dass Gefahr droht.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung beim Weißwedelhirsch erfolgt typischerweise im Herbst während der Brunftzeit. Männchen kämpfen um die Vorherrschaft und um Zugang zu Weibchen. Dieses Verhalten kann sowohl körperliche Auseinandersetzungen als auch beeindruckende Balzrituale umfassen. Nach erfolgreicher Paarung bringt das Weibchen meist ein bis drei Kitze zur Welt.Die Tragzeit beträgt etwa 200 Tage. Die Geburt erfolgt häufig in geschützten Bereichen wie dichtem Unterholz oder hohen Gräsern, wo die Kitze vor Fressfeinden geschützt sind. Nach der Geburt bleibt das Weibchen für einige Zeit mit dem Kitz allein, um es zu säugen und zu schützen.

Gefährdung

Obwohl der Weißwedelhirsch insgesamt nicht als gefährdet gilt, gibt es lokale Populationen, die unter Druck stehen aufgrund von Habitatverlust durch Urbanisierung und intensive Landwirtschaft sowie durch Jagdaktivitäten. In einigen Regionen haben Schutzmaßnahmen dazu beigetragen, die Bestände stabil zu halten.Die Jagd auf Weißwedelhirsche ist in vielen Ländern reguliert und stellt einen wichtigen Wirtschaftszweig dar. Die richtige Verwaltung dieser Bestände ist entscheidend für den Erhalt gesunder Populationen sowie für den Schutz ihrer Lebensräume.

Quellen

https://www.tierenzyklopaedie.de/weisswedelhirsch/

https://de.wikipedia.org/wiki/Weißwedelhirsch

https://www.diana-jagdreisen.de/wildarten/weisswedelhirsch-white-tail