Der Mähnenwolf oder auch Chrysocyon brachyurus ist ein einzigartiger Wolf, der in Südamerika heimisch ist. Er wird auch als „Wieselfuchs“ bezeichnet und ist der größte Wildhund Südamerikas. Der Mähnenwolf ist bekannt für seine auffällige, goldene Mähne und lange, schlanke Beine.
Etwas irreführend ist sein deutscher Name. Zwar ist der erste Teil recht bezeichnend, denn das Tier verfügt über eine dunkle Schultermähne, die bei Auseinandersetzungen mit Rivalen drohend aufgerichtet wird. Mit einem Wolf haben diese hochbeinigen Hunde allerdings nichts gemein. Das Gesicht mit der spitzen Schnauze und das orangefarbene Fell erinnern da eher an einen Fuchs. So werden die Tiere in Paraguay auch „aguara guazu“ – zu deutsch „großer Fuchs“ genannt.
Diese Tiere leben in offenen Graslandschaften, Savannen und Wäldern in Südamerika, vor allem in Brasilien, Argentinien, Paraguay und Bolivien. Sie sind Einzelgänger oder leben in kleinen Familiengruppen und sind vor allem nachtaktiv.
Die Ernährung des Mähnenwolfs besteht aus einer Vielzahl von Beutetieren, darunter Nagetiere, Hasen, Vögel und Reptilien. Sie sind auch in der Lage, größere Beutetiere wie Hirsche und Tapire zu jagen, wenn diese verfügbar sind.
Obwohl der Mähnenwolf nicht als gefährdet gilt, sind seine Bestände aufgrund von Lebensraumverlust und Jagd durch den Menschen rückläufig. Es gibt jedoch Bemühungen, den Schutz und die Erhaltung dieser einzigartigen Art zu fördern.
Mähnenwolf Steckbrief
- Klasse: Mammalia (Säugetiere)
- Ordnung: Carnivora (Fleischfresser)
- Familie: Canidae (Hunde, Wölfe, Koyoten, Schakale und Füchse)
- Gattung: Chrysocyon (Mähnenwölfe)
- Art: Chrysocyon brachyurus
- Verbreitung: Vom Nordosten Brasiliens bis zum Norden Argentiniens.
- Lebensraum: Savanne, Grasland und Steppe
- Maße und Gewichte: Kopf – Rumpflänge: ca. 110 cm
Schulterhöhe: ca. 85 cm
Gewicht: 20 – 25 kg - Fortpflanzung: Die Paarungszeit der Mähnenwölfe fällt in die Monate von Oktober bis Dezember. Nach einer Tragezeit von 62 bis 66 Tagen bringt das Weibchen dann zwischen ein und fünf Junge zur Welt. Der Nachwuchs ist bei der Geburt blind und wiegt etwa 500 g. Die wenigen bekannten Forschungsergebnisse deuten darauf hin, daß die Jungen zwei bis drei Monate gesäugt werden und im Jahr nach ihrer Geburt fortpflanzungsfähig werden. In Zoos und Tierparks erreichen die scheuen Tiere ein Alter von bis zu 12 Jahren. Vergleichbare Daten über das Leben in freier Wildbahn liegen leider nicht vor.
Systematik der Mähnenwölfe ab Familie
Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überordnung: Laurasiatheria
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria/Plazentalia)
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Äußerliche Merkmale von Mähnenwolf
Der Mähnenwolf hat ein auffälliges Erscheinungsbild mit einem langen, schlanken Körperbau und langen Beinen. Sein Fell variiert in der Farbe von orange bis goldenrot und hat eine dichte Textur. Die langen Beine ermöglichen es ihm, über hohes Gras zu sehen und sich effizient durch seine Umgebung zu bewegen. Die Ohren sind groß und aufrecht, was zur akustischen Wahrnehmung beiträgt.Ein markantes Merkmal des Mähnenwolfs ist die lange Haarmähne entlang des Nackens und der Schultern, die besonders bei männlichen Tieren ausgeprägt ist. Diese Mähne kann während der Fortpflanzungszeit eine Rolle spielen, indem sie die Männchen für Weibchen attraktiver macht. Die Zähne des Mähnenwolfs sind an seine omnivore Ernährung angepasst; die oberen Schneidezähne sind relativ klein, während die Eckzähne lang und schmal sind.
Lebensraum und Herkunft
Der Lebensraum des Mähnenwolfs erstreckt sich über verschiedene Regionen Südamerikas, insbesondere in Brasilien, Argentinien, Bolivien und Paraguay. Diese Tiere bevorzugen offene Landschaften wie Graslandschaften und Waldränder mit ausreichenden Versteckmöglichkeiten. Sie sind anpassungsfähig und können in unterschiedlichen Höhenlagen leben.Die Herkunft des Mähnenwolfs reicht bis in die späte Pleistozän-Zeit zurück. Fossilienfunde belegen seine Präsenz in Südamerika seit Tausenden von Jahren. Die Art hat sich im Laufe der Zeit an verschiedene Umweltbedingungen angepasst; ihre Fähigkeit zur Samenverbreitung macht sie zu einem wichtigen Bestandteil des Ökosystems.
Verhalten von Mähnenwolf
Mähnenwölfe sind vorwiegend nachtaktiv und zeigen ein ausgeprägtes Verhalten während der Dämmerung. Sie leben als Einzelgänger oder in monogamen Paaren und haben ein festes Territorium, das sie aktiv verteidigen. Ihre Kommunikation erfolgt über verschiedene Lautäußerungen sowie durch Markierung ihres Territoriums mit Urin.Die Jagd erfolgt meist allein; sie nutzen ihre Schnelligkeit und Wendigkeit, um kleine Beutetiere wie Nagetiere oder Vögel zu fangen. Neben tierischer Nahrung fressen sie auch Früchte und Pflanzenmaterialien, was ihre Rolle als Samenverbreiter unterstreicht.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Mähnenwolfs erfolgt das ganze Jahr über, wobei die meisten Würfe zwischen September und November geboren werden. Die Tragzeit beträgt etwa 60 bis 65 Tage; nach dieser Zeit bringt das Weibchen normalerweise zwei bis vier Junge zur Welt. Diese werden in einem geschützten Bereich geboren und sind bei der Geburt blind sowie hilflos.Die Aufzucht erfolgt hauptsächlich durch das Weibchen; es kümmert sich intensiv um den Nachwuchs und bringt ihm bei, wie man Nahrung findet. Die Jungen bleiben etwa sechs Monate bei ihrer Mutter, bevor sie unabhängig werden.
Gefährdung
Der Mähnenwolf wird von der IUCN als gefährdet (vulnerable) eingestuft. Die Hauptbedrohungen für diese Art umfassen den Verlust ihres Lebensraums durch landwirtschaftliche Expansion sowie direkte Verfolgung durch Menschen aufgrund von Konflikten mit Viehzüchtern. In einigen Regionen hat die Population erheblich abgenommen.Schutzmaßnahmen sind entscheidend für das Überleben dieser einzigartigen Art. Dazu gehören die Schaffung geschützter Gebiete sowie Programme zur Sensibilisierung der Bevölkerung über die Bedeutung des Erhalts dieser Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum.
Quellen
https://animaldiversity.org/accounts/Chrysocyon_brachyurus/