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Serval (Felis serval)

Die Gestalt eines Serval ist sehr schlank und wirkt zusammen mit den langen Beinen sehr elegant. Sein Fell ist meist von gelblichbrauner Grundfarbe mit schwarzbraunen Flecken, welche aber bis auf Reste rund um die Augen auch völlig fehlen kann. Das kurze und dichte Fell variiert in seiner Färbung aber derart, daß man unterschiedliche Arten annahm, bis man diese Varianten in ein und demselben Wurf beobachtete.

Da das Fell sehr wertvoll ist, wird der Serval in großem Umfang gejagt. Obwohl noch nicht akut vom Aussterben bedroht, geht doch die Anzahl an Tieren dieser Art aufgrund der Bejagung drastisch zurück. Der Serval lebt außerhalb der Paarungszeit gewöhnlich als Einzelgänger. Bemerkenswert sind die extrem großen Ohren des Serval. Keine andere Katzenart hat so große Ohren wie der Serval.

Zur Jagd bevorzugt der Serval hohes Gras und Gestrüpp. Je weniger sie gesehen werden kann, um so wohler fühlt sich die Katze dabei. Ganz nach Katzenart schleicht sich der Serval gewöhnlich bis auf wenige Schritte an seine Beute an, um diese dann mit einem einzigen Satz zu erreichen. Zu den Beutetieren der Tiere gehören kleine Nagetiere, Eidechsen und Amphibien, aber auch kleine oder junge Antilopen.

Serval Steckbrief

  • Klasse: Mammalia (Säugetiere)
  • Ordnung: Carnivora (Fleischfresser)
  • Familie: Felidae (Echte Katzen)
  • Gattung: Felis (Kleine Katzen, Luchse und Pumas)
  • Art: Felis serval
  • Alternative Namen: Giraffenkatze
  • Verbreitung: Der Serval kommt in Afrika südlich der Sahara mit Ausnahme der bewaldeten Gebiete vor. Vermutlich gibt es auch kleine Populationen in Nordafrika.
  • Lebensraum: Offene Savanne, feuchte Gebiete am Rand von Sümpfen oder Seen
  • Maße und Gewichte: Körperlänge: 70 – 100 cm
    Gewicht: 7 – 18 kg
    Schwanzlänge: 30 – 40 cm
  • Fortpflanzung: Nach einer Tragezeit von 75 Tagen bringt das Weibchen zwischen zwei und fünf Junge zur Welt. Der Nachwuchs wird gewöhnlich in einem leeren Erdferkel- oder Stachelschweinbau geboren. Die Jungen sind bei der Geburt blind und öffnen erst nach 9 Tagen ihre Augen. Die ersten 4 bis 5 Wochen ihres Lebens verbringen die Jungen ausschließlich in ihrer Höhle. Erst dann beginnen sie damit, ihre Mutter auf deren Streifzügen zu begleiten. Geschlechtsreif werden Servale etwa im Alter von 2 1/2 Jahren. In menschlicher Obhut können die Tiere bis zu 20 Jahre alt werden, über das Höchstalter in freier Wildbahn liegen lieder keine gesicherten Erkenntnisse vor.

Systematik des Servals ab Familie

Vorkommen und Lebensraum des Serval

Servale sind im südlichen Afrika in Gras- und Moorlandschaften sowie in Bambusdickichten in Höhenlagen von bis zu 4000 Metern zu finden. Sie sind jedoch aufgrund von Lebensraumverlust und Wilderei in einigen Gebieten seltener geworden. In manchen Ländern wie Marokko, Tunesien und Ägypten sind sie möglicherweise ganz ausgestorben.

Servale halten sich gerne in der Nähe von Wasser auf. Servale sind in Savannen mit reichlich Wasser zu finden. Sie bevorzugen buschige Stellen mit hohem Gras und trockene Schilfgebiete in der Nähe von Bächen, obwohl sie auch hochgelegene Moorgebiete und Bambusdickichte bewohnen können. Nagetiere, Vögel, Reptilien, Frösche und Insekten gehören zu den Beutetieren, die Servale fressen. Viele ihrer Beutetiere fangen sie, indem sie hoch in die Luft springen und die Beute in der Luft schnappen.

Äußerliche Merkmale des Serval

Der Serval ist eine kleine Raubkatze. Der kleine Kopf, die großen Ohren, das gefleckte und gestreifte Fell, die langen Beine und der 30 cm lange Schwanz mit schwarzer Spitze sind allesamt charakteristische Merkmale des Servals. Aufgrund der stark verbreiterten Mittelfußknochen hat der Serval im Verhältnis zu seiner Körpergröße die längsten Beine aller Katzen. Der Serval ist an der Schulter 60 bis 90 cm lang und 43 bis 60 cm hoch. Männchen sind deutlich größer als Weibchen, aber ihre Körperformen und Farben sind im Allgemeinen identisch.

Ein weiteres markantes Merkmal des Servals ist der Kopf. Er ist im Vergleich zum Körper relativ klein und hat große, runde Ohren, die mit langen schwarzen Haaren bedeckt sind. Die Ohren sind wichtig für die Jagd und die Lokalisierung von Beute, da sie ihnen eine ausgezeichnete akustische Wahrnehmung ermöglichen. Auch ihre Augen sind groß und mandelförmig mit einer gelben Farbe.

Die Pfoten der Servale sind groß und haben kräftige Krallen, die ihnen helfen, Beute zu fangen und zu töten. In der Tat sind Servale hervorragende Jäger, die sich von Nagetieren, Vögeln, Reptilien und gelegentlich auch von größeren Beutetieren wie Gazellen und Antilopen ernähren.

Servale haben die längsten Beine im Verhältnis zu ihrer Körpergröße aller Katzen. Der Spitzname „Giraffenkatze“ kommt von ihren extralangen Beinen und dem verlängerten Nacken.

Insgesamt haben Servale eine einzigartige Erscheinung mit goldenbraunem Fell und schwarzen Flecken und Streifen. Die Größe ihres Körpers, die Form ihres Kopfes und die Größe ihrer Ohren und Augen sind wichtige Anpassungen an ihre natürliche Umgebung und ihre Jagdgewohnheiten.

Besonderheiten des Serval

Servale (Leptailurus serval) haben einige bemerkenswerte Besonderheiten, die sie von anderen Katzenarten unterscheiden. Hier sind einige dieser Besonderheiten:

  • Ohren: Die Ohren des Servals sind im Vergleich zu anderen Katzenarten besonders groß und auffällig. Sie haben lange Haare an den Spitzen und können unabhängig voneinander gedreht werden. Dies ermöglicht es dem Serval, Geräusche aus verschiedenen Richtungen zu lokalisieren und Beute zu jagen.
  • Springfähigkeit: Servale sind ausgezeichnete Springer und können bis zu drei Meter hoch springen, um Beute zu fangen oder Hindernisse zu überwinden. Die langen Beine und kräftigen Muskeln des Servals ermöglichen es ihm, diese beeindruckende Leistung zu erbringen.
  • Jagdverhalten: Servale haben eine einzigartige Jagdtechnik, bei der sie oft in hohen Gräsern lauern und ihre Beute aus dem Hinterhalt angreifen. Sie haben auch eine außergewöhnliche Fähigkeit, Insekten und Kleintiere mit ihren Pfoten auszugraben.
  • Verbreitung: Servale sind in weiten Teilen Afrikas verbreitet, von Nordafrika bis zum südlichen Afrika. Sie leben in verschiedenen Lebensräumen wie Savannen, Buschland und Feuchtgebieten.

Insgesamt haben Servale einige bemerkenswerte Besonderheiten, darunter ihre auffälligen Ohren, ihre beeindruckende Springfähigkeit und ihre einzigartige Jagdtechnik. Diese Anpassungen ermöglichen es dem Serval, in verschiedenen Lebensräumen zu leben und erfolgreich zu jagen.

Rudel- und Sozialverhalten des Serval

Servale (Leptailurus serval) sind im Allgemeinen Einzelgänger und leben solitär, außer während der Paarungszeit oder wenn eine Mutter ihre Jungen aufzieht. Es gibt jedoch einige Berichte von Servalen, die in kleinen Gruppen oder Paaren gesichtet wurden.

Während der Paarungszeit können sich Männchen und Weibchen zusammenfinden und für einige Wochen zusammenbleiben. Das Weibchen bringt in der Regel allein Junge zur Welt und kümmert sich allein um sie. Servale haben keine feste Brutzeit, und obwohl sich das Revier eines Männchens mit dem mehrerer Weibchen überschneiden kann, verbringen sie den Großteil des Jahres getrennt voneinander. Die Männchen können sich tagsüber in kleinen Gruppen versammeln, sind aber ansonsten Einzelgänger. Bei erwachsenen, männlichen Servalen wurde beobachtet, dass sie tagsüber gemeinsam ruhen. Servale im Ngorongoro-Gebiet sind überwiegend nachtaktiv, was mit der Hauptaktivität ihrer Hauptbeutetiere übereinstimmt.

Servale sind territorial und markieren ihr Territorium durch Urinieren, Kratzen und Reiben an Bäumen oder Büschen. Das Territorium eines Servals kann mehrere Quadratkilometer groß sein, und sie können es aggressiv gegenüber anderen Servalen verteidigen.

Servale sind in Gefangenschaft sehr anhänglich, aber ihre Erziehung erfordert Zeit und ein vorsichtiges Vorgehen. Man kann zwar versuchen, einen Serval zu sozialisieren, aber sie sind häufig misstrauisch gegenüber Fremden und haben Angst vor Besuchern. Tagsüber sind diese Katzen normalerweise scheu, aber nachts werden sie aktiver und etwas zutraulicher.

Fortpflanzung und Brutverhalten des Serval

Servale haben keine feste Paarungszeit, und obwohl sich das Revier eines Männchens mit dem mehrerer Weibchen überschneiden kann, verbringen sie den größten Teil des Jahres getrennt voneinander. Die Männchen können sich tagsüber in kleinen Gruppen versammeln, um sich zu entspannen, aber normalerweise sind sie Einzelgänger.

Das Fortpflanzungsverhalten des Servals unterscheidet sich je nach Region und Klima, jedoch findet die Paarungszeit in der Regel im Frühjahr statt.

Während der Paarungszeit kommen die Männchen und Weibchen zusammen und führen eine Art „Tanz“ auf, bei dem sie umherlaufen und sich gegenseitig beschnuppern. Wenn das Weibchen bereit ist, wird sie sich dem Männchen nähern und ihn auffordern, sie zu begatten.

Die Tragzeit beim Serval beträgt etwa 70 Tage, nach denen das Weibchen ein bis vier Jungtiere zur Welt bringt. Die Jungen sind bei der Geburt blind und wiegen etwa 250 bis 350 Gramm. In den ersten Tagen nach der Geburt bleiben die Jungen in der Regel in der Wurfhöhle und werden von der Mutter gesäugt. Nach etwa 10 bis 14 Tagen öffnen die Jungen ihre Augen und beginnen, ihre Umgebung zu erkunden. Mit etwa 3 Wochen beginnen sie, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Die Mutter sorgt dafür, dass die Jungen ausreichend Nahrung bekommen und zeigt ihnen auch, wie sie jagen und ihre Beute fangen können.

Die Servalmutter zieht ihre Jungen allein auf. Sie halten sich in einer hohen, dichten Grashöhle oder möglicherweise in einer verlassenen Höhle auf. Die Jungen bleiben etwa 6 bis 8 Monate bei der Mutter, bevor sie sich selbstständig machen und ihr eigenes Territorium suchen. Der Serval erreicht die Geschlechtsreife im Alter von etwa 2 Jahren und kann dann selbst Nachwuchs zeugen.

Gefährdung der Tierart

Die International Union for Conservation of Nature (IUCN) hat den Serval als „Least Concern“ (LC) eingestuft, und sie ist in Anhang II des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten (CITES) aufgeführt. Trotzdem wird der Serval in einigen Regionen seines Verbreitungsgebiets gefährdet und wird von verschiedenen Faktoren bedroht:

  • Zum einen werden Servale von Wilderern gejagt, die ihr Fleisch und ihre Haut verkaufen. Auch die Zerstörung ihres Lebensraums durch menschliche Aktivitäten, wie zum Beispiel Rodung von Wäldern oder Bau von Straßen und Siedlungen, gefährdet die Tiere.
  • Darüber hinaus werden Servale manchmal als Schädlinge betrachtet und von Farmern und Viehzüchtern gejagt, die ihre Nutztiere schützen wollen.
  • Die Gefährdung der Serval hat Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem, da Servale eine wichtige Rolle bei der Regulation von Nagetierpopulationen spielen und somit indirekt auch die Populationen von Raubvögeln und Schlangen beeinflussen.

Um den Serval zu schützen, müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Wilderei zu bekämpfen, den Lebensraum zu erhalten und den Menschen beizubringen, wie sie Servale schützen können, ohne ihre eigenen Interessen zu gefährden.

Video über Serval