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Netzgiraffe (Giraffa reticulata)

Die Netzgiraffe, auch bekannt unter ihrem wissenschaftlichen Namen Giraffa reticulata, ist eine der am meisten gefährdeten Giraffenarten der Welt. Sie ist in trockenen und halbtrockenen Busch- und Graslandschaften Ostafrikas zuhause. Die Netzgiraffe ist eine der fünf Unterarten der Giraffe und hat mit ihrem großen, langen Hals das typische Aussehen der Giraffen.

Die Netzgiraffe wird auch als Somali-Giraffe bezeichnet, da sie als Endemit in Somalia, Äthiopien und Kenia vorkommt. Ihre dunklen Flecken sind anders angeordnet als die ihrer Verwandten, wodurch ihr Name „Netzgiraffe“ entstanden ist. Die von ihrer Artgenossen etwas abweichenden Muster der Flecken tragen dazu bei, dass die Tiere leichter identifiziert werden können.

Die weibliche Netzgiraffe misst eine Schulterhöhe von bis zu 4,6 Metern und wiegt zwischen 800 und 1200 Kilogramm. Die Männchen können noch größer werden und ein Gewicht von bis zu 1800 Kilogramm erreichen. Der lange Hals der Netzgiraffe besteht aus sieben Halswirbeln mit einer Länge von bis zu 25 Zentimetern. Die Halswirbel der Giraffen sind einzigartig in ihrer Größe und Anzahl.

Die Netzgiraffe lebt in Gruppen von bis zu 20 Tieren und ernährt sich von Baumblättern, Blüten und Früchten, die sie mit ihrer langen Zunge erreichen kann. Auch in Gefangenschaft gehaltene Tiere brauchen eine Vielzahl an Blättern und Zweigen verschiedener Gehölze und Bäume zum Überleben.

In den letzten Jahrzehnten hat die Netzgiraffe in ihrem Bestand stark abgenommen und wurde durch Lebensraumverlust, Wilderei und Konflikte zwischen Menschen und Tieren bedroht. Aktuellen Schätzungen zufolge gibt es noch etwa 15.000 Netzgiraffen in freier Wildbahn. Wissenschaftler und Naturschützer setzen sich dafür ein, die Netzgiraffe vor dem Aussterben zu bewahren und ihren Lebensraum zu schützen.

Netzgiraffe Fakten

  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Paarhufer
  • Familie: Giraffen
  • Gattung: Giraffa
  • Art: Netzgiraffe (Giraffa reticulata)
  • Verbreitung: Ostafrika (Kenia, Somalia)
  • Lebensraum: Savannen und Buschland
  • Körperlänge: bis zu 5,5 Meter
  • Gewicht: bis zu 1,4 Tonnen
  • Soziales und Rudel-Verhalten: leben in lockeren Herden von bis zu 20 Tieren
  • Fortpflanzung: Weibchen bringen nach einer Tragzeit von ca. 15 Monaten ein einzelnes Jungtier zur Welt

Systematik Netzgiraffe ab Familie

Äußerliche Merkmale von Netzgiraffe

Die Netzgiraffe hat ein charakteristisches Aussehen mit einem auffälligen Muster aus unregelmäßigen Flecken auf ihrem Fell. Diese Flecken sind in der Regel rötlich-braun bis leberfarben und werden von dünnen weißen Linien umrandet. Dieses Muster ist nicht nur für die Identifikation der einzelnen Tiere wichtig, sondern bietet auch eine hervorragende Tarnung im dichten Gebüsch der Savanne. Die Grundfarbe des Fells variiert von creme bis ockerfarben und wird mit dem Alter dunkler.Ein weiteres markantes Merkmal der Netzgiraffe ist ihr langer Hals, der es ihr ermöglicht, hohe Bäume zu erreichen und dort Nahrung aufzunehmen. Trotz ihres langen Halses besitzt die Giraffe nur sieben Halswirbel – wie die meisten anderen Säugetiere. Diese Wirbel sind jedoch viel länger als bei anderen Arten, was zur charakteristischen Form des Halses beiträgt. Die Giraffe hat auch eine auffällige Stehmähne entlang des Halses sowie zwei hornartige Auswüchse auf dem Kopf, die bei Männchen größer sind.

Lebensraum und Herkunft

Der Lebensraum der Netzgiraffe erstreckt sich über verschiedene Regionen in Ostafrika. Sie bewohnt vor allem trockene Busch- und Baumsavannen sowie lichte Wälder mit ausreichendem Nahrungsangebot. Die bevorzugten Nahrungsquellen sind Akazienbäume und andere Pflanzen mit nährstoffreichen Blättern. In diesen Lebensräumen kann die Netzgiraffe große Strecken zurücklegen auf der Suche nach Nahrung.Die Herkunft dieser Giraffenart reicht bis in die letzten Eiszeiten zurück, als sich ihre Vorfahren über den afrikanischen Kontinent verbreiteten. Die Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche klimatische Bedingungen hat es der Netzgiraffe ermöglicht, in verschiedenen Regionen zu gedeihen. In den letzten Jahrzehnten hat jedoch der Verlust ihres Lebensraums durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft und Urbanisierung zugenommen.

Verhalten von Netzgiraffe

Netzgiraffen sind nicht territorial und leben oft in lockeren Gruppen oder Herden. Diese Herden bestehen meist aus Weibchen mit ihren Nachkommen sowie einigen Männchen. Männliche Giraffen neigen dazu, während der Fortpflanzungszeit in Konkurrenz um Weibchen zu kämpfen; diese Kämpfe können sehr intensiv sein und beinhalten das Schwingen ihrer Hälse gegeneinander.Die Ernährung der Netzgiraffe besteht hauptsächlich aus Blättern, Knospen und jungen Trieben. Sie verwenden ihre lange Zunge – die bis zu 45 cm lang sein kann –, um Zweige zu greifen und die Blätter abzuziehen. Diese spezielle Anpassung ermöglicht es ihnen, auch in hohen Bäumen Nahrung zu finden, die für viele andere Herbivoren unerreichbar ist.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei Netzgiraffen erfolgt ganzjährig; Weibchen können nach einer Tragzeit von etwa 15 Monaten ein Jungtier zur Welt bringen. In der Regel wird nur ein Jungtier geboren, Zwillingsgeburten sind äußerst selten. Das Neugeborene wiegt etwa 60 bis 100 kg und kann bereits kurz nach der Geburt stehen und laufen.Weibliche Giraffen erreichen ihre Geschlechtsreife im Alter von etwa drei bis vier Jahren, während Männchen etwas später geschlechtsreif werden. Nach der Geburt kümmern sich die Weibchen intensiv um ihr Jungtier; sie halten es stets in ihrer Nähe und schützen es vor möglichen Raubtieren wie Löwen oder Hyänen.

Gefährdung

Die Netzgiraffe ist als gefährdet eingestuft aufgrund des Verlusts ihres Lebensraums durch Abholzung und landwirtschaftliche Expansion. Auch die Jagd auf Giraffen stellt eine Bedrohung dar; ihre Haut wird oft für Lederwaren verwendet, während ihr Fleisch ebenfalls gejagt wird. In einigen Regionen gibt es Schutzgebiete für diese Tiere; jedoch sind diese oft nicht ausreichend gesichert.Um den Fortbestand dieser beeindruckenden Art zu gewährleisten, sind umfassende Schutzmaßnahmen erforderlich. Dazu gehören die Erhaltung natürlicher Lebensräume sowie Aufklärungskampagnen zur Sensibilisierung für die Bedeutung des Schutzes dieser Tiere.

Quellen

https://www.zoo.ch/de/naturschutz-tiere/tier-pflanzenlexikon/netzgiraffe

http://www.tierportraet.ch/htm06b/netzgiraffe.php

https://animalia.bio/de/reticulated-giraffe

https://de.wikipedia.org/wiki/Netzgiraffe