Der Sichelstrandläufer (Calidris ferruginea) ist eine Art der Watvögel und gehört zur Familie der Schnepfenvögel. Mit seiner markanten Sichel-förmigen Schnabelform hat er seinen Namen erhalten. Der Sichelstrandläufer ist auch unter dem Namen „Rotkehl-Strandläufer“ bekannt und kann eine beeindruckende Größe von bis zu 23 Zentimetern erreichen. Er ist in weiten Teilen Eurasiens beheimatet und gehört zu den hocharktischen Zugvögeln.
Der Sichelstrandläufer zeichnet sich durch sein auffälliges Erscheinungsbild aus. Er hat einen schlanken Körperbau, lange Beine und eine schmale Sichel-förmige Schnabelform. Die Rücken- und Flügeloberseite des Vogels ist braun gefärbt, während die Unterseite weißlich ist. Das charakteristische Merkmal des Sichelstrandläufers ist sein rostfarbener Kopf und Hals, der ihn von anderen Strandläuferarten deutlich unterscheidet. Dadurch ist er leicht zu erkennen und auch für Anfänger in der Vogelkunde gut zu identifizieren.
Sichelstrandläufer bewohnen typischerweise Küstengebiete und sind an das Leben an den Meeresküsten angepasst. Sie sind häufig an Sand- und Schlammmündungen, Wattflächen und Salzmarschen zu finden. Dort suchen sie nach Nahrung, indem sie im flachen Wasser laufen und mit ihrem Schnabel nach bodenbewohnenden Kleintieren wie Würmern, Muscheln und Krebstieren stochern.
Die Brutzeit des Sichelstrandläufers liegt normalerweise in den Monaten Juni bis August. Während dieser Zeit legen die Weibchen ihre Eier in einer flachen Mulde am Boden ab, die mit Pflanzenmaterial ausgekleidet ist. Die Eier werden anschließend von beiden Geschlechtern gemeinsam ausgebrütet. Nach ungefähr drei Wochen schlüpfen die Küken und sind bereits in der Lage, selbstständig nach Nahrung zu suchen.
Wie viele andere Zugvögel, verbringt der Sichelstrandläufer den Winter in wärmeren Regionen. Dabei zieht er von seinem Brutgebiet in Richtung Süden, um sich vor den kalten Temperaturen des arktischen Winters zu schützen. Seine Winterquartiere findet er in Europa, Afrika und Asien.
Der Sichelstrandläufer ist eine gefährdete Art und steht unter Schutz. Die Zerstörung seines Lebensraums durch Küstenentwicklung und Umweltverschmutzung stellen eine Bedrohung für die Population dar. Um den Fortbestand der Art zu gewährleisten, sind Schutzmaßnahmen notwendig, um die Lebensräume des Sichelstrandläufers zu erhalten und zu schützen. Nur so kann auch kommenden Generationen die Möglichkeit gegeben werden, diese faszinierende Vogelart bewundern zu können.
Sichelstrandläufer Fakten
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Regenpfeiferartige
- Familie: Schnepfenvögel
- Gattung: Sandläufer (Calidris)
- Art: Sichelstrandläufer (Calidris ferruginea)
- Verbreitung: Eurasisch-arktische Region
- Lebensraum: Küsten, Flussmündungen, Salzwiesen
- Körperlänge: 19-22 cm
- Gewicht: 45-60 g
- Soziales und Rudel-Verhalten: Lebt in großen Schwärmen, auch mit anderen regenpfeiferartigen Vögeln
- Fortpflanzung: Brutzeit von Juni bis Juli, legt 3-4 Eier in Bodenmulde oder in flache Nestmulde aus Gräsern
Systematik Sichelstrandläufer ab Familie
Äußerliche Merkmale des Sichelstrandläufers
Der Sichelstrandläufer hat eine Körperlänge von etwa 18 bis 23 cm und ein Gewicht zwischen 44 und 117 g. Männchen sind oft etwas größer als Weibchen. Ein markantes Merkmal dieser Art ist der lange, leicht nach unten gebogene Schnabel, der ideal zum Picken von Nahrung geeignet ist. Die Flügelspannweite beträgt etwa 38 bis 41 cm.Im Brutkleid haben die Männchen ein auffälliges Gefieder mit dunkelgrauen Oberseiten und rötlich gefärbten Unterseiten. In der Winterzeit hingegen sind sie grauer gefärbt mit einer hellen Unterseite und einem auffälligen weißen Überaugenstreif. Juvenile Vögel zeigen eine Mischung aus grauen und braunen Farben mit einem weißen Bauch.
Lebensraum und Herkunft
Der Sichelstrandläufer brütet hauptsächlich in den tundraartigen Regionen Sibiriens, von der Jamal-Halbinsel bis zur Kolyuchin-Bucht. Diese Gebiete bieten die notwendigen Bedingungen für die Fortpflanzung, einschließlich reichlich Nahrung und geschützte Nistplätze. Während des Zuges sind sie häufig an Küstenfeuchtgebieten zu finden, wo sie sich von kleinen Wirbellosen ernähren.Die Überwinterungsgebiete erstrecken sich über große Teile Afrikas sowie nach Südasien und Australien. Diese Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume ermöglicht es dem Sichelstrandläufer, in unterschiedlichen Umgebungen zu gedeihen.
Verhalten des Sichelstrandläufers
Sichelstrandläufer sind sehr gesellige Vögel, die oft in großen Gruppen oder Schwärmen anzutreffen sind. Sie suchen ihre Nahrung hauptsächlich im weichen Schlamm an Küsten oder in Feuchtgebieten, wo sie mit ihrem Schnabel nach Insekten und anderen kleinen Lebewesen picken. Ihre Nahrungsaufnahme erfolgt meist durch visuelle Wahrnehmung.Diese Art zeigt auch ein ausgeprägtes Zugverhalten; sie migrieren in großen Schwärmen über weite Strecken zwischen ihren Brut- und Überwinterungsgebieten. Während des Zuges können sie häufig zusammen mit anderen Watvogelarten wie dem Alpenstrandläufer beobachtet werden.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Sichelstrandläufers erfolgt während des arktischen Sommers. Die Männchen zeigen territoriales Verhalten und umwerben die Weibchen durch Balzrituale. Das Nest wird meist in einer Mulde auf dem Boden angelegt, wo das Weibchen drei bis vier Eier ablegt.Die Brutdauer beträgt etwa 20 bis 23 Tage, nach denen die Küken schlüpfen. Die Küken sind nestflüchtig und können kurz nach dem Schlüpfen selbstständig Nahrung suchen. Die Eltern kümmern sich um die Küken, bis diese flügge sind.
Gefährdung
Der Sichelstrandläufer wird derzeit nicht als gefährdet eingestuft; jedoch gibt es potenzielle Bedrohungen durch den Verlust von Lebensräumen aufgrund menschlicher Aktivitäten wie Urbanisierung und Landwirtschaft. Schutzmaßnahmen zur Erhaltung ihrer natürlichen Lebensräume sind wichtig für das langfristige Überleben dieser Art.
Quellen
https://apps.des.qld.gov.au/species-search/details/?id=1878