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Stierkäfer (Typhaeus typhoeus)

Der Stierkäfer ist eine Käferart, die in Europa heimisch ist und zur Familie der Mistkäfer gehört. Mit einer Körperlänge von 10 bis 20 Millimetern zählt er zu den mittelgroßen Käfern. Sein Körper ist oval geformt und von einer schwarzen Farbe, während die Fühler und Beine dunkelrot bis schwarz sind. Charakteristisch für den Stierkäfer sind die breiten Hinterbeine sowie die ausgeprägten Dornen an den Schenkeln.

Die Larven des Stierkäfers ernähren sich von Mist und Kadavern, während die adulten Käfer fast ausschließlich von Pflanzen leben. Besonders gerne fressen sie an Gräsern und Wurzeln. Stierkäfer sind trotz ihres unauffälligen Aussehens wichtige Bestäuber von Wildblumen und Gräsern.

Stierkäfer sind in feuchten Wiesen und auf Weiden sowie in bestimmten Waldgebieten anzutreffen. Während der Paarungszeit im Frühjahr graben die männlichen Stierkäfer bis zu einen Meter tiefe Löcher in den Boden, um den Weibchen ihre Spermien zu übergeben. Anschließend legen Weibchen bis zu 80 Eier in die Erde, aus denen nach einiger Zeit die Larven schlüpfen.

Aufgrund seiner bedeutenden Rolle in der Natur und seines häufigen Vorkommens ist der Stierkäfer von keinerlei Bedrohung betroffen. Lediglich durch eine starke Zerstörung seines natürlichen Lebensraums, wie beispielsweise durch intensivere Landwirtschaft oder Bebauung, könnte sich sein Vorkommen verringern.

In einigen Regionen werden Stierkäfer auch als Nützlinge angesehen, da sie dazu beitragen, den Boden durch die Aufnahme und Zersetzung von organischen Stoffen zu verbessern. Auch in der Wissenschaft spielen Stierkäfer eine wichtige Rolle, da sie dazu genutzt werden, um Fragen zur Morphologie, Entwicklung und Fortpflanzung von Käfern zu beantworten.

Stierkäfer Fakten

  • Klasse: Insekten
  • Ordnung: Käfer
  • Familie: Mistkäfer
  • Gattung: Typhaeus
  • Art: Typhaeus typhoeus
  • Verbreitung: Europa, Asien und Nordafrika
  • Lebensraum: Wiesen und Weiden
  • Körperlänge: 10-20 mm
  • Gewicht: ca. 0,3 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: einzelgängerisch, leben in Tunneln allein oder paarweise
  • Fortpflanzung: Weibchen legen ihre Eier in Kugeln aus Kuhfladen oder Pferdemist ab, aus denen später die Larven schlüpfen

Systematik Stierkäfer ab Familie

Äußere Merkmale des Stierkäfers

Der Stierkäfer hat eine markante Erscheinung mit einem robusten, runden Körper. Die Färbung variiert von schwarz bis dunkelbraun, oft mit metallischen Reflexen. Die auffälligsten Merkmale sind die drei hornartigen Fortsätze auf dem Kopf des Männchens, die zur Verteidigung des Nests und zur Dominanz gegenüber anderen Männchen verwendet werden. Diese Hörner sind ein wichtiges Identifikationsmerkmal der Art.Die Beine sind kräftig und gut angepasst zum Graben, was es dem Käfer ermöglicht, tiefere Nester im Boden zu schaffen. Der Stierkäfer hat auch große Mandibeln, die ihm helfen, Dung zu zerkleinern und in seine Nester zu transportieren.

Lebensraum und Herkunft

Der Lebensraum des Stierkäfers umfasst vor allem sandige Graslandschaften und Heidelandschaften in Europa und Nordafrika. Diese Gebiete bieten nicht nur ausreichend Nahrung in Form von Dung, sondern auch geeignete Bedingungen für das Graben von Nestern. Der Stierkäfer ist besonders häufig in Gebieten mit einer hohen Dichte an Pflanzenfressern wie Kaninchen oder Schafen anzutreffen, da deren Dung eine wichtige Nahrungsquelle darstellt.Die Fortpflanzung erfolgt typischerweise im Spätsommer bis Herbst. Die Käfer suchen aktiv nach Dung, um ihre Nester anzulegen. Die Nester werden tief im Boden angelegt, um Schutz vor Raubtieren zu bieten und ein geeignetes Mikroklima für die Entwicklung der Larven zu schaffen.

Verhalten des Stierkäfers

Der Stierkäfer zeigt ein interessantes Sozialverhalten. Männchen kämpfen oft um Zugang zu Weibchen und um die Kontrolle über Nistplätze. Diese Kämpfe können intensiv sein, wobei die Männchen ihre Hörner einsetzen, um Rivalen abzuwehren. Nach der Paarung ist das Weibchen für den Nestbau verantwortlich.Die Ernährung des Stierkäfers besteht hauptsächlich aus Dung von verschiedenen Tieren. Sie sind wichtig für den Nährstoffkreislauf im Boden, da sie organisches Material abbauen und so zur Fruchtbarkeit des Bodens beitragen.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung des Stierkäfers erfolgt durch ein komplexes Balzverhalten. Nach der Paarung legt das Weibchen ihre Eier in das gesammelte Dungmaterial in den Nestern ab. Die Larven entwickeln sich dann im Schutz des Nestes und ernähren sich vom Dung, was ihnen eine reichhaltige Nahrungsquelle bietet.Die Entwicklung vom Ei zur erwachsenen Form kann mehrere Monate dauern, abhängig von den Umweltbedingungen. Die Käfer schlüpfen im folgenden Jahr aus ihren Nestern und setzen den Lebenszyklus fort.

Gefährdung

Der Stierkäfer gilt als häufig und ist nicht gefährdet. Dennoch können Veränderungen in der Landnutzung oder der Verlust von Lebensräumen durch intensive Landwirtschaft seine Populationen lokal beeinträchtigen.

Quellen

https://en.wikipedia.org/wiki/Minotaur_beetle

https://www.wildlifetrusts.org/wildlife-explorer/invertebrates/beetles/minotaur-beetle

https://gd.eppo.int/taxon/TYHSTY