Das Glasaugen ist ein Süßwasserfisch, der in den fließenden und stehenden Gewässern Nordamerikas anzutreffen ist. Der wissenschaftliche Name dieses Tieres, Sander vitreus, verrät seinen Platz in der Ordnung der Barschartigen (Perciformes), genauer in der Familie der Echten Barsche (Percidae).
Dieser Fisch, oft auch Walleye genannt, ist Dank seiner namensgebenden, leuchtend reflektierenden Augen, die an Panzerglas erinnern, besonders bei Dämmerung und Nacht aktiv. Diese einzigartige Augenbeschaffenheit ermöglicht es dem Glasaugen, auch bei schwachen Lichtverhältnissen gut zu sehen, was ihm bei der Jagd nach Beute einen wesentlichen Vorteil verschafft.
Mit einer durchschnittlichen Körperlänge von 25 bis 40 Zentimetern und einem Gewicht von ein bis zwei Kilogramm ist das Glasaugen kein besonders großer Vertreter seiner Familie, kann aber unter günstigen Bedingungen und bei ausreichendem Nahrungsangebot wesentlich größer werden. Die maximale Größe kann dabei bis zu 90 Zentimeter Körperlänge und ein Gewicht von über neun Kilogramm umfassen.
Neben seiner Rolle im Ökosystem als Raubfisch ist das Glasaugen auch ein geschätzter Anglerfisch. Wegen seines schmackhaften Fleisches ist er eine beliebte Beute und nimmt somit auch wirtschaftlich eine wichtige Rolle in den Regionen seines natürlich vorkommenden Lebensraums ein.
Glasaugen Fakten
- Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
- Ordnung: Perciformes (Barschartige)
- Familie: Percidae (Echte Barsche)
- Gattung: Sander
- Art: Sander lucioperca (Europäischer Zander)
- Verbreitung: Europa und Westasien
- Lebensraum: Süßwasser, bevorzugt in großen Seen und langsam fließenden Flüssen
- Körpergröße: bis zu 120 cm
- Gewicht: durchschnittlich 5–10 kg, kann bis zu 20 kg schwer werden
- Soziales Verhalten: Einzelgänger, Jungtiere leben in Schwärmen
- Fortpflanzung: Laichen von April bis Mai in Ufernähe, Eier werden auf Pflanzen oder Steine abgelegt
- Haltung: Wegen seines Größenwachstums eher ungeeignet für private Aquarien, wird in Teichwirtschaften kommerziell gezüchtet
Systematik Glasaugen ab Familie
Äußerliche Merkmale von Glasaugen
Der Glasaugen hat eine charakteristische Erscheinung mit einem langen, schlanken Körper und einer spitzen Schnauze. Die Färbung variiert von grünlich bis bräunlich auf dem Rücken und wird an den Seiten heller bis silbrig. Ein auffälliges Merkmal sind die großen, leuchtenden Augen, die ihm seinen Namen verleihen. Diese Augen sind besonders gut an die Dämmerungsaktivität angepasst und ermöglichen es dem Fisch, auch bei schwachem Licht gut zu sehen.Die Flossen des Glasaugen sind ebenfalls bemerkenswert; die Rückenflosse hat eine charakteristische Form mit starren Stacheln im vorderen Teil und weicheren Strahlen im hinteren Teil. Diese Flossenstruktur hilft dem Fisch nicht nur beim Schwimmen, sondern auch beim Manövrieren in seinem Lebensraum. Die Kiemenbögen sind gut entwickelt und ermöglichen eine effiziente Atmung im Wasser.
Lebensraum und Herkunft
Der Lebensraum des Glasaugen erstreckt sich über weite Teile Nordamerikas. Er ist vor allem in klaren und trüben Gewässern zu finden, wobei er sowohl in natürlichen Seen als auch in Stauseen vorkommt. Diese Fische bevorzugen kühlere Wassertemperaturen zwischen 15 °C und 20 °C und sind häufig in tiefen Gewässern anzutreffen, wo sie sich tagsüber verstecken und nachts aktiv auf Nahrungssuche gehen.Die geografische Verbreitung reicht von den Großen Seen im Norden bis zu den Flüssen im Süden der USA. In vielen Regionen wurde der Glasaugen auch eingeführt, um die Sportfischerei zu fördern. Diese Einführung hat dazu beigetragen, dass er sich an verschiedene Umweltbedingungen anpassen konnte. Dennoch sind lokale Bestände durch Umweltveränderungen wie Verschmutzung und Habitatverlust gefährdet.
Verhalten von Glasaugen
Der Glasaugen ist ein nachtaktiver Räuber, der vor allem in der Dämmerung aktiv auf Beutejagd geht. Seine Ernährung besteht hauptsächlich aus anderen Fischen wie Gelbflossenschnappern und Süßwasserdrum. Darüber hinaus frisst er auch Insektenlarven und Krebstiere, wenn diese verfügbar sind. Seine Jagdmethode beinhaltet oft das Anschleichen an die Beute aus dem Versteck heraus.In sozialen Gruppen kann der Glasaugen sowohl alleine als auch in kleinen Schulen gefangen werden. Diese sozialen Strukturen können helfen, Raubtiere abzuschrecken und die Effizienz bei der Nahrungssuche zu erhöhen. Während der Fortpflanzungszeit zeigen Männchen ein territoriales Verhalten; sie verteidigen ihre Nistgebiete gegen andere Männchen.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Glasaugen erfolgt typischerweise im Frühling, wenn die Wassertemperaturen steigen. Die Männchen beginnen mit Balzverhalten, um Weibchen anzulocken; sie zeigen auffällige Schwimmbewegungen und markieren ihr Territorium. Die Eier werden in flachen Gewässern auf Kiesbetten abgelegt; ein Weibchen kann mehrere tausend Eier produzieren.Nach dem Ablaichen kümmern sich die Männchen um den Schutz der Eier bis zum Schlüpfen. Die Brutzeit beträgt etwa 3 bis 4 Tage; nach dem Schlüpfen bleiben die Jungfische einige Wochen im Schutz ihrer Nistplätze, bevor sie selbstständig werden. Diese Fortpflanzungsmethoden tragen zur Stabilität der Populationen bei.
Gefährdung
Obwohl der Glasaugen derzeit als „Least Concern“ eingestuft wird, gibt es lokale Bedrohungen für seine Populationen. Habitatverlust durch menschliche Aktivitäten wie Abholzung und Urbanisierung stellt eine erhebliche Gefahr dar. Darüber hinaus können Überfischung und Umweltverschmutzung negative Auswirkungen auf die Bestände haben.Schutzmaßnahmen zur Erhaltung ihrer Lebensräume sind daher notwendig, um den langfristigen Fortbestand des Glasaugen zu sichern. Es ist wichtig, dass Naturschutzorganisationen Maßnahmen ergreifen, um den Lebensraum des Glasaugen zu schützen und seine Populationen zu überwachen.
Quellen
Simple English Wikipedia – Walleye – https://simple.wikipedia.org/wiki/Walleye
FishBase – Sander vitreus – https://www.fishbase.se/FieldGuide/FieldGuideSummary.php?c_code=840&genusname=Sander&speciesname=vitreus
U.S. Fish & Wildlife Service – Walleye (Sander vitreus) – https://www.fws.gov/species/walleye-sander-vitreus