Die Schafstelze, auch Butterblumenstelze genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Pieper. Sie ist in weiten Teilen Europas, Nordafrikas und Asiens verbreitet und kommt auch in einigen Regionen Nordamerikas vor. Die Schafstelze ist ein Zugvogel und verbringt die Wintermonate in Afrika südlich der Sahara.
Die Schafstelze ist etwa 15-16 cm groß und hat eine Flügelspannweite von 23-28 cm. Das Gefieder des Männchens ist gelblichgrün mit einer schwarzen Kehle und einem weißen Überaugenstreif. Das Weibchen hat eine graubraune Oberseite und eine gelbbraune Unterseite mit feinen Flecken.
Die Schafstelze bevorzugt offene Flächen wie Wiesen, Weiden, Äcker und Feuchtgebiete. Dort jagt sie Insekten und Spinnen, die sie im Flug erbeutet. Der Vogel ist sehr anpassungsfähig und kann auch in der Nähe von menschlichen Siedlungen leben.
Das Männchen der Schafstelze ist dafür bekannt, seinen Gesang während des Fluges zu singen. Dabei steigt es in die Luft und öffnet seine Kehle, um komplexe Strophen aus melodischen Trillern und Pfeiftönen zu singen. Dieser Gesang dient sowohl der Verteidigung des Reviers als auch der Anlockung von Weibchen.
Die Schafstelze brütet in offenen Nestern, die aus Gras, Moos und Zweigen gebaut sind. Das Weibchen legt 4-6 Eier, die sie allein bebrütet, während das Männchen für die Verteidigung des Reviers und die Versorgung mit Nahrung zuständig ist. Die Jungvögel verlassen das Nest nach 11 bis 13 Tagen und sind nach etwa 2 Wochen flügge.
Die Schafstelze ist keine bedrohte Art und ihre Population wird als stabil angesehen. Dennoch können Landnutzungsänderungen wie die Intensivierung der Landwirtschaft ihren Lebensraum reduzieren und ihre Nahrungsmittel knapp machen. Daher sind Maßnahmen zum Schutz und zur Erhaltung ihrer Lebensräume von großer Bedeutung.
Insgesamt ist die Schafstelze ein faszinierender Vogel mit einem einzigartigen Gesang und einer bemerkenswerten Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume. Ihr gut sichtbares Erscheinungsbild und ihr zarter Gesang machen sie zu einem beliebten Vogel bei Vogelbeobachtern und Naturliebhabern weltweit.
Schafstelze Fakten
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Sperlingsvögel
- Familie: Stelzen und Pieper
- Gattung: Motacilla
- Art: Schafstelze (Motacilla flava)
- Verbreitung: Europa, Asien und Nordafrika
- Lebensraum: Offene Landschaften, wie Wiesen, Weiden und Felder
- Körperlänge: 16-19cm
- Gewicht: 18-22g
- Soziales und Rudel-Verhalten: Schafstelzen leben meist paarweise und in der Brutzeit auch in kleinen Familienverbänden
- Fortpflanzung: Schafstelzen brüten zwischen April und August und legen etwa 4-6 Eier in ein einfaches Nest aus Grashalmen auf dem Boden oder in Bodennähe
Systematik Schafstelze ab Familie
Äußerliche Merkmale von Schafstelze
Die Schafstelze hat ein auffälliges Erscheinungsbild mit einem leuchtend gelben Bauch und einer grauen Oberseite. Männchen zeigen oft eine intensivere Färbung als Weibchen, insbesondere während der Fortpflanzungszeit. Die Flügel sind schmal und lang, was den Vögeln ermöglicht, schnell zu fliegen und sich elegant zu bewegen. Die Beine sind ebenfalls lang und dünn, ideal für das Laufen auf dem Boden oder das Stehen auf Grasnarben.Zusätzlich zu ihrer Farbgebung haben Schafstelzen einen charakteristischen langen Schwanz, der beim Fliegen oft auf und ab bewegt wird. Dieses Verhalten ist nicht nur Teil ihres Flugstils, sondern hilft auch bei der Kommunikation mit anderen Vögeln. Die Augen sind dunkel und ausdrucksvoll, was ihnen ein waches Aussehen verleiht. Diese körperlichen Merkmale machen die Schafstelze zu einem leicht erkennbaren Vogel in ihrem Lebensraum.
Lebensraum und Herkunft
Der Schafstelze bewohnt eine Vielzahl von Lebensräumen, bevorzugt jedoch feuchte Wiesen und landwirtschaftlich genutzte Flächen. Ursprünglich brütete sie vor allem in Salzwiesen und Hochmooren, hat sich jedoch an die intensivere Landwirtschaft angepasst. In Deutschland brüten viele Schafstelzen mittlerweile in Raps- und Getreidefeldern, was auf ihre Flexibilität hinweist.Die Art ist ein Langstreckenzieher und zieht im Frühjahr von ihren Überwinterungsgebieten in Afrika zurück nach Europa. Die Ankunft im Brutgebiet erfolgt meist ab Anfang April. Während des Zuges sind sie häufig in großen Gruppen anzutreffen, was auf ihre sozialen Verhaltensweisen hinweist. Der Rückzug erfolgt ab Ende Juli bis Anfang August, wenn sie sich auf den Weg zurück nach Afrika machen.
Verhalten von Schafstelze
Schafstelzen sind tagaktive Vögel, die oft in offenen Landschaften oder auf Weiden beobachtet werden können. Sie sind bekannt für ihr charakteristisches Verhalten des Suchens nach Nahrung auf dem Boden, wo sie Insekten und andere wirbellose Tiere fangen. Ihr Nahrungsspektrum umfasst vor allem Fliegen, Mücken und kleine Käfer.Die Vögel sind sehr gesellig und können oft in großen Gruppen gesehen werden, besonders während des Zuges oder beim Fressen. Ihr Gesang besteht aus kurzen, melodischen Tönen, die zur Kommunikation untereinander dienen. Während der Fortpflanzungszeit zeigen Männchen oft auffällige Balzverhalten, um Weibchen anzulocken.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung der Schafstelze erfolgt typischerweise zwischen April und August. Weibchen legen ihre Eier in einem gut versteckten Nest ab, das meist aus Gräsern und anderen Pflanzenmaterialien besteht. Die Nester befinden sich häufig in dichter Vegetation oder auf Erdhügeln in feuchten Gebieten.Die Brutzeit beträgt etwa 12 bis 13 Tage, nach denen die Küken schlüpfen. Diese verlassen das Nest nach etwa 11 bis 12 Tagen und sind nach 14 bis 16 Tagen flügge. In einer Brutsaison kann ein Weibchen 5 bis 6 Eier legen, wobei es auch möglich ist, dass zwei Bruten pro Jahr erfolgen.
Gefährdung
Obwohl die Schafstelze nicht als gefährdet gilt, gibt es Bedrohungen für ihren Lebensraum durch menschliche Aktivitäten wie Entwässerung von Feuchtgebieten und intensive landwirtschaftliche Nutzung. Diese Veränderungen können zu einem Verlust von Nahrungs- und Bruthabitaten führen.Um die Bestände der Schafstelze zu schützen, sind Maßnahmen erforderlich wie der Erhalt extensiver Wiesenflächen sowie die Förderung nachhaltiger Landwirtschaftspraktiken. Durch solche Maßnahmen kann sichergestellt werden, dass diese Vogelart weiterhin in ihren natürlichen Lebensräumen gedeihen kann.
Quellen
https://www.monaconatureencyclopedia.com/motacilla-flava/?lang=en
https://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/steckbrief/zeige?stbname=Motacilla+flava
https://www.avi-fauna.info/sperlingsvoegel/stelzen-und-pieper/wiesenschafstelze/