Das Urwildpferd, auch Przewalskipferd genannt, ist eine der seltensten Pferderassen der Welt und gilt als das einzige Wildpferd, das noch existiert. Es ist nach dem russischen Forscher Nikolai Michailowitsch Przewalski benannt, der die Pferdeart erstmals Ende des 19. Jahrhunderts in der Mongolei entdeckte. Das Urwildpferd ist die einzige noch lebende Wildform des Hauspferdes und stammt ursprünglich aus Zentralasien.
Seinen Namen verdankt das Urwildpferd dem russischen Oberst Nikolai Przewalski. Dieser brachte 1878 von seinen Reisen durch Zentralasien ein Fell und einen Schädel nach Moskau und machte die Art so der westlichen Wissenschaft bekannt. Der eigentliche Entdecker der Wildpferde war Oberst Przewalski allerdings nicht. Bereits 1472 berichtete der deutsche Hans Schiltberger von Wildpferden, die er bei seinen Reisen durch die Mongolei beobachtet hatte. Ein Reisebericht des Schotten John Bell berichtet um 1720 von Wildpferden in China.
Das Urwildpferd ist eine robuste und widerstandsfähige Pferderasse, die sich gut an extreme Klimabedingungen anpassen kann. Es hat eine charakteristische helle Mähne und einen dunklen Aalstrich auf dem Rücken. Das Pferd ist eher klein und gedrungen gebaut und hat im Vergleich zu Hauspferden proportionell größere Köpfe und Ohren.
Über viele Jahre hinweg war das Urwildpferd vom Aussterben bedroht, da es durch Jagd und den Verlust seines Lebensraums stark dezimiert wurde. Doch durch erfolgreiche Schutzmaßnahmen hat sich die Population seit den 1990er Jahren wieder etwas erholt. Heute leben rund 2.000 Exemplare des Urwildpferds in verschiedenen Schutzgebieten und Zuchtprogrammen weltweit.
Heute leben weltweit etwa 600 Wildpferde in rund 95 Zoos. Diese Population stammt von nur 12 Wildfängen ab. Um Inzucht zu vermeiden werden Zuchtbücher geführt und die Tiere zwischen den Zoos ausgetauscht. Da das Urwildpferd bereits zu Beginn der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts als ausgestorben galten, wurden in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und den USA größere Auswilderungsprojekte in Angriff genommen. Über die tatsächlich in Freiheit lebenden Przewalskipferde liegen leider keine verlässlichen Zahlen vor.
Urwildpferd Steckbrief
- Klasse: Mammalia (Säugetiere)
- Ordnung: Perissodactyla (Unpaarhuftiere)
- Familie: Equidae (Pferde Esel und Zebras)
- Gattung: Equus (Pferde Esel und Zebras)
- Art: Equus przewalskii
Alias: Przewalskipferd - Verbreitung: Auf beiden Seiten des Altaigebirges in der Mongolei
- Lebensraum: Grasland und Steppe
- Maße und Gewichte: Körperlänge: 280 cm
Gewicht (Männchen): 200 – 300 kg
Schulterhöhe: 130 – 140 cm
Spitzengeschwindigkeit: 70 km/h - Fortpflanzung: Nach einer Tragezeit von durchschnittlich 335 Tagen bringt die Stute ein Fohlen zur Welt. Im allgemeinen werden die Fohlen im April oder Mai geboren, wenn das Nahrungsangebot besonders reichhaltig ist. Ein Fohlen wiegt bei der Geburt etwa 25 bis 30 Kilogramm. Bereits eine Stunde nach der Geburt können die Fohlen auf eigenen Beinen stehen. Die reine Säugezeit beträgt nur wenige Wochen. Dann beginnt der Nachwuchs bereits damit, eigenständig Nahrung in Form von Gräsern aufzunehmen. Bis zum Alter von acht bis zehn Monaten werden die Jungtiere aber noch zusätzlich mit Muttermilch versorgt. Bereits kurz nach der Geburt werden die Stuten wieder Empfängnisbereit und lassen sich von einem Hengst decken. Dadurch bringt eine Stute trotz der langen Tragezeit jedes Jahr ein Fohlen zur Welt. Die Lebenserwartung von Przewalskipferden liegt in freier Wildbahn bei etwa zwanzig Jahren.
Systematik der Urwildpferde ab Familie
Ordnung: Unpaarhufer (Perissodactyla)
Überordnung: Laurasiatheria
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria/Plazentalia)
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Herkunft und Vorkommen des Urwildpferds
Das Urwildpferd (Przewalskipferd, Equus przewalskii) ist eine Wildpferdart, die aus Zentralasien stammt und als die einzige noch lebende wilde Pferderasse gilt. Die Ureinwohner der asiatischen Steppen nannten sie „Tachi“, aber sie wurde später nach dem russischen Geographen Nikolai Przewalski benannt, der sie im 19. Jahrhundert entdeckte.
Ursprünglich lebten Urwildpferde in den Steppen von China, der Mongolei und Kasachstan. Allerdings wurde ihre Population im 20. Jahrhundert durch Jagd, Lebensraumverlust und Krankheiten dezimiert, so dass sie in freier Wildbahn ausgestorben waren. Heute gibt es nur noch Nachfahren von Gefangenschafts-Populationen, die in Zoos und Reservaten gezüchtet wurden und erfolgreich in ihrer ursprünglichen Heimat wieder ausgewildert wurden.
Äußerliche Merkmale des Urwildpferds
Das Urwildpferd, auch als Przewalskipferd bekannt, hat eine Schulterhöhe von etwa 1,20 bis 1,45 Metern und wiegt zwischen 350 und 400 Kilogramm. Es hat eine charakteristische Fellfärbung, die von rotbraun bis zu beige-braunen Tönen variiert. Das Fell ist im Winter dichter als im Sommer und hat eine Mähne, die von der Stirn bis zum Widerrist verläuft und oft aufgestellt wird. Die Beine sind schlank und enden in Hufen, die breiter und stärker sind als bei anderen Pferden. Die Ohren sind klein und spitz, der Kopf ist massiv und gerade.
Eine besondere anatomische Besonderheit des Urwildpferdes ist, dass es 66 Chromosomen hat, im Gegensatz zu 64 Chromosomen bei Hauspferden. Dies macht es zu einer eigenständigen Art, die sich nie mit domestizierten Pferden gekreuzt hat.
Besonderheiten des Urwildpferds
Das Urwildpferd ist eine der wenigen Wildpferdearten, die heute noch existieren. Es zeichnet sich durch seine grazile Gestalt und seine typische Fellfärbung aus, die aus einer Mischung von verschiedenen Braun- und Grautönen besteht. Das Urwildpferd besitzt zudem einen kräftigen Körperbau, wodurch es sich gut an seine natürliche Umgebung anpassen kann.
Eine weitere Besonderheit des Urwildpferds ist sein Verhalten. Es lebt in Gruppen, die aus einer Stute, ihrem Fohlen und einigen Hengsten bestehen. Diese Gruppen sind sehr sozial und zeigen ein ausgeprägtes Verhalten der gegenseitigen Unterstützung und Hilfe.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Urwildpferds ist seine Abstammung. Es ist eng mit dem Hauspferd verwandt, gilt aber als Wildform, da es seit etwa 10.000 Jahren in freier Wildbahn lebt und sich nicht mit Hauspferden kreuzt.
Aufgrund dieser besonderen Merkmale hat das Urwildpferd eine große Bedeutung in der Forschung und im Naturschutz. Es ist ein wichtiger Teil des natürlichen Ökosystems und ein Symbol für den Erhalt der biologischen Vielfalt.
Sozialverhalten des Urwildpferds
Das Sozialverhalten des Urwildpferds ist geprägt von einer ausgeprägten Familienstruktur. Die Tiere leben in Haremsgruppen, die aus einem Hengst, mehreren Stuten und deren Nachkommen bestehen. Innerhalb dieser Gruppen gibt es eine klare Rangordnung, die durch Dominanzkämpfe unter den Hengsten festgelegt wird. Die Stuten sind in der Regel unabhängig von der Hierarchie und haben eine gewisse Freiheit bei der Wahl ihrer Partner. Die Jungtiere bleiben bis zu zwei Jahre bei der Mutter und werden dann von der Gruppe allmählich abgesondert, um eigene Familien zu gründen. Während der Fortpflanzungszeit bilden sich manchmal temporäre Hengstgruppen, die um die Stuten konkurrieren. Insgesamt sind Urwildpferde sehr soziale Tiere, die eine enge Bindung zu ihren Familienmitgliedern aufbauen und in der Gruppe leben.
Przewalskipferde leben in Gruppen von einem Hengst mit 3 bis 6 Stuten und deren Fohlen zusammen. Junghengste bilden eigene Junggesellengruppen. Sie durchstreifen große Gebiete und werden bei ihren Wanderungen stets von der ranghöchsten Stute angeführt. Die übrigen Weibchen folgen entsprechend ihrem Rang in der Gruppe. Den Abschluss bildet immer der Hengst. Er steht zwar in der Hierarchie der Gruppe an erster Stelle, sorgt aber dafür, dass alle Gruppenmitglieder mitkommen und sichert gegen Gefahren von hinten. Jüngere Hengste werde normalerweise nur bis zum Alter von maximal drei Jahren in der Gruppe geduldet. Dann werden sie vom Leithengst verjagt. Die nachwachsenden Weibchen verlassen die Gruppe aus eigenem Antrieb und schließen sich anderen Haremsgruppen an oder gründen mit einem Hengst eine neue Gruppe. Przewalskipferde beanspruchen keine Territorien. Sie streifen in riesigen Gebieten immer auf der Suche nach guten Weiden und Wasserstellen umher. Dabei kommt es gelegentlich auch zu Begegnungen mit anderen Gruppen. Die dominanten Hengste zeigen dann zwar ein beachtliches Repertoire an Droh- und Imponierverhalten, zu echten kämpfen kommt es aber in der Regel nicht. Meist zieht jeder einfach wieder seines Weges. Einzig ins Wohngebiet eindringende Junghengste werden attackiert. Bei solchen Kämpfen kommen Zähne und Hufe zum Einsatz. Ist der Leithengst bereits älter oder krank kann es vorkommen, dass der junge Rivale ihn verdrängt und die Weibchengruppe übernimmt.
Die Kommunikation der Urwildpferde erfolgt hauptsächlich durch Körpersprache und Lautäußerungen wie Wiehern, Schnauben und Grunzen. Dabei signalisieren sie unter anderem ihren Gemütszustand, ihre Bereitschaft zur Fortpflanzung oder ihre Dominanz innerhalb der Gruppe. Auch visuelle Signale wie Ohren- oder Schwanzstellung werden genutzt, um Botschaften zu übermitteln.
Fortpflanzung und Brutpflege des Urwildpferds
Das Fortpflanzungsverhalten des Urwildpferds ist saisonal und findet in der Regel im Frühling statt. Während dieser Zeit bilden sich Hengstherden, die um die Gunst der Stuten kämpfen. Das dominante Männchen wird dann die Möglichkeit haben, sich mit mehreren Weibchen zu paaren. Die Tragzeit beträgt etwa 11-12 Monate und in der Regel wird nur ein Junges geboren. Die Jungtiere werden von ihrer Mutter gesäugt und bleiben für etwa 6 Monate bei ihr, bevor sie allmählich unabhängiger werden. Die Stuten erreichen die Geschlechtsreife im Alter von etwa 2-3 Jahren, während die Hengste mit 4-5 Jahren geschlechtsreif werden.
Die Brutpflege des Urwildpferds findet in der Regel durch die Stuten statt. Sie beschützen ihr Junges vor Fressfeinden und sorgen für seine Ernährung und Pflege. Die Jungtiere werden in der Herde aufgezogen und lernen von ihren Artgenossen, wie sie sich in der Wildnis zurechtfinden. Da das Urwildpferd jedoch stark gefährdet ist und in der Wildnis nur noch wenige Populationen existieren, wird die Brutpflege auch in Zoos und Naturschutzgebieten intensiv überwacht, um das Überleben der Art zu sichern.
Gefährdung des Urwildpferds
Das Sozialverhalten des Urwildpferds ist geprägt von einer ausgeprägten Familienstruktur. Die Tiere leben in Haremsgruppen, die aus einem Hengst, mehreren Stuten und deren Nachkommen bestehen. Innerhalb dieser Gruppen gibt es eine klare Rangordnung, die durch Dominanzkämpfe unter den Hengsten festgelegt wird. Die Stuten sind in der Regel unabhängig von der Hierarchie und haben eine gewisse Freiheit bei der Wahl ihrer Partner. Die Jungtiere bleiben bis zu zwei Jahre bei der Mutter und werden dann von der Gruppe allmählich abgesondert, um eigene Familien zu gründen. Während der Fortpflanzungszeit bilden sich manchmal temporäre Hengstgruppen, die um die Stuten konkurrieren. Insgesamt sind Urwildpferde sehr soziale Tiere, die eine enge Bindung zu ihren Familienmitgliedern aufbauen und in der Gruppe leben.
Die Kommunikation der Urwildpferde erfolgt hauptsächlich durch Körpersprache und Lautäußerungen wie Wiehern, Schnauben und Grunzen. Dabei signalisieren sie unter anderem ihren Gemütszustand, ihre Bereitschaft zur Fortpflanzung oder ihre Dominanz innerhalb der Gruppe. Auch visuelle Signale wie Ohren- oder Schwanzstellung werden genutzt, um Botschaften zu übermitteln.