Lachmöwen sind durch das gesamte gemäßigte Eurasien verbreitet. Ab Ende des 19. Jahrhunderts haben sie ihr Verbreitungsgebiet nach Norden erweitert und so ab 1880 Norwegen und ab 1911 auch Island besiedelt, wo sie heute eine der häufigsten Möwenarten sind. Der Bestand ging in Europa im 20. Jahrhundert durch Bejagung und Eiersammeln stark zurück. Mittlerweile haben sich die Bestände aber wieder gut erholt. Auch heute werden noch Lachmöweneier für Speisezwecke gesammelt. Da nur Zweiergelege gesammelt werden, die Möwen aber gewöhnlich drei Eier legen, sind die Gelege noch nicht vollständig und damit auch noch nicht bebrütet. Die Möwen bringen Nachgelege hervor und so geht hiervon keine direkte Gefahr für die Lachmöwenpopulation aus. Anders sieht das für Vogelarten aus, die im Schutz der Möwenkolonien brüten und von den Eiersammlern empfindlich gestört werden. Dies betrifft zum Beispiel die bedrohten Kolbenenten oder Schwarzhalztaucher.
Lachmöwen sind überwiegend Fleischfresser mit einem sehr vielseitigen Nahrungserwerb. Von Insekten und Würmern bis hin zu Fischchen und Aas reicht der Speiseplan. Sie folgen dem Pflug auf dem Feld, fangen Insekten in der Wiese oder erbeuten Jungfische mit einem angedeuteten Stoßtauchen, bei dem sie sich kurz vor dem Wasserspiegel abfangen und nur mit dem Kopf ins Wasser stoßen. Nicht zuletzt nutzen Lachmöwen auch die Müllplätze von Städten und Gemeinden oder folgen Fischkuttern und bedienen sich an deren Abfällen.
|
Schreibe einen Kommentar