Der Schabrackentapir (Tapirus indicus) ist eine der vier Tapirarten weltweit und gehört zur Familie der Tapiridae. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Südostasien und Indonesien, wo er vor allem in dichten Wäldern und Sumpfgebieten zu finden ist. Die Art ist eine der größten Säugetierarten in diesem Gebiet und kann eine Länge von bis zu 2,5 Metern und ein Gewicht von bis zu 450 Kilogramm erreichen.
Eine charakteristische Eigenschaft des Schabrackentapirs ist sein auffälliges Erscheinungsbild: Sein Fell weist eine unterschiedliche Farbgebung auf, die von einem dunklen Grau bis zu einem rötlich-braunen Ton reichen kann. Zusätzlich ist auf seinem Rücken ein auffälliges Muster zu sehen, das einer Schabracke ähnelt.
Schabrackentapire sind scheue Tiere und verbringen den größten Teil ihrer Zeit mit der Nahrungssuche. Diese besteht hauptsächlich aus Trieben, Blättern, Früchten und Rinde von Bäumen und Sträuchern. Von Natur aus sind sie einzelgängerisch, leben aber manchmal in lockeren Gruppen zusammen.
In freier Wildbahn sind Schabrackentapire selten anzutreffen und von vielen Bedrohungen betroffen. Die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes durch die Abholzung von Regenwäldern sowie Wilderer, die es auf ihr Fleisch und ihre Haut abgesehen haben, stellen eine ernsthafte Gefahr dar. In Zoos und Tierparks werden Schabrackentapire in Zuchtprogrammen gehalten, um ihr Überleben zu sichern.
Die Bedrohung des Schabrackentapirs und anderer Tapirarten zeigt, wie wichtig es ist, sich für den Schutz der Tierwelt einzusetzen und Lebensräume zu erhalten. Nur so können wir sicherstellen, dass auch zukünftige Generationen diese faszinierenden Lebewesen kennenlernen und bewundern können.
Schabrackentapir Fakten
- Klasse: Säugetiere
- Ordnung: Unpaarhufer
- Familie: Tapire
- Gattung: Tapirus
- Art: Schabrackentapir (Tapirus indicus)
- Verbreitung: Südostasien
- Lebensraum: Regenwälder, Sumpfgebiete, Flüsse
- Körperlänge: 2,2 bis 2,5 Meter
- Gewicht: 250 bis 320 Kilogramm
- Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger, außer während der Paarungszeit
- Fortpflanzung: Tragzeit von 13 Monaten, Wurfgröße von einem bis drei Jungen
Systematik Schabrackentapir ab Familie
Äußerliche Merkmale von Schabrackentapir
Der Schabrackentapir hat ein markantes Aussehen mit einer auffälligen schwarz-weißen Färbung. Diese Färbung dient nicht nur der Tarnung in den dichten Wäldern, sondern ist auch ein wichtiges Erkennungsmerkmal der Art. Der Körper ist plump und schwerfällig, mit einem spitzen Vorderkörper und einem abgerundeten Hinterkörper, was das Vorwärtskommen im dichten Unterholz erleichtert. Die Beine sind relativ kurz und schlank, wobei die Vorderbeine vier Zehen und die Hinterbeine drei Zehen aufweisen.Ein weiteres charakteristisches Merkmal des Schabrackentapirs ist sein kurzer Schwanz, der nur etwa 10 cm lang ist. Die Tiere haben eine lange, flexible Schnauze, die ihnen hilft, Nahrung zu erreichen und ihre Umgebung zu erkunden. Ihre Augen sind klein und sie haben ein eingeschränktes Sehvermögen; jedoch sind ihr Gehör und ihr Geruchssinn sehr gut ausgeprägt. Diese Anpassungen sind entscheidend für ihr Überleben in den dichten Wäldern, wo sie sich oft auf ihre anderen Sinne verlassen müssen.
Lebensraum und Herkunft
Der Lebensraum des Schabrackentapirs erstreckt sich über verschiedene Waldtypen in Südostasien. Er bewohnt hauptsächlich tropische Regenwälder der Tiefländer, findet sich aber auch in Bergnebelwäldern bis zu Höhenlagen von 2300 Metern. In Thailand wurde beobachtet, dass diese Tiere in Höhenlagen bis zu 1500 Metern leben können. Die Populationsdichte variiert je nach Region; zum Beispiel liegt sie im Taratak Forest Reserve in West-Sumatra bei etwa 0,08 bis 0,36 Individuen pro Quadratkilometer.Die Verbreitung des Schabrackentapirs war einst viel größer und umfasste Gebiete von Südchina über ganz Südostasien bis hin zur Insel Borneo. Heute sind seine Lebensräume stark fragmentiert durch menschliche Aktivitäten wie Abholzung und Landwirtschaft. Diese Fragmentierung hat zur Isolation der Populationen geführt und die Fortpflanzungschancen verringert. Der Verlust an Lebensräumen hat direkte Auswirkungen auf die Überlebensfähigkeit dieser Art.
Verhalten von Schabrackentapir
Schabrackentapire sind vor allem nachtaktiv und verbringen den Großteil ihrer Zeit mit Fressen und Erkunden ihres Territoriums. Sie sind Einzelgänger und markieren ihr Revier durch Urinmarkierungen auf Pflanzen. Diese Markierungen helfen nicht nur bei der Territorialität, sondern auch bei der Kommunikation mit anderen Tapiren in der Umgebung. Obwohl sie relativ schwerfällig wirken, können sie bei Gefahr schnell laufen und sich verteidigen.Die Ernährung des Schabrackentapirs besteht hauptsächlich aus weichen Pflanzenteilen wie Blättern, Früchten und Trieben von über 115 verschiedenen Pflanzenarten. Sie haben eine Vorliebe für bestimmte Pflanzenarten und bewegen sich langsam durch den Wald auf der Suche nach Nahrung. Ihre Fähigkeit, sich an unterschiedliche Umweltbedingungen anzupassen – vom feuchten Regenwald bis hin zu trockeneren Waldlandschaften – ist entscheidend für ihr Überleben.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Schabrackentapirs erfolgt meist zwischen April und Juni. Die Tragzeit beträgt etwa 390 bis 395 Tage, nach denen ein einzelnes Kalb geboren wird. Bei der Geburt wiegt das Kalb ungefähr 6 bis 7 kg und hat eine braune Fellfarbe mit weißen Streifen zur Tarnung im dichten Unterholz. Diese Muster verblassen innerhalb von vier bis sieben Monaten nach der Geburt.Die Aufzucht des Kalbes erfolgt meist durch die Mutter allein, die es in den ersten Monaten vor Fressfeinden schützt. Nach etwa sechs bis acht Monaten wird das Kalb entwöhnt; es erreicht jedoch schon früh nahezu seine volle Größe. Die Geschlechtsreife tritt im Alter von etwa drei Jahren ein, was bedeutet, dass die Populationen relativ lange Zeit benötigen, um sich zu regenerieren.
Gefährdung
Der Schabrackentapir ist stark gefährdet aufgrund des Verlusts seines Lebensraums durch menschliche Aktivitäten wie Abholzung für Landwirtschaft und Urbanisierung. Die Fragmentierung seiner Population hat dazu geführt, dass viele Individuen isoliert leben müssen, was ihre Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt. Die IUCN schätzt die Gesamtpopulation auf weniger als 2000 Individuen.Zusätzlich zu den Lebensraumverlusten sind diese Tiere auch durch Wilderei bedroht; ihr Fleisch sowie ihre Haut werden illegal gehandelt. Schutzmaßnahmen sind dringend erforderlich, um diese Art vor dem Aussterben zu bewahren. Naturschutzgebiete müssen eingerichtet werden, um ihren Lebensraum zu schützen und die Fragmentierung zu verringern.
Quellen
https://www.gbif.org/species/2440896
https://de.wikipedia.org/wiki/Schabrackentapir
https://en.wikipedia.org/wiki/Malayan_tapir
https://tiergarten.nuernberg.de/en/discover/tiere-a-z/tier/schabrackentapir.html