Das Spitzmaulnashorn, auch bekannt als afrikanisches Diceros bicornis, ist eines der beeindruckendsten Tiere Afrikas. Es ist für sein charakteristisches Horn bekannt und gehört zu den bedrohten Arten auf dem afrikanischen Kontinent. Das Spitzmaulnashorn ist eines der größten Landsäugetiere und hat eine faszinierende Geschichte, die es zu einem wichtigen Symbol für den Tierschutz gemacht hat. In diesem Artikel werden wir uns mit einigen der bemerkenswerten Merkmale des Spitzmaulnashorns befassen, einschließlich seiner Lebensweise, seines Aussehens und seiner Gefährdung.
Spitzmaulnashörner halten sich an feste Reviere. Diese Reviere enthalten mindestens ein bis zwei Wasserstellen, denn die Tiere trinken täglich und suhlen gerne im Schlamm. Das Nashorn ernährt sich von Blättern und Akazienrinde. Am Boden weiden die Tiere nur sehr selten. Nashörner gehören nach den Elefanten zu den größten und schwersten Landsäugetieren. Die Familie umfasst insgesamt fünf Arten: Außer dem Spitzmaulnashorn sind da noch das Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum) aus Afrika, das Panzernashorn (Rhinoceros unicornis) aus Nepal, Assam und Bhutan, das Javanashorn (Rhinoceros sondaicus) sowie das Sumatranashorn (Dicerorhinos sumatrensis) aus Sumatra, Malaysia, Borneo und Birma. Alle Arten sind stark vom Aussterben bedroht. Das Spitzmaulnashorn kann, wie seine Artgenossen auch, nur sehr schlecht sehen. Dafür haben die Tiere im Ausgleich einen sehr gut entwickelten Geruchssinn und ein gutes Gehör. Trotz ihres plumpen und schwerfälligen Aussehens sind Nashörner erstaunlich schnell und wendig und überwinden auch schwieriges Gelände ohne große Probleme.
Spitzmaulnashorn Steckbrief
- Klasse: Mammalia (Säugetiere)
- Ordnung: Perissodactyla (Unpaarhuftiere)
- Familie: Rhinocerotidae (Nashörner)
- Gattung: Diceros (Spitzmaulnashörner)
- Art: Diceros bicornis
Alias: Schwarzes Nashorn - Verbreitung: Ostafrika und weiter südlich bis nach Südafrika
- Lebensraum: Savanne, Buschland und lichte Waldgebiete bis in eine Höhe von 3500 Meter über NN (Normal Null = Meereshöhe)
- Maße und Gewichte: Körperlänge: bis 3,70 m
Gewicht: bis 1400 kg
Spitzengeschwindigkeit: 50 km/h - Fortpflanzung: Die Tragezeit bei Spitzmaulnashörnern beträgt 450 – 480 Tage. Das Junge wiegt bei der Geburt zwischen 60 und 70 kg. Als richtige Huftiere können die Jungen bereits kurz nach der Geburt stehen und laufen. Das Junge sucht dann eigenständig nach den Zitzen der Mutter zwischen deren Beinen und trinkt. Selbstständig wird das Junge mit etwa zweieinhalb Jahren. Die Geschlechtsreife erreichen die weiblichen Tiere mit drei bis vier Jahren, die Männchen vermutlich erst viel später.
Systematik der Spitzmaulnashörner ab Familie
Ordnung: Unpaarhufer (Perissodactyla)
Überordnung: Laurasiatheria
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria/Plazentalia)
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Vorkommen und Lebensraum des Spitzmaulnashorns
Südafrika, Namibia, Simbabwe und Kenia sind heute die Heimat der meisten wildlebenden afrikanischen Nashörner. Sie bevorzugen grasbewachsene Gebiete und offene Savannen. Offene Ebenen, spärliches Dornengestrüpp, Savannen, Dickichte und trockene Wälder sowie Bergwälder und Moorlandschaften in großen Höhenlagen sind die Heimat des Spitzmaulnashorns.
Es bewohnt vor allem Savannen- und Buschlandschaften, kann aber auch in Waldgebieten und offenen Graslandschaften vorkommen. Das Spitzmaulnashorn bevorzugt Gebiete mit ausreichend Wasserquellen und Vegetation, da es sich hauptsächlich von Gras und Blättern ernährt.
Allerdings ist das Spitzmaulnashorn aufgrund der Jagd und des Verlusts seines Lebensraums gefährdet und sein Verbreitungsgebiet hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verringert. Um den Fortbestand dieser Art zu sichern, sind daher Schutzmaßnahmen wie der Erhalt von Schutzgebieten und die Bekämpfung von Wilderei erforderlich.
Spitzmaulnashörner sind Pflanzenfresser, die sich von Blattpflanzen, Zweigen, Trieben, Dornenholzsträuchern und Früchten ernähren. Es ist ein wählerischer Esser, und Gras macht nur einen kleinen Teil seiner Nahrung aus. Auf ihrer Haut leben viele äußere Parasiten, die von Zeckenvögeln und Reihern gefressen werden, die eine symbiotische Beziehung mit den Nashörnern eingehen.
Äußerliche Merkmale von Spitzmaulnashörnern
Spitzmaulnashörner haben ein markantes Erscheinungsbild mit einer robusten Körperstruktur. Ihr Fell ist grau bis braun gefärbt und kann je nach Umgebung variieren. Die charakteristischen Lippen sind flexibel und ermöglichen es den Tieren, gezielt Blätter von Bäumen und Sträuchern abzureißen. Im Gegensatz zu ihren weißen Verwandten haben sie eine schmalere Schnauze, die perfekt zum Browsen geeignet ist.Die beiden Hörner des Spitzmaulnashorns sind ein weiteres auffälliges Merkmal. Das vordere Horn ist in der Regel länger als das hintere und kann eine Länge von bis zu 1,5 Metern erreichen. Diese Hörner wachsen während des gesamten Lebens des Nashorns weiter. Männchen haben oft dickere und längere Hörner als Weibchen. Die Haut des Nashorns ist dick und faltig, was zusätzlichen Schutz bietet.
Lebensraum und Herkunft
Spitzmaulnashörner bewohnen eine Vielzahl von Lebensräumen in Afrika, darunter trockene Savannen, Buschland sowie tropische Wälder. Sie sind vor allem in Ländern wie Kenia, Tansania, Namibia und Südafrika anzutreffen. Diese Tiere benötigen Zugang zu Wasserstellen, da sie in der Regel nicht weiter als 25 Kilometer von einer Wasserquelle entfernt leben.Historisch gesehen waren Spitzmaulnashörner weit verbreitet in Afrika südlich der Sahara. Aufgrund von Jagd und Lebensraumverlust hat sich ihr Verbreitungsgebiet jedoch stark verkleinert. Heute konzentrieren sich die meisten Populationen in geschützten Gebieten wie Nationalparks und Wildreservaten, wo intensive Schutzmaßnahmen ergriffen werden.
Verhalten von Spitzmaulnashörnern
Spitzmaulnashörner sind überwiegend Einzelgänger, obwohl sie gelegentlich in kleinen Gruppen oder Mutter-Kalb-Herden anzutreffen sind. Männchen zeigen oft ein ausgeprägtes territoriales Verhalten, insbesondere während der Fortpflanzungszeit. Sie markieren ihr Revier durch Urinieren und Hinterlassen von Kot an bestimmten Stellen.Diese Nashörner kommunizieren durch verschiedene Geräusche sowie durch Körperhaltung. Bei Begegnungen mit anderen Nashörnern kann es zu aggressiven Auseinandersetzungen kommen, insbesondere zwischen Männchen. Ihre Hauptaktivitätszeiten liegen meist in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung bei Spitzmaulnashörnern erfolgt ganzjährig, wobei die Hauptgeburtenzeit je nach Region variiert. Die Tragzeit beträgt etwa 15 bis 16 Monate; Weibchen bringen in der Regel ein Kalb zur Welt, das bei der Geburt zwischen 20 und 25 kg wiegt. Nach der Geburt bleibt das Kalb zunächst bei seiner Mutter, um Schutz zu erhalten.Die Mütter kümmern sich intensiv um ihre Nachkommen; das Kalb wird etwa 18 Monate lang gesäugt und bleibt bis zu vier Jahre lang abhängig von der Mutter. Weibchen erreichen die Geschlechtsreife im Alter von fünf bis sieben Jahren, während Männchen zwischen sieben und acht Jahren geschlechtsreif werden.
Gefährdung
Das Spitzmaulnashorn ist als kritisch gefährdet eingestuft. Die Hauptbedrohungen sind Wilderei aufgrund des Horns sowie der Verlust ihres Lebensraums durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft und Urbanisierung. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Population stark verringert; intensive Schutzmaßnahmen sind notwendig, um das Überleben dieser Art zu sichern.Dank internationaler Anstrengungen zur Bekämpfung von Wilderei hat sich die Situation in einigen Regionen verbessert. Programme zur Wiederansiedlung sowie zum Schutz bestehender Populationen tragen dazu bei, die Art zu erhalten. Dennoch bleibt viel Arbeit erforderlich, um sicherzustellen, dass diese majestätischen Tiere auch zukünftigen Generationen erhalten bleiben.
Quellen
Animal Diversity Web – Diceros bicornis
IUCN Red List – Diceros bicornis
International Rhino Foundation – Black Rhino