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Elektrischer Aal (Electrophorus electricus)

Der Zitteraal, wissenschaftlich als Electrophorus electricus bekannt, ist eine faszinierende Süßwasserfischart aus Südamerika, die zu den Knochenfischen zählt und in der Familie der Messerfische (Gymnotidae) einzuordnen ist. Sein Lebensraum umfasst schlammige Flächen in Flüssen und Seen des Amazonasbeckens, wo es durch seine außergewöhnliche Fähigkeit, Elektrizität zu erzeugen und zu nutzen, überlebt und dominiert.

Dieses Tier kann elektrische Schläge von bis zu 600 Volt erzeugen, welche es zur Jagd, zur Verteidigung und zur Orientierung in trüben Gewässern einsetzt. Der Zitteraal ist somit einer der wenigen elektrischen Fische, die tatsächlich spürbare Entladungen aussenden können. Diese bemerkenswerte Fähigkeit macht ihn zu einem interessanten Objekt für wissenschaftliche Studien, besonders im Bereich der Elektrophysiologie.

Trotz seines Namens ist der Zitteraal eigentlich kein Aal, sondern gehört zu einer Gruppe von Fischen, die durch ihre langgestreckten Körper und die Abwesenheit von Bauchflossen charakterisiert sind. Sein Körper ist zylinderförmig und kann eine Länge von bis zu 2,5 Meter erreichen. Angepasst an seine Lebensweise, hat der Zitteraal sehr kleine Augen und verlässt sich hauptsächlich auf sein elektrisches Sinnessystem, um die Umgebung wahrzunehmen.

In der Aquakultur und im Ökosystem spielt er eine wichtige Rolle, doch der Zitteraal wird auch im Hinblick auf medizinische Anwendungen und technologische Innovationen erforscht. Seine einzigartige Fähigkeit, Elektrizität zu erzeugen, inspiriert Forscher, neue Methoden der Energieerzeugung und -nutzung zu entwickeln. Mit seiner imposanten Erscheinung und außergewöhnlichen biologischen Ausstattung bleibt der Zitteraal ein Symbol der artenreichen Gewässer Südamerikas und ein Zeuge für die Vielfalt evolutionärer Anpassungen in der Natur.

Elektrischer Aal Fakten

  • Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
  • Ordnung: Gymnotiformes (Messeraalförmige)
  • Familie: Gymnotidae (Messeraale)
  • Gattung: Electrophorus
  • Art: Electrophorus electricus (Elektrischer Aal)
  • Verbreitung: Südamerika, vor allem im Amazonas- und Orinoco-Becken
  • Lebensraum: Süßgewässer, bevorzugt stehende oder langsam fließende klare Gewässer
  • Körpergröße: Kann bis zu 2 Meter lang werden
  • Gewicht: Bis zu 20 kg
  • Soziales Verhalten: Einzelgänger
  • Fortpflanzung: Legt während der Trockenzeit ein Nest aus Speichel; Weibchen legen die Eier hinein; Männchen bewacht die Brut
  • Haltung: Wird in Aquarien gehalten, erfordert große und speziell ausgerüstete Becken mit Sicherheitsvorkehrungen aufgrund seiner elektrischen Entladungen

Systematik Elektrischer Aal ab Familie

Äußerliche Merkmale von elektrischem Aal

Der elektrische Aal hat einen langen, zylindrischen Körper, der ihm eine ausgezeichnete Beweglichkeit im Wasser verleiht. Seine Haut ist glatt und schuppig, wobei die Färbung von grau bis bräunlich reicht. Ein markantes Merkmal des elektrischen Aals ist das Fehlen von Rücken-, Schwanz- und Bauchflossen; stattdessen verläuft eine lange Afterflosse entlang des Körpers bis zur Schwanzspitze. Diese Anpassung ermöglicht es dem elektrischen Aal, sich effizient durch schlammige Gewässer zu bewegen.Ein weiteres wichtiges äußerliches Merkmal sind die Elektroplax-Organe im Körper des elektrischen Aals. Diese speziellen Muskelzellen sind umgebildet und ermöglichen es dem Fisch, elektrische Spannungen zu erzeugen. Bei einem ausgewachsenen elektrischen Aal können diese Organe eine Spannung von bis zu 600 Volt erzeugen. Diese hohe Spannung wird genutzt, um Beute zu betäuben oder sich gegen Fressfeinde zu verteidigen. Der Kopf des elektrischen Aals ist breit und abgeflacht, was ihm ein charakteristisches Aussehen verleiht.

Lebensraum und Herkunft

Der elektrische Aal lebt hauptsächlich im Amazonasbecken sowie im Orinoco-System in Südamerika. Diese Regionen sind bekannt für ihre reichhaltigen Süßwasserökosysteme mit einer Vielzahl von Flora und Fauna. Der Lebensraum des elektrischen Aals umfasst sowohl fließende als auch stehende Gewässer. Sie bevorzugen Gebiete mit dichter Vegetation, wo sie sich verstecken können, während sie auf Beute lauern.Die Gewässer, in denen elektrische Aale leben, sind oft trüb und sauerstoffarm. Um in diesen Bedingungen zu überleben, haben elektrische Aale spezielle Anpassungen entwickelt: Sie atmen etwa 80 % ihres benötigten Sauerstoffs durch die Mundhöhle ein und nur 20 % über die Kiemen. Dies ermöglicht es ihnen, an der Wasseroberfläche Luft zu schnappen, während sie sich gleichzeitig im Wasser bewegen. Ihre Fähigkeit, in verschiedenen Wasserbedingungen zu überleben – einschließlich stark verschmutzter Gewässer – zeigt die bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit dieser Art.

Verhalten von elektrischem Aal

Das Verhalten von elektrischen Aalen ist stark an ihre Umgebung angepasst. Sie sind vorwiegend Einzelgänger und zeigen nur während der Fortpflanzungszeit soziale Interaktionen. In freier Wildbahn wurden jedoch auch Gruppen von bis zu zehn Tieren beobachtet, die gemeinsam auf Beutefische jagten. Diese Gruppenbildung ist ungewöhnlich für diese Art und könnte als Überlebensstrategie interpretiert werden.Elektrische Aale nutzen elektrische Impulse nicht nur zur Jagd auf Beute, sondern auch zur Orientierung in ihrem trüben Lebensraum. Sie senden schwache elektrische Signale aus, um ihre Umgebung wahrzunehmen und potenzielle Beutetiere zu lokalisieren. Wenn ein Beutefisch in das elektrische Feld eindringt, verändert sich dieses Feld und signalisiert dem elektrischen Aal die Anwesenheit seiner Beute.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei elektrischen Aalen erfolgt typischerweise zwischen September und Januar während der Regenzeit im Amazonasgebiet. Männliche elektrische Aale nutzen elektrische Signale, um Weibchen anzulocken. Bei der Paarung legen Weibchen ihre Eier in flache Gruben am Boden des Gewässers ab; diese Gruben werden dann vom Männchen bewacht.Nach der Befruchtung durch das Männchen verbleiben die Eier einige Zeit im Nestbereich unter der Obhut des Männchens bis zum Schlüpfen der Larven. Die Jungtiere sind beim Schlüpfen etwa zehn Zentimeter lang und benötigen eine sorgfältige Betreuung durch das Männchen während ihrer frühen Entwicklungsphase.

Gefährdung

Elektrische Aale gelten derzeit als nicht gefährdet; dennoch stehen sie vor verschiedenen Bedrohungen durch menschliche Aktivitäten wie Habitatzerstörung und Wasserverschmutzung. Die Abholzung von Wäldern entlang der Flüsse hat direkte Auswirkungen auf die Lebensräume dieser Fische sowie auf die gesamte Biodiversität im Amazonasgebiet.Zusätzlich kann die Überfischung der Gewässer durch den Menschen das Nahrungsangebot für den elektrischen Aal beeinträchtigen. Es ist wichtig, Schutzmaßnahmen für diese Art sowie deren Lebensräume zu ergreifen, um sicherzustellen, dass sie weiterhin gedeihen können.

Quellen

https://www.fischlexikon.eu/fischlexikon/fische-suchen.php?fisch_id=0000000170

https://www.derstandard.at/story/2000024201369/das-raffinierte-jagdverhalten-der-zitteraale