Das Rotkehlchen (Erithacus rubecula) ist ein kleiner Singvogel, der in vielen Teilen Europas, Nordafrikas und Asiens verbreitet ist. Das Rotkehlchen ist bei uns ein beliebter Gartenvogel und einer unserer bekanntesten Vögel, der jedes Jahr auf Weihnachtskarten zu sehen ist. Es ist jedoch äußerst territorial und verteidigt seinen Platz mit erstaunlichem Eifer.
Rotkehlchen sind in der Regel Standvögel und leben das ganze Jahr über in ihrem angestammten Lebensraum. Sie bevorzugen Laub- und Mischwälder, Gärten, Parks und andere offene Landschaften mit Büschen und Sträuchern, die ihnen Schutz und Nahrung bieten.
Als Allesfresser ernähren sich Rotkehlchen von einer Vielzahl von Nahrungsmitteln, darunter Insekten, Würmer, Samen und Beeren. Sie sind auch bekannt für ihr Gesangstalent, das sie im Frühjahr und Sommer zur Verteidigung ihres Territoriums und zur Anziehung von Weibchen nutzen.
Die Hauptnahrung von Rotkehlchen besteht aus Insekten und wirbellosen Weichtieren. Sie sind daher vom Frühjahr bis zum Herbst fast unverzichtbare Vertilger von Ungeziefer aller Art. Im Winter leben die Vögel eher von Beeren und Samen, nehmen aber auch gerne das von Menschen ausgelegte Winterstreufutter an. Die Vögel sind im Winter besonders gut an diversen Futterstellen zu beobachten.
Insgesamt ist das Rotkehlchen ein faszinierender und vielseitiger Singvogel, der in vielen Teilen der Welt geschätzt wird. Sein schöner Gesang und sein charakteristisches Aussehen machen ihn zu einem beliebten und vertrauten Besucher in unseren Gärten und Wäldern.
Rotkehlchen Steckbrief
- Klasse: Aves (Vögel)
- Ordnung: Passeriformes (Sperlingsvögel)
- Familie: Turdidae (Drosselvögel)
- Gattung: Erithacus (Rotkehlchen)
- Art: Erithacus rubecula
- Verbreitung: Europa, Kleinasien, Nordafrika und Mittelmeerinseln.
- Lebensraum: Waldland, Parks, ländliche Gebiete mit strauchartiger Vegetation.
- Maße und Gewichte: Körperlänge (Männchen): 14 cm
Gewicht: 10 – 21,5 g
Spannweite: 6,8 – 7,7 cm - Fortpflanzung: Rotkehlchen brüten in unseren Breiten etwa 2 bis 3 mal pro Jahr. Das Becherförmige Nest wird aus Pflanzenteilen inmitten von Gestrüpp, zwischen Baumwurzeln oder Felslöchern erbaut. Zum Auspolstern des Nestinneren verwenden die Vögel gerne Federn oder Tierhaare. Jedes Gelege kann aus drei bis neun Eiern bestehen und wird ausschließlich vom Weibchen bebrütet. Nach einer Brutzeit von 12 bis 15 Tagen schlüpfen die Jungen, die im Alter von 12 bis 15 Tagen bereits flügge werden. Bei drei erfolgreichen Bruten bringen es die kleinen Vögel auf durchschnittlich 18 Junge pro Jahr.
Systematik der Rotkehlchen ab Familie
Überfamilie: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Klasse: Vögel (Aves)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Äußerliche Merkmale des Rotkehlchens
Das männliche amerikanische Rotkehlchen singt die schönste Melodie. Es ist oft der letzte Vogel, den man bei Sonnenuntergang hört.
Graubraune Rotkehlchen haben orangefarbene Unterseiten und dunkle Köpfe. Im Flug fällt ein weißer Fleck auf dem Bauch und am Schwanz auf. Im Vergleich zu den Männchen haben die Weibchen einen helleren Kopf, der sich weniger von dem grauen Rücken abhebt. Der Rücken eines Rotkehlchen-Männchens ist grau. Die Weibchen sind farblich stumpfer und haben einen helleren Kopf als die Männchen. Rotkehlchen zeichnen sich durch gelbe Schnäbel und weiße Augenringe aus. Rotkehlchen sind ca. 20 cm lang und haben eine Flügelspannweite von gut 30 cm.
Aufgrund der hohen Sterblichkeitsrate bei Rotkehlchen im ersten Jahr beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung eines Rotkehlchens nur 13 Monate. Sobald sie diese Hürde überwunden haben, ist ihre Chance, lange zu überleben, wesentlich höher – der aktuelle Rekord liegt bei 19 Jahren.
Besonderheiten des Rotkehlchens
Das Rotkehlchen (Erithacus rubecula) ist ein kleiner Singvogel mit einigen interessanten Besonderheiten:
- Rotkehlchen sind sehr territorial und verteidigen ihr Territorium gegenüber anderen Vögeln aggressiv, insbesondere während der Brutzeit.
- Sie haben eine bemerkenswerte Fähigkeit, ihr Gedächtnis zu nutzen, um Nahrung zu finden und sich in ihrem Territorium zurechtzufinden. Studien haben gezeigt, dass Rotkehlchen sich Nahrungsquellen merken und sich anhand von Landmarken in ihrem Territorium orientieren können.
- Das charakteristische rote Kehlfleck des Rotkehlchens wird oft als Signal für andere Vögel verwendet, um ihre territoriale Dominanz zu zeigen.
- Rotkehlchen haben eine erstaunliche Gesangskomplexität und sind in der Lage, eine Vielzahl von Lauten und Melodien zu erzeugen. Männchen singen oft in der Morgendämmerung und im Frühling, um ihr Territorium zu verteidigen und Weibchen anzulocken.
- Rotkehlchen können sich an verschiedene Lebensräume anpassen und sind in der Lage, in sowohl urbanen als auch ländlichen Umgebungen erfolgreich zu sein. In Städten sind sie oft in Gärten und Parks zu finden, während sie in ländlichen Gebieten in Wäldern und an Waldrändern leben.
Insgesamt ist das Rotkehlchen ein faszinierender Vogel mit einigen bemerkenswerten Eigenschaften, der in vielen Regionen der Welt geschätzt wird. Sein schöner Gesang, seine anpassungsfähigen Lebensräume und sein charakteristisches Aussehen machen ihn zu einem einzigartigen und beliebten Besucher in unseren Gärten und Wäldern.
Vorkommen und Lebensraum des Rotkehlchens
Das Rotkehlchen (Erithacus rubecula) ist in Europa, Nordafrika und Asien weit verbreitet und besiedelt verschiedene Lebensräume, von Wäldern und Wiesen bis hin zu Gärten und Parks.
In Wäldern bevorzugt das Rotkehlchen Laub- und Mischwälder mit dichtem Unterholz und offenen Stellen. In Parks und Gärten sind sie oft in der Nähe von Sträuchern und Büschen zu finden, die ihnen Schutz und Nahrung bieten.
Rotkehlchen sind in der Regel Standvögel und leben das ganze Jahr über in ihrem angestammten Lebensraum. In manchen Teilen Europas ziehen sie jedoch in den Wintermonaten in wärmere Gebiete und kehren im Frühjahr zurück.
Das Rotkehlchen bevorzugt als Lebensraum feuchte, fichtendominierte Wälder. Der größte Teil Europas sowie Nordafrika und Zentralasien sind die Heimat des Rotkehlchens. Die in Finnland brütenden Exemplare überwintern im Mittelmeerraum. Auf der Karte ist das Gebiet rot gekennzeichnet, wo Rotkehlchen zu finden sind.
Rotkehlchen fressen Insekten und Würmer, insbesondere Käfer. Vielleicht bemerken Sie eines, das Ihnen folgt, wenn Sie Ihren Garten umgraben, in der Hoffnung, ein paar Würmer zu fangen. Obst, Samen, Talg, zerstoßene Erdnüsse, Sonnenblumenherzen und Rosinen sind für Rotkehlchen ebenfalls essbar. Mehlwürmer sind ihre Lieblingsspeise.
Rudel- und Sozialverhalten
Rotkehlchen besitzen ein ausgeprägtes Revierverhalten. Die in den nördlichen Verbreitungsgebieten lebenden Vögel überwintern zwar regelmäßig in wärmeren Gefilden, eigentlich jedoch ist das Rotkehlchen ein Standvogel. Zur Verteidigung des Reviers reicht meist der Gesang der Vögel aus, dringt aber trotzdem ein Nebenbuhler ein, wird dessen rote Brust augenblicklich ein Aggressionsverhalten des Revierinhabers ausgelöst. Dieser hebt den Schwanz an, breitet die Flügel aus und plustert sich auf, um seine leuchtend rote Brust deutlich zur Schau zu stellen. So wirksam dieses Drohverhalten gegenüber Rivalen ist, so hinderlich ist es bei Werbung um ein Weibchen, das sich äußerlich kaum von einem Männchen unterscheidet. Die dementsprechend komplizierte Balz beinhaltet so zum Beispiel das Füttern des Weibchens durch das Männchen, um so die Partnerbindung zu stärken.
Während der Brutzeit, die zwei oder drei Nester umfassen kann, bleiben die Paare normalerweise zusammen. Ein Männchen und ein Weibchen, die sich im Vorjahr gepaart haben, können jedoch im Frühjahr in dasselbe Gebiet zurückkehren und ein weiteres Jahr zusammenbleiben.
Fortpflanzung und Brutverhalten des Rotkehlchens
Das Rotkehlchen ist ein monogamer Vogel, das heißt, dass ein Paar sich für die Fortpflanzungssaison zusammenfindet und sich nicht mit anderen Partnern paart. Die Paarungszeit beginnt im späten Winter oder frühen Frühling und dauert bis zum Sommer. Während dieser Zeit balzen die Männchen, indem sie singen und ihr rotes Brustgefieder zeigen, um die Weibchen anzulocken.
Wenn die Vögel ausgelassen sind, reiben sie ihre geschwollenen Kloaken aneinander. Das Sperma des Männchens, das in seiner Kloake gespeichert ist, wird in der Kloake des Weibchens deponiert, wo es die Kammer hinaufwandert und schließlich ein Ei befruchtet.
Rotkehlchen brüten von Ende März bis Juni, aber sie können schon im Januar mit dem Nisten beginnen. Das Weibchen legt 5 bis 7 weißliche Eier mit rotbraunen Streifen und Tupfen. Ihr Partner bringt ihr in regelmäßigen Abständen Futter, während sie die Eier 12 bis 15 Tage lang bebrütet. Nachdem das letzte Ei abgelegt wurde, schlüpft 12 bis 14 Tage später das erste Jungtier. In der Reihenfolge, in der sie abgelegt wurden, schlüpfen die Eier normalerweise im Abstand von einem Tag.
Während der Brutzeit füttern sowohl das Weibchen als auch das Männchen die Küken mit Insekten und Spinnen. Nachdem die Küken flügge geworden sind, verlassen sie das Nest, bleiben aber in der Nähe, um von ihren Eltern weitergefüttert zu werden. Das Rotkehlchen kann in einer Saison zwei oder drei Bruten haben.
Gefährdung der Tierart
Obwohl es sich bei Rotkehlchen um eine sehr häufige Vogelart handelt, sind sie gesetzlich in den USA geschützt. Der Migratory Bird Treaty Act verbietet nicht nur das Töten und Essen von Rotkehlchen, sondern schützt auch ihre Nester und Eier.
Allerdings gibt es immer noch Bedrohungen für seine Bestände und Lebensräume:
- Eine der größten Bedrohungen für das Rotkehlchen ist der Verlust seines natürlichen Lebensraums durch menschliche Aktivitäten wie Urbanisierung, Landwirtschaft und Straßenbau. Wenn geeignete Nist- und Futterplätze verschwinden, kann dies die Überlebensfähigkeit des Rotkehlchens beeinträchtigen.
- Eine weitere Bedrohung für das Rotkehlchen ist die Verwendung von Pestiziden und anderen Chemikalien in der Landwirtschaft, die sich auf seine Nahrungsmittelquellen auswirken können. Dies kann sowohl direkte als auch indirekte Auswirkungen auf das Rotkehlchen haben.
- Darüber hinaus können klimatische Veränderungen und natürliche Faktoren wie Krankheiten und Parasiten die Bestände des Rotkehlchens beeinträchtigen.
Insgesamt ist es wichtig, dass Maßnahmen ergriffen werden, um das Überleben und den Schutz des Rotkehlchens und seines Lebensraums zu gewährleisten. Dies kann die Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensräumen, den Einsatz von umweltfreundlichen Landwirtschaftspraktiken und den Schutz vor Umweltverschmutzung umfassen.