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Sardinen (Sardini)

In den weitläufigen, salzigen Gewässern unserer Ozeane treiben Schwärme kleiner, silbrig-glänzender Fische, die in Deutschland als Sardinen bekannt sind. Ihr zoologischer Name, Sardini, verweist auf eine Gattung innerhalb der Familie der Clupeidae oder Heringe. Diese zarten Meerestiere sind nicht nur wegen ihres ökologischen Wertes als Teil der Nahrungskette bedeutend, sondern auch als eine wichtige Quelle für die Ernährung des Menschen.

Sardinen sind für ihre dichte, schulbildende Schwimmweise bekannt. Sie bewegen sich in großen Gruppen durch die oberen Wasserschichten, wo sie sich von Plankton ernähren. Diese Ernährungsweise macht sie zu einer zentralen Art im maritimen Ökosystem, indem sie Energie von den niedrigeren zu den höheren Stufen der Nahrungskette transportieren.

Die kleinen Meeresbewohner erreichen gewöhnlich eine Länge von etwa 15 bis 25 Zentimetern und sind an ihrer gestreckten, seitlich abgeflachten Körperform zu erkennen. Ihre Schuppenschicht reflektiert das Licht im Wasser, was ihnen hilft, in den unendlichen Weiten des Ozeans Fressfeinden zu entkommen.

Neben dem ökologischen spielt das Fischlein auch ein großes ökonomisches Rolle. Sardinen werden weltweit gefischt und kommen oft eingelegt in Öl oder als Bestandteil verschiedener Gerichte auf den Tisch. Ihre Popularität rührt von ihrem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, Proteinen und anderen essenziellen Nährstoffen her, was sie zu einer gesunden Bereicherung auf dem Speiseplan macht.

Sardinen Fakten

  • Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
  • Ordnung: Clupeiformes (Heringsartige)
  • Familie: Clupeidae (Heringe)
  • Gattung: Sardina
  • Art: Sardina pilchardus (Europäische Sardine)
  • Verbreitung: Ost-Atlantik, Mittelmeer, Schwarzes Meer
  • Lebensraum: Oberflächennahe Gewässer, pelagische Zone
  • Körpergröße: bis zu 25 cm
  • Gewicht: bis zu 30 g
  • Soziales Verhalten: Schwarmfisch
  • Fortpflanzung: Laichzeit variiert regional, Freilaicher
  • Haltung: Keine Haltung in Aquarien, kommerzielle Fischerei

Systematik Sardinen ab Familie

Äußerliche Merkmale von Sardina pilchardus

Die Sardine hat einen langgestreckten, nahezu zylindrischen Körper mit einer charakteristischen silbernen Bauchseite und einem bläulich-grünen Rücken. Ihre Flanken sind mit schimmernden Schuppen bedeckt, die ihr helfen, sich im Wasser zu tarnen. Die Augen sind groß und befinden sich relativ weit vorne am Kopf. Der Maulbereich ist leicht oberständig und endet am hinteren Rand der Augen. Ein weiteres markantes Merkmal sind die horizontalen Reihen dunkler Punkte entlang der Körperseiten.Die Flossen der Sardine sind meist gräulich gefärbt, wobei die Afterflosse kurz vor der Schwanzflosse endet. Die Schwanzflosse ist tief gegabelt, was ihr eine agile Schwimmbewegung ermöglicht. Jungfische zeigen eine stärkere seitliche Abflachung im Vergleich zu ausgewachsenen Tieren. Diese körperlichen Merkmale sind entscheidend für ihre Lebensweise als Schwarmfisch, da sie es ihnen ermöglichen, schnell auf Bedrohungen zu reagieren.

Lebensraum und Herkunft

Die Sardine ist vor allem in den Gewässern des Nordost-Atlantiks sowie im Mittelmeer verbreitet. Sie bevorzugt küstennahe Gebiete mit Wassertiefen zwischen 20 und 100 Metern. Diese Fischart ist bekannt dafür, in großen Schulen zu leben, was ihr hilft, sich vor Raubtieren wie Delfinen und größeren Fischen zu schützen. Die Schulen können aus Tausenden von Individuen bestehen und ziehen oft saisonal in wärmeres Wasser.Der Lebensraum der Sardinen ist stark von den Nahrungsbedingungen abhängig. Planktonreiche Gebiete sind entscheidend für ihr Überleben, da sie sich hauptsächlich von Zooplankton ernähren. Die Strömungen des Meeres spielen eine wichtige Rolle bei der Verteilung dieser Nahrungsressourcen. Während des Sommers wandern die Sardinen in nördliche Gewässer, während sie im Winter südwärts ziehen. Diese Wanderungen sind nicht nur eine Reaktion auf Temperaturveränderungen, sondern auch auf das Nahrungsangebot.

Verhalten von Sardina pilchardus

Sardinen sind ausgesprochen gesellige Fische und leben in großen Schwärmen. Diese Schwarmbildung dient nicht nur dem Schutz vor Raubtieren, sondern erleichtert auch die Futtersuche. In ihren Schulen koordinieren sie ihre Bewegungen so effektiv, dass sie als Einheit agieren können. Dies ermöglicht es ihnen, schnell auf Bedrohungen zu reagieren und ihre Position im Wasser zu halten.Das soziale Verhalten der Sardinen zeigt sich auch in ihren Fortpflanzungsgewohnheiten. Während der Laichzeit versammeln sich die Fische in großen Gruppen, um ihre Eier abzulegen. Diese Eier sind pelagisch und treiben im offenen Wasser, wo sie ohne elterliche Fürsorge schlüpfen müssen. Die hohe Anzahl an Eiern pro Weibchen kompensiert den hohen Verlust an Larven durch natürliche Feinde.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung der Sardine erfolgt typischerweise zwischen Februar und August, abhängig vom geografischen Standort. In wärmeren Gewässern laichen sie früher als in kühleren Regionen. Weibchen legen bis zu 60.000 Eier pro Laichakt ab, die sich innerhalb weniger Tage entwickeln können. Die Larven schlüpfen nach etwa zwei bis vier Tagen mit einer Länge von etwa 4 mm.Die Fortpflanzung findet meist nachts statt, wenn die Fische weniger Gefahr laufen, von Raubtieren gefressen zu werden. Die Eier treiben frei im Wasser und benötigen bestimmte Bedingungen wie Temperatur und Nährstoffverfügbarkeit für eine erfolgreiche Entwicklung. Diese Anpassungen an ihre Umwelt sind entscheidend für das Überleben dieser Art.

Gefährdung

Die Sardine ist aufgrund ihrer hohen Reproduktionsrate zwar nicht akut gefährdet; jedoch stellen Überfischung und Klimawandel ernsthafte Bedrohungen dar. Intensive Fischerei hat in vielen Regionen zu einem Rückgang der Bestände geführt. Die IUCN stuft die Sardine als „nicht gefährdet“ ein; dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich ihrer langfristigen Überlebensfähigkeit aufgrund übermäßiger Fangmengen.Zudem beeinflusst der Klimawandel die Verfügbarkeit von Plankton sowie die Wassertemperaturen in ihren Lebensräumen erheblich. Veränderungen in den Strömungsmustern können dazu führen, dass sardinenreiche Gebiete weniger produktiv werden oder ganz verschwinden. Um das Überleben dieser Art langfristig zu sichern, sind nachhaltige Fischereipraktiken sowie internationale Schutzmaßnahmen erforderlich.

Quellen

https://www.deutschesee.de/fisch-meeresfruech

https://www.fischlexikon.eu/fischlexikon/fische-suchen.php?fisch_id=0000000245

https://www.simfisch.de/fischlexikon-sardine/