Logo

Schellente

Der Schellenten-Erpel (Bucephala clangula) ist eine Vogelart aus der Familie der Entenvögel (Anatidae), die zu den charakteristischen Bewohnern nordischer Gewässer zählt. Ihren deutschen Namen verdankt die Schellente der auffälligen, goldgelben Iris ihrer Augen, die besonders bei den Männchen während der Brutzeit hervorsticht und ihnen ein prägnantes Erscheinungsbild verleiht.

Die Schellente ist eine mittelgroße Entenart, die durch ein kontrastreiches Gefieder gekennzeichnet ist. Die Männchen weisen im Prachtkleid ein glänzend schwarzes Kopfgefieder mit einem markanten weißen Fleck an der Wange auf. Ihr Körpergefieder ist überwiegend weiß mit schwarzen Rücken- und Flügeldecken, was ihnen ein elegantes Aussehen verleiht. Die Weibchen hingegen sind unauffälliger gefärbt, mit einem braunen Kopf und Körper sowie einem dezenten weißen Halsring.

Sie bewohnen bevorzugt kühle, klare Seen und langsam fließende Flüsse in Taiga- und Tundragebieten. Während der Brutzeit sind Schellenten in den Nadelwäldern Skandinaviens sowie in den Weiten Sibiriens und Nordamerikas zu finden, wo sie in Baumhöhlen oder in Nistkästen brüten, die zur Unterstützung der Populationen von Menschen bereitgestellt werden.

Mit Beginn des Herbstes ziehen Schellenten in größere Schwärme zusammen und verlassen ihre Brutreviere, um in milderen Klimazonen zu überwintern. Während der Zugzeit und im Winter können sie auch an den Küsten und auf offenen Gewässern in ganz Europa angetroffen werden. Hierbei zeigt sich ihre Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Lebensräume und ihre Bedeutung für das ökologische Gleichgewicht in aquatischen Systemen.

Schellente Fakten

  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
  • Familie: Entenvögel (Anatidae)
  • Gattung: Bucephala
  • Art: Prachteiderente
  • Verbreitung: Nordamerika, östliches Sibirien, in Winterquartieren auch an der nordamerikanischen Pazifikküste und im Nordwesten Europas
  • Lebensraum: Süßwasserseen, Flüsse, Küstenwasser
  • Körpergröße: 45–52 cm
  • Gewicht: Weibchen etwa 1 kg, Männchen bis zu 1,2 kg
  • Soziales Verhalten: Soziale Interaktionen außerhalb der Brutzeit begrenzt, während der Brutzeit territorial
  • Fortpflanzung: Monogam für eine Brutperiode; Nest in Baumhöhlen; 6–11 Eier; Brüten ausschließlich durch das Weibchen
  • Haltung: Nicht üblich in Gefangenschaft außer in spezialisierten Vogelparks oder Zuchtprogrammen

Systematik Schellente ab Familie

Schellente Herkunft und Lebensraum

Die Schellente, welche wissenschaftlich als Bucephala clangula bezeichnet wird, ist eine Vogelart, die primär in den nördlichen Breiten der Holarktis beheimatet ist. Ihre Herkunft erstreckt sich sowohl über weite Bereiche Nordamerikas als auch Europas und Asiens. Die Art bevorzugt für die Brut die kühleren Klimazonen und ist in diesen Regionen an süßwasserhaltigen Habitaten wie Seen, Flüssen und Teichen anzutreffen. In Skandinavien, Island, als auch in Teilen Russlands bis zur sibirischen Taiga und der Tundrenregion, findet sie angemessene Brutplätze. Auch im nördlichen Nordamerika, einschließlich Kanadas und Alaskas, ist sie heimisch.

Außerhalb der Brutzeit weichen Schellenten in wärmere Gefilde aus, um den Winter zu verbringen. Dabei reichen ihre Überwinterungsgebiete bis in gemäßigte Zonen Europas und Asiens, wie auch in die Vereinigten Staaten und Mittelmeerregionen. Küstenstreifen, Flussmündungen und offene Wasserkörper dienen in dieser Zeit als Lebensraum, hier weicht die Art auf Nahrungssuche auch auf Salzwasserhabitaten aus. Insbesondere die zuverlässige Verfügbarkeit von offenen Wasserflächen, frei von Vereisung, ist von wesentlicher Bedeutung für die Wahl des Überwinterungsgebietes. Durch ihr Zugverhalten, welches von ihrer Herkunft und dem jahreszeitlichen Klima abhängt, zeigt die Schellente eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit an die unterschiedlichen Lebensräume innerhalb ihres Verbreitungsgebietes.

Schellente äußere Merkmale

Die Bucephala clangula, bekannt als Gänsesäger, präsentiert sich als markanter Wasservogel aus der Familie der Entenvögel (Anatidae). Es ist eine mittelgroße Ente, deren erwachsene Männchen im Prachtkleid eine unverkennbare weiße Körperzeichnung aufweisen. Die Flanken und der Unterbauch zeigen ein sauberes Weiß, während der Rücken und die Oberseite dunkel gefärbt sind. Eines der charakteristischsten Merkmale des Männchens ist der glänzende, grünlich-schwarze Kopf mit der namensgebenden, goldgelben Iris des Auges. Dies verleiht dem Gänsesäger in der Kopfregion ein leuchtendes Erscheinungsbild.

Die Weibchen der Bucephala clangula besitzen ein dezenteres Gefieder. Ihr Kopf ist braun und mit einer schmalen weißen Kehle versehen, die sich um den Hals zieht. Das Auge ist auch bei ihnen gelblich, jedoch ohne den herausstechenden Glanz wie beim Männchen. Die Gefiederfarben sind allgemein durch eine Mischung von Grau- und Brauntönen bestimmt, was in einem gedämpften Erscheinungsbild resultiert.

Jungvögel ähneln in ihrer Färbung stark den Weibchen und entwickeln erst mit zunehmendem Alter die intensiveren Farben. Unabhängig vom Geschlecht verfügt die Art über einen recht kurzen und spitzen Schnabel. Der Schwanz der Bucephala clangula ist mäßig lang und abgerundet, und die Flügel sind relativ kurz aber kräftig, was ihnen einen geschickten Flug und eine effiziente Fortbewegungsweise ermöglicht.

Zusammengefasst zeichnet sich der Gänsesäger durch ein deutlich kontrastreiches Federkleid sowie die goldgelbe Augenfarbe aus, letztere insbesondere beim Männchen hervorstechend und repräsentativ für den Artnamen.

Soziales Verhalten

Die Schellente zeigt ein interessantes Sozialverhalten, welches sich im Laufe des Jahres ändern kann. Außerhalb der Brutzeit sammeln sich Schellenten oft in größeren Schwärmen, die insbesondere im Winter auf offenen Gewässern oder an Küsten zu beobachten sind. Diese Schwärme können aus mehreren hundert Individuen bestehen und dienen sowohl dem Schutz vor Fressfeinden durch die „viele Augen“-Strategie als auch der Effizienz bei der Nahrungssuche.

Während der Brutzeit hingegen sind Schellenten territorial und verteidigen ihre Nistplätze gegen Eindringlinge. Die Brutpaare bleiben für eine Saison zusammen, aber es ist nicht vollständig geklärt, ob diese Paarbindung über mehrere Jahre anhält. In dieser Zeit zeigen sie ein deutlich aggressiveres Verhalten gegenüber anderen Schellenten und anderen Arten, um ihre Brut erfolgreich aufziehen zu können.

Schellenten-Männchen beteiligen sich nicht direkt an der Aufzucht der Küken, sondern trennen sich nach der Paarung von den Weibchen, die allein für die Brut und die Führung der Jungvögel zuständig sind. Nach dem Schlüpfen der Küken werden die Jungtiere von der Mutter geführt und beschützt, wobei schnell eine starke Verbindung zwischen dem Weibchen und ihrer Brut entsteht.

Wenige Wochen nach dem Schlüpfen der Jungen versammeln sich die Schellenten wieder in größere Gruppen und beginnen ihre Mauser, während der sie für einige Zeit flugunfähig sind und soziale Strukturen für gegenseitigen Schutz noch wichtiger werden. Nach Ende der Mauser und mit Herannahen des Winters formieren sich wieder die größeren, nicht-territorialen Schwärme.

Paarungs- und Brutverhalten

Die Schellente, wissenschaftlich bekannt als Bucephala clangula, demonstriert während der Brutzeit ein charakteristisches Verhalten. Das Weibchen wählt üblicherweise einen Nistplatz in hohlen Baumlöchern, die nahe an Gewässern gelegen sind, da die Wassernähe für die Aufzucht der Jungtiere essenziell ist. Die Nistplätze können sich dabei in unterschiedlichen Höhen befinden, wobei eine Präferenz für Höhen zwischen einem und sechs Metern über dem Boden besteht. Die Brutsaison beginnt in Abhängigkeit vom geographischen Standort der jeweiligen Population, mit gewissen Unterschieden in der Wahl des Nistzeitpunkts.

Nach der Eiablage, bei der das Weibchen in der Regel sechs bis vierzehn Eier legt, brütet es ohne aktive Beteiligung des Männchens. Die Brutdauer umfasst circa 28 bis 30 Tage, und während dieser Zeit verlässt das Weibchen das Nest nur selten, um sich selbst zu ernähren. Nach dem Schlüpfen der Küken sind diese Nestflüchter und daher schon kurz nach der Geburt in der Lage, dem Muttertier ins Wasser zu folgen.

Das Paarungsverhalten ist geprägt von auffälligen Balzritualen, die im Winter und Frühjahr stattfinden, bevor die Schellenten zu ihren Brutgebieten zurückkehren. Die Männchen führen dabei beeindruckende Balzvorstellungen auf, um die Aufmerksamkeit der Weibchen zu erlangen und ihre Bereitschaft zur Paarung zu signalisieren. Zu diesen Balzaktivitäten zählen unter anderem Kopfbewegungen, die Darstellung von Stärke durch Körperpose und Lautäußerungen. Nach der Paarung trennen sich die Geschlechter häufig, und das Männchen beteiligt sich nicht an der weiteren Brutpflege.

Schellente Gefährdung

Die Schellente, ein mittelgroßer Wasservogel, sieht sich verschiedenen Gefährdungen gegenüber. Eine dieser Bedrohungen stellt der Verlust des natürlichen Lebensraumes dar. Feuchtgebiete und Gewässer, welche die bevorzugten Brut- und Rastplätze der Schellente bilden, werden durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft, Bebauung und industrielle Entwicklung zunehmend eingeschränkt oder zerstört. Diese Veränderungen führen zum Rückgang geeigneter Brutplätze und zu einer Abnahme der verfügbaren Nahrung.

Der Schutz der Schellente erfordert daher Maßnahmen, die auf die Erhaltung und Wiederherstellung ihrer natürlichen Habitate abzielen. Wichtige Schritte sind die Ausweisung von Schutzgebieten, die Renaturierung von Feuchtgebieten sowie die gesetzliche Regelung von Wasserqualitätsstandards, um die Lebensbedingungen in den Gewässern zu verbessern. Ferner ist es bedeutsam, dass die Öffentlichkeit über die Wichtigkeit der Erhaltung von Feuchtgebieten für die Biodiversität aufgeklärt wird. Derartige Initiativen tragen dazu bei, die Zukunft der Schellente zu sichern und ihren Bestand langfristig zu stabilisieren.