Die Giraffe (Giraffa camelopardalis) ist das höchste lebende Landtier und gehört zur Familie der Giraffidae. Diese majestätischen Tiere sind für ihre langen Hälse und Beine bekannt, die es ihnen ermöglichen, in den Baumkronen nach Blättern und Zweigen zu suchen. Giraffen sind vor allem in den Savannen und offenen Wäldern Afrikas verbreitet, wo sie sich von einer Vielzahl von Pflanzen ernähren, insbesondere von Akazien. Ihre einzigartige Körperstruktur, einschließlich der langen Hälse und der speziellen Blutgefäße, ermöglicht es ihnen, in Höhen zu fressen, die für andere Herbivoren unerreichbar sind. Trotz ihrer beeindruckenden Größe sind Giraffen jedoch durch Lebensraumverlust und Wilderei gefährdet und werden von der Internationalen Union für Naturschutz (IUCN) als gefährdet eingestuft.Giraffen haben ein bemerkenswertes Sozialverhalten. Sie leben in lockeren Herden, die aus verwandten Weibchen und deren Nachkommen bestehen oder aus nicht verwandten männlichen Tieren bestehen. Innerhalb dieser Gruppen zeigen sie ein komplexes Kommunikationsverhalten, das sowohl Körpersprache als auch Geräusche umfasst. Ihre langen Hälse spielen eine wichtige Rolle im sozialen Verhalten, insbesondere bei Kämpfen zwischen Männchen um Fortpflanzungsrechte, die als „Necking“ bezeichnet werden. Diese Kämpfe sind nicht nur eine Möglichkeit, Dominanz zu zeigen, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des Fortpflanzungsverhaltens.
Fakten zu Giraffe
- Klasse: Säugetiere
- Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
- Familie: Giraffidae
- Gattung: Giraffa
- Art: Giraffa camelopardalis
- Verbreitung: Vor allem in Afrika südlich der Sahara.
- Lebensraum: Savannen und offene Wälder.
- Körpergröße: 4 bis 5,5 Meter hoch.
- Gewicht: 700 bis 1.400 kg.
- Verhalten: Lebt in Herden; zeigt komplexe soziale Interaktionen.
- Fortpflanzung und Brut: Tragzeit von etwa 15 Monaten; Geburt eines einzelnen Kalbes.
- Gefährdung: Gefährdet durch Lebensraumverlust und Wilderei.
Systematik der Giraffe ab Familie
Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)
Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla)
Überordnung: Laurasiatheria
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria/Plazentalia)
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Äußerliche Merkmale der Giraffen
Giraffen sind aufgrund ihrer Größe und ihres einzigartigen Aussehens eine sehr markante Tierart. Sie haben einen langen Hals und lange, schlank geformte Beine, die mit großen Hufen enden. Der Körper der Giraffe ist robust und muskulös, wobei das Hinterteil höher als das Vorderteil liegt. Die Fellfarbe der Giraffe variiert je nach Art und Unterart von hellbraun bis dunkelbraun, wobei das Fell oft durch dunkle Flecken oder Streifen gemustert ist.
Ein weiteres auffälliges Merkmal der Giraffen sind ihre langen Hälse, die ihnen ermöglichen, Blätter und Zweige von hohen Bäumen zu fressen. Der Hals kann bis zu 2 Meter lang sein und hat sieben Halswirbel, die durch elastische Gelenke verbunden sind. Die Köpfe der Giraffen sind klein und haben kurze, stumpe Hörner, die als Ossicones bezeichnet werden. Diese Ossicones bestehen aus Knochen und sind von Haut bedeckt.
Die Augen der Giraffen sind groß und liegen hoch auf dem Kopf, was ihnen eine 360-Grad-Sicht ermöglicht. Die Ohren sind ebenfalls groß und können unabhängig voneinander bewegt werden, um Geräusche aus verschiedenen Richtungen zu lokalisieren. Der Schwanz der Giraffe ist lang und dünn, mit einer dunklen Quaste am Ende.
Insgesamt sind die äußerlichen Merkmale der Giraffen einzigartig und haben dazu beigetragen, sie zu einer der bekanntesten und faszinierendsten Tierarten der Welt zu machen. Ihre Anpassung an ihre Umgebung und ihre spezielle Ernährungsweise machen sie zu einem faszinierenden Objekt der Forschung und Bewunderung.
Giraffen sind die größten Säugetiere unserer Welt. Der extrem lange Hals hat trotz einer Länge von bis zu 2,50 m nur 7 Halswirbel wie bei den meisten Säugetieren. Mindestens ebenso erstaunlich wie der Hals, aber nur schlecht sichtbar, ist die Zunge. Sie ist von blauer Farbe, extrem beweglich und kann einen halben Meter lang sein! Auch das Herz der Tiere leistet extrem viel: Mit einem Gewicht von etwa 12 kg und circa 8 cm dicken Wänden pumpt dieses Organ rund 60 Liter Blut pro Minute durch den Körper. Der Blutdruck von Giraffen ist dabei 3 mal so hoch, wie bei einem Menschen.
Besonderheiten von Giraffen
Giraffen sind faszinierende Tiere mit einigen besonderen Eigenschaften, die sie von anderen Tieren unterscheiden.
Eine der auffälligsten Besonderheiten von Giraffen ist ihre außergewöhnliche Größe. Sie sind die höchsten lebenden Säugetiere der Welt und können eine Größe von bis zu sechs Metern erreichen. Ihre langen Hälse ermöglichen es ihnen, die Blätter und Zweige von Bäumen zu erreichen, die für andere Tiere unerreichbar sind.
Eine weitere Besonderheit von Giraffen ist ihre Fleckenmusterung. Jede Giraffe hat ein einzigartiges Muster aus dunklen Flecken auf ihrem Fell, das es leicht macht, individuelle Tiere zu identifizieren.
Giraffen haben auch eine besondere Anpassung an ihre Umgebung. Ihre langen Hälse ermöglichen es ihnen, auch bei Nahrungsknappheit in trockenen Gebieten zu überleben, da sie hohe Zweige und Blätter von Bäumen erreichen können.
Giraffen sind auch sehr soziale Tiere und leben in Gruppen von bis zu 20 Tieren. Innerhalb einer Gruppe gibt es eine komplexe Hierarchie, die durch Kämpfe und Drohungen etabliert und aufrechterhalten wird.
Schließlich haben Giraffen auch eine einzigartige Fortpflanzungsweise. Weibliche Giraffen können das ganze Jahr über trächtig werden und bringen nach einer Tragzeit von etwa 14 Monaten ein einzelnes Jungtier zur Welt. Die Jungtiere sind bei der Geburt bereits fast zwei Meter groß und können innerhalb von 30 Minuten aufstehen und laufen.
Insgesamt sind Giraffen faszinierende Tiere mit einzigartigen Eigenschaften und Anpassungen an ihre Umgebung. Ihre Größe, Fleckenmusterung, soziales Verhalten und Fortpflanzungsweise machen sie zu einem interessanten Forschungsobjekt und einem beliebten Anblick in Wildparks und Safaris.
Verhalten von Giraffen
Giraffen sind sozial lebende Tiere und zeigen ein breites Spektrum an Verhaltensweisen, die es ihnen ermöglichen, in ihrer Umgebung zu überleben. Eine wichtige Verhaltensweise der Giraffen ist das Schreiten, wobei sie ihre langen Beine nutzen, um große Distanzen zurückzulegen und sich vor Raubtieren zu schützen. Sie können auch sehr schnell laufen, was ihnen im Falle einer Bedrohung helfen kann.
Giraffen sind auch bekannt für ihre Fähigkeit, ihren Kopf und ihren Hals in verschiedenen Richtungen zu bewegen, um ihre Umgebung zu erkunden und nach Futter zu suchen. Sie sind Pflanzenfresser und ernähren sich hauptsächlich von Blättern und Zweigen hoher Bäume. Dabei können sie ihre langen Zungen nutzen, um auch schwer zugängliches Futter zu erreichen.
Giraffen sind sehr soziale Tiere und leben in Gruppen, die aus Weibchen und ihren Jungtieren bestehen. Die Gruppen sind oft losen Zusammenschlüssen und können sich je nach Verfügbarkeit von Nahrung und Wasser verändern. Männliche Giraffen leben oft alleine oder in lockeren Gruppen und kommen nur zur Paarungszeit zu den Weibchen.
In Konfliktsituationen oder bei Rangkämpfen können Giraffen ihre Hörner und ihren Hals als Waffen einsetzen, indem sie sich gegenseitig rammen oder schlagen. Sie können auch laut rufen, um ihre Territorien oder ihre Familien zu verteidigen.
Die vermeintlich stummen Tiere sind durchaus in der Lage, sich über weite Strecken zu verständigen. Die extrem tiefen Töne liegen im Infraschallbereich, also weniger als 20 Hz, und damit für Menschen nicht hörbar. Der Lebensraum der Tiere wird heutzutage durch die Jagd und die Landwirtschaft leider ständig kleiner.
Gehen tun die Giraffen, indem sie beide Beine einer Seite bewegen. Im Galopp stoßen sich die Hinterbeine ab, und die Vorderbeine berühren praktisch gleichzeitig den Boden. Der Hals beugt sich, um das Gleichgewicht zu halten. Lange Strecken mit 50 km/h sind möglich, aber kurze Strecken mit 60 km/h.
Insgesamt zeigen Giraffen ein komplexes und anpassungsfähiges Verhaltensmuster, das eng an ihre Umgebung und ihre soziale Struktur angepasst ist. Ihre Fähigkeit, große Distanzen zurückzulegen und schwer zugängliches Futter zu erreichen, macht sie zu wichtigen Akteuren im Ökosystem der afrikanischen Savannen und Wälder.
Vorkommen und Lebensraum
In exterritorialen Gruppen von bis zu 20 Tieren teilen sich Giraffen ein gemeinsames Trockengebiet, das bis zu 1.500 km² groß sein kann, während es in Regengebieten viel kleiner sein kann. Die Tiere sind gesellig, was es ihnen ermöglicht, auf Raubtiere besser aufzupassen. Sie haben ein außergewöhnliches Sehvermögen: Wenn eine Giraffe einen Löwen aus einem Kilometer Entfernung sieht, folgen ihr die anderen. In freier Wildbahn werden Giraffen bis zu 26 Jahre alt, in Gefangenschaft etwas länger.
Giraffen lieben junge Triebe und Blätter, vor allem dornige Akazienblätter. Kühe mögen energiereiches, ballaststoffarmes Futter. Ein großer Erwachsener verzehrt täglich etwa 65 kg Nahrung. Die Zunge und das Innere des Mundes sind durch starkes Gewebe geschützt. Die Giraffe greift die Blätter mit ihren Greiflippen oder ihrer Zunge. Sie „kämmt“ die Blätter vom Stängel, indem sie sie über die unteren Eck- und Schneidezähne zieht. In der Trockenzeit trinkt die Giraffe alle drei Tage. Ihre Vorderbeine müssen ausgestreckt werden, um den Boden zu erreichen.
Fortpflanzung der Giraffen
Giraffen haben eine polygame Fortpflanzungsstrategie, wobei ein Männchen oft mehrere Weibchen paart. Die Paarungszeit ist in der Regel während der Regenzeit, wenn es mehr Nahrung und Wasser gibt. Männliche Giraffen können sich in Kämpfen um die Paarungspartnerinnen messen, indem sie ihre Hälse und Köpfe gegeneinander stoßen.
Nach einer Tragzeit von etwa 14 bis 15 Monaten bringen die Weibchen ein einzelnes Junges zur Welt. Die Geburt findet in der Regel im Stehen statt, und das Jungtier fällt aus einer Höhe von 1,5 bis 2 Metern auf den Boden. Nach der Geburt muss das Jungtier schnell aufstehen und laufen können, um Raubtieren zu entkommen.
In den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt bleibt das Jungtier eng an die Mutter gebunden und saugt regelmäßig Milch. Die Mutter verteidigt ihr Junges gegen Raubtiere und andere Bedrohungen und zeigt ihm, welche Pflanzen essbar und welche gefährlich sind. Während dieser Zeit bleiben Mutter und Jungtier oft innerhalb der Gruppe und schließen sich manchmal anderen Mutter-Jungtier-Paaren an.
Insgesamt ist die Fortpflanzung und Brutpflege bei Giraffen eng an die Anforderungen ihrer Umgebung und ihrer sozialen Struktur angepasst. Die Mutter spielt eine wichtige Rolle bei der Aufzucht des Jungtiers und stellt sicher, dass es in der gefährlichen Savannen-Umgebung überleben kann. Giraffen-Junge wachsen schnell und erreichen innerhalb von wenigen Jahren ihre volle Größe und Geschlechtsreife.
Quellen
Born Free Foundation – Everything You Need to Know About Giraffes
Giraffe Conservation Foundation – Fascinating Giraffe Facts
National Geographic Kids – Giraffe
Needles Lodge – Curious Facts About Giraffes
Ultimate Kilimanjaro – Fun Facts About Giraffes