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Türkentaube

Die Türkentaube, fachlich Streptopelia decaocto genannt, gehört zur Ordnung der Taubenvögel und dort zur Familie der Tauben. Diese Vogelart zeichnet sich durch ihr schlankes Erscheinungsbild und ihr sanftes, gleichmäßiges Gefieder aus, welches überwiegend in einem warmen Grauton gehalten ist. Charakteristisch für die Türkentaube ist der schwarze Nackenstreif, der ihr auch einen ihrer alternativen Namen, „Ringeltaube“, eingebracht hat, obwohl dieser Name auch für eine andere, ähnliche Spezies verwendet wird.

Die Türkentaube ist ein anpassungsfähiger Vogel, der ursprünglich aus dem asiatischen Raum stammt, aber durch ihre hohe Flexibilität inzwischen auch in vielen Teilen Europas heimisch geworden ist. Mit ihrer Vorliebe für halboffene Landschaften wie Parks, Gärten und landwirtschaftliche Flächen hat sie auch den städtischen Raum für sich entdeckt und bevölkert mittlerweile zahlreiche urbane Gebiete.

In ihrem Verhalten zeigt sich die Türkentaube als geselliger und oft in kleinen Schwärmen anzutreffender Vogel. Ihre Nahrung besteht in der Regel aus verschiedenen Sämereien und Körnern, die sie geschickt am Boden aufpickt. Auch kulturelle Einflüsse scheinen sie kaum zu stören; die Nähe zum Menschen meistert diese Art mit einer beachtlichen Gelassenheit.

Reproduktiv gesehen ist die Türkentaube dafür bekannt, dass sie recht flexibel in ihren Brutzeiten sein kann und bis zu drei Bruten pro Jahr aufzieht. Ihre Fortpflanzung und das anschließende Brutgeschäft werden meist in der Nähe menschlicher Behausungen vollzogen, wobei einfache, oft etwas improvisiert wirkende Nester in Bäumen oder Gebäudenutzeräumen gebaut werden.

Türkentaube Fakten

  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Ordnung: Taubenvögel (Columbiformes)
  • Familie: Tauben (Columbidae)
  • Gattung: Turteltauben (Streptopelia)
  • Art: Kap-Turteltaube (Streptopelia capicola)
  • Verbreitung: Südliches Afrika
  • Lebensraum: Savannen, offene Waldlandschaften, Städte und Gärten
  • Körpergröße: Etwa 25 cm in der Länge
  • Gewicht: Ungefähr 100 bis 180 Gramm
  • Soziales Verhalten: Gesellig, bildet oft kleine Gruppen oder Paare
  • Fortpflanzung: Monogam, baut Nester in Bäumen oder Sträuchern, brütet ganzjährig
  • Haltung: In der Regel keine gewöhnliche Heimtierhaltung, Beobachtungen in der Natur oder Aviarien

Systematik Türkentaube ab Familie

Türkentaube Herkunft und Lebensraum

Die Streptopelia decaocto, gemeinhin als Türkentaube bekannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Tauben (Columbidae). Ursprünglich stammt sie aus dem asiatischen Raum, genauer aus einem breiten Gürtel, der von Südosteuropa bis nach Japan reicht. Historische Belege lassen darauf schließen, dass ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet sich über die wärmeren Regionen Asiens erstreckte. Dort bewohnte sie bevorzugt offene Landschaften mit lockerem Baumbestand, wie beispielsweise Laub- und Mischwälder, sowie in der Nähe von menschlichen Besiedlungen.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts hat sich die Türkentaube erfolgreich in verschiedenen europäischen Ländern angesiedelt. Ihre westliche Ausbreitung begann vornehmlich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und führte dazu, dass die Art nunmehr in ganz Europa verbreitet ist. Diese beachtliche Ausdehnung ihres Lebensraumes ist unter anderem durch ihre hohe Anpassungsfähigkeit an diverse Lebensräume und die Nähe zu menschlichen Siedlungen zu erklären. In vielen städtischen Gebieten hat sie sich als Kulturfolger etabliert und lebt dort häufig in Parks, Gärten und auf öffentlichen Plätzen.

Türkentaube äußere Merkmale

Die Türkentaube, wissenschaftlich als Streptopelia decaocto bekannt, präsentiert sich mit einer charakteristischen äußerlichen Erscheinung, die sie von anderen Taubenarten unterscheidet. Ihre Gesamtlänge variiert zwischen 31 und 33 Zentimetern, und sie weist eine Flügelspannweite von etwa 47 bis 55 Zentimetern auf. Die Grundfärbung des Gefieders der Türkentaube ist ein helles, warmes Grau. Auf den oberen Körperpartien kann das Grau etwas dunkler ausfallen und auf den Flügeln sind oft dunkle Flecken zu erkennen.

Markant ist der schwarze Nackenstreif, der von einem weißen Rand umgeben ist und sich deutlich vom übrigen Gefieder abhebt. Dieses Merkmal ist bei beiden Geschlechtern vorhanden. Die Unterseite sowie der Bauch zeigen sich in einem helleren Grauton, manchmal leicht ins Rosafarbene gehend, was der Taube ein zartes und ansprechendes Äußeres verleiht. Die Augen der Türkentaube sind dunkel und werden von einem schmalen, kaum sichtbaren Augenring umgeben. Die Beine und Füße sind kurz und von einer roten bis rosafarbenen Tönung. Der Schnabel ist ebenfalls kurz und in einem mattgrauen Farbton gehalten, der nahezu nahtlos in das Gesamterscheinungsbild der Türkentaube übergeht.

Soziales Verhalten

Das Sozialverhalten der Türkentaube ist dadurch gekennzeichnet, dass sie sich das ganze Jahr über in Paaren oder kleinen Gruppen aufhält. Die Türkentauben sind bekannt für ihre Monogamie, wobei ein Paar oft zusammenbleibt und gemeinsam Brut- und Aufzuchtverantwortung übernimmt. Sie zeigen oft Zärtlichkeiten wie gegenseitiges Gefiederputzen, was auch als „Billing“ bezeichnet wird.

In der Brutzeit verteidigen Türkentauben ein kleines Territorium um den Nistplatz herum. Außerhalb der Brutzeit können sie in größeren Schwärmen zusammen mit anderen Taubenarten an Futterplätzen oder Schlafplätzen gesehen werden. Die Kommunikation untereinander erfolgt vor allem akustisch durch charakteristische Rufe. Die Tiere sind nicht besonders territorial und agieren eher ruhig und friedlich gegenüber Artgenossen.

Während der Balz führt das Männchen charakteristische Balzflüge vor, um das Weibchen zu beeindrucken und die Paarbindung zu stärken. Die Türkentaube hat außerdem ein charakteristisches Balzritual, bei dem das Männchen mit gesenktem Kopf und gesträubten Federhals vor dem Weibchen umhergeht.

Im Winter können Türkentauben auf der Suche nach Futter mitunter auch in größeren Gruppen beobachtet werden, wobei sie aber selten in Massenschlafplätzen schlafen, wie es andere Taubenarten tun. Insgesamt zeigt die Türkentaube ein Sozialverhalten, das sowohl enge Paarbindungen als auch losere Sozialkontakte in Gruppen einschließt.

Paarungs- und Brutverhalten

Die Kap-Turteltaube weist ein charakteristisches Brut- und Paarungsverhalten auf, welches für die Erhaltung ihrer Art essentiell ist. Die Paarungszeit dieser Art kann, abhängig von geographischen Gegebenheiten und Umweltbedingungen, zu verschiedenen Zeiten im Jahr stattfinden. Während der Balz vollführt das Männchen eindrucksvolle Flugmanöver und lockt das Weibchen mit einem sanften Gurren an. Nach der erfolgreichen Paarung beginnt das Paar mit dem Nestbau.

Das Nest der Kap-Turteltaube wird meist in Bäumen oder Sträuchern errichtet und ist eine einfache Konstruktion aus kleinen Zweigen. Die Weibchen legen in der Regel zwei Eier, die von beiden Elterntieren bebrütet werden. Die Brutzeit beträgt etwa zwei Wochen, und in dieser Phase wechseln sich die Eltern bei der Brut ab, um sicherzustellen, dass die Eier konstant gewärmt werden und Schutz vor potenziellen Prädatoren erhalten.

Nach dem Schlüpfen der Küken zeigt sich erneut das kooperative Verhalten der Eltern. Beide Kap-Turteltauben beteiligen sich an der Fütterung der Jungtiere und ihrer Pflege. Das Aufziehen der Jungen bis zu ihrer Flugfähigkeit dauert annähernd drei Wochen. Nachdem die Jungvögel selbständig geworden sind, löst sich die familiäre Einheit auf, und die erwachsenen Turteltauben beginnen möglicherweise mit der Vorbereitung auf die nächste Brutsaison. Das enge soziale Gefüge und die Beteiligung beider Geschlechter an der Brutpflege tragen maßgeblich zum erfolgreichen Fortbestand der Kap-Turteltaube bei.

Türkentaube Gefährdung

Die Türkentaube, auch bekannt als Streptopelia decaocto, ist eine Vogelart, die in jüngerer Vergangenheit eine bemerkenswerte Ausbreitung erfahren hat. Sie stammt ursprünglich aus Asien, hat sich jedoch seit dem frühen 20. Jahrhundert über den Balkan nach Mitteleuropa und weiter ausgebreitet. Trotz ihrer weitreichenden Präsenz steht sie vor bestimmten Gefährdungen, die ihre Population beeinflussen könnten.

Eine relevante Gefährdung für die Türkentaube ist der Verlust ihres natürlichen Lebensraumes. Die intensive landwirtschaftliche Nutzung und die damit einhergehende Flächenversiegelung durch urbane Entwicklung führen zu einem Rückgang der für die Türkentaube geeigneten Brut- und Nahrungsgebiete. Zudem kann die Verwendung von Pestiziden in der Landwirtschaft die Verfügbarkeit von Insekten, welche einen Teil ihrer Nahrung ausmachen, verringern.

Zum Schutz der Türkentaube sind Maßnahmen erforderlich, die eine nachhaltige Bewirtschaftung der Landschaft fördern. Dazu gehört die Schaffung und Erhaltung von ökologischen Nischen in landwirtschaftlich genutzten Gebieten, wie etwa dem Belassen von Randstreifen und Brachen, sowie die Integration von Hecken und kleinen Gehölzen, die als Brutstätten dienen können. zudem ist die Reduzierung des Pestizideinsatzes förderlich für die Erhaltung der Artenvielfalt, von der auch die Türkentaube profitiert.

Des Weiteren können gesetzliche Schutzbestimmungen, wie sie in der Europäischen Vogelschutzrichtlinie verankert sind, dazu beitragen, dass notwendige Lebensräume erhalten bleiben und die Türkentaube somit in ihrem Bestand nicht gefährdet wird. Die Türkentaube selbst ist aktuell nicht als gefährdet eingestuft, was teilweise auf ihre Anpassungsfähigkeit und ihre Erfolge in urbanen Räumen zurückzuführen ist. Nichtsdestotrotz sind fortlaufende Beobachtungen ihres Bestandes und des Zustands ihrer Lebensräume von hoher Wichtigkeit, um frühzeitig gegen mögliche Bedrohungen vorgehen zu können.