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Schimpanse (Pan troglodytes)

Der Schimpanse (Pan troglodytes) ist eine der bekanntesten und intelligentesten Arten der Affen. Diese Primaten sind eng mit uns Menschen verwandt und teilen viele Eigenschaften und Verhaltensweisen mit uns. Schimpansen leben in Gruppen und haben eine komplexe Sozialstruktur, in der verschiedene Individuen bestimmte Rollen haben. Sie haben auch eine beeindruckende kognitive Fähigkeit und können Werkzeuge verwenden, komplexe Probleme lösen und sogar kommunizieren.

Schimpansen leben in Gruppen mit bis zu 40 Tieren. Sie sind äußerst geschickte Kletterer, erreichen aber auch auf dem Boden beachtliche Geschwindigkeit, in dem sie auf den Handknöcheln laufen. Bei der Kommunikation mit Artgenossen verwenden Schimpansen weitaus mehr Geräusche sowie Gesten als fast jedes andere Tier. Sie zählen zu den wenigen Tierarten, die Werkzeuge benutzen. So verwenden sie zum Beispiel Zweige um Ameisen aus deren Ameisenhaufen auszugraben. Ihre Nahrung besteht zum größten Teil aus Früchten. Manche Gruppen in Tansania machen aber auch Jagd auf Colobusaffen und sogar Antilopen.

Trotz ihrer beeindruckenden Fähigkeiten sind Schimpansen jedoch vom Aussterben bedroht und kämpfen gegen die Bedrohungen durch die Zerstörung ihres Lebensraums und die Wilderei.

Schimpanse Steckbrief

  • Klasse: Mammalia (Säugetiere)
  • Ordnung: Primates (Primaten)
  • Familie: Menschenaffen (Hominidae)
  • Gattung: Pan (Schimpansen)
  • Art: Pan troglodytes
  • Sound: Sound laden und abspielen (380 KByte)
  • Verbreitung: Zentralafrika von Kamerun bis nach Tansania sowie im Senegal und in Guinea.
  • Lebensraum: Vom Rand der Savanne bis in den Regenwald
  • Maße und Gewichte: Körperlänge: bis zu 120 cm
    Gewicht: bis zu 50 kg
  • Fortpflanzung: Schimpansen tragen in der Regel 34 Wochen lang und bringen dann ein Junges zur Welt. Das Junge bleibt ca. 4 Jahre bei seiner Mutter. Geschlechtsreif werden Schimpansen mit etwa 7 Jahren.

Systematik der Schimpansen ab Familie

Vorkommen und Lebensraum des Schimpansen

Der Schimpanse (Pan troglodytes) ist in Afrika beheimatet und kommt in 21 Ländern südlich der Sahara vor. Ihr Lebensraum reicht von tropischen Regenwäldern bis hin zu Savannen und offenen Wäldern. Schimpansen haben mit über 2,6 Millionen Kilometern das größte geografische Verbreitungsgebiet aller Menschenaffen. Die meiste Zeit sind Schimpansen Vegetarier, die sich von Beeren, Früchten, Blättern und Samen ernähren, gelegentlich auch von Eiern oder Insekten. Dass sie hauptsächlich Vegetarier sind, bedeutet jedoch nicht, dass Schimpansen nie Fleisch essen. Sie sind dafür bekannt, dass sie Affen jagen und töten.

Schimpansen leben in verschiedenen Regionen, einschließlich der Demokratischen Republik Kongo, Uganda, Tansania, Gabun und der Elfenbeinküste. Die meisten Schimpansen leben in Waldgebieten, insbesondere in dichten tropischen Regenwäldern.

Allerdings sind die Schimpansen aufgrund von Lebensraumzerstörung, Entwaldung und menschlichen Eingriffen in ihrem Lebensraum in vielen Gebieten stark bedroht. In einigen Ländern werden sie auch durch Wilderei und den illegalen Handel mit Schimpansen bedroht. Es ist daher wichtig, ihre Lebensräume und ihre Überlebensfähigkeit zu schützen und zu erhalten.

Äußerliche Merkmale des Schimpanse

Wir Menschen teilen 95 bis 98 Prozent der gleichen DNA mit Schimpansen – er ist also unser nächster Verwandter im Tierreich.

Männliche Schimpansen sind oft größer und stärker als Weibchen. Schimpansen haben braune oder schwarze Haare, die ihren Körper bedecken, aber ihr Gesicht ist bis auf einen kurzen weißen Bart kahl. Mit Ausnahme von Gesicht, Händen und Füßen, die schwarz sind, ist die Hautfarbe normalerweise weiß. Bei jüngeren Tieren kann das Gesicht rötlich oder weiß sein.

Mit einer Körpergröße von 120 bis 150 cm und einem Gewicht von 40-70 kg bei den Männern und 27-50 kg bei den Frauen ist er größer und robuster als der Bonobo, der in unseren Breiten auch Zwergschimpanse genannt wird. Nach Angaben von Wildtierexperten werden Schimpansen in freier Wildbahn durchschnittlich 33 Jahre und in Gefangenschaft 50-60 Jahre alt.

Schimpansen haben längere Arme als Beine und gehen auf allen Vieren. Sie sind als „Knöchelgänger“ bekannt, weil sie sich mit ihren Fingerknöcheln abstützen. Schimpansen haben wie Menschen opponierbare Daumen und große Zehen, mit denen sie Gegenstände mit den Füßen greifen können.

Schimpansen sind äußerst intelligent und können eine Vielzahl von Aufgaben lösen, die ihnen von menschlichen Trainern und Experimentatoren gestellt werden. Mehrere Forscher haben Schimpansen beigebracht, mit Zeichensprache oder Sprachen auf der Grundlage von Token oder grafischen Darstellungen zu kommunizieren.

Besonderheiten der Schimpansen

Eine Besonderheit der Schimpansen ist ihre hohe Intelligenz und ihre Fähigkeit, Werkzeuge zu nutzen. Schimpansen sind in der Lage, Zweige, Stöcke und Steine als Werkzeuge zu verwenden, um Nahrung zu sammeln und zu verarbeiten. Zum Beispiel verwenden sie Stöcke, um Termiten aus Baumstämmen zu fischen, und Steine, um Nüsse aufzubrechen.

Schimpansen haben auch ein komplexes Sozialverhalten, das auf einer Hierarchie basiert. Innerhalb der Gruppe gibt es Alpha-Männchen und Weibchen, die eine höhere Position in der Hierarchie haben als andere. Schimpansen kommunizieren miteinander durch eine Vielzahl von Lauten, Gesichtsausdrücken und Gesten und zeigen Empathie und soziale Bindungen.

Darüber hinaus ist es bemerkenswert, dass Schimpansen genetisch sehr eng mit uns Menschen verwandt sind. Tatsächlich teilen wir etwa 98 Prozent unseres genetischen Materials mit Schimpansen. Dies macht sie zu einem wichtigen Forschungsobjekt in der Primatenforschung und bietet auch Einblicke in unsere eigene evolutionäre Geschichte.

Rudel- und Sozialverhalten der Schimpansen

Schimpansen (Pan troglodytes) sind hochsoziale Tiere, die in Gruppen von bis zu mehreren Dutzend Individuen leben. Innerhalb der Gruppe gibt es eine komplexe Sozialstruktur, in der verschiedene Individuen bestimmte Rollen haben. Zum Beispiel gibt es Alpha-Männchen und Weibchen, die in der Hierarchie der Gruppe eine höhere Position haben als andere.

Schimpansen kommunizieren miteinander durch eine Vielzahl von Lauten, Gesichtsausdrücken und Gesten. Sie nutzen auch Werkzeuge, um Nahrung zu sammeln und zu verarbeiten. Zum Beispiel verwenden sie Stöcke, um Termiten aus Baumstämmen zu fischen. Schimpansen haben auch ein ausgeprägtes Spielverhalten und nutzen das Spielen, um soziale Bindungen aufzubauen und zu festigen. Sie sind auch in der Lage, Empathie zu zeigen und sich gegenseitig zu trösten, wenn ein Mitglied der Gruppe traurig oder verletzt ist.

Allerdings haben Schimpansen auch Konflikte innerhalb der Gruppe und können aggressives Verhalten zeigen, insbesondere während der Paarungszeit oder wenn es um Ressourcen wie Nahrung und Territorium geht. Trotzdem ist ihre komplexe Sozialstruktur und ihr Verhalten ein wichtiger Bestandteil ihrer Anpassungsfähigkeit an ihre Umwelt.

Bei der Nahrungssuche oder der Jagd auf Tiere arbeiten Schimpansen zusammen, um Nahrung zu finden. Um Fleisch zu bekommen, verfolgt eine Gruppe von Männchen kleine Affen, treibt sie in die Enge und tötet sie. Schimpansen sind sehr soziale Tiere. Sie werden von einem Alphamännchen und seiner Koalition von männlichen Verbündeten in Gruppen von mehreren Dutzend Tieren befehligt. Schimpansen leben in „Gemeinschaften“, das sind große Gruppen von 30 bis 150 Affen. Innerhalb dieser Gruppen gibt es fließende, häufig wechselnde Untergruppen von Freunden und Familienmitgliedern. Der Begriff „Spaltungs- und Fusionsgesellschaft“ beschreibt die soziale Struktur.
Männliche und weibliche Schimpansen haben der Forschung zufolge unterschiedliche Persönlichkeiten, wobei die Weibchen vertrauensvoller und vorsichtiger sind.

Fortpflanzung und Brutverhalten des Schimpansen

Schimpansen haben ein komplexes Fortpflanzungs- und Brutverhalten. Die Weibchen haben einen Menstruationszyklus von etwa 36 bis 40 Tagen und sind nur alle paar Jahre fruchtbar. Der Paarungsakt findet in der Regel auf dem Boden statt, und das Weibchen bringt nach einer Tragzeit von etwa 7 bis 8 Monaten ein Junges zur Welt.

Das Jungtier wird von der Mutter gestillt und bleibt in den ersten Monaten seines Lebens eng an sie gebunden. Die Mutter trägt das Jungtier und schützt es vor Bedrohungen, während es wächst und sich entwickelt. Die Jungtiere lernen auch von anderen Mitgliedern der Gruppe, indem sie beobachten und imitieren.

Schimpansen haben keine feste Paarungszeit und das Paarungsverhalten variiert zwischen den Gruppen. In einigen Gruppen gibt es eine bestimmte Paarungszeit, während in anderen das Paarungsverhalten das ganze Jahr über stattfindet. Alpha-Männchen haben oft einen höheren Fortpflanzungserfolg als andere Männchen in der Gruppe.

In der Regel bleiben Weibchen ihr ganzes Leben lang in der Gruppe, während männliche Schimpansen, wenn sie geschlechtsreif werden, die Gruppe verlassen und sich einer anderen Gruppe anschließen oder eine eigene Gruppe gründen.

Wenn ein männlicher Schimpanse Sex haben will, schüttelt er einen Ast oder zeigt einer Frau seinen erigierten Penis. Männliche Schimpansen bevorzugen ältere Weibchen gegenüber jüngeren. Schimpansen haben ein komplexes Paarungssystem: Die meisten Kopulationen finden zwischen geschlechtsreifen Weibchen und mehreren Männchen in Gruppen statt, in denen das Potenzial für Spermienkonkurrenz hoch ist, aber die Männchen bewachen manchmal die Weibchen. Schimpansen pflanzen sich das ganze Jahr über fort, immer dann, wenn eines der Weibchen des Trupps läufig wird. Sofern sie nicht schwanger sind, haben weibliche Schimpansen menstruationsähnliche Zyklen und kommen alle 36 Tage in den Östrus. In der freien Wildbahn gibt es polyandrische Schimpansen. Das bedeutet, dass jeder Schimpanse eine Reihe von Sexualpartnern hat. Sie haben häufiger Sex, weil er mehreren Zwecken dient: Sie pflanzen sich durch den Geschlechtsverkehr fort und nutzen ihn auch zur Bindung. Weibliche Schimpansen gebären etwa alle drei bis vier Jahre, nach einer Tragzeit von 8 Monaten.

Gefährdung der Tierart

Die Jagd, der Verlust und die Verschlechterung des Lebensraums infolge der industriellen Abholzung und des Wachstums der Landwirtschaft sowie Krankheiten und Buschfleisch stellen für wild lebende Schimpansen in absehbarer Zukunft eine ernste Gefahr dar. Noch ist ihre Population aber nicht in Gefahr.

Die Zerstörung ihres Lebensraums durch Abholzung, Bergbau, Landwirtschaft und menschliche Siedlungen stellt aber eine ernsthafte Gefahr für ihre Bestände dar. Die Ausbreitung von Infektionskrankheiten durch den Kontakt mit Menschen und Nutztieren ist eine weitere Bedrohung für Schimpansen.

Die Wilderei ist auch ein großes Problem für Schimpansen. Schimpansenfleisch gilt in einigen Ländern als Delikatesse und wird auch für medizinische Zwecke und als Haustier gehandelt. Schätzungen zufolge sind die Bestände in einigen Regionen um mehr als 80 Prozent zurückgegangen.

Tierschutzorganisationen arbeiten daran, Schimpansen zu schützen und ihr Überleben zu sichern, indem sie Lebensräume schützen, Bildungsprogramme für die lokale Bevölkerung durchführen und gegen Wilderei und illegalen Handel vorgehen. Es ist wichtig, Bewusstsein für die Bedrohungen zu schaffen, mit denen Schimpansen konfrontiert sind, und Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Bestände zu schützen und ihr Überleben zu sichern.

Video über Schimpanse