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Ohrenlerche

Die Eremophila alpestris, besser bekannt als die Ohrenlerche, ist eine Vogelart, die zur Familie der Lerchen (Alaudidae) gehört. Sie zeichnet sich durch ihre charakteristische Federzeichnung aus, darunter auffällige schwarze und gelbe Gesichtsmarkierungen und beim Männchen im Prachtkleid zwei kleine federige Hörner, welche der Art ihren deutschen Namen verleihen.

Die Ohrenlerche bewohnt vornehmlich offene und halboffene Landschaften wie Steppen, Wüsten, landwirtschaftliche Flächen und alpine Regionen in weiten Teilen der nördlichen Hemisphäre. Ihre Verbreitung erstreckt sich von Teilen Nordamerikas über Eurasien bis hin zu Nordafrika. Als Bodenbrüter passt sie sich an verschiedenste Umweltbedingungen an und zeigt eine bemerkenswerte ökologische Flexibilität im Vergleich zu anderen Vogelarten.

Ihre Ernährung besteht in erster Linie aus Samen und Insekten, wobei die Zusammensetzung stark von der Saison und dem verfügbaren Nahrungsangebot abhängt. Die Nahrungssuche erfolgt überwiegend auf dem Boden, wobei die Ohrenlerche ihre Nahrung geschickt mit ihrem scharfen Blick ausmacht und mit geschwinden Bewegungen erbeutet.

Fortpflanzungstechnisch sind die Ohrenlerchen monogam, wobei sie in der Regel einmal pro Brutsaison einen Partner wählen und gemeinsam für die Aufzucht der Jungvögel sorgen. Das Weibchen baut ein gut verstecktes Nest am Boden, in dem es zwei bis fünf Eier legt, die anschließend hauptsächlich von ihr bebrütet werden. Die Aufzucht der Jungen ist ein intensiver Prozess, bei dem beide Elternteile engagiert sind.

Ohrenlerche Fakten

  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
  • Familie: Lerchen (Alaudidae)
  • Gattung: Eremophila
  • Art: Horned lark (Ohrenlerche)
  • Verbreitung: Nordamerika, nördliches Eurasien; Winterquartiere in Südeuropa und Asien
  • Lebensraum: Offene, trockene Gebiete wie Wüsten, Grasländer, Tundren und landwirtschaftlich genutzte Flächen
  • Körpergröße: 16–20 cm
  • Gewicht: 30–50 g
  • Soziales Verhalten: Gruppentier außerhalb der Brutzeit, paarweise oder in kleinen Familiengruppen während der Brutzeit
  • Fortpflanzung: Bodenbrüter; Nest wird in einer kleinen Vertiefung gebaut; 2–5 Eiern pro Gelege; 2–3 Bruten pro Jahr in günstigen Lebensräumen
  • Haltung: Wird in Europa nicht üblicherweise in Gefangenschaft gehalten

Systematik Ohrenlerche ab Familie

Ohrenlerche Herkunft und Lebensraum

Die Eremophila alpestris, bekannt als Ohrenlerche, zählt zur Familie der Lerchen (Alaudidae) und ist eine Vogelart von breiter geographischer Verbreitung und vielfältigen Unterarten. Ursprünglich stammt dieser Vogel aus den nördlichen Breitengraden und gemäßigten Zonen der Alten Welt, wobei sein Habitat sich quer über die Paläarktis erstreckt, von Nordwestafrika, Europa und weiten Teilen Asiens bis hin zu den arktischen und subarktischen Regionen Nordamerikas.

Der natürliche Lebensraum der Ohrenlerche ist äußerst vielseitig und umfasst offen liegende Landschaften, die sich durch geringen Baum- und Strauchwuchs auszeichnen. Dazu gehören Tundra, Moorgebiete, Halbwüsten und trockene Steppen sowie von Menschenhand modifizierte Flächen wie Agrarland und sogar Flugplätze. In den nördlichen Verbreitungsgebieten zeigt sie eine Vorliebe für kühles und gemäßigtes Klima und ist dort vornehmlich in Höhenlagen bis zu den unteren Grenzen der polaren Schneefelder anzutreffen. Mit den Jahreszeiten migrieren gewisse Populationen und passen sich an klimatische Veränderungen an, wobei einige Unterarten in wärmeren Regionen auch ganzjährig sesshaft bleiben können. In ihrer adaptiven Streubreite zeigt die Ohrenlerche eine beeindruckende Flexibilität im Hinblick auf die Wahl ihres Lebensraumes, was ihre weitreichende Verbreitung unterstützt und begünstigt.

Ohrenlerche äußere Merkmale

Die Ohrenlerche, wissenschaftlich als Eremophila alpestris bekannt, zeigt eine recht charakteristische Erscheinung, die sich durch eine Mischung aus erdigen Tönen und ausgeprägten Merkmalen auszeichnet. Vögel dieser Art haben eine körnige, sandfarbene bis graue Oberseite, die sich harmonisch in die Erde und das offene Gelände, in dem sie leben, einfügt. Die Unterseite ist typischerweise blasser, oft weißlich, was einen sanften Kontrast erzeugt.

Der Kopf der Ohrenlerche ist ebenfalls einzigartig. Sie verfügt über zwei schwarze, federähnliche Auswüchse, die ‚Hörner‘ genannt werden und denen sie ihren allgemeinen Namen verdankt. Diese ‚Hörner‘ können unauffällig oder bei einigen Individuen, je nach Stimmung und dem Verhalten des Vogels, deutlich sichtbar sein. Weiterhin trägt die Ohrenlerche eine markante schwarz-weiße Gesichtsmaske, welche die Augen betont und zu beiden Seiten des bräunlichen Nackens zwei deutliche schwarze Streifen aufweist.

Die Brust und der Hals der Ohrenlerche können ein gelb-bräunliches bis cremiges Weiß aufweisen, oft mit einer dezenten schwarzen Brustbinde versehen. Der Schnabel ist kurz und spitz, ideal um Samen und kleine Insekten vom Boden aufzulesen. Die Beine sind fleischfarben bis bräunlich. Geschlechtsdimorphismus ist bei der Ohrenlerche vorhanden, wobei die Weibchen in der Regel weniger kontrastreiche Färbungen zeigen als die Männchen. Insgesamt präsentiert die Ohrenlerche somit eine Farbpalette und Muster, die nicht nur für ein ästhetisch ansprechendes Erscheinungsbild sorgen, sondern auch wichtige Funktionen im Rahmen der Tarnung und des Signalverhaltens erfüllen.

Soziales Verhalten

Das Sozialverhalten der Ohrenlerche ist durch saisonale Unterschiede geprägt. Während der Brutzeit verhalten sich Ohrenlerchen territorial und die Männchen verteidigen ihre Reviere gegenüber Artgenossen. Sie nutzen dabei oft auffällige Gesänge, die auf Singwarten vorgetragen werden, um ihre Präsenz zu signalisieren und Weibchen anzulocken. Weibchen sind während dieser Zeit vor allem mit dem Nestbau, der Brutpflege und der Aufzucht der Jungen beschäftigt.

Außerhalb der Brutzeit sind Ohrenlerchen weniger territorial und können in Gruppen gesehen werden. Sie bilden dann oft kleine Schwärme, die gemeinsam auf Nahrungssuche gehen und nachts Schlafgemeinschaften bilden, was ihnen Schutz vor Prädatoren bietet. Solche Gruppen können sich insbesondere während der Zugzeiten bilden, wenn viele Vögel gleichzeitig unterwegs sind.

Die Rudelbildung in der Nichtbrutzeit ermöglicht eine effizientere Suche nach Nahrung, da die Vögel von der Beobachtungsgabe ihrer Artgenossen profitieren können. Im Winter können diese Gruppen auch gemischte Schwärme mit anderen Bodenbrütern bilden, was das Auffinden von Nahrung in schwierigen Bedingungen weiter erleichtert.

Generell ist das Sozialverhalten der Ohrenlerche also durch einen Wechsel zwischen territorialer Einzelgängerschaft in der Brutzeit und sozialen Gruppenaktivitäten außerhalb dieser Phase charakterisiert.

Paarungs- und Brutverhalten

Das Brutverhalten der Ohrenlerche ist charakteristisch für viele bodenbrütende Vogelarten. Sie bevorzugt offene Landschaften für die Anlage ihrer Nester, die sie geschickt am Boden verbirgt, oft in einer natürlichen Mulde oder Vertiefung. Das männliche Exemplar beteiligt sich aktiv an der Auswahl des Nistplatzes und ist auch an der Konstruktion des Nestes beteiligt, welches vorwiegend aus Gras und anderen Pflanzenteilen errichtet wird. Häufig wird das Innere des Nestes mit feineren Materialien ausgelegt, um Komfort und Isolation für die Brut zu gewährleisten.

Die Paarungszeit der Ohrenlerche fällt üblicherweise in die Monate zwischen April und Juli. Während dieser Zeit führen die Männchen eindrucksvolle Balzflüge durch, bei denen sie sich hoch in die Luft spiralen, um dann mit gespreizten Flügeln und leisem Gesang wieder absinken zu lassen, um die weibliche Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Nach der erfolgreichen Kopulation legt das Weibchen in der Regel zwei bis vier Eier, die in ihrem erdfarbenen Ton gut getarnt sind. Die Bebrütung der Eier erfolgt hauptsächlich durch das Weibchen, welches während dieser Phase vom Männchen mit Nahrung versorgt wird.

Die Brutzeit beläuft sich meist auf etwa 10 bis 14 Tage; nach dem Schlüpfen bleiben die Küken noch etwa zwei Wochen lang im Nest und werden von beiden Elternteilen gefüttert und beschützt, bevor sie selbstständig sind und das Nest verlassen können. Die Ohrenlerche kann bei günstigen Bedingungen mehrere Bruten im Jahr großziehen.

Ohrenlerche Gefährdung

Die Ohrenlerche, wissenschaftlich Eremophila alpestris benannt, steht vor diversen Gefährdungen, die ihre Populationen beeinflussen könnten. Eine zentrale Bedrohung für diese Vogelart entspringt der intensiven Landwirtschaft. Die Ausweitung von Ackerflächen sowie die damit einhergehende Nutzung von Pestiziden und Herbiziden führt zu einer Verringerung des natürlichen Lebensraums der Ohrenlerche, sowie zu einer Abnahme der Nahrungsressourcen, speziell Insekten und Samen, die für die Ernährung der Spezies essentiell sind.

Schutzmaßnahmen für die Ohrenlerche erfordern ein umsichtiges Habitatmanagement, das den Erhalt und die Wiederherstellung naturnaher Flächen betont. Besonders wichtig ist hierbei die Schaffung und Erhaltung von Weideland und extensiv bewirtschafteten Agrarflächen, die ohne intensive Düngung oder Pestizideinsatz auskommen. Zudem ist es von Bedeutung, in EU-Landwirtschaftssubventionen naturschützende Auflagen zu integrieren, um einen Anreiz für Bauern zu schaffen, die ihre Felder llerchenfreundlich bewirtschaften willen. Im Rahmen dieser Bestrebungen ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Naturschutzorganisationen, Landwirten und politischen Entscheidungsträgern unerlässlich, um effektive Strategien zum Schutz der Ohrenlerche zu entwickeln und umzusetzen.