Die Turteltaube ist eine Vogelart aus der Familie der Tauben (Columbidae) und gehört zur Gattung Streptopelia. Sie ist in Europa, Asien und Afrika verbreitet und gilt in vielen Ländern als Symbol für Liebe und Frieden. Die Turteltaube hat eine Länge von 28 bis 31 Zentimeter und eine Flügelspannweite von 47 bis 55 Zentimeter. Das Gewicht beträgt im Durchschnitt 150 Gramm. Das Gefieder ist vorwiegend braun und hat einen rosafarbenen Brust- und Nackenbereich. Die Flügel weisen schwarze Querstreifen auf.
Turteltauben sind Zugvögel und verbringen den Winter in Afrika südlich der Sahara. Im Frühjahr kehren sie im Februar und März in ihre Brutgebiete in Europa zurück. Dort bilden sie Paare und beginnen mit dem Nestbau. Das Nest wird in Bäumen oder Sträuchern gebaut und besteht aus Ästen, Gräsern und Zweigen. Das Gelege besteht aus zwei Eiern, die vom Weibchen etwa 14 bis 15 Tage lang bebrütet werden. Die Jungtiere werden von beiden Elternteilen mit Nahrung versorgt und verlassen das Nest nach etwa zwei Wochen.
Die Turteltaube ernährt sich vorwiegend von Sämereien, Beeren und Insekten. Sie sucht ihre Nahrung sowohl am Boden als auch in Bäumen und Sträuchern. Die Turteltaube ist in ihren Brutgebieten durch Habitatverlust, intensive Landwirtschaft und Jagd bedroht. In vielen europäischen Ländern gilt sie als gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht.
Trotz ihrer Bedrohung gehört die Turteltaube zu den Symbolen des Naturschutzes und der Artenvielfalt. Die Vogelart ist Bestandteil vieler europäischer Schutzprogramme und wird regelmäßig durch Monitoring und Forschungsprojekte überwacht. Eine nachhaltige Landnutzung und der Erhalt von Lebensräumen und Biotopen sind wichtige Maßnahmen zum Schutz der Turteltaube und anderer bedrohter Vogelarten.
Turteltaube Fakten
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Taubenvögel
- Familie: Tauben
- Gattung: Streptopelia
- Art: Turteltaube (Streptopelia turtur)
- Verbreitung: Europa, Nordafrika, West- und Zentralasien
- Lebensraum: Wälder, offenere Landschaften, Gärten und Parks
- Körperlänge: 24-28 cm
- Gewicht: 125-240 g
- Soziales und Rudel-Verhalten: leben paarweise oder in kleinen Gruppen
- Fortpflanzung: legen 2 Eier pro Gelege, die Brutzeit beträgt ca. 14 Tage
Systematik Turteltaube ab Familie
Äußerliche Merkmale von Turteltauben
Die Turteltaube hat ein elegantes Erscheinungsbild mit einem zierlichen Körperbau. Ihr Gefieder ist überwiegend braun-grau mit einem bläulichen Schimmer auf Kopf, Hals und Flanken. Ein markantes Merkmal ist der schwarze Nackenstreifen, der von einem weißen Rand umgeben ist. Diese Zeichnung ist bei adulten Vögeln gut ausgeprägt und hilft bei der Identifizierung dieser Art. Die Flügel sind zinnoberrot mit schwarzen Mottierungen, während die Brust einen vinösen Farbton aufweist.Der Schwanz der Turteltaube hat eine charakteristische Form: Er ist keilförmig mit einer dunklen Mitte und weißen Rändern sowie Spitzen. Diese Merkmale werden besonders deutlich, wenn die Turteltaube fliegt oder sich auf den Boden begibt. Juvenile Vögel sind insgesamt brauner gefärbt und besitzen nicht das auffällige Nackenmuster ihrer Eltern. Diese Unterschiede sind wichtig für Ornithologen bei der Bestimmung des Alters und Geschlechts dieser Vögel.
Lebensraum und Herkunft
Die Turteltaube bewohnt eine Vielzahl von Lebensräumen innerhalb des westlichen Paläarktischen Raumes. Sie bevorzugt offene Waldlandschaften, Waldränder sowie landwirtschaftlich genutzte Flächen wie Felder und Wiesen. Diese Umgebung bietet ihr ausreichend Nahrung in Form von Samen und Früchten sowie geeignete Nistplätze in Bäumen oder Sträuchern. Die Art meidet dichte Wälder und große Gärten, da sie dort weniger Schutz vor Fressfeinden findet.Ursprünglich stammt die Turteltaube aus Europa und Nordafrika; ihre Verbreitung hat sich jedoch durch menschliche Aktivitäten erweitert. Die Migration erfolgt typischerweise im späten Frühling, wenn die Vögel aus ihren Winterquartieren zurückkehren. Diese Reise führt sie durch verschiedene Landschaften, wobei sie oft an Wasserquellen Halt machen, um sich zu erfrischen. Ihre Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Lebensräume hat es ihnen ermöglicht, erfolgreich zu überleben, obwohl sie zunehmend unter Druck durch Habitatverlust stehen.
Verhalten von Turteltauben
Das Verhalten der Turteltaube ist geprägt von ihrer Lebensweise als Bodenfresser. Sie sind meist diurnal aktiv und verbringen viel Zeit mit der Nahrungssuche auf dem Boden, wo sie Samen und Früchte aufnehmen. In der Regel sind sie eher scheu und ziehen es vor, allein oder in Paaren zu leben. Gelegentlich versammeln sie sich jedoch in größeren Gruppen an Futterstellen oder Wasserquellen.Turteltauben sind bekannt für ihren charakteristischen Gesang, der oft als „cooing“ oder „purring“ beschrieben wird. Dieser Gesang dient nicht nur zur Kommunikation zwischen den Partnern während der Fortpflanzungszeit, sondern auch zur Etablierung von Territorien. Während des Balzverhaltens zeigen die Männchen auffällige Flugmanöver, um Weibchen anzulocken. Diese Verhaltensweisen sind entscheidend für den Fortpflanzungserfolg dieser Art.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung bei Turteltauben erfolgt meist zwischen April und September. Während dieser Zeit bauen die Paare Nester aus Zweigen in Bäumen oder Sträuchern. Die Weibchen legen typischerweise zwei Eier pro Gelege, die beide Elternteile etwa zwei Wochen lang bebrüten. Nach dem Schlüpfen werden die Küken von beiden Eltern gefüttert.Die Aufzucht der Jungvögel dauert etwa 20 Tage bis zum Flüggewerden. Nach dieser Zeit sind die Jungvögel bereit, selbstständig zu leben, erreichen jedoch erst im Alter von etwa einem Jahr ihre Geschlechtsreife. Diese Fortpflanzungsstrategie ermöglicht es den Turteltauben, mehrere Bruten pro Jahr aufzuziehen, was besonders wichtig ist angesichts ihrer Gefährdung durch Umweltveränderungen.
Gefährdung
Die Turteltaube gilt als gefährdet gemäß der IUCN-Rote Liste aufgrund mehrerer Bedrohungen wie Habitatverlust durch Landwirtschaftsintensivierung und Urbanisierung sowie Jagd während ihrer Migration. Der Rückgang ihrer Populationen wird auch durch den Einsatz von Pestiziden beeinträchtigt, die ihre Nahrungsquellen verringern können.Zusätzlich stellen klimatische Veränderungen eine Herausforderung dar, da sie das Nahrungsangebot beeinflussen können. Der Verlust von Lebensräumen infolge menschlicher Aktivitäten hat dazu geführt, dass viele Populationen stark geschrumpft sind; einige Regionen berichten von dramatischen Rückgängen innerhalb weniger Jahre. Schutzmaßnahmen sind dringend erforderlich, um das Überleben dieser Art langfristig zu sichern.
Quellen
https://app.birda.org/species-guide/4574/European_Turtle_Dove
https://eunis.eea.europa.eu/species/streptopelia%20turtur