Die Rohrweihe (Circus aeruginosus) ist ein Greifvogel, der in Europa, Asien und Nordafrika heimisch ist. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Großbritannien bis Sibirien und von Marokko bis Nordiran. Rohrweihen sind in der Regel sehr scheue Vögel, die vor allem in Feuchtgebieten wie Sümpfen, Schilfwiesen oder Weihern leben. Sie ernähren sich hauptsächlich von kleinen Säugetieren wie Mäusen oder Hamstern sowie von Vögeln oder Fischen.
Die Rohrweihe zeichnet sich durch elegante Flugmanöver aus, bei denen sie langsam und geschmeidig über dem Boden gleitet. Dabei nutzt der Greifvogel die Thermik, um sich in die Höhe zu schwingen und größere Entfernungen zu bewältigen. Im Flug lässt sich die Rohrweihe an ihrem auffälligen, keilförmigen Schwanz und ihrer weißen Bürzelzeichnung erkennen. Ihr Gefieder ist in der Regel braun und zeigt helle und dunkle Streifen.
Die Brutzeit der Rohrweihen ist zwischen April und Juli. In dieser Zeit bauen sie ihre Nester meist in Büschen oder auf dem Boden in dichtem Schilf. Hier legen sie in der Regel 4 bis 5 Eier, die von beiden Elternteilen ausgebrütet werden. Nach etwa 30 Tagen schlüpfen die Jungen, die noch bis zu 40 Tage im Nest bleiben und von den Eltern versorgt werden.
In einigen Ländern Europas wie Deutschland oder Großbritannien ist die Rohrweihe vom Aussterben bedroht und steht unter Naturschutz. Eine Hauptursache dafür ist die Zerstörung ihres Lebensraums durch Entwässerung, landwirtschaftliche Nutzung und Überbauung. Um dem Rückgang der Rohrweihe entgegenzuwirken, werden in vielen Ländern Schutzmaßnahmen ergriffen. Dazu gehört u.a. die Schaffung von Schutzgebieten sowie die Renaturierung von Feuchtgebieten.
Rohrweihe Fakten
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Greifvögel
- Familie: Habichtartige
- Gattung: Circus
- Art: Rohrweihe (Circus aeruginosus)
- Verbreitung: Europa, Asien und Nordafrika
- Lebensraum: Feuchtwiesen, Sumpfgebiete und Schilfgürtel
- Körperlänge: 55-60 cm
- Gewicht: 500-800 g
- Soziales und Rudel-Verhalten: Meist Einzelgänger, jedoch können in geschützten Gebieten mehrere Paare am selben Ort brüten
- Fortpflanzung: Beginnt im April, das Weibchen legt 3-5 Eier und brütet sie allein aus. Die Jungen schlüpfen nach ca. 30 Tagen und werden von beiden Elternteilen versorgt.
Systematik Rohrweihe ab Familie
Äußerliche Merkmale von Rohrweihe
Die Rohrweihe hat eine Körperlänge von 48 bis 62 cm und eine Flügelspannweite von bis zu 130 cm. Ihr Gefieder variiert je nach Geschlecht: Männchen sind meist heller gefärbt mit einer grauen Oberseite und weißen Unterseiten, während Weibchen ein dunkleres, braunes Gefieder aufweisen. Diese Geschlechtsdimorphismus ermöglicht es, die beiden Geschlechter leicht zu unterscheiden. Der Kopf des Weibchens ist hellgelb gefärbt, während die Schultern und die Flügelvorderhand eine hellere Färbung aufweisen.Ein markantes Merkmal der Rohrweihe ist ihr schlanker Körperbau im Vergleich zu anderen Greifvögeln. Ihre Flügel sind lang und schmal, was ihnen eine hohe Wendigkeit beim Fliegen verleiht. Im Flug sind die V-förmig gehaltenen Flügel deutlich sichtbar. Die Augen sind groß und bieten einen ausgezeichneten Blick auf ihre Umgebung, was für die Jagd entscheidend ist.
Lebensraum und Herkunft
Die Rohrweihe bewohnt vor allem feuchte Lebensräume wie Schilfbestände, Moore und Uferzonen von Gewässern. Diese Gebiete bieten nicht nur Nistmöglichkeiten, sondern auch reichlich Nahrung in Form von Singvögeln und Wasservögeln. Die Art benötigt große Flächen mit dichter Vegetation, um erfolgreich brüten zu können.In Europa erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Rohrweihe über weite Teile von Westeuropa bis nach Osteuropa und Zentralasien. In Deutschland findet man sie vor allem in den großen Feuchtgebieten wie dem Müritz-Nationalpark oder den Auenlandschaften entlang der Elbe. Die Zerstörung dieser Lebensräume durch Entwässerung oder landwirtschaftliche Nutzung hat jedoch zu einem Rückgang der Bestände geführt.
Verhalten von Rohrweihe
Das Verhalten der Rohrweihe ist stark an ihre Lebensweise als Greifvogel angepasst. Sie jagt vor allem im flachen Flug über Schilfbestände oder Wasserflächen und nutzt ihre hervorragende Sicht, um Beute zu erspähen. Ihre Jagdmethode besteht häufig darin, sich lautlos anzuschleichen oder im „gaukelnden“ Flug über das Schilf zu gleiten. Bei Gefahr kann sie schnell aufsteigen oder sich in die dichte Vegetation zurückziehen.Rohrweihen sind auch für ihre sozialen Interaktionen bekannt; während der Brutzeit verteidigen Männchen ihr Territorium energisch gegen andere Männchen. Ihr Gesang besteht aus verschiedenen Rufen, die zur Kommunikation untereinander dienen.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung bei Rohrweihen erfolgt typischerweise zwischen April und August. Das Weibchen baut ein Nest aus Pflanzenmaterial am Boden in dichter Vegetation. Die Eiablage erfolgt meist im Mai oder Juni; ein Gelege umfasst normalerweise zwei bis sieben Eier.Die Brutzeit beträgt etwa 31 bis 36 Tage, wobei das Weibchen allein brütet. Während dieser Zeit wird es vom Männchen mit Nahrung versorgt. Nach dem Schlüpfen bleiben die Küken mehrere Wochen im Nest und werden intensiv betreut. Nach etwa sechs Wochen sind sie flugfähig und beginnen selbstständig zu jagen.
Gefährdung
Die Rohrweihe ist durch verschiedene Faktoren bedroht, insbesondere durch den Verlust ihres Lebensraums infolge menschlicher Aktivitäten wie Entwässerung von Feuchtgebieten und landwirtschaftliche Intensivierung. Diese Veränderungen haben negative Auswirkungen auf die Nahrungsverfügbarkeit und Fortpflanzungsmöglichkeiten der Art.Zudem sind Störungen durch Freizeitaktivitäten oder landwirtschaftliche Arbeiten in Brutgebieten problematisch für die Fortpflanzungserfolge dieser Vögel. Trotz dieser Herausforderungen hat sich die Population seit den 1970er Jahren stabilisiert, was auf Schutzmaßnahmen zurückzuführen ist.
Quellen
https://www.natura2000.sachsen.de/rohrdommel-botaurus-stellaris-l-1758-23654.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Rohrweihe
https://www.donauauen.at/wissen/natur-wissenschaft/fauna/rohrdommel-botaurus-stellaris