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Spitzschwanz-Strandläufer (Calidris acuminata)

In den ausgedehnten Watt- und Feuchtgebieten der arktischen Tundra kündet ein geschäftiges Treiben vom Beginn der Brutzeit eines besonderen Watvogels: des Spitzschwanzstrandläufers, wissenschaftlich Calidris acuminata genannt. Dieser kleine, flinke Vogel gehört zur Familie der Schnepfenvögel (Scolopacidae), einer artenreichen Gruppe, die sich durch lange Beine und oft lange Schnäbel auszeichnet, die sie zum Stochern in schlammigem Untergrund prädestinieren.

Der Spitzschwanzstrandläufer zeichnet sich durch sein spitz zulaufendes Schwanzende und das im Sommer bräunlich-gestreifte Gefieder aus, das ihm eine hervorragende Tarnung in seinem Lebensraum bietet. Er ist ein Zugvogel, dessen Reise ihn von den Brutgebieten in Sibirien bis in die südlichen Regionen Australiens führt, wo er die Wintermonate verbringt.

Während der Brutzeit kommt es zur beeindruckenden Balz, bei der die Männchen ihr charakteristisches Rufrepertoire und ein eindrucksvolles Flugspiel zeigen, um Weibchen zu beeindrucken und Revieransprüche durchzusetzen. Ihre Nester bauen die Spitzschwanzstrandläufer am Boden, wobei sie eine flache Mulde in die Tundra graben und diese mit Pflanzenmaterial polstern.

Auch außerhalb der Brutzeit ist das soziale Verhalten dieser Vögel von Interesse. Sie schließen sich oft großen Schwärmen an, gemeinsam suchen sie an Ufern und in Feuchtgebieten nach Nahrung. Der Speiseplan des Spitzschwanzstrandläufers ist vielseitig und umfasst kleine Insekten, Würmer und andere wirbellose Tiere, die sie geschickt mit ihrem Schnabel aus dem Schlamm sieben. So spielt der Spitzschwanzstrandläufer eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem er zur Nahrungskette und zur Dynamik der Artenvielfalt seiner Habitate beiträgt.

Spitzschwanz-Strandläufer Fakten

  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Ordnung: Schnepfenvögel (Charadriiformes)
  • Familie: Schnepfenvögel (Scolopacidae)
  • Gattung: Calidris
  • Art: Sichelstrandläufer (Calidris acuminata)
  • Verbreitung: Brutgebiete in Nordostsibirien; Zugvogel mit Winterquartieren in Australien, Neuseeland und im Südpazifik
  • Lebensraum: Wattenmeere, Überschwemmungsflächen, Feuchtgebiete
  • Körpergröße: etwa 17-22 cm
  • Gewicht: 50-105 g
  • Soziales Verhalten: gesellig, bildet oft große Schwärme während des Zugs und in Überwinterungsgebieten
  • Fortpflanzung: Bodenbrüter; legt im Frühjahr nach Rückkehr in die Brutgebiete 3-4 Eier; monogam oder polygam, je nach Populationsdichte
  • Haltung: Keine typische Art zur Haltung in der Gefangenschaft, da Zugvogel und Ansprüche an spezielle Lebensräume

Systematik Spitzschwanz-Strandläufer ab Familie

Äußerliche Merkmale von Spitzschwanz-Strandläufer

Der Spitzschwanz-Strandläufer hat ein auffälliges Gefieder, das sich je nach Jahreszeit verändert. Während der Brutzeit sind die Männchen besonders markant gefärbt: Sie haben eine kastanienbraune Oberseite, die mit feinen schwarzen Streifen durchzogen ist. Der Kopf ist ebenfalls kastanienbraun mit einem auffälligen weißen Überaugenstreif. Die Unterseite ist hell mit dunklen Flecken und Streifen, was ihnen hilft, sich in ihrem Lebensraum zu tarnen.Im Nicht-Brutkleid sind die Farben weniger intensiv und tendieren zu einem graubraunen Farbton, was eine Anpassung an die Umgebung darstellt. Die Beine sind grünlich gefärbt, was bei der Identifikation hilft. Ein charakteristisches Merkmal dieser Art ist der spitz zulaufende Schwanz, der ihnen ihren Namen gibt. Dieser Schwanz wird besonders während des Fluges sichtbar und hebt sich von anderen ähnlichen Arten ab.

Lebensraum und Herkunft

Die Brutgebiete des Spitzschwanz-Strandläufers befinden sich hauptsächlich in den Tundren Sibiriens, wo sie in offenen Landschaften mit feuchtem Boden nisten. Diese Gebiete bieten ideale Bedingungen für das Brüten, da sie reich an Insekten sind, die als Nahrung für die Küken dienen. Während der Brutzeit sind sie oft in der Nähe von Gewässern anzutreffen, wo sie ihre Nester am Boden bauen.In den Wintermonaten zieht die Art nach Australien und Neuseeland, wo sie in Feuchtgebieten und an Küsten lebt. Diese Gebiete bieten ausreichend Nahrung und geeignete Rastplätze während ihrer Migration. Auf ihrem Weg nutzen sie verschiedene Stopover-Gebiete, um sich auszuruhen und Energie für den Weiterflug zu tanken.

Verhalten von Spitzschwanz-Strandläufer

Das Verhalten des Spitzschwanz-Strandläufers ist stark von seiner migratorischen Natur geprägt. Während der Zugzeiten bilden sie oft große Schwärme, die gemeinsam fliegen und nach Nahrung suchen. Diese Schwärme können eine beeindruckende Anzahl von Individuen umfassen und sind ein häufiges Bild an den Küsten Australiens während des Winters.Ihr Nahrungsverhalten besteht hauptsächlich aus dem Suchen nach Insekten und anderen wirbellosen Tieren im Schlamm oder Wasser. Sie nutzen sowohl das Sehen als auch das Graben mit ihrem Schnabel, um Beute zu finden. Ihr Gesang besteht aus kurzen „peep“-Rufen, die oft in sozialen Interaktionen verwendet werden.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung des Spitzschwanz-Strandläufers erfolgt in den Sommermonaten in den tundraartigen Brutgebieten Sibiriens. Nach einer Balzphase nistet das Weibchen am Boden, wo es 3 bis 4 Eier legt. Die Eier sind gut getarnt und werden von beiden Elternteilen bebrütet. Nach etwa drei Wochen schlüpfen die Küken, die dann schnell flügge werden müssen.Die Aufzucht erfolgt durch beide Elternteile, die für Nahrung sorgen und ihre Küken vor Fressfeinden schützen. Diese Fürsorge ist entscheidend für das Überleben der Jungvögel in der rauen tundralen Umgebung.

Gefährdung

Der Spitzschwanz-Strandläufer wird derzeit als „vulnerable“ eingestuft aufgrund von Lebensraumverlust und Umweltverschmutzung. Die Zerstörung von Feuchtgebieten durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft oder Urbanisierung hat direkte Auswirkungen auf ihre Nahrungsaufnahme und Fortpflanzung.Darüber hinaus stellen Klimaveränderungen eine Bedrohung dar, da sie die Verfügbarkeit geeigneter Lebensräume sowohl während der Brutzeit als auch während des Winters beeinflussen können. Um diese Art zu schützen, sind Maßnahmen zur Erhaltung ihrer Lebensräume erforderlich sowie Programme zur Überwachung ihrer Populationen.

Quellen

https://datazone.birdlife.org/species/factsheet/sharp-tailed-sandpiper-calidris-acuminata

https://www.environment.gov.au/biodiversity/threatened/species/pubs/874-conservation-advice-05012024.pdf

https://en.wikipedia.org/wiki/Sharp-tailed_sandpiper

https://ebird.org/species/shtsan

https://apps.des.qld.gov.au/species-search/details/?id=1874