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Schlingnatter (Coronella austriaca)

Die Schlingnatter (Coronella austriaca) ist eine ungiftige Schlange, die in Europa und Asien verbreitet ist. Sie gehört zur Familie der Nattern und wird oft mit der Äskulapnatter verwechselt, da sie ähnliche Körpermerkmale aufweist.

Die Schlingnatter ist klein, bei Erwachsenen erreicht sie eine Länge von etwa 50 bis 70 Zentimetern. Sie hat ein glattes, graubraunes Schuppenkleid mit dunklen Flecken und eine schmale, spitz zulaufende Schnauze. Der Kopf ist deutlich vom Körper abgesetzt, die Augen sind groß und die Pupillen rund.

Als Lebensraum bevorzugt die Schlingnatter trockene und warme Gebiete wie Wälder, Wiesen, Heidegebiete und steinige Hänge. Sie ist tagaktiv und jagt vor allem auf dem Boden nach kleinen Reptilien, Amphibien und Nagetieren. Auch Insekten und Schnecken stehen auf ihrem Speiseplan.

Die Schlingnatter ist ovipar, das bedeutet, dass sie Eier legt. Die Weibchen legen ihre etwa 5 Zentimeter langen Eier im Frühsommer in Bodennähe ab. Die geschlüpften Jungtiere haben eine Länge von etwa 20 Zentimetern und ernähren sich zu Beginn vor allem von Insekten.

Die Schlingnatter ist eine scheue Schlange und meidet den Kontakt mit Menschen. Wenn sie sich bedroht fühlt, kann sie jedoch beißen und ihre Zähne hinterlassen kleine Wunden. Eine Gefahr für den Menschen stellt sie jedoch nicht dar.

In einigen Ländern wie Österreich und der Schweiz steht die Schlingnatter unter Naturschutz, da ihr Bestand durch die Zerstörung ihres Lebensraums und den Einsatz von Pestiziden bedroht ist. Um ihren Schutz zu gewährleisten, ist es wichtig, ihre Lebensräume zu erhalten und zu schützen.

Trotz ihrer geringen Größe und ihres unscheinbaren Aussehens spielt die Schlingnatter eine wichtige Rolle im Ökosystem und trägt zur Kontrolle von Nagetierbeständen und zur Regulation des Insektenbestands bei.

Schlingnatter Fakten

  • Klasse: Reptilien
  • Ordnung: Schuppenkriechtiere
  • Familie: Nattern
  • Gattung: Schlingnattern
  • Art: Coronella austriaca
  • Verbreitung: Europa, Nordafrika, Westasien
  • Lebensraum: Trockene und sonnenexponierte Gebiete, Gärten, Wiesen, Waldränder
  • Körperlänge: bis zu 70 cm
  • Gewicht: bis zu 130 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger, jedoch kommt es zu unkomplizierten Anhäufungen von mehreren Tieren an geeigneten Plätzen wie Sonnenplätzen oder Winterquartieren
  • Fortpflanzung: Eierlegend, zwischen Juni und August werden bis zu 10 Eier in die Erde gelegt, die Jungtiere schlüpfen im späten Sommer

Systematik Schlingnatter ab Familie

Äußerliche Merkmale von Schlingnattern

Die Schlingnatter weist charakteristische Merkmale auf, die sie von anderen Schlangenarten unterscheiden. Der Kopf ist nur leicht vom Hals abgesetzt, was ihr ein eher unauffälliges Aussehen verleiht. Auf der Oberseite des Kopfes befindet sich häufig ein dunkler Fleck in Form einer Krone oder eines Hufeisens, der sich in zwei Längsstreifen fortsetzt. Diese Markierungen sind nicht nur zur Identifizierung wichtig, sondern spielen auch eine Rolle bei der Tarnung in ihrem natürlichen Lebensraum.Die Schuppen der Schlingnatter sind glatt und ohne Kiele, was ihr eine glatte Textur verleiht. Die Anzahl der Oberlippenschilde beträgt in der Regel sieben bis acht, während die Unterlippenschilde acht bis neun zählen. Diese Merkmale sind entscheidend für die Bestimmung der Art sowie ihrer Unterarten. Die Färbung kann variieren, wobei die meisten Individuen eine Kombination aus braunen, grauen und manchmal gelblichen Tönen aufweisen. Diese Farbvariationen helfen der Schlange, sich in unterschiedlichen Umgebungen zu tarnen.

Lebensraum und Herkunft

Die Schlingnatter ist in einer Vielzahl von Lebensräumen anzutreffen, wobei sie vor allem offene Landschaften wie Wiesen, Heiden und lichte Wälder bevorzugt. Sie benötigt Bereiche mit ausreichender Deckung durch Vegetation, um sich vor Fressfeinden zu schützen und um erfolgreich jagen zu können. In Europa erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet von den nördlichen Regionen Spaniens über das gesamte Mitteleuropa bis hin nach Osteuropa und in Teile Asiens.In den letzten Jahrzehnten hat die Urbanisierung sowie die Intensivierung der Landwirtschaft jedoch zu einem Rückgang ihrer natürlichen Lebensräume geführt. Die Zerstörung von Heckenlandschaften und die Umwandlung von Wiesen in landwirtschaftlich genutzte Flächen haben negative Auswirkungen auf die Populationen der Schlingnatter gehabt. In einigen Regionen ist sie mittlerweile isoliert oder sogar ausgestorben, was ihre Erhaltung zusätzlich erschwert.

Verhalten von Schlingnattern

Schlingnattern sind tagaktive Tiere, die sich zumeist in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag bewegen. Sie sind eher scheu und neigen dazu, sich bei Gefahr schnell zurückzuziehen oder still zu verharren. Ihr Verhalten zeigt eine ausgeprägte Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Umweltbedingungen. In den wärmeren Monaten sind sie häufig auf der Suche nach Nahrung aktiv, während sie in kühleren Perioden weniger sichtbar sind.Die Nahrung der Schlingnatter besteht hauptsächlich aus kleinen Säugetieren wie Mäusen sowie anderen Reptilien. Sie nutzen ihre Fähigkeit zur Kontraktion nicht nur zur Jagd, sondern auch zur Verteidigung gegen größere Fressfeinde. Ihre Fortbewegung erfolgt meist durch langsames Gleiten über den Boden oder durch das Klettern in niedrigen Sträuchern.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei Schlingnattern erfolgt typischerweise im späten Frühjahr oder frühen Sommer. Nach einer Tragzeit von etwa zwei bis drei Monaten bringt das Weibchen lebende Nachkommen zur Welt, was als ovovivipar bezeichnet wird. Dies bedeutet, dass die Eier im Körper des Weibchens bebrütet werden und die Jungtiere direkt lebend geboren werden.Die Anzahl der Nachkommen variiert zwischen fünf bis zehn Individuen pro Wurf. Die Jungtiere sind bei der Geburt bereits relativ gut entwickelt und erreichen schnell ihre Geschlechtsreife. In den ersten Lebensmonaten sind sie besonders anfällig für Fressfeinde und benötigen geeignete Verstecke sowie eine ausreichende Nahrungsquelle.

Gefährdung

Die Schlingnatter gilt in vielen Teilen Europas als gefährdet. Hauptursachen für ihren Rückgang sind Habitatverlust durch Urbanisierung sowie intensive landwirtschaftliche Praktiken. In einigen Regionen wird sie zudem illegal verfolgt oder gefangen genommen, da sie fälschlicherweise mit giftigen Arten verwechselt wird.Um ihren Bestand zu sichern, wurden verschiedene Schutzmaßnahmen ergriffen. Dazu gehören gesetzliche Regelungen zum Schutz ihrer Lebensräume sowie Programme zur Wiederansiedlung in Gebieten, wo sie zuvor ausgestorben war. Es ist wichtig, das Bewusstsein für diese Art zu schärfen und ihren Schutz aktiv zu unterstützen.

Quellen

https://en.wikipedia.org/wiki/Smooth_snake

https://de.wikipedia.org/wiki/Schlingnatter

https://reptile-database.reptarium.cz/species?genus=Coronella&species=austriaca