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Muntjak (Muntiacus muntjak)

Der Muntjak (Muntiacus muntjak) ist ein kleiner bis mittelgroßer Hirsch, der in Asien und einigen anderen Regionen der Welt vorkommt. Es gibt etwa 10 verschiedene Arten von Muntjaks, die sich in ihrer Größe und ihrem Aussehen unterscheiden. Der Muntjak hat eine charakteristische, dunkle Fleckenzeichnung auf dem Rücken und ist insgesamt eher gedrungen und stämmig gebaut.

Muntjaks leben meist in Wäldern und bewaldeten Gebieten, aber auch in Gebüschen und Dickichten. Sie sind sowohl nacht- als auch tagaktiv und ernähren sich von einer Vielzahl von Pflanzen, wie Blättern, Gräsern, Früchten und Blüten.

Muntjaks sind bekannt für ihre schnelle Fortpflanzungsrate und können sich schnell an veränderte Umweltbedingungen anpassen. In einigen Regionen, wo sie eingeführt wurden, gelten sie jedoch als invasive Art und können Schäden an der heimischen Tier- und Pflanzenwelt verursachen.

Die verschiedenen Muntjak-Arten haben unterschiedliche Bedrohungsgrade und werden von verschiedenen Organisationen wie der IUCN auf ihre Gefährdung hin untersucht und bewertet. Einige Muntjak-Arten sind vom Aussterben bedroht, hauptsächlich aufgrund von Lebensraumverlust und Jagd. Es gibt jedoch auch Bemühungen, den Muntjak und seinen Lebensraum zu schützen und zu erhalten.

Zu den Muntjaks gehören insgesamt 5 Arten mit siebzehn Unterarten. Unter ihnen findet sich auch der seltenste Hirsch Chinas, der schwarze Muntjak (Muntiacus crinifrons). Am weitesten verbreitet ist Reeves Muntjak (Muntiacus reevesi), der etwas heller als die eigentlichen Muntjaks ist und mit höchstens 40 cm Schulterhöhe die kleinste Unterart bildet. Eine bemerkenswerte Eigenart der Muntjakhirsche sind die stark verlängerten, gebogenen Eckzähne im Oberkiefer. Die Eckzähne sind bei beiden Geschlechtern entsprechend ausgebildet und können bei Männchen gute 2,5 cm lang werden. Diese Zähne werden neben dem Geweih zur Verteidigung und bei den Paarungskämpfen rivalisierender Männchen eingesetzt.

Muntjak Steckbrief

  • Klasse: Mammalia (Säugetiere)
  • Ordnung: Artiodactyla (Paarhuftiere)
  • Familie: Cervidae (Hirsche)
  • Gattung: Muntiacus (Muntjaks)
  • Art: Muntiacus muntjak
    Alias: Bellhirsch
  • Verbreitung: Indien, Indonesien, Java, China und Taiwan
  • Lebensraum: Tropische Wälder bis in eine Höhe von 3.000 Meter
  • Maße und Gewichte: Körperlänge: bis 100 cm
    Schulterhöhe: bis 55 cm
    Schwanzlänge: bis zu 25 cm
    Gewicht: 16 bis 18 kg
  • Fortpflanzung: Eine feste Paarungszeit gibt es bei Muntjaks nicht. So kann die Paarung das ganze Jahr über erfolgen. Nach einer Tragezeit von rund 6 Monaten werden ein oder zwei Junge geboren.

Systematik der Muntjaks ab Familie

Äußerliche Merkmale von Muntjak

Der Muntjak hat ein kompaktes Erscheinungsbild mit einem kurzen Körper und langen Beinen. Sein Fell ist meist braun oder rötlich gefärbt, was ihm eine gute Tarnung im dichten Unterholz bietet. Männliche Muntjaks haben kleine, nach hinten gebogene Geweihstangen sowie auffällige, tuskähnliche Eckzähne, die bis zu 2,5 cm lang werden können. Diese Zähne sind nicht nur zur Verteidigung gegen Raubtiere wichtig, sondern auch im Kampf um Reviere oder Weibchen.Ein weiteres markantes Merkmal des Muntjaks ist seine lange Schnauze und die großen Augen, die ihm eine ausgezeichnete Sicht auf mögliche Gefahren bieten. Während der Fortpflanzungszeit können männliche Tiere durch ihre Lautäußerungen auffallen; sie geben tiefe Barksignale von sich, um Weibchen anzulocken oder Rivalen zu warnen. Diese Kommunikationsform ist besonders wichtig in dichten Wäldern, wo Sichtkontakt oft eingeschränkt ist.

Lebensraum und Herkunft

Muntjaks sind vor allem in den tropischen Wäldern Südasiens verbreitet. Sie kommen häufig in dichten Regenwäldern sowie in offenen Graslandschaften vor. Diese Tiere benötigen Zugang zu Wasserquellen und bevorzugen Gebiete mit reichlich Vegetation. Ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume hat es ihnen ermöglicht, sich in einer Vielzahl von Umgebungen niederzulassen.Die Herkunft des Muntjaks reicht bis ins Miozän zurück; Fossilienfunde belegen ihre Existenz seit Millionen von Jahren. Heutzutage sind sie in vielen Ländern Asiens verbreitet und haben sich sogar außerhalb ihres ursprünglichen Verbreitungsgebiets etabliert. In Großbritannien gibt es eine invasive Population des Reeves-Muntjaks (Muntiacus reevesi), die aus entlaufenen Tieren entstanden ist und sich seit ihrer Einführung im späten 19. Jahrhundert schnell ausgebreitet hat.

Verhalten von Muntjak

Muntjaks zeigen ein interessantes Sozialverhalten. Sie leben oft allein oder in kleinen Gruppen von Weibchen mit ihren Nachkommen. Die Männchen hingegen sind meist Einzelgänger oder leben in lockeren Gruppen mit anderen Männchen. Diese soziale Struktur hilft den Weibchen dabei, ihre Jungen besser zu schützen und gleichzeitig Zugang zu Nahrungsressourcen zu haben.In Bezug auf ihre Aktivität sind Muntjaks sowohl tagsüber als auch während der Dämmerung aktiv. Bei Gefahr ziehen sie sich schnell ins Dickicht zurück oder nutzen ihre Tarnfarbe zur Flucht. Sie sind bekannt dafür, dass sie beim Alarmieren ihrer Artgenossen laut bellen können – ein Verhalten, das ihnen den Namen „barking deer“ eingebracht hat.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei Muntjaks erfolgt das ganze Jahr über ohne feste Paarungszeit. Nach einer Tragzeit von etwa sieben Monaten bringt das Weibchen meist ein Kalb zur Welt; Zwillinge sind selten. Die Geburt erfolgt häufig im Schutz der Vegetation, um das Kalb vor Raubtieren zu schützen. Neugeborene wiegen etwa 2 bis 3 kg und sind nach kurzer Zeit in der Lage zu stehen und zu laufen.Die Mutter kümmert sich intensiv um ihr Kalb während der ersten Lebensmonate; das Kalb wird nach etwa sechs bis acht Wochen entwöhnt. In dieser Zeit lernt es auch das Fressen von Pflanzenmaterialien sowie das Navigieren im dichten Unterholz.

Gefährdung

Insgesamt gilt der Muntjak als nicht gefährdet; jedoch gibt es lokale Bedrohungen durch Habitatverlust aufgrund menschlicher Aktivitäten wie Landwirtschaft und Urbanisierung. In einigen Regionen werden sie auch wegen ihres Fleisches gejagt oder als Schädlinge betrachtet, da sie Bäume schälen können, um an die Rinde zu gelangen.Schutzmaßnahmen sind wichtig für den Erhalt dieser Art. In einigen Gebieten wurden Schutzgebiete eingerichtet, um den Lebensraum des Muntjaks zu bewahren und gleichzeitig Konflikte mit landwirtschaftlichen Aktivitäten zu minimieren. Aufklärung über die Bedeutung dieser Tiere im Ökosystem könnte ebenfalls dazu beitragen, ihre Zukunft zu sichern.

Quellen

https://bds.org.uk/information-advice/about-deer/deer-species/muntjac-deer/

https://www.new-forest-national-park.com/muntjac-deer-fact-file/

https://seaworld.org/animals/facts/mammals/reeves-muntjac/

https://en.wikipedia.org/wiki/Muntjac

https://seaworld.org/animals/facts/mammals/indian-muntjac/