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Turteltaube

Die Turteltaube, bekannt unter dem zoologischen Namen Streptopelia turtur, ist ein kleinerer Vertreter der Familie der Tauben (Columbidae) und gehört zur Ordnung der Taubenvögel (Columbiformes). Charakteristisch für dieses Tier ist sein sanftes, gurrendes Rufen, welches oft als Symbol der Liebe und Zärtlichkeit wahrgenommen wird. Die Turteltaube ist vor allem in Europa, dem westlichen Asien und Nordafrika heimisch, wo sie bevorzugt lichte Wälder, Parklandschaften und landwirtschaftlich genutzte Flächen bewohnt.

Im Erscheinungsbild ist die Turteltaube relativ unscheinbar, doch ihr fein gefleckter Nacken und das zarte Braun ihres Gefieders verleihen ihr eine gewisse Eleganz. Die Vögel erreichen eine Körperlänge von etwa 25 bis 28 Zentimetern und zeichnen sich durch ihre schlanken Körper und die relativ langen Schwanzfedern aus. In ihrem natürlichen Habitat ernähren sie sich hauptsächlich von Sämereien, aber auch Insekten und andere kleine Tiere stehen auf ihrem Speiseplan.

Im Lebenszyklus der Turteltaube spielt die Brutzeit eine besondere Rolle. Sie ist monogam und bildet Paare, die gemeinsam ein einfaches Nest aus Zweigen bauen, in welchem meist zwei Eier ausgebrütet werden. Die enge Bindung zwischen den Partnern und ihre fürsorgliche Brutpflege haben die Turteltaube zu einem Symbol der Treue und des familiären Zusammenhalts gemacht.

Leider ist die Population der Turteltauben in den letzten Jahren stark zurückgegangen, weshalb sie von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als „gefährdet“ eingestuft wird. Der Verlust von geeigneten Lebensräumen durch landwirtschaftliche Intensivierung und Urbanisierung, die Jagd sowie der Einsatz von Pestiziden stellen erhebliche Bedrohungen für diese Vogelart dar. Damit ist sie sowohl ein beliebtes als auch ein schützenswertes Mitglied unserer einheimischen Tierwelt.

Turteltaube Fakten

  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Ordnung: Taubenvögel (Columbiformes)
  • Familie: Tauben (Columbidae)
  • Gattung: Turteltauben (Streptopelia)
  • Art: Indische Turteltaube (Streptopelia tranquebarica)
  • Verbreitung: Südasien und Südostasien
  • Lebensraum: Offene Landschaften, Waldränder, landwirtschaftlich genutzte Flächen, Städte und Dörfer
  • Körpergröße: 20 bis 23 cm
  • Gewicht: 70 bis 85 g
  • Soziales Verhalten: Bildet oft Paare oder kleine Gruppen, kann jedoch in größeren Schwärmen auftreten während der Wanderungen
  • Fortpflanzung: Legt meist zwei Eier pro Brut, Brutdauer beträgt etwa 13 Tage, Jungvögel werden ca. 2 Wochen lang gefüttert, bis sie das Nest verlassen
  • Haltung: In Europa nicht typisch als Haustier gehalten, eher in Zoos oder Vogelparks als Teil von Erhaltungszuchtprogrammen

Systematik Turteltaube ab Familie

Turteltaube Herkunft und Lebensraum

Die Turteltaube, wissenschaftlich Streptopelia turtur genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Tauben (Columbidae). Ihre Herkunft erstreckt sich über weite Teile des paläarktischen Gebietes, das geografisch die temperierten bis subarktischen Zonen Europas, Nordafrikas und Asiens umfasst. In ihrem Verbreitungsgebiet zeichnet sie sich durch ein saisonal bedingtes Wanderverhalten aus. Die Brutgebiete der Turteltaube liegen vorwiegend in gemäßigten Breiten Europas und reichen ostwärts bis in Teile Westsibiriens. In den wärmeren Monaten bevorzugt diese Spezies offene Landschaften mit einem Mosaik aus Hecken, Waldrändern, Feldern und Weidelandschaften. Während des Winterhalbjahrs migrieren die Turteltauben in wärmere Regionen Afrikas südlich der Sahara, wo sie in verschiedenen Habitaten, von Trockensavannen bis hin zu feuchteren Gebieten, anzutreffen sind. Der Habitatverlust und die Intensivierung der Landwirtschaft haben jedoch dazu geführt, dass die Bestände der Turteltaube in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen sind, was ihre Existenz in manchen Regionen ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes zunehmend gefährdet.

Turteltaube äußere Merkmale

Die Turteltaube ist ein zierlicher und fein gebauter Vogel mit einem verhältnismäßig langen Schwanz und kurzen Beinen. Ihr Gefieder präsentiert sich in sanften Braun- und Grautönen, die eine perfekte Tarnung in ihrem natürlichen Lebensraum ermöglichen. Die Oberseite der Turteltaube wird von einem warmen Braun dominiert, das in Richtung der Flügel eine grauere Nuance annimmt.

Eines der augenfälligsten Merkmale der Turteltaube ist der charakteristische schwarze Fleck mit weißen Rändern auf dem Hals, der ihr auch den Beinamen „Halsbandtaube“ einbringt. Ihre Flügel weisen dunkle Flecken und feine, schwarz gefärbte Linien auf, die sich deutlich vom restlichen Gefieder abheben. Die Brust der Turteltaube zeigt einen sanften Rosaton, der in Richtung Bauch zunehmend in Weiß übergeht.

Die Augen der Turteltaube sind von einem hellen Rot umrandet, was einen auffälligen Kontrast zu dem relativ unauffälligen Federkleid bildet. Schnabel und Füße weisen eine bläulich-graue Farbgebung auf. Im Flug zeigt die Turteltaube die deutlich sichtbaren, dunklen Schwanzbänder und die hellen Umränder ihrer Flügel, die ein wichtiges Erkennungsmerkmal darstellen. Im Ganzen verkörpert die Turteltaube eine schlichte Eleganz, die sie in ihrer natürlichen Umgebung zu einer unaufdringlichen Erscheinung macht.

Soziales Verhalten

Das Sozialverhalten der Turteltaube ist vor allem durch paarweise Bindungen während der Brutzeit gekennzeichnet. Turteltauben sind bekannt für ihre monogamen Beziehungen; sie bilden in der Regel Paare, die für eine Brutsaison oder sogar lebenslang zusammenbleiben. Ihre Zuneigung drücken sie durch gegenseitige Fütterungsrituale und durch die berühmte Turteltauben-Geste aus, bei der sie sich mit aufgeplusterten Federn und gesenkten Flügeln gegenüberstehen und „turteln“.

Auch außerhalb der Paarungszeit zeigen die Vögel soziales Verhalten, indem sie oft in kleinen Gruppen zusammenhalten und bei der Futtersuche und beim Ruhen zusammenbleiben. Sie kommunizieren häufig mit einem charakteristischen Gurren, das auch zur Stärkung sozialer Bindungen beiträgt. Allerdings neigen Turteltauben dazu, etwas scheu und zurückhaltend gegenüber dem Menschen zu sein und meiden oft direkte menschliche Interaktionen.

In größeren Gruppen zeigen Turteltauben gewisse soziale Strukturen, sie fliegen gerne in Schwärmen und suchen gemeinsam nach Nahrung. Dabei ist die Kommunikation untereinander wichtig, um sich gegenseitig über Futterquellen oder Gefahren zu informieren.

Während der Brutperiode verteidigen Turteltauben ihr Revier entschlossen gegen Artgenossen und andere potenzielle Störenfriede. Dies schließt auch ein aggressiveres Verhalten ein, um die Brutplätze und den Nachwuchs zu schützen. Nach dem Ende der Brutsaison und insbesondere im Winter, wenn Nahrung knapper ist, können sie jedoch aggregative Verhaltensweisen zeigen und sich an Futterplätzen versammeln.

Paarungs- und Brutverhalten

Das Brut- und Paarungsverhalten der Indischen Turteltaube weist einige charakteristische Merkmale auf, die für die Spezies typisch sind. Das Männchen beginnt die Paarungszeit mit beeindruckenden Balzflügen, bei denen es in der Luft kreist und mit den Flügeln klatscht, um das Weibchen zu beeindrucken. Nach der erfolgreichen Balz errichten beide Partner gemeinsam das Nest. Dieses simple Bauwerk besteht zumeist aus Ästen und wird in Bäumen oder Büschen platziert.

Die Indische Turteltaube legt gewöhnlich zwei Eier, die von beiden Geschlechtern bebrütet werden, wobei der Wechsel meist in den Morgenstunden stattfindet. Die Brutzeit beträgt etwa 14 bis 18 Tage. Nach dem Schlüpfen widmen sich beide Elternteile der Fütterung und Pflege der Jungvögel. Sie füttern ihren Nachwuchs mit einer speziellen nährstoffreichen Substanz, der sogenannten „Kropfmilch“. Nach etwa zwei Wochen verlassen die Jungvögel das Nest, bleiben aber noch einige Zeit in der Nähe und werden von den Eltern begleitet und weiterhin versorgt, bis sie vollständig selbständig sind.

Die Paarungszeit, während der sich die Indischen Turteltauben binden, ist vornehmlich geprägt von tiefen Bindungsgesten und kooperativen Verhaltensweisen, die zum erfolgreichen Aufziehen der Nachkommen beitragen. Sie gelten als monogam, wobei das Paar häufig über mehrere Brutsaisons zusammenbleibt.

Turteltaube Gefährdung

Die Turteltaube, auch als Streptopelia turtur bekannt, sieht sich gegenwärtig einer erheblichen Gefährdung ausgesetzt, die hauptsächlich auf den Verlust von Lebensräumen zurückzuführen ist. Agrarlandschaften, die einst durch extensive Landwirtschaft geprägt waren und der Turteltaube als Brut- und Nahrungsgebiet dienten, haben sich durch Intensivierung und Modernisierung der Agrartechniken drastisch verändert. Monokulturen, der Einsatz von Pestiziden und das Entfernen von Hecken und Feldrainen reduzieren die für die Turteltaube essentiellen Lebensräume massiv. Diese Veränderungen führen zu einem Rückgang der Insekten und Samen tragenden Wildpflanzen, welche für die Ernährung der Turteltaube von entscheidender Bedeutung sind.

Zum Schutz der Turteltaube werden Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen ergriffen. Die Ausweisung und Erhaltung von Schutzgebieten, die eine extensive Landwirtschaft fördern und somit der Turteltaube geeignete Lebensräume bieten, sind von immenser Bedeutung. Programme zur Umweltbildung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit sollen das Bewusstsein für die Bedrohung der Turteltaube schärfen und Unterstützung für Schutzmaßnahmen fördern. Durch die Förderung von agrarumweltfreundlichen Praktiken können Landwirte einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der noch vorhandenen Lebensräume der Turteltaube leisten. Engagierte Naturschutzorganisationen arbeiten zudem daran, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene, effektive Schutzmaßnahmen zu implementieren, die dem Populationsrückgang entgegenwirken.