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Schneeziege (Oreamnos americana)

Schneeziegen sind trotz des Namens nicht mit den Ziegen, sondern mit den europäischen Gämsen am nächsten verwandt. Der Spitzbart und die kegelförmigen Hörner zieren sowohl Männchen als auch Weibchen. Die Tiere leben monogam, bilden dabei aber Herden mit bis zu 25 Tieren. Der Bock verteidigt sein Weibchen gegen andere Böcke. Dabei stehen die Kontrahenten antiparallel zueinander und machen sich möglichst groß und steif. Wenn die Kräfteverhältnisse dadurch nicht geklärt werden, kommt es zu Kämpfen, bei denen die Hörner ernsthafte Verletzungen anrichten können. Schneeziegen sind für ihr Leben in den kargen Hochgebirgsregionen hervorragend angepasst. Ihr weißes Fell, das eine Stehmähne ausbildet und sich an den Schenkeln zu „Hosen“ verlängert, ist besonders lang und dicht. Darüber hinaus schützen mehrere Fettschichten unter der Haut die Tiere vor Kälte.

Die Hufe der Schneeziegen sind klein, spitz und hart wie Stahl. Sie ermöglichen den Tieren selbst in steilen, scheinbar völlig unwegsamen Felswänden sicher zu klettern. Allerdings klettern Schneeziegen nicht flink und bestehende, wie manche Gämsen sondern eher langsam und bedächtig. Wie erfahrene Bergsteiger setzen sie einen Huf vor den anderen und prüfen die Trittsicherheit genau.

Schneeziege Steckbrief

  • Klasse: Mammalia (Säugetiere)
  • Ordnung: Artiodactyla (Paarhuftiere)
  • Familie: Bovidae (Antilopen, Rinder, Büffel, Bison, Ziegen und Schafe)
  • Gattung: Oreamnos (Schneeziegen)
  • Art: Oreamnos americana
  • Verbreitung: Schneeziegen finden sich in den gesamten kanadischen Rocky Mountains. Die südliche Grenze bildet dabei Seattle in den USA, die nördliche Grenze Anchorage in Alaska.
  • Lebensraum: gebirgiges Gelände bis in Höhen über 4000 Meter NN (Normal Null = über dem Meeresspiegel).
  • Maße und Gewichte: Körperlänge (Männchen): bis 180 cm
    Körperlänge (Weibchen): bis 150 cm
    Schulterhöhe: 90 – 100 cm
    Gewicht: bis 135 kg; die Weibchen etwas leichter als die Männchen.
    Hornlänge: 23 – 25 cm
    Schwanzlänge (Männchen): 10 cm
    Höchstgeschwindigkeit: 34 km/h
  • Fortpflanzung: Der Nachwuchs stellt sich bei Schneeziegen im Mai oder Juni ein. Dann bringt das Weibchen nach einer Tragezeit von 178 Tagen ein oder zwei junge zur Welt. Ein Junges wiegt bei der Geburt etwa 3,5 kg. Die Jungen sind direkt nach der Geburt erstaunlich aktiv. Bereits nach einer dreiviertel Stunde springen die Kleinen zwischen den Felsen herum. Drei bis vier Monate lang wird der Nachwuchs gesäugt. Auch anschließend bleiben die Jungen noch den Rest des Jahres bei ihrer Mutter und trennen sich erst im nächsten Frühjahr, wenn die nächste Generation zur Welt kommt. Bis zur Geschlechtsreife dauert es insgesamt etwa 2,5 Jahre.

Systematik der Schneeziegen ab Familie

Vorkommen und Lebensraum der Schneeziege

Von Idaho über Washington und Britisch-Kolumbien bis ins südliche Alaska ist die Bergziege in den steilen und rauen Bergen des nordwestlichen Nordamerikas zu Hause. Bergziegen sind in dieser Region vom Meeresspiegel bis in Höhen von über 3.000 m zu finden. Bergziegen sind die am wenigsten erforschten großen Säugetiere Nordamerikas, da sie in abgelegenem Gelände leben. Das Verbreitungsgebiet der Schneeziege beschränkt sich auf die steilen und zerklüfteten Gebirgszüge im Nordwesten Nordamerikas, von den nördlichen Cascade und Rocky Mountains bis nach Süd-Zentral-Alaska.

Bergziegen ernähren sich unter anderem von Flechten, Farnen, Gräsern, Kräutern, Sträuchern und Laub- und Nadelbäumen. Sie folgen im Frühjahr und Frühsommer dem Zustrom nährstoffreichen Neuwachstums bergauf. Auf hochalpinen Wiesen weiden Ziegen im Sommer und fressen Gräser, Flechten und niedrig wachsende Pflanzen.

Äußerliche Merkmale von Schneeziege

Die Schneeziege ist durch ihr auffälliges Aussehen gekennzeichnet. Ihr Fell ist dick und weißlich bis cremefarben, was ihr hilft, sich in schneebedeckten Gebieten zu tarnen. Die Unterwolle ist besonders dicht und schützt die Tiere vor den kalten Temperaturen in ihren hochgelegenen Lebensräumen. Die Tiere haben markante schwarze Hörner, die bei Männchen bis zu einem Meter lang werden können und leicht nach hinten gebogen sind. Diese Hörner spielen eine wichtige Rolle im sozialen Verhalten der Tiere, besonders während der Fortpflanzungszeit.Die Körperstruktur der Schneeziege ist robust und gut an das Klettern angepasst. Ihre breiten Hufe sind scharfkantig und ermöglichen einen festen Halt auf steinigen Oberflächen. Diese Anpassungen sind entscheidend für ihre Fähigkeit, steile Abhänge zu erklimmen und sich sicher in ihrem rauen Lebensraum zu bewegen. Die Augen sind groß und ermöglichen eine ausgezeichnete Sicht bei schwachem Licht, was für die nächtliche Nahrungssuche von Vorteil ist.

Lebensraum und Herkunft

Der Lebensraum der Schneeziege erstreckt sich über die nördlichen Rocky Mountains sowie die angrenzenden Gebirgszüge in Alaska und Washington. Sie bevorzugt steile Hänge und Klippen in Höhenlagen zwischen 1.500 und 5.000 Metern über dem Meeresspiegel. Diese Tiere sind besonders gut an das Leben in alpinen Regionen angepasst, wo sie sich sowohl im Sommer als auch im Winter bewegen können. Im Sommer halten sie sich in höheren Lagen auf, während sie im Winter in tiefere Regionen abwandern.Die Schneeziege ist ein typisches Beispiel für eine Tierart, die sich perfekt an ihre Umgebung angepasst hat. Ihr Lebensraum umfasst alpine Wiesen, felsige Klippen sowie schneebedeckte Hänge. In diesen Gebieten finden sie ausreichend Nahrung in Form von Gräsern, Kräutern und anderen Pflanzenarten. Die Abgeschiedenheit ihrer Lebensräume schützt sie vor vielen menschlichen Einflüssen; dennoch sind sie nicht vollständig immun gegen Bedrohungen wie den Klimawandel oder menschliche Aktivitäten wie Bergbau oder Urbanisierung.

Verhalten von Schneeziege

Schneeziegen zeigen ein interessantes Sozialverhalten, das stark von den Jahreszeiten abhängt. Während der Sommermonate leben sie oft in kleinen Gruppen oder Familienverbänden mit maximal vier Tieren. Männliche Schneeziegen hingegen sind meist Einzelgänger und suchen während der Fortpflanzungszeit nach Weibchen. In dieser Zeit können sie aggressive Kämpfe um die Dominanz innerhalb ihrer Gruppe austragen.Die Aktivitätszeiten der Schneeziege konzentrieren sich auf die frühen Morgenstunden und den späten Nachmittag; sie sind jedoch auch nachts aktiv auf der Suche nach Nahrung. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus Gräsern, Kräutern sowie Laub von Sträuchern und Bäumen. Im Frühling suchen sie oft nach salzhaltigen Pflanzen, um ihren Mineralbedarf zu decken.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei Schneeziegen erfolgt typischerweise zwischen November und Januar. Nach einer Tragzeit von etwa fünf Monaten bringt das Weibchen ein bis zwei Nachkommen zur Welt. Diese Jungtiere sind bei der Geburt blind und völlig hilflos; sie benötigen daher intensive Betreuung durch ihre Mutter in den ersten Lebensmonaten.Die Aufzucht findet meist in geschützten Bereichen statt, wo die Mutter ihre Jungen vor Fressfeinden schützen kann. Die Jungtiere beginnen bereits im Alter von wenigen Wochen zu laufen und folgen ihrer Mutter bald auf ihren Erkundungstouren durch das Gelände. Mit etwa zwei Jahren erreichen sie die Geschlechtsreife und können sich fortpflanzen.

Gefährdung

Die Schneeziege gilt insgesamt als nicht gefährdet, jedoch gibt es mehrere Bedrohungen für ihre Populationen. Der Verlust ihres Lebensraums durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft oder Bergbau stellt eine ernsthafte Gefahr dar. Zudem könnte der Klimawandel ihren Lebensraum beeinträchtigen, indem er die Schneeschmelze beschleunigt und damit ihre Nahrungsressourcen verringert.Wilderei stellt ebenfalls ein Problem dar; obwohl die Jagd auf Schneeziegen reguliert ist, gibt es immer noch Fälle illegaler Jagd auf diese Tiere aufgrund ihres Fleisches oder Fells. Krankheiten wie Lungenentzündung können ebenfalls einen Einfluss auf lokale Populationen haben.

Quellen

https://animaldiversity.org/accounts/Oreamnos_americanus/

https://de.wikipedia.org/wiki/Schneeziege

https://www.diana-jagdreisen.de/wildarten/schneeziege

Video über Schneeziege