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Elritze (Phoxinus phoxinus)

In den klaren, fließenden Gewässern Europas und Asiens fühlt sich ein kleiner, unscheinbarer Fisch besonders wohl: die Elritze, bekannt unter dem zoologischen Namen Phoxinus phoxinus. Sie zählt zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae) und ist in der zoologischen Systematik den Strahlenflossern (Actinopterygii) zugeordnet. Dieses Tier zeichnet sich durch seine geringe Größe aus, wobei erwachsene Exemplare in der Regel eine Körperlänge von 5 bis 9 Zentimetern erreichen, unter besonders guten Bedingungen können sie jedoch auch bis zu 15 Zentimeter lang werden.

Die Elritze erkennt man an ihrem schlanken Körperbau und der grünlich bis bräunlichen Färbung, die ihr eine hervorragende Tarnung in ihrem Lebensraum bietet. Ihr Körper ist beidseitig komprimiert, der Rücken gewölbt und die Seiten sind mit einer silbrig-schimmernden Seitenlinie versehen. Außerdem besitzen die Fische kleine, runde Schuppen, die ihnen zusätzlichen Schutz bieten.

Dieser flinke Fisch bevorzugt kalte, sauerstoffreiche Gewässer und ist oft in Schwärmen anzutreffen. In ihrem Habitat, das von kleinen Bächen bis zu Flüssen reicht, spielt die Elritze eine wichtige Rolle im Ökosystem. Sie ernährt sich vorwiegend von Insektenlarven, kleinen Krebstieren und Pflanzenmaterial, was sie zu einem wesentlichen Glied in der Nahrungskette macht.

Fortpflanzungsaktivitäten beginnen für die Elritze ab dem Frühjahr, wenn die Wassertemperaturen steigen. In dieser Zeit können die Weibchen bis zu 2.000 Eier ablegen, die an Wasserpflanzen oder Steinen haften bleiben. Die Pflege des Nachwuchses ist nicht Teil ihres Verhaltensrepertoires; nach der Eiablage überlassen sie den Laich sich selbst. Durch diese Reproduktionsstrategie sichert die Elritze ihren Fortbestand trotz verschiedener Bedrohungen wie Lebensraumverlust und Gewässerverschmutzung.

Elritze Fakten

  • Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
  • Ordnung: Cypriniformes (Karpfenartige)
  • Familie: Cyprinidae (Karpfenfische)
  • Gattung: Phoxinus
  • Art: Phoxinus phoxinus (Elritze)
  • Verbreitung: Europa und Nordasien
  • Lebensraum: Fließ- und Stillgewässer, bevorzugt in sauerstoffreichen Gebieten
  • Körpergröße: 5–9 cm, maximal 15 cm
  • Gewicht: 5–20 g
  • Soziales Verhalten: Schwarmfisch, bildet oft größere Gruppen
  • Fortpflanzung: Laicher, Fortpflanzungszeit von April bis Juni, Weibchen legen bis zu 2000 Eier
  • Haltung: In Aquarien möglich, benötigt Schwarm und sauerstoffreiches, kühles Wasser

Systematik Elritze ab Familie

Äußerliche Merkmale von Elritze

Die Elritze hat eine schlanke, langgestreckte Körperform mit einer durchschnittlichen Länge von 6 bis 8 cm. Ihr Gefieder ist gelb-bräunlich gefärbt, wobei die Unterseite heller ist. Ein markantes Merkmal sind die braunen und schwarzen Tupfen an den Seiten, die ihr ein charakteristisches Aussehen verleihen. Während der Laichzeit entwickeln Männchen ein auffälliges Prachtkleid mit einem stark rötlichen Bauch und metallisch schimmernden Seiten. Diese Farbveränderungen sind nicht nur für die Partneranwerbung wichtig, sondern auch für die soziale Interaktion innerhalb der Schwärme.Die Flossen der Elritze sind relativ klein und transparent, mit rötlichen Ansätzen während der Fortpflanzungszeit. Ihre Augen sind groß im Verhältnis zur Körpergröße, was ihnen hilft, Fressfeinde frühzeitig zu erkennen. Diese äußeren Merkmale sind entscheidend für das Überleben der Art in ihrem natürlichen Lebensraum.

Lebensraum und Herkunft

Die Elritze ist vor allem in klaren, kalten Flüssen und Seen Europas verbreitet. Sie bevorzugt sauerstoffreiche Gewässer mit einer Temperatur zwischen 12 °C und 20 °C. Ihre Verbreitung erstreckt sich von den nördlichen Regionen Europas bis in die Bergseen der Alpen. In Deutschland kommt sie häufig in den Forellenregionen vor, wo sie sich in Schwärmen über kiesigen Flussbänken aufhält.Die Lebensräume der Elritze sind stark durch menschliche Aktivitäten bedroht. Gewässerverunreinigungen durch Landwirtschaft und Industrie sowie die Regulierung von Flüssen haben negative Auswirkungen auf ihre Populationen. In vielen Regionen wird die Elritze als Indikatorart verwendet, um die Wasserqualität zu überwachen. Ihr Vorkommen in bestimmten Gewässern kann Aufschluss über den ökologischen Zustand dieser Gewässer geben.

Verhalten von Elritze

Die Elritze ist ein geselliger Fisch, der in großen Schwärmen lebt. Dieses Verhalten bietet Schutz vor Fressfeinden wie Bachforellen. Die Fische sind sehr aktiv und zeigen häufige Bewegungen in den oberen Wasserschichten ihres Lebensraums. Ihr Nahrungsspektrum umfasst vor allem Insektenlarven, Kleinkrebse sowie pflanzliche Nahrung wie Algen.Während der Fortpflanzungszeit zeigen Männchen ein auffälliges Balzverhalten. Sie konkurrieren um Weibchen und zeigen dabei ihre leuchtenden Farben. Diese sozialen Interaktionen sind wichtig für den Fortpflanzungserfolg der Art. Die Kommunikation innerhalb des Schwarms erfolgt hauptsächlich durch visuelle Signale sowie durch chemische Signale im Wasser.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzungszeit der Elritze erstreckt sich von April bis Juni. Während dieser Zeit legen Weibchen ihre Eier in flachen Gewässern ab, meist über sauberen Kiesbänken. Männchen bewachen das Gelege nach dem Laichen aktiv vor anderen Fischen. Die Eier haften an den Kieselsteinen und schlüpfen nach etwa einer Woche.Die Jungfische leben zunächst in den geschützten Bereichen des Kieses, wo sie vor Fressfeinden geschützt sind. Mit zunehmendem Alter ziehen sie in tiefere Bereiche des Gewässers um. Die Aufzucht erfolgt gemeinsam durch beide Elternteile, was die Überlebenschancen der Jungfische erhöht.

Gefährdung

Die Elritze ist aufgrund ihrer Anforderungen an sauberes Wasser stark gefährdet durch Umweltverschmutzung und Habitatverlust. In vielen Regionen wird sie nicht mehr als häufig angesehen, da ihre natürlichen Lebensräume zunehmend beeinträchtigt werden. Die Verschmutzung von Flüssen durch landwirtschaftliche Abwässer oder industrielle Einleitungen hat direkte Auswirkungen auf die Populationen dieser Art.Um die Elritze zu schützen, sind gezielte Naturschutzmaßnahmen erforderlich. Dazu gehören unter anderem die Renaturierung von Fließgewässern sowie Maßnahmen zur Reduzierung von Schadstoffen im Wasser. Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedeutung dieser Art kann ebenfalls dazu beitragen, ihren Bestand langfristig zu sichern.

Quellen

Fishbase: Fishbase – Phoxinus phoxinus

Wikipedia: Elritze – Wikipedia

Deutschlands Natur: Elritze – Deutschlands Natur