Die Tüpfelhyäne ist die größte der vier Hyänenarten. Auf einer gelblich braunen Grundfärbung trägt sie ein auffälliges dunkelbraunes bis schwarzes Fleckenmuster. Im Gegensatz zu Streifenhyänen und Erdwölfen haben Tüpfelhyänen runde behaarte Ohrmuscheln. Neugeborene sind noch einheitlich schwarz gefärbt; erst im Alter von ca. zwei Monaten ändert sich die Grundfarbe. Das typische Muster erscheint zunächst auf den Beinen und Flanken. Eine Eigenart der Tiere ist die Ähnlichkeit der äußeren Geschlechtsmerkmale von Weibchen und Männchen, die eine Unterscheidung der Geschlechter fast unmöglich macht. Die Weibchen haben neben einer penisartig verlängerten Klitoris paarige Schwellungen, die den Hoden der Männchen ähneln. Lange Zeit glaubte man, Tüpfelhyänen seien Zwitter.
Tüpfelhyänen bevorzugen Savannengebiete, können aber auch in Halbwüsten und in Hochlagen vorkommen. Im dichten Busch und Wald sind sie eher selten anzutreffen. Die nachtaktiven Tiere verlassen mit Einbruch der Dunkelheit ihre Erdhöhlen und streifen durch die Savanne. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung sind Tüpfelhyänen nicht feige. Sie ernähren sich auch nicht hauptsächlich von Aas. Sie sind hervorragende Jäger, die in Gruppen Zebras, Gnus und mittelgroße Antilopen erbeuten. Zähne und Kiefer der Tiere gehören zu den kräftigsten aller Tierarten und können sogar die Knochen großer Beutetiere durchbeißen. Ist das Nahrungsangebot groß, bilden die Tüpfelhyänen Gemeinschaften von bis zu 50 Tieren.
Tüpfelhyäne Steckbrief
- Klasse: Mammalia (Säugetiere)
- Ordnung: Carnivora (Fleischfresser)
- Familie: Hyanidae (Erdwölfe und Hyänen)
- Gattung: Crocuta (Tüpfelhyänen)
- Art: Crocuta crocuta
Alias: Fleckenhyäne, Gefleckte Hyäne - Verbreitung: Afrika südlich der Sahara. mit der Ausnahme von dicht bewaldeten Gebieten und der Südspitze des Kontinents
- Lebensraum: Savanne und offenes Grasland
- Maße und Gewichte: Körperlänge: 95 – 180 cm
Standhöhe: 70 – 90 cm
Gewicht (Männchen): 40 – 60 kg
Gewicht (Weibchen): 45 – 70 kg
Schwanzlänge: 25 – 36 cm
Spitzengeschwindigkeit: 65 km/h - Fortpflanzung: Tüpfelhyänen kennen keine feste Fortpflanzungszeit. So kann man das ganze Jahr über Junge bei den Rudeln finden. Nach einer Tragzeit von ca. 110 Tagen werden 1-2 schon relativ weit entwickelte Jungtiere geboren, deren Augen geöffnet sind und die ein Gewicht von 1 – 1,5 kg erreichen. Das erste Jahr ernähren sich die Welpen fast ausschließlich von Muttermilch. Fleisch erhalten die jungen Hyänen erst im Alter von ca. 9 Monaten, wenn sie zum ersten mal mit dem Rudel auf die Jagd gehen. Mit etwa 18 Monaten werden sie entwöhnt. Tüpfelhyänen werden im Alter von 2-3 Jahren geschlechtsreif und können ein Höchstalter von ca. 20 Jahren erreichen.
Systematik der Tüpfelhyänen ab Familie
Überfamilie: Katzenartige (Feloidea)
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überordnung: Laurasiatheria
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria/Plazentalia)
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Äußerliche Merkmale der Tüpfelhyäne
Die größte Hyänenart, die Tüpfelhyäne, ist auch als „Lachende Hyäne“ bekannt, da sie bei Erregung ein hohes, gackerndes Lachen von sich gibt.
Auf den ersten Blick mag die Tüpfelhyäne seltsam erscheinen. Die Hyäne hat einen riesigen Kopf, einen langen, dicken, muskulösen Hals und einen kräftigen Kiefer, der ihr den stärksten Biss aller Säugetiere verleiht. Die Vorderbeine der Hyäne sind länger als die Hinterbeine und verleihen ihr ein Profil, das dem eines Gnus oder Bisons ähnelt. Hyänen wiegen zwischen 45 und 85 kg. Sie sind zwischen 90 und 150 cm lang und haben eine Schulterhöhe von etwa 75 cm. Die weibliche Tüpfelhyäne ist viel größer als das Männchen, aber ansonsten sind sie identisch. In freier Wildbahn können sie bis zu 25 Jahre alt werden, in Gefangenschaft bis zu 40 Jahre.
Vorkommen und Lebensraum der Tüpfelhyäne
Tüpfelhyänen kommen in ganz Afrika südlich der Sahara vor (Tschad, Zentralafrikanische Republik, Südsudan, Äthiopien, Kenia, Tansania, Botswana, Angola, Namibia und Teile Südafrikas), jedoch nicht in den Regenwäldern des Kongo. Sie sind in Savannen, Wäldern, Grasland und Bergwäldern zu Hause. Hyänen sind weit verbreitet und kommen in einer Vielzahl von Lebensräumen vor. Savannen, Grasland, Wälder, Waldränder, Subwüsten und sogar Berge bis zu 4.000 Metern Höhe sind die Heimat von Tüpfelhyänen.
Rudel- und Sozialverhalten
Obwohl Tüpfelhyänen dauerhafte Bindungen mit ihren Clanmitgliedern eingehen, verbringen sie die meiste Zeit allein oder in kleineren Gruppen. Sie tun sich jedoch zusammen, um bei der Jagd auf große Beute zu helfen und ihre Beute vor anderen Hyänen und Raubtieren zu schützen. Von Weibchen geführte Tüpfelhyänenclans können bis zu 80 Mitglieder haben.
Fortpflanzung und Sexualverhalten der Tüpfelhyäne
Durch ihren Peniskanal paart sich ein Tüpfelhyänenweibchen und bringt ihre Jungen zur Welt. Bei der Paarung zieht das Weibchen seinen Penis zurück, ähnlich wie bei einem Hemdsärmel, und schafft eine Öffnung, in die das Männchen seinen eigenen Penis einführt. Tüpfelhyänenweibchen sind aufgrund ihrer Genitalanatomie die einzigen weiblichen Säugetiere, die durch einen penisähnlichen Kanal kopulieren, urinieren und gebären. Während dieser Zeit ist die Milch der Mutter die Hauptnahrungsquelle für die Jungen.
Tüpfelhyänen pflanzen sich alle 16 bis 21 Monate fort. Die Fortpflanzung kann zu jeder Jahreszeit stattfinden. Der normale Wurf besteht aus zwei Jungtieren, obwohl gelegentlich auch von drei Jungen berichtet wurde. Männchen sind nicht an der Aufzucht der Jungen beteiligt. Hyänenweibchen haben es aufgrund ihrer winzigen Klitoris schwer,
Gefährdung des Tierart
Die Tüpfelhyänenpopulationen sind derzeit relativ hoch, und sie gelten nicht als gefährdet. Aufgrund des zunehmenden Lebensraumverlusts durch die wachsende menschliche Bevölkerung und die Erschließung sind die Bestände der Tüpfelhyäne jedoch rückläufig, was Anlass zur Sorge gibt.