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Russischer Stör (Acipenser gueldenstaedtii)

Der Acipenser gueldenstaedtii, auch bekannt als der Russische Stör, gehört zur Familie der Störe (Acipenseridae) und bewohnt hauptsächlich das flache, küstennahe Gewässer sowie Flüsse und Seen in der Kaspischen See, der Schwarzen See und der Asowschen See. Diese uralten Fische sind berühmt für ihren Beitrag zur Kaviarproduktion und gelten als eine der ältesten heute lebenden Fischgattungen, die einen direkten Einblick in die prähistorische Welt der Flora und Fauna ermöglichen.

Der Körper des Russischen Störs ist langgestreckt und mit fünf Reihen knöcherner Platten, sogenannten Schutzschilden, versehen, die ihm ein charakteristisches Aussehen verleihen. Dieser Fisch kann eine beträchtliche Größe erreichen, wobei einige Exemplare bis zu zwei Meter lang und über 200 Kilogramm schwer werden. Seine Fortbewegung im Wasser ist elegant und kraftvoll, wobei der Stör in der Regel einen bodennahen Lebensstil bevorzugt und seine Nahrung (vor allem Kleintiere wie Würmer, kleine Fische und Krebstiere) durch Suchen am Gewässergrund findet.

In biologischer Hinsicht ist der Stör vor allem wegen seines hohen Alters und der langsamen Wachstumsrate von großer Bedeutung. Die Fortpflanzung findet etwa alle vier bis sieben Jahre statt, was in Kombination mit Überfischung und Habitatverlust dazu geführt hat, dass der Russische Stör mittlerweile als stark gefährdet eingestuft wird. Die Erhaltung seiner Population ist daher ein kritisches Anliegen für Naturschützer und Wissenschaftler weltweit.

Trotz der Bedrohungen, mit denen dieser majestätische Fisch konfrontiert ist, bleibt der Russische Stör ein faszinierendes Studienobjekt in der Zoologie, da er aufgrund seiner Langlebigkeit und seines spezifischen Lebensraumes wichtige Einblicke in das Ökosystem und die evolutionäre Geschichte der Störe bietet. Mit aktuellen Bemühungen, die auf seinen Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung der Fischbestände abzielen, hofft man, dass dieser stolze Vertreter seiner Art auch für künftige Generationen erhalten bleibt.

Russischer Stör Fakten

  • Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
  • Ordnung: Acipenseriformes (Störartige)
  • Familie: Acipenseridae (Störe)
  • Gattung: Acipenser
  • Art (deutscher Name): Russischer Stör
  • Verbreitung: Kaspisches Meer, Schwarzes Meer, Asowsches Meer und deren Zuflüsse
  • Lebensraum: Anadrome Wanderfische, Brack- und Süßwasser
  • Körpergröße: Bis zu 2 Meter, selbstlängere Exemplare möglich
  • Gewicht: Bis zu 115 Kilogramm, Einzelfälle schwerer
  • Soziales Verhalten: Einzelgängerisch außerhalb der Laichzeit
  • Fortpflanzung: Laichwandern flussaufwärts, späte Geschlechtsreife nach 8-20 Jahren
  • Haltung: Aquakultur für Kaviargewinnung, Zoos und Forschungseinrichtungen

Systematik Russischer Stör ab Familie

Äußerliche Merkmale von Russischen Stören

Die äußeren Merkmale der Russischen Störe sind sowohl funktional als auch anpassungsfähig an ihre Lebensweise. Ihr Körper ist langgestreckt und mit knöchernen Platten (Scutes) bedeckt, die eine schützende Funktion erfüllen. Diese Platten sind in fünf Längsreihen angeordnet: eine entlang des Rückens und zwei an jeder Seite des Körpers. Die Haut ist glatt und kann je nach Art unterschiedliche Farben aufweisen, meist jedoch graue oder bräunliche Töne zur Tarnung im Wasser.Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist die heterocerkale Schwanzflosse, bei der der obere Lappen länger ist als der untere. Dies ermöglicht den Russischen Stören eine effiziente Fortbewegung im Wasser. Die Barteln an ihrem Schnauzenbereich sind sehr empfindlich und helfen ihnen dabei, Nahrung wie Würmer, Krebstiere und kleine Fische am Grund zu ertasten. Diese morphologischen Anpassungen machen die Russischen Störe zu effektiven Jägern in ihrem Lebensraum.

Lebensraum und Herkunft

Die Russischen Störe bewohnen eine Vielzahl von Lebensräumen in den temperierten Gewässern der Nordhalbkugel. Sie kommen sowohl in marinen als auch in süßwasserführenden Lebensräumen vor. Während einige Arten vollständig im Süßwasser leben, sind die meisten anadrom und ziehen zur Fortpflanzung in Flüsse. Diese Wanderungen können über Hunderte von Kilometern hinweg stattfinden, wobei sie oft durch Strömungen und saisonale Veränderungen im Wasserstand beeinflusst werden.Die Herkunft dieser Fischfamilie reicht bis ins Jura zurück, was sie zu einer der ältesten noch lebenden Fischfamilien macht. Fossile Funde belegen ihre Existenz seit über 174 Millionen Jahren. Die Evolution der Russischen Störe ist eng mit den Veränderungen in den Ökosystemen verbunden, in denen sie leben. Ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume hat es ihnen ermöglicht, sich über weite geografische Bereiche zu verbreiten.

Verhalten von Russischen Stören

Das Verhalten der Russischen Störe ist stark von ihrem Lebensraum geprägt. Als langsame Schwimmer verbringen sie viel Zeit am Gewässerboden, wo sie nach Nahrung suchen. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus wirbellosen Tieren wie Insektenlarven, Krebstieren sowie kleinen Fischen wie Gobies und Anchovis. Während ihrer Wanderungen ins Süßwasser zum Laichen fressen sie oft wenig oder gar nichts.Russische Störe zeigen ein ausgeprägtes Sozialverhalten; während der Fortpflanzungszeit können Männchen um Weibchen konkurrieren. Sie laichen in fließenden Gewässern mit Kies- oder Steinboden, was für das Überleben ihrer Eier entscheidend ist. Das Laichverhalten variiert je nach Art; einige laichen nur einmal im Jahr, während andere mehrere Laichperioden haben können.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei den Russischen Stören erfolgt im Süßwasser während des Frühlings oder Sommers. Die Weibchen legen Tausende von Eiern ab, die klebrig sind und sich an Steinen im Wasser festsetzen. Die Männchen befruchten die Eier extern; diese Strategie erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Fortpflanzung.Die Jungtiere schlüpfen nach einigen Wochen und wachsen schnell heran; sie benötigen jedoch Schutz vor Fressfeinden wie größeren Fischen oder Vögeln. In den ersten Lebensjahren sind sie besonders anfällig für Umweltveränderungen und Habitatverlust. Daher ist es wichtig, ihre Fortpflanzungsgebiete zu schützen.

Gefährdung

Die Gefährdung vieler Russischer Störpopulationen ist alarmierend hoch; viele gelten als kritisch gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Hauptursachen dafür sind Überfischung für Kaviarproduktion sowie Habitatverlust durch Damm- und Wasserbauprojekte. Die Verschmutzung von Gewässern hat ebenfalls negative Auswirkungen auf ihre Fortpflanzung und das Überleben der Jungtiere.Der Schutzstatus vieler Russischer Störarten wird durch internationale Abkommen wie das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) geregelt. Dennoch bleibt die Situation kritisch; einige Arten haben drastische Rückgänge ihrer Populationen erlebt. Um das Überleben dieser urtümlichen Fische zu sichern, sind umfassende Schutzmaßnahmen erforderlich.

Quellen

https://en.wikipedia.org/wiki/Russian_sturgeon

https://cites.org/sites/default/files/eng/com/ac/16/16-7-2a3.pdf

https://www.fishbase.se/summary/Acipenser-gueldenstaedtii