Der Tiger (Panthera tigris) ist eine der bekanntesten Großkatzenarten der Welt und gehört zur Familie der Feliden. Die Art ist in verschiedenen Unterarten in Asien verbreitet und bewohnt vorwiegend tropische Regenwälder, Grasländer und Sumpfgebiete. Der Tiger ist ein beeindruckendes Tier und gilt als eines der mächtigsten und majestätischen Tiere der Welt.
Tiger sind Einzelgänger und territorial. Sie können bis zu 3,3 Meter lang und 300 Kilogramm schwer werden. Die Art ist bekannt für ihre charakteristischen schwarzen Streifen auf einem orangefarbenen Fell, die individuell variieren und damit helfen, Individuen zu unterscheiden.
Obwohl der Tiger eine beeindruckende Art ist, ist sie auch stark bedroht. Die Überjagung und Zerstörung ihres Lebensraums haben dazu geführt, dass Tiger in vielen Teilen Asiens vom Aussterben bedroht sind. Eine Vielzahl von Schutzmaßnahmen, einschließlich des Schutzes von Lebensräumen und der Schaffung von Schutzgebieten, hat dazu beigetragen, die Populationen des Tigers in einigen Gebieten zu stabilisieren und wiederherzustellen.
Der Tiger ist in weiten Teilen Asiens beheimatet ist, mit kleineren Populationen in Teilen Russlands und im Nahen Osten. Sie ist die größte Katzenart der Welt und bekannt für ihr charakteristisches orangefarbenes und schwarzes Fell sowie für ihren kräftigen Körperbau und ihre Beweglichkeit.
Tiger sind die größten Katzen Asiens. Im Bau von Skelett und Schädel unterscheiden sich die Tiere kaum von Löwen. Ganz im Gegensatz zu Löwen bevorzugen Tiger allerdings dichtbewachsenes und deckungsreiches Gelände. Durch ihre charakteristische Streifenzeichnung fallen die Katzen im Wechsel von Licht und Schatten zwischen Bäumen und Sträuchern kaum auf. Die Streifenzeichnung ist von schwarzbrauner bis tiefschwarzer Farbe auf der rötlichbraunen Grundfärbung des Fells. Die Unterseite des Bauches und des Schwanzes sowie die Innenseite der Beine, die Schnurrhaare und der Backenbart sind dagegen weiß.
Tiger sind nachtaktive Tiere, jagen aber, wenn sie Hunger haben, auch bei Tage. Normalerweise ruhen die Tiere sich aber während der heißesten Tagesstunden aus. Die Großkatzen sind ausgezeichnete Schwimmer und suchen zur Kühlung gerne Wasser auf. Zu den Beutetieren des Tigers zählen verschiedene Hirscharten, Wild- und Stachelschweine, Affen und zahlreiche weitere Arten. Reißt ein Tiger eine große Beute, die er nicht komplett fressen kann, kehrt er immer wieder zu dem Aas zurück bis auch der letzte Rest verzehrt ist. Ein ausgewachsener Tiger frisst täglich durchschnittlich rund 9 kg Fleisch.
Wird ein Tier plötzlich überrascht, sucht es, im Gegensatz zur landläufigen Meinung, sein Heil in der Flucht. Es stößt dabei Laute aus, die wie ein erschrecktes Bellen klingen. Die Gesamtzahl der Tiger in der Welt liegt nun, am Rande des 21. Jahrhunderts, bei wenigen Tausend Tieren. Obwohl die Art stark vom Aussterben bedroht ist, werden die Tiere immer noch von gierigen Trophäensammlern oder zur Herstellung obskurer „traditioneller“ chinesischer Medizin gejagt.
Tiger Steckbrief
- Klasse: Mammalia (Säugetiere)
- Ordnung: Carnivora (Fleischfresser)
- Familie: Felidae (Echte Katzen)
- Gattung: Panthera (Großkatzen)
- Art: Panthera tigris
- Verbreitung: Indien, Sumatra, Java, Malaysia, Sibirien und Südchina.
- Lebensraum: Die meisten Waldarten.
- Maße und Gewicht: Körperlänge: bis 260 cm einschließlich Schwanz
Gewicht: bis 190 kg
Schwanzlänge: 90 cm - Fortpflanzung: Tiger beginnen die Balz normalerweise mit Kreisen und Lauten. Die Paarung dauert fünf oder sechs Tage und erfolgt schnell. Weibliche Tiger sind induzierte Ovulatoren, d. h. sie geben bei der Paarung ein Ei zur Befruchtung frei. In freier Wildbahn bleiben Tigerjunge bei ihren Müttern, bis sie etwa zwei Jahre alt sind. Tigerweibchen in freier Wildbahn haben normalerweise nur alle zwei bis drei Jahre einen Wurf Jungtiere. Im Alter von etwa 6 Monaten werden die Tigerjungen von der Muttermilch entwöhnt.
Systematik der Tiger ab Familie
Überfamilie: Katzenartige (Feloidea)
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überordnung: Laurasiatheria
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria/Plazentalia)
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Äußerliche Merkmale von Tiger
Tiger haben einen muskulösen Körperbau mit einem großen Kopf, breiten Schultern und starken Gliedmaßen. Ihre auffälligste Eigenschaft ist das orangefarbene Fell mit schwarzen Streifen, die in ihrer Anordnung variieren können. Diese Färbung dient nicht nur der Tarnung im dichten Unterholz ihrer natürlichen Lebensräume, sondern macht sie auch zu einem der bekanntesten Tiere der Welt. Die Streifen sind einzigartig für jedes Individuum, ähnlich wie Fingerabdrücke bei Menschen.Die Augen der Tiger sind groß und gelblich gefärbt, was ihnen eine hervorragende Nachtsicht verleiht. Ihre Schnauze ist breit und mit langen Schnurrhaaren ausgestattet, die ihnen helfen, ihre Umgebung wahrzunehmen. Der Schwanz eines Tigers kann bis zu einem Meter lang werden und dient zur Balance während des Laufens oder Springens. Insgesamt vermitteln die körperlichen Merkmale des Tigers ein Bild von Kraft und Eleganz.
Lebensraum und Herkunft
Tiger bewohnen eine Vielzahl von Lebensräumen in Asien, von dichten Regenwäldern bis hin zu offenen Graslandschaften. Diese Flexibilität ermöglicht es ihnen, sich an unterschiedliche Umgebungen anzupassen. In Indien sind Tiger vor allem in Nationalparks wie dem Ranthambore-Nationalpark oder dem Bandhavgarh-Nationalpark verbreitet. In Russland leben sie im Amurgebiet, wo sie sich an kalte klimatische Bedingungen angepasst haben.Die Herkunft des Tigers reicht bis in die Pleistozän-Zeit zurück. Fossilien deuten darauf hin, dass Tiger einst weit verbreitet waren und sich über große Teile Asiens erstreckten. Mit der Zeit haben sich verschiedene Unterarten entwickelt, die an spezifische Umgebungen angepasst sind. Die Sumatraner Tiger (Panthera tigris sumatrae) zum Beispiel leben ausschließlich auf der Insel Sumatra und haben sich an das dortige Ökosystem angepasst.
Verhalten von Tiger
Tiger sind vorwiegend Einzelgänger und zeigen ein ausgeprägtes territoriales Verhalten. Männchen beanspruchen große Reviere, die oft mehrere Weibchen umfassen. Diese Territorien werden durch Urinmarkierungen und Kratzspuren an Bäumen abgegrenzt. Während der Fortpflanzungszeit können Männchen jedoch temporäre Partnerschaften mit Weibchen eingehen.In Bezug auf ihre Jagdmethode sind Tiger geschickte Jäger. Sie nutzen ihre ausgezeichneten Sinne von Sicht und Gehör, um Beute zu lokalisieren. Typischerweise jagen sie allein und nutzen einen Stalk-and-Ambush-Stil; das bedeutet, dass sie sich leise an ihre Beute heranschleichen und diese dann überraschen. Ihre Beute besteht hauptsächlich aus großen Säugetieren wie Wildschweinen, Rehen und Wasserbüffeln.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung bei Tigern erfolgt meist im Winter oder frühen Frühling. Nach einer Tragzeit von etwa 93 bis 112 Tagen bringt ein Weibchen typischerweise zwei bis vier Welpen zur Welt. Diese Welpen sind bei der Geburt blind und wiegen etwa ein Kilogramm. Die ersten Wochen verbringen sie im sicheren Versteck ihrer Mutter, während diese regelmäßig jagt, um Nahrung für sich selbst sowie für die Welpen zu beschaffen.Die Aufzucht der Jungen liegt hauptsächlich in der Verantwortung des Weibchens. Nach etwa zwei Monaten beginnen die Welpen mit dem ersten Festfutterkontakt, während sie weiterhin Milch trinken. Mit etwa zwei Jahren erreichen die Jungtiere ihre Unabhängigkeit und verlassen das Territorium ihrer Mutter auf der Suche nach eigenen Revieren.
Gefährdung
Die Gefährdung des Tigers ist ein ernstes Problem für den Naturschutz weltweit. Hauptursachen für den Rückgang der Population sind Habitatverlust durch Abholzung sowie Wilderei zur Gewinnung von Tigerprodukten wie Fellen und Körperteilen für traditionelle Medizin. Die IUCN stuft den Tiger als gefährdet ein; es wird geschätzt, dass nur noch etwa 5.574 wilde Tiger existieren.Schutzmaßnahmen werden weltweit ergriffen, um die verbleibenden Populationen zu schützen. Dazu gehören die Einrichtung von Schutzgebieten sowie internationale Abkommen zur Bekämpfung des illegalen Handels mit Tigerprodukten. Initiativen wie TX2 zielen darauf ab, die Zahl der wildlebenden Tiger bis zum Jahr 2022 zu verdoppeln; bisher zeigen einige Regionen Fortschritte bei der Stabilisierung ihrer Bestände.
Quellen
Animal Diversity Web – Panthera tigris
San Diego Zoo Wildlife Alliance – Tiger Fact Sheet
Wikipedia – Tiger
World Wildlife Fund – Tiger