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Samt-Schnellkäfer (Agriotes pilosellus)

Der Samt-Schnellkäfer (Agriotes pilosellus) gehört zur Familie der Schnellkäfer (Elateridae). Diese Käferart ist in Europa heimisch und besiedelt insbesondere Wiesen und Felder. Der Samt-Schnellkäfer zählt zu den morphologisch gut untersuchten Arten der Familie Elateridae. Er erreicht eine Körperlänge von etwa 13 bis 16 Millimetern. Die Oberseite des Samt-Schnellkäfers ist dunkelbraun, die Unterseite ist ebenfalls braun, jedoch heller. Die Flügeldecken sind mit anliegenden, samtigen Haaren bedeckt und weisen eine kupferrote Färbung auf.

Der Samt-Schnellkäfer hat einen meistens einjährigen Lebenszyklus, der aus Ei, Larve, Puppe und Imago besteht. Das Weibchen legt die Eier in den Boden ab. Aus den Eiern schlüpfen Larven, die sich vom Wurzelwerk von verschiedenen Pflanzen ernähren. Die Larven des Samt-Schnellkäfers sind als Schädlinge bekannt und können bei hohem Populationsdruck erhebliche Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen verursachen.

Die adulten Käfer ernähren sich von Pflanzenteilen und Flüssigkeiten und sind nachtaktiv. Im Frühjahr können die Käfer vermehrt beobachtet werden, da sie sich in dieser Zeit paaren. Die adulten Käfer sind aufgrund ihrer nachtaktiven Lebensweise für den Menschen kaum wahrnehmbar. Trotzdem können sie durch ihre Schädigung am Wurzelwerk wirtschaftliche Schäden verursachen.

Der Samt-Schnellkäfer gehört zu den weniger erforschten Käferarten. Es besteht noch Forschungsbedarf, um die biologischen und ökologischen Eigenschaften dieser Art besser zu verstehen. Der Käfer ist jedoch aufgrund seiner Bedeutung als Schädling von Interesse für die Landwirtschaft und die Schädlingsbekämpfung.

Samt-Schnellkäfer Fakten

  • Klasse: Insekten
  • Ordnung: Käfer
  • Familie: Schnellkäfer
  • Gattung: Agriotes
  • Art: pilosellus
  • Verbreitung: Europa, Asien
  • Lebensraum: offene Landschaften wie Wiesen und Felder
  • Körperlänge: ca. 1,5 cm
  • Gewicht: unbekannt
  • Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger
  • Fortpflanzung: Eier werden in den Boden abgelegt, Larven können Schäden an Pflanzen anrichten

Systematik Samt-Schnellkäfer ab Familie

Äußerliche Merkmale von Samt-Schnellkäfer

Der Samt-Schnellkäfer hat eine auffällige Erscheinung mit einem schlanken Körperbau und einer samtigen Behaarung. Die Färbung variiert von braun bis schwarz, wobei die dichte graue Pubeszenz dem Käfer ein charakteristisches Aussehen verleiht. Die Hinterecken des Pronotums sind spitz und divergierend, was ihn von anderen Arten innerhalb der Gattung unterscheidet.Die langen Antennen sind ein weiteres markantes Merkmal dieser Art. Sie sind dünn und filigran, was dem Käfer hilft, seine Umgebung wahrzunehmen. Die Beine sind ebenfalls lang und ermöglichen es dem Käfer, sich schnell zu bewegen. Diese Anpassungen sind entscheidend für seine Lebensweise als Bodenbewohner.Die Larven des Samt-Schnellkäfers sind ebenfalls bemerkenswert; sie sind weißlich mit einem dicken Körper und einem harten Exoskelett. Diese Larven leben im Boden und verbringen mehrere Jahre in dieser Entwicklungsphase, bevor sie sich verpuppen.

Lebensraum und Herkunft

Der Samt-Schnellkäfer ist in verschiedenen Lebensräumen in Europa verbreitet. Er bevorzugt offene Laubwälder sowie Mischwälder mit ausreichender Vegetation. Diese Umgebung bietet sowohl Nahrungsquellen als auch geeignete Bedingungen für die Fortpflanzung.Die Herkunft des Samt-Schnellkäfers reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück, als er erstmals beschrieben wurde. Seitdem hat sich die Art in verschiedenen Regionen etabliert und wird häufig in Wäldern beobachtet. Seine Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Lebensräume trägt zur Stabilität seiner Population bei.In städtischen Gebieten kann der Käfer ebenfalls vorkommen, insbesondere in Parks oder Gärten mit alten Bäumen. Die Zerstörung natürlicher Lebensräume durch Urbanisierung stellt jedoch eine potenzielle Bedrohung für seine Population dar.

Verhalten von Samt-Schnellkäfer

Das Verhalten des Samt-Schnellkäfers ist stark an seine Lebensweise angepasst. Die erwachsenen Käfer sind vor allem während der warmen Monate aktiv und zeigen ein ausgeprägtes Fressverhalten auf Pflanzen. Sie ernähren sich von Blättern sowie anderen pflanzlichen Materialien.Die Kommunikation innerhalb der Art erfolgt hauptsächlich über chemische Signale (Pheromone), die sowohl zur Anlockung von Partnern als auch zur Markierung von Territorien genutzt werden. Diese Kommunikationsmethoden sind entscheidend für den Fortpflanzungserfolg des Samt-Schnellkäfers.Die Larven leben verborgen im Boden und haben ein weniger aktives Verhalten; sie verbringen die meiste Zeit damit, organisches Material zu zersetzen und sich zu entwickeln. Dieses Verhalten ist wichtig für den Nährstoffkreislauf im Waldökosystem.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzung des Samt-Schnellkäfers erfolgt im späten Frühling bis frühen Sommer. Weibchen legen ihre Eier einzeln oder in kleinen Gruppen im Boden ab; diese Strategie schützt die Eier vor Fressfeinden.Nach dem Schlüpfen entwickeln sich die Larven mehrere Jahre im Boden, wo sie sich intensiv vom organischen Material ernähren. Dieser Prozess kann erheblichen Einfluss auf die Nährstoffverfügbarkeit im Boden haben.Die Entwicklung vom Ei über die Larve bis zum erwachsenen Käfer kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, darunter Temperatur und Feuchtigkeit. Nach Abschluss ihrer Entwicklung verlassen die erwachsenen Käfer das Holz und beginnen ihren Lebenszyklus erneut.

Gefährdung

Der Samt-Schnellkäfer wird derzeit als nicht gefährdet eingestuft; dennoch gibt es potenzielle Bedrohungen durch menschliche Aktivitäten wie Abholzung und Habitatverlust. Um ihre Populationen langfristig zu erhalten, sollten geeignete Lebensräume geschützt werden.Ein weiteres Risiko stellt die Störung durch menschliche Aktivitäten dar; beispielsweise können Bauarbeiten oder intensive Forstwirtschaft negative Auswirkungen auf die Lebensräume dieser Käferart haben. Schutzmaßnahmen sind notwendig, um geeignete Lebensräume zu erhalten und Störungen zu minimieren.Um den langfristigen Erhalt des Samt-Schnellkäfers zu gewährleisten, sollten Naturschutzgebiete eingerichtet werden, die wichtige Brut- und Überwinterungsgebiete schützen. Eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern kann ebenfalls dazu beitragen, diese Art zu schützen.

Quellen

https://www.britishbugs.org.uk/woodboring-beetles/agriotes-pilosellus.html

https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8934787/

https://www.baeckerei-fuchs.de/

https://www.inaturalist.org/taxa/47460-Prionus-coriarius