Der Löffelstör, bekannt unter der wissenschaftlichen Bezeichnung Polyodon spathula, ist ein einzigartiges und faszinierendes Tier aus der Familie der Störartigen. In seiner unverwechselbaren Gestalt vereint der flussbewohnende Fisch Merkmale, die ihn sowohl in morphologischer als auch in ökologischer Hinsicht interessant machen. Charakteristisch für den Löffelstör ist sein länglicher, flacher Körper und vor allem seine namensgebende, spatelförmige Schnauze, die ihm ein fast prähistorisches Aussehen verleiht.
Diese Art gehört zur Ordnung der Störartigen (Acipenseriformes), einer Gruppe von Fischen, die bereits seit der Kreidezeit in ähnlicher Form existiert und damit als lebende Fossilien betrachtet werden können. Der Löffelstör hat sich dabei an ein Leben im Süßwasser angepasst und ist hauptsächlich in den Fluss- und Seensystemen Nordamerikas anzutreffen.
Ernährungsbiologisch ist der Löffelstör als Filtrierer spezialisiert, der mit seiner breiten Schnauze Plankton aus dem Wasser siebt. Diese Art der Nahrungsaufnahme ist unter den großwüchsigen Süßwasserfischarten durchaus eine Besonderheit und verleiht dem Löffelstör eine einzigartige Rolle in seinem natürlichen Lebensraum.
Leider ist der majestätische Fisch heutzutage durch Überfischung und Lebensraumverlust bedroht, was zu einem Rückgang seiner Populationen geführt hat. Die Erhaltung des Löffelstörs ist daher nicht nur aus zoologischer und ökologischer Sicht von Bedeutung, sondern auch als Teil des natürlichen Erbes, das die Biodiversität unserer Gewässer darstellt.
Löffelstör Fakten
- Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
- Ordnung: Perciformes (Barschartige)
- Familie: Polynemidae (Fadenflosser)
- Gattung: Verschiedene, z. B. Polydactylus, Eleutheronema
- Art: Verschiedene Arten
- Verbreitung: Tropische und subtropische Meere, vor allem im Indischen Ozean und Westpazifik
- Lebensraum: Küstennahe Gewässer, oft in der Nähe von Flussmündungen und Mangroven
- Körpergröße: Je nach Art bis zu 200 cm
- Gewicht: Je nach Art mehrere Kilogramm möglich
- Soziales Verhalten: Einzelgängerisch oder in kleinen Gruppen
- Fortpflanzung: Eierlegend (ovipar), Laich wird oft ins offene Wasser abgegeben
- Haltung: In der Regel nicht für die Aquarienhaltung geeignet; Bedeutung vor allem in der kommerziellen Fischerei
Systematik Löffelstör ab Familie
Äußerliche Merkmale von Löffelstör
Der Löffelstör hat einen langgestreckten, seitlich abgeflachten Körperbau und zeichnet sich durch seine auffällige Schnauze aus, die paddelförmig oder löffelartig geformt ist. Diese Schnauze kann bis zu einem Drittel seiner Gesamtlänge betragen und ist mit zahlreichen Sinnesorganen ausgestattet, die es dem Fisch ermöglichen, elektrische Felder und Temperaturunterschiede im Wasser wahrzunehmen. Die Färbung des Löffelstörs variiert von gräulich-grün über dunkelblau bis hin zu schwärzlich, während die Bauchseite schmutzig-weiß bis gräulich gefärbt ist.Die Augen des Löffelstörs sind relativ klein und die Sehkraft ist schlecht entwickelt. Stattdessen verlässt sich dieser Fisch auf seine Elektrorezeptoren in der Schnauze, um Beutetiere zu orten. Der Körper des Löffelstörs ist unbeschuppt, mit Ausnahme einiger Ganoidschuppen an der Oberseite des Schwanzflossenstiels. Diese Merkmale machen den Löffelstör zu einem einzigartigen Vertreter seiner Familie.
Lebensraum und Herkunft
Der Lebensraum des Löffelstörs umfasst langsam fließende Flüsse, Seen und Altwässer im Mississippi-Flusssystem. Diese Gewässer sind oft sandig oder schlammig und bieten reichlich tierisches Plankton, das die Hauptnahrungsquelle des Löffelstörs darstellt. Die Art bevorzugt größere Gewässer mit einer stabilen Wassertemperatur und ausreichendem Sauerstoffgehalt.Die Herkunft des Löffelstörs liegt in Nordamerika, wo er historisch in den großen Flusssystemen vorkam. Die Zerstörung seines natürlichen Lebensraums durch menschliche Aktivitäten wie den Bau von Dämmen, Gewässerverschmutzung und Überfischung hat jedoch zu einem drastischen Rückgang der Bestände geführt. Die Erhaltung geeigneter Lebensräume ist entscheidend für das Überleben dieser Art.
Verhalten von Löffelstör
Der Löffelstör ist ein aktiver Schwimmer im Freiwasser großer Ströme und ernährt sich fast ausschließlich von Plankton, insbesondere kleinen Krebstieren. Er filtert seine Nahrung mit Hilfe seiner Kiemenreusen aus dem Wasser. Während des Tages schwimmt der Löffelstör oft mit geöffnetem Maul durch das Wasser, um möglichst viel Plankton aufzunehmen.Das Verhalten des Löffelstörs ist auch stark an seine Fortpflanzungsgewohnheiten gebunden. Im Frühjahr beginnt er seine Laichwanderungen in die Oberläufe der Flüsse, wo er sich in Gruppen versammelt. Diese Wanderungen sind wichtig für die Fortpflanzung und hängen von den Wasserständen ab; bei ungünstigen Bedingungen kann es sein, dass die Fische nicht ablaichen.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Löffelstörs erfolgt typischerweise im Frühjahr während der ersten Hochwasserperioden. Männchen erreichen ihre Geschlechtsreife bei einer Länge von etwa 100 bis 130 cm nach 5 bis 10 Jahren, während Weibchen 8 bis 12 Jahre benötigen. Die Laichwanderungen können mehrere Hundert Kilometer umfassen, wobei die Fische in stark strömendem Wasser ablaichen.Der Laichvorgang findet in der Regel abends statt und erfordert spezifische Bedingungen: Der Gewässergrund muss kiesig oder schottrig sein, die Wassertemperatur sollte zwischen 10 °C und 16 °C liegen und die Fließgeschwindigkeit muss etwa 1 bis 1,3 m/s betragen. Wenn diese Voraussetzungen nicht gegeben sind, kommt es nicht zum Ablaichen und die Eier werden resorbiert.
Gefährdung
Der Löffelstör gilt als stark gefährdet aufgrund mehrerer Faktoren. Die Verbauung seiner Heimatgewässer durch Staudämme hat nicht nur seinen Lebensraum reduziert, sondern auch seine Fortpflanzungsmöglichkeiten eingeschränkt. Zudem stellen Gewässerverschmutzung und Überfischung erhebliche Bedrohungen dar.Um die Bestände des Löffelstörs zu schützen, wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen. Dazu gehören künstliche Vermehrungsprogramme in Zuchtanlagen sowie Fangbeschränkungen und Mindestmaße für Sportangler. Der Schutz geeigneter Lebensräume sowie Aufklärungsarbeit über die Bedeutung dieser Art sind entscheidend für ihren Erhalt.
Quellen
https://www.fischlexikon.eu/fischlexikon/fische-suchen.php?fisch_id=0000001576