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Rothaarbock (Pyrrhidium sanguineum)

Der Rothaarbock (Pyrrhidium sanguineum) ist eine auffällige Käferart aus der Familie der Bockkäfer (Cerambycidae). Der Name des Käfers ist auf sein charakteristisches Aussehen zurückzuführen: Er ist von einer rötlichen Färbung geprägt und weist lange und kräftige Fühler auf. Mit einer Körperlänge von etwa 10 bis 20 Millimetern gehört der Rothaarbock zu den mittelgroßen Bockkäfern.
Seine Nahrung besteht vor allem aus Blütenpollen, weshalb er oft in Blumenwiesen und an anderen blütenreichen Orten anzutreffen ist. Die Larven des Rothaarbocks entwickeln sich hauptsächlich in Laubbäumen wie Eiche oder Ahorn, wo sie in das Holz bohren und sich von diesem ernähren. Die adulten Käfer sind von April bis Juni aktiv und können in dieser Zeit an warmen Tagen gut beobachtet werden.
Der Rothaarbock ist in fast ganz Europa verbreitet und kommt auch in Asien sowie Nordafrika vor. In Deutschland ist er weit verbreitet und in vielen Regionen häufig anzutreffen. Allerdings gibt es auch einige Gebiete, in denen der Rothaarbock selten vorkommt oder sogar vom Aussterben bedroht ist.
Die Fortpflanzung des Rothaarbocks erfolgt durch Paarung, wobei die Weibchen ihre Eier in Ritzen des Baumrinden ablegen. Nach etwa zwei Wochen schlüpfen die Larven und beginnen sofort damit, sich in das Holz zu bohren. Die Entwicklung der Tiere kann bis zu zwei Jahre dauern, bevor sie sich verpuppen und schließlich als adulte Käfer schlüpfen.
Aufgrund ihrer auffälligen Farbe und ihres interessanten Verhaltens sind Rothaarböcke bei vielen Naturbeobachtern und Insektenliebhabern sehr beliebt. Auch in der Forschung werden sie aufgrund ihrer Rolle im Ökosystem und ihrer Bedeutung als Indikatorart intensiv erforscht.

Rothaarbock Fakten

  • Klasse: Insekten
  • Ordnung: Käfer
  • Familie: Bockkäfer
  • Gattung: Pyrrhidium
  • Art: Pyrrhidium sanguineum
  • Verbreitung: Europa, Asien, Nordamerika
  • Lebensraum: vor allem Laubwälder und Parkanlagen
  • Körperlänge: bis zu 15 Millimeter
  • Gewicht: unbekannt
  • Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger
  • Fortpflanzung: Die Weibchen legen ihre Eier in Holzritzen ab. Die Larven entwickeln sich im Holz und ernähren sich davon, bis sie im Boden verpuppen und als ausgewachsene Käfer schlüpfen.

Systematik Rothaarbock ab Familie

Äußerliche Merkmale von Rothaarbock

Der Rothaarbock hat ein markantes Erscheinungsbild, das ihn leicht erkennbar macht. Sein Körper ist flach und hat eine leuchtend rote Farbe, die ihm seinen Namen verleiht. Diese auffällige Färbung dient nicht nur der Identifikation, sondern auch als Warnsignal für Fressfeinde. Die Flügeldecken sind glatt und glänzend, während die Beine lang und dünn sind, was ihm eine agile Fortbewegung ermöglicht.Die Fühler des Rothaarbocks sind ebenfalls bemerkenswert; sie sind lang und dünn und tragen zur Sensorik bei. Männchen haben oft längere Fühler als Weibchen, was ihnen hilft, Partner während der Fortpflanzungszeit zu finden. Die Augen sind groß und schwarz gefärbt, was dem Käfer eine gute Sicht ermöglicht. Diese körperlichen Merkmale sind entscheidend für seine Überlebensfähigkeit in verschiedenen Lebensräumen.

Lebensraum und Herkunft

Der Rothaarbock ist in einer Vielzahl von Lebensräumen anzutreffen, wobei er besonders häufig in Laubwäldern vorkommt. Diese Käfer bevorzugen Gebiete mit einer hohen Dichte an Eichen, da sie sich von deren Pollen ernähren. Sie sind oft auf totem Holz oder Baumstümpfen zu finden, wo sie ihre Eier ablegen.Die Herkunft des Rothaarbocks erstreckt sich über weite Teile Europas bis nach Nordafrika. In den letzten Jahren wurden auch Vorkommen in Nordamerika festgestellt, wo diese Art als Neozoon gilt. Ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Habitattypen ermöglicht es ihnen, sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten erfolgreich zu leben. Diese Flexibilität macht den Rothaarbock zu einer weit verbreiteten Art innerhalb seines Verbreitungsgebiets.

Verhalten von Rothaarbock

Rothaarböcke sind tagaktive Käfer, die während der warmen Monate aktiv sind. Sie fliegen von April bis September und suchen aktiv nach Nahrung auf Blüten oder fallenem Holz. Ihr Verhalten ist stark von ihrer Nahrungsaufnahme geprägt; sie ernähren sich hauptsächlich von Pollen und Blütenteilen wie Staubgefäßen oder Blütenblättern.Die sozialen Interaktionen unter den Rothaarböcken sind relativ gering ausgeprägt; sie leben meist als Einzelgänger oder in kleinen Gruppen. Während der Fortpflanzungszeit zeigen Männchen Balzverhalten, um Weibchen anzulocken. Diese Balzrituale können das Ausbreiten ihrer Flügel oder spezifische Bewegungen umfassen, um ihre Fitness zu demonstrieren.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung des Rothaarbocks erfolgt durch die Eiablage der Weibchen unter der Rinde von Bäumen. Die Weibchen legen ihre Eier an Stubben oder totem Rundholz ab, wo die Larven nach dem Schlüpfen xylobiont leben. Diese Larven ernähren sich vom Holz des abgestorbenen Baumes und entwickeln sich über einen Zeitraum von zwei Jahren.Nach Abschluss ihrer Entwicklung verpuppen sich die Larven nah am Holzrand. Dieser Prozess kann signifikante Auswirkungen auf das betroffene Holz haben; daher können Rothaarböcke in Forstwirtschaftsgebieten Probleme verursachen. Die Lebenszyklen dieser Käfer sind eng mit dem Zustand ihrer Umgebung verknüpft.

Gefährdung

Der Rothaarbock gilt allgemein nicht als gefährdet; jedoch gibt es lokale Populationen, die durch Habitatveränderungen bedroht sein können. Abholzung oder Veränderungen im Landnutzungsverhalten können den Lebensraum dieser Käfer beeinträchtigen. Zudem kann der Einsatz von Pestiziden ihre Nahrungsquellen verringern.Um den Bestand dieser Art langfristig zu sichern, sind Schutzmaßnahmen erforderlich, die darauf abzielen, geeignete Lebensräume zu erhalten und den Einsatz schädlicher Chemikalien zu minimieren. Die Förderung naturnaher Waldwirtschaft kann dazu beitragen, dass diese Käfer weiterhin in ihren natürlichen Habitaten gedeihen können.

Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Rothaarbock

https://www.forestpests.eu/pest/pyrrhidium-sanguineum

https://www.gbif.org/species/1143384