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Wanderwels (Clarias batrachus)

Der Clarias batrachus, besser bekannt als Wanderwels, gehört zu einer besonderen Gruppe von Süßwasserfischen, die unter der wissenschaftlichen Klassifikation der Siluriformes eingeordnet wird. Dieser einzigartige Fisch ist ein Mitglied der Familie Clariidae und zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, außerhalb des Wassers an Land zu „wandern“, was ihm in seinem natürlichen Lebensraum einen bedeutenden Überlebensvorteil bietet.

Der Wanderwels ist in Südostasien beheimatet, wo er in Flüssen, Teichen und Überschwemmungsgebieten anzutreffen ist. Aufgrund seiner adaptiven Fortbewegungsmethode kann der Wanderwels über feuchtes Land von einem Gewässer zum nächsten kriechen, was ihn besonders während der Trockenzeit zu einem facettenreichen Beispiel für Anpassung und Überlebensstrategie in variierenden Umweltbedingungen macht.

Im erwachsenen Zustand erreicht der Wanderwels typischerweise eine Länge von bis zu 50 cm und ist vornehmlich nachtaktiv. Er ernährt sich omnivor, seine Nahrung setzt sich aus einer Vielzahl von Organismen wie Insekten, kleinere Fische und Pflanzenmaterial zusammen. Durch sein bizarres Erscheinungsbild mit dem langgestreckten Körper und Barteln, die dem Wels seinen Namen geben, fasziniert er Biologen und Aquarianer gleichermaßen.

Durch seine Fähigkeit, in unterschiedlichen Habitaten zu überleben und dabei auch größere Entfernungen über Land zurückzulegen, hat sich der Wanderwels auch außerhalb seines natürlichen Verbreitungsgebiets ausgebreitet, zum Teil assistiert durch menschliche Aktivitäten. Diese Ausbreitung führte dazu, dass er in einigen Gebieten als invasive Species angesehen wird und dort das ökologische Gleichgewicht bedrohen kann.

Wanderwels Fakten

  • Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
  • Ordnung: Siluriformes (Welsartige)
  • Familie: Clariidae (Gabelwelse)
  • Gattung: Clarias
  • Art: Clarias batrachus (Gehender Wels)
  • Verbreitung: Süd-Ost-Asien, in den USA als invasive Art
  • Lebensraum: Süßwasser, überflutete Felder, Teiche, Flüsse
  • Körpergröße: Bis zu 50 cm
  • Gewicht: Bis zu 1,2 kg
  • Soziales Verhalten: Einzelgänger, territorial
  • Fortpflanzung: Leget Eier in Brutröhren, die aus Schlammbewurf konstruiert sind
  • Haltung: In manchen Ländern Aquarientier, jedoch nicht unproblematisch wegen seiner Fähigkeit zu wandern und Aggressivität

Systematik Wanderwels ab Familie

Äußerliche Merkmale des Wanderwelses

Der Wanderwels hat einen charakteristischen, langgestreckten Körper, der schuppenlos ist und mit einer schleimigen Haut überzogen ist. Diese Haut bietet nicht nur Schutz vor Parasiten, sondern hilft dem Fisch auch, sich im Wasser besser zu bewegen. Der Kopf des Wanderwelses ist breit und flach, mit einem großen Maul, das mit kleinen Zähnen ausgestattet ist. Besonders auffällig sind die langen Barteln, die ihm helfen, Nahrung im trüben Wasser zu finden. Diese Barteln sind sehr empfindlich und dienen als Tastorgan.Die Färbung des Wanderwelses variiert von grau bis braun mit dunkleren Flecken oder Marmorierungen. Diese Färbung ermöglicht es dem Fisch, sich gut im natürlichen Habitat zu tarnen. Die Rückenflosse ist langgezogen und reicht bis zur Schwanzflosse, während die Afterflosse ebenfalls lang und schmal ist. Die Augen sind relativ klein im Vergleich zur Körpergröße, was typisch für viele Bodenfische ist. Diese morphologischen Merkmale machen den Wanderwels zu einem geschickten Jäger im Wasser.

Lebensraum und Herkunft

Der Wanderwels ist vor allem in den warmen Gewässern Südostasiens anzutreffen. Er bevorzugt stehende oder langsam fließende Gewässer wie Flüsse, Seen und Reisfelder. Diese Umgebung bietet ihm nicht nur ausreichend Nahrung, sondern auch Versteckmöglichkeiten vor Fressfeinden. Der Wanderwels kann auch in brackigem Wasser leben, was seine Anpassungsfähigkeit an verschiedene Salinitätsbedingungen unterstreicht.In den letzten Jahrzehnten hat sich der Wanderwels durch menschliche Aktivitäten in andere Regionen verbreitet, darunter Teile Afrikas und einige europäische Länder. Diese Ausbreitung geschah oft durch Besatzmaßnahmen zur Unterstützung der lokalen Fischerei oder Aquakultur. In vielen dieser neuen Lebensräume hat sich der Wanderwels erfolgreich etabliert und trägt zur Biodiversität bei. Seine Fähigkeit, sich an unterschiedliche Lebensbedingungen anzupassen, macht ihn zu einem wichtigen Fisch sowohl für die Natur als auch für die menschliche Nutzung.

Verhalten des Wanderwelses

Der Wanderwels ist ein nachtaktiver Fisch, der tagsüber meist in Verstecken wie Pflanzen oder im Schlamm verweilt. Nachts wird er aktiv auf Nahrungssuche gehen. Seine Ernährung umfasst eine Vielzahl von Beutetieren wie kleine Fische, Insektenlarven und andere wirbellose Tiere. Aufgrund seiner Größe kann er auch größere Beutetiere fangen, was ihn zu einem effektiven Raubfisch macht.Ein interessantes Verhalten des Wanderwelses ist seine Fähigkeit zur Luftatmung. Er besitzt ein spezielles Organ, das es ihm ermöglicht, Sauerstoff aus der Luft aufzunehmen, was ihm das Überleben in sauerstoffarmen Gewässern ermöglicht. Dies gibt ihm einen Vorteil gegenüber anderen Fischarten und ermöglicht es ihm, in verschiedenen Umgebungen erfolgreich zu leben.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung des Wanderwelses erfolgt typischerweise während der Regenzeit, wenn die Wassertemperaturen steigen und die Gewässer überflutet werden. Das Weibchen legt ihre Eier in flachem Wasser ab; diese Eier sind klebrig und haften an Unterwasserpflanzen oder anderen Strukturen. Nach dem Laichen übernimmt das Männchen die Aufsicht über das Gelege und schützt es vor Fressfeinden.Die Brutzeit beträgt etwa 24 bis 48 Stunden; nach dieser Zeit schlüpfen die Larven aus den Eiern. Die Jungtiere ernähren sich zunächst von ihrem Dottersack und beginnen nach einigen Tagen aktiv nach Nahrung zu suchen. Sie wachsen schnell heran und erreichen innerhalb kurzer Zeit eine beträchtliche Größe. Die Fortpflanzungsfähigkeit wird meist nach zwei bis drei Jahren erreicht.

Gefährdung

Der Wanderwels gilt nicht als gefährdet; jedoch gibt es lokale Bedrohungen durch Überfischung sowie den Verlust seines Lebensraumes durch Umweltveränderungen wie Urbanisierung oder landwirtschaftliche Praktiken. In einigen Regionen wird er intensiv befischt, was seine Populationen unter Druck setzen kann.Zusätzlich können invasive Arten in denselben Lebensräumen Konkurrenz um Nahrungsressourcen schaffen. Es gibt Bestrebungen zur nachhaltigen Bewirtschaftung dieser Art sowie zum Schutz ihrer natürlichen Lebensräume. Durch gezielte Maßnahmen können die Bestände stabilisiert werden.

Quellen

Wikipedia: Wanderwels

Angeln Wissen: Wanderwels – Fakten

Pro Fishing: Der Wels – Merkmale