Die Mantelmöwe (Larus marinus) ist eine der größten Möwenarten und gehört zur Familie der Laridae. Sie kommt hauptsächlich in den Küstengebieten Europas und Nordamerikas vor. Ihr Name kommt von ihrem grauen Mantel, der sie von anderen Möwenarten unterscheidet. Die Mantelmöwe ist eine der am weitesten verbreiteten Möwenarten weltweit und besiedelt eine Vielzahl von Lebensräumen wie Felsenküsten, Strände und Klippeninseln.
Mantelmöwen sind mit ihrer imposanten Spannweite die größten Möwen überhaupt. Natürliche Feinde fürchten die erwachsenen Vögel kaum. Auch die Nester mit Eiern oder Jungtieren werden in der Regel von Räubern gemieden, denn die großen Möwen sind äußerst wehrhaft. Für alle anderen Seevögel dagegen ist äußerste Vorsicht angesagt, wenn Mantelmöwen am Himmel erscheinen. Die Möwen sind sehr geschickt darin, Seevögeln ihre Beute durch waghalsige Manöver im Flug abzujagen. Unter den Lummen und Alken in der Nähe der Brutkolonien fallen sogar Alttiere den aggressiven Flugkünstlern zum Opfer. Da die Vögel zur Ernährung unter anderem auch Abfälle aus der Fischerei annehmen, haben sich die Tiere durch dieses Überangebot an Futter in unseren Breiten stark vermehrt.
Die Mantelmöwe hat ein charakteristisches Aussehen mit ihrem großen, massiven Körper, ihrem mächtigen Schnabel und ihrem auffälligen grauen Mantel. Sie erreicht eine Körperlänge von bis zu 76 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu 2,5 Kilogramm. Die Mantelmöwe hat außerdem eine imposante Flügelspannweite von bis zu 1,8 Metern.
Die Besonderheiten der Mantelmöwe liegen in ihrem Verhalten. Sie sind sehr soziale Vögel und leben in großen Kolonien mit anderen Möwenarten und Seevögeln. Mantelmöwen sind auch bekannt für ihr aggressives Verhalten gegenüber anderen Tieren und können ihre Beute mit ihren kräftigen Schnäbeln erlegen.
Die Fortpflanzung und Brutpflege der Mantelmöwe findet auf felsigen Inseln und Klippen statt. Das Weibchen legt ein bis drei Eier, die nach etwa 27 bis 29 Tagen schlüpfen. Die Jungen werden von beiden Elternteilen gefüttert und betreut, bis sie flügge sind.
Obwohl die Mantelmöwe nicht als bedroht gilt, gibt es dennoch einige Faktoren, die ihre Population beeinflussen. Dazu gehören Umweltverschmutzung, Nahrungsknappheit und Störungen in ihren Brutgebieten.
Mantelmöwe Steckbrief
- Klasse: Aves
- Ordnung: Charadriiformes (Regenpfeifervögel)
- Familie: Laridae (Möwenvögel)
- Gattung: Larus (Möwen)
- Art: Larus marinus
- Verbreitung: Ost- und Westküste des Nordatlantiks
- Lebensraum: Offenes Meer, Küste und Flussmündungen
- Maße und Gewichte: Körperlänge: 65 – 81 cm
Gewicht: bis 2 kg
Spannweite: 170 cm
Spitzengeschwindigkeit: 110 km/h - Fortpflanzung: Mantelmöwen nisten sowohl einzeln als auch in größeren Kolonien. Als Brutplätze werden felsige Küsten und unwirtliche Inseln bevorzugt. Die Brutgebiete erstrecken sich vom Nordosten Nordamerikas über Grönland, Island, den Färörinseln, den britischen Inseln und den Küsten Skandinaviens bis hin zur französischen Bretagne. Hin und wieder vermischen sich die Brutkolonien mit denen der Eismöwen. Ab April beginnen beide Altvögel damit, das Nest zu errichten. Solch ein Nest kann von einer einfachen Felsmulde bis hin zu einem kunstvollen Gebilde aus Gras, Zweigen oder auch Seetang bestehen. In der Regel besteht ein Gelege dann aus zwei bis drei, selten vier grünbraunen Eiern. Nach einer Brutzeit von 26 – 30 Tagen schlüpfen die Jungen. Das Federkleid der Nestlinge ist grau und braun und erhält erst mit der Mauser (dem Wechsel des Federkleids) zum ausgewachsenen Vogel das typische leuchtend weiße Gefieder mit dem schwarzen „Mantel“ an der Flügeloberseite und dem Rückengefieder. Die Jungen werden von beiden Elternteilen etwa 7 Wochen lang mit Futter versorgt.
Systematik der Mantelmöwen ab Familie
Überfamilie: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Klasse: Vögel (Aves)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Äußerliche Merkmale von Mantelmöwe
Die Mantelmöwe hat ein markantes Erscheinungsbild mit einem großen Kopf und einem kräftigen Schnabel. Das Gefieder der adulten Vögel ist überwiegend weiß mit einem tiefschwarzen Rücken und grauen Flügeln. Die Beine sind relativ kurz und haben eine blassrosa Farbe. Ein auffälliges Merkmal ist der große gelbe Schnabel mit einer roten Fleckzeichnung, das besonders während der Fortpflanzungszeit ausgeprägt ist.Junge Mantelmöwen haben ein braunes Gefieder mit verschiedenen Schattierungen von Grau, das ihnen hilft, sich in ihrem Lebensraum zu tarnen, bis sie erwachsen sind. Diese juvenilen Vögel benötigen mehrere Jahre, um das vollständige adulte Gefieder zu erreichen.
Lebensraum und Herkunft
Die Mantelmöwe kommt hauptsächlich an den Küsten des Nordatlantiks vor. Ihre Brutgebiete erstrecken sich von den Küsten Neufundlands über die Ostküste der USA bis hin zu den Küsten Großbritanniens und Skandinaviens. Sie bevorzugen offene Küstengebiete mit Zugang zu Fischgründen sowie kleine Inseln für ihre Nester.Diese Vögel sind oft in der Nähe menschlicher Siedlungen anzutreffen, wo sie von Abfällen profitieren können. Ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume hat es ihnen ermöglicht, sich in städtischen Gebieten sowie in ländlichen Küstenregionen niederzulassen.
Verhalten von Mantelmöwe
Mantelmöwen sind gesellige Vögel, die oft in großen Gruppen leben. Sie zeigen ein aggressives Verhalten gegenüber anderen Vögeln, insbesondere während der Nahrungsaufnahme. Diese Möwen sind dafür bekannt, dass sie andere Vogelarten verfolgen oder vertreiben, um deren Beute zu stehlen.Ihr Jagdverhalten ist vielseitig; sie fangen Fische durch Tauchen oder durch das Schöpfen an der Wasseroberfläche. Zudem nutzen sie ihre Größe und Stärke, um andere Tiere zu überlisten oder abzuschrecken.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung bei Mantelmöwen erfolgt normalerweise im Frühling. Sie nisten in Kolonien auf kleinen Inseln oder Klippen, wo sie eine sichere Umgebung für ihre Nachkommen finden können. Das Weibchen legt typischerweise zwei bis drei Eier in ein Nest aus Pflanzenmaterialien.Die Brutzeit beträgt etwa 28 Tage; beide Elternteile beteiligen sich an der Aufzucht der Küken. Nach dem Schlüpfen bleiben die Jungvögel einige Wochen im Nest, bevor sie flügge werden.
Gefährdung
Die Mantelmöwe gilt nicht als gefährdet; ihre Populationen sind stabil oder sogar steigend. Diese Art hat sich erfolgreich an menschliche Aktivitäten angepasst und profitiert von Abfällen in städtischen Gebieten sowie von Fischereimethoden.Dennoch können lokale Bedrohungen durch Habitatverlust oder Umweltverschmutzung auftreten. Schutzmaßnahmen sind wichtig, um sicherzustellen, dass diese Art weiterhin gedeihen kann.
Quellen
https://www.allaboutbirds.org/guide/Great_Black-backed_Gull/overview