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Grottenolm (Proteus anguinus)

Der Grottenolm (Proteus anguinus) wird auch als „Menschfisch“ bezeichnet und gehört zur Familie der Querzahnmolche. Dieses faszinierende Lebewesen ist in Europa heimisch und lebt ausschließlich in unterirdischen Gewässern, wie Höhlen, Grotten und Karstsystemen. Der Grottenolm ist eines der wenigen Wirbeltiere, die sich im völligen Dunkel zurechtfinden und sich vollständig auf den Tastsinn verlassen müssen.

Die Körperlänge des Grottenolms variiert von zehn bis zu 30 Zentimetern, wobei die Weibchen meist größer sind als die Männchen. Das Besondere an dieser Spezies ist ihr gegliederter Körper, der aus einer Vielzahl kleiner Segmente besteht, die reich an Muskeln und Nervenzellen sind. Durch diese Gliederung können sie sich an die engsten Stellen zwängen, um zu jagen oder auf Beute zu lauern.

Der Grottenolm hat eine ledrige und schuppige Haut, die düster-olivgrün bis dunkelgrau gefärbt ist und sich dem Untergrund anpasst. Seine Augen sind sehr klein und reagieren nicht auf Licht, da dieses in den unterirdischen Gewässern kaum vorhanden ist. Stattdessen können sie ihre Beute durch den Geruch oder den Tastsinn wahrnehmen.

Grottenolme sind Allesfresser und ernähren sich von Insekten, Krebsen, Würmern, kleinen Fischen und anderen Wassertieren. Sie haben einen langsamen Stoffwechsel und können bis zu zehn Jahre alt werden. Interessanterweise besitzen die Grottenolme auch einen auffälligen Duft, der zur Orientierung und Kommunikation mit Artgenossen dient.

Leider ist der Grottenolm aufgrund von Habitatverlust und Umweltverschmutzung stark bedroht und steht unter Naturschutz. Einige Zuchtprogramme haben jedoch ihre Fortpflanzung und ihr Überleben in menschlicher Obhut ermöglicht, um das Aussterben dieser einzigartigen Spezies zu verhindern.

Grottenolm Fakten

  • Klasse: Amphibia
  • Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
  • Familie: Olm-Familie (Proteidae)
  • Gattung: Grottenolme (Proteus)
  • Art: Grottenolm (Proteus anguinus)
  • Verbreitung: Südosteuropa (Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina)
  • Lebensraum: Höhlensysteme, unterirdische Flüsse und Seen
  • Körperlänge: bis zu 30cm
  • Gewicht: durchschnittlich 20-30g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger ohne ausgeprägtes Sozialverhalten
  • Fortpflanzung: Sexualdimorphismus, trächtige Weibchen können bis zu 50 Eier legen

Systematik Grottenolm ab Familie

Äußerliche Merkmale von Grottenolm

Der Grottenolm hat eine charakteristische Erscheinung, die ihn von anderen Amphibien unterscheidet. Sein Körper ist langgestreckt und schlank, mit einer durchschnittlichen Länge von etwa 23 bis 25 cm. Die Haut ist weich und hat eine cremige bis leicht rosa Farbe; bei Licht kann sie sich jedoch dunkelviolett bis schwarz verfärben. Diese Anpassung hilft dem Grottenolm, sich in seiner lichtlosen Umgebung zu tarnen.Die Augen des Grottenolms sind sehr klein und unter der Haut verborgen, was auf seine Anpassung an das Leben in völliger Dunkelheit hinweist. Stattdessen hat der Olm hochentwickelte nicht-visuelle Sinnesorgane wie Mechanorezeptoren und Chemorezeptoren entwickelt, die ihm helfen, seine Umgebung wahrzunehmen. Die Kiemen sind auffällig gefiedert und dienen nicht nur der Atmung, sondern auch als zusätzliche Sinnesorgane. Diese Merkmale machen den Grottenolm zu einem einzigartigen Beispiel für die Evolution von Tieren in extremen Lebensräumen.

Lebensraum und Herkunft

Der Lebensraum des Grottenolms beschränkt sich auf die unterirdischen Gewässer der Dinarischen Alpen. Diese Regionen sind geprägt von Karstlandschaften mit einem komplexen Netzwerk aus Höhlen und unterirdischen Flüssen. Der Olm bewohnt vor allem Süßwasserquellen in Kalksteinhöhlen, wo das Wasser leicht sauer ist und Temperaturen zwischen 5 °C und 15 °C aufweist. Diese Höhlen bieten nicht nur Nahrung, sondern auch Schutz vor Fressfeinden.Die geografische Verbreitung des Grottenolms reicht von Norditalien über Slowenien bis nach Kroatien und Bosnien-Herzegowina. Einige isolierte Populationen wurden auch in den französischen Pyrenäen eingeführt. Aufgrund seiner spezifischen Habitatansprüche ist der Grottenolm besonders anfällig für Umweltveränderungen wie Wasserverschmutzung oder den Verlust seines Lebensraums durch menschliche Aktivitäten.

Verhalten von Grottenolm

Das Verhalten des Grottenolms ist stark an seine unterirdische Lebensweise angepasst. Diese Tiere sind überwiegend einzelgängerisch und leben meist in festen Revieren innerhalb ihrer Höhlen. Während der Fortpflanzungszeit zeigen Männchen territoriales Verhalten und verteidigen ihre Nistplätze gegen andere Männchen. Sie kommunizieren möglicherweise durch chemische Signale oder Pheromone.Grottenolme sind opportunistische Fresser; ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus kleinen Wirbellosen wie Insektenlarven sowie Detritus aus organischem Material. Sie nutzen ihre hochentwickelten Sinne, um Beute im Dunkeln zu finden. Ihr Lebensstil ist weitgehend sesshaft; sie zeigen keine bekannten Wanderbewegungen außerhalb ihrer Höhlen.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung des Grottenolms erfolgt aseasonal; das bedeutet, dass es keine feste Fortpflanzungszeit gibt. Während der Balzzeit wird ein Männchen territorial gegenüber anderen Männchen und wartet darauf, dass ein Weibchen seinen Bereich betritt. Nach dem Paarungsakt legt das Weibchen etwa 70 Eier auf die Unterseite von Steinen oder in geschützte Bereiche innerhalb der Höhle.Die Eier benötigen mehrere Monate zur Entwicklung; die geschlüpften Larven sind zunächst klein und entwickeln sich langsam weiter. Die Jungtiere bleiben einige Zeit bei ihrer Mutter, bevor sie selbstständig werden. Diese langsame Fortpflanzungsrate trägt zur Vulnerabilität dieser Art bei.

Gefährdung

Der Grottenolm ist aufgrund seines begrenzten Verbreitungsgebiets und seiner speziellen Lebensraumanforderungen gefährdet. Die Hauptbedrohungen für diese Art sind Habitatverlust durch menschliche Aktivitäten wie Bauprojekte oder Wasserverschmutzung sowie illegale Sammlungen für den Haustierhandel. Die Verschmutzung der Wasserquellen hat direkte Auswirkungen auf die Gesundheit der Olm-Populationen.Schutzmaßnahmen sind dringend erforderlich, um den Erhalt dieser einzigartigen Art zu sichern. Dazu gehören die Schaffung geschützter Gebiete sowie Aufklärungsprogramme zur Sensibilisierung für die Bedeutung des Grottenolms im Ökosystem der Dinarischen Alpen.

Quellen

https://en.wikipedia.org/wiki/Proteus_anguinus

https://animaldiversity.org/accounts/Proteus_anguinus/

https://academic.oup.com/gigascience/article/doi/10.1093/gigascience/giac030/6562166?login=false

https://www.bhhuatra.com/en/project/the-olm-proteus-anguinus