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Rohrschwirl (Locustella luscinioides)

Der Rohrschwirl (Locustella luscinioides) gehört zur Familie der Buschsänger und ist ein Singvogel, der in Europa und Asien weit verbreitet ist. Mit einer Körperlänge von etwa 13 bis 15 Zentimetern und einem Gewicht von durchschnittlich 12 Gramm zählt er zu den mittelgroßen Singvögeln. Sein Gefieder ist eher unscheinbar und beige-braun gefärbt, wobei es am Bauch heller wird. Die Flügel sind dunkler gestreift, der Schnabel ist lang und spitz zulaufend.

Der Rohrschwirl ist ein Zugvogel und verbringt den Winter in Afrika südlich der Sahara. Im Frühling kehrt er dann nach Europa und Asien zurück, um hier zu brüten. Sein Lebensraum sind feuchte Wiesen, Sümpfe, Moore und Gräben mit hohem Sauergras, Schilf und anderen hohen Pflanzen. Dort findet er ideale Bedingungen für seine Nahrungssuche und seinen Gesang.

Der Gesang des Rohrschwirls ist sehr charakteristisch und wird oft mit dem Zirpen einer Grille verglichen. Er singt sehr schnell und mit hohen Tönen, die er oft in einer sich wiederholenden Abfolge vorträgt. Manchmal ahmt er auch die Rufe anderer Vögel oder Insekten nach. Mit seinem Gesang markiert er sein Revier und lockt Weibchen an.

Der Rohrschwirl ernährt sich hauptsächlich von Insekten und Spinnen, die er in den hohen Gräsern und Pflanzen findet. Dazu zählen auch Mücken, Fliegen und Schmetterlingsraupen. Gelegentlich frisst er auch kleine Schnecken oder Krebstiere.

Die Brutzeit des Rohrschwirls beginnt im Mai und dauert bis Juli. Das Weibchen legt drei bis sechs Eier in ein Nest, das es aus trockenem Gras und Blättern baut. Das Nest befindet sich meist in Bodennähe, gut versteckt in den hohen Pflanzen. Beide Eltern kümmern sich um die Brut und die Aufzucht der Jungen.

Der Rohrschwirl ist nicht gefährdet und kommt in vielen Ländern vor. Allerdings bedroht der Verlust seines Lebensraums durch die Trockenlegung von Feuchtgebieten und die Intensivierung der Landwirtschaft seinen Bestand. Auch ein zu intensives Mähen von Wiesen und Gräben kann negative Auswirkungen auf den Rohrschwirl haben. Insgesamt sind Schutzbemühungen notwendig, um den Lebensraum des Rohrschwirls zu erhalten und die Art langfristig zu schützen.

Rohrschwirl Fakten

  • Klasse: Vögel
  • Ordnung: Sperlingsvögel
  • Familie: Rohrsängerartige
  • Gattung: Schwirl
  • Art: Rohrschwirl (Locustella luscinioides)
  • Verbreitung: Europa und Asien
  • Lebensraum: Röhricht, Schilf und feuchte Wiesen
  • Körperlänge: 11,5 – 13,5 cm
  • Gewicht: 9 – 16 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: Meist Einzelgänger, manchmal bilden sie kleine Gruppen
  • Fortpflanzung: Brutzeit von Mai bis August, legt 5-6 Eier, brütet ca. 12 Tage, die Jungen verlassen das Nest nach 10-14 Tagen

Systematik Rohrschwirl ab Familie

Äußerliche Merkmale von Rohrschwirl

Der Rohrschwirl hat eine Körperlänge von etwa 14 cm und wiegt zwischen 12 und 24 g. Sein Gefieder ist überwiegend braun und ungemustert, was ihm hilft, sich in seinem natürlichen Lebensraum zu tarnen. Der Schwanz ist breit und abgerundet, mit einer deutlichen Stufung, die ihm eine charakteristische Silhouette verleiht. Ein undeutlicher Überaugenstreif ist ebenfalls vorhanden, jedoch nicht sehr auffällig.Die Flügel sind kurz und breit, was dem Vogel ermöglicht, schnell durch das dichte Schilf zu manövrieren. Diese Anpassungen sind wichtig für seine Lebensweise, da er oft zwischen den Halmen klettert oder sitzt, um nach Insekten und anderen Nahrungsquellen zu suchen. Die Augen sind relativ groß im Verhältnis zur Körpergröße, was ihm hilft, seine Umgebung gut wahrzunehmen.

Lebensraum und Herkunft

Der Rohrschwirl benötigt spezifische Lebensräume für seine Fortpflanzung und Nahrungssuche. Er bevorzugt ausgedehnte wasserständige Verlandungszonen in nährstoffreichen Seen und Mooren. Diese Gebiete sind oft mit altem Röhricht bewachsen, das ihm als Singwarte dient. Er meidet stark verbuschte Flächen, da diese nicht seinen Ansprüchen genügen.In Mitteleuropa ist der Rohrschwirl vor allem in Feuchtgebieten anzutreffen, wo er sich gut verstecken kann. Beispiele für geeignete Lebensräume sind Großseggenriede oder Schilfröhrichte mit Unterwuchs wie Seggen oder Rohrkolben. Während des Zuges hält er sich häufig in ähnlichen Biotopen auf, nutzt jedoch auch Krautfluren oder Getreidefelder.

Verhalten von Rohrschwirl

Das Verhalten des Rohrschwirls ist geprägt von seiner Scheuheit und seiner Fähigkeit zur Tarnung. Er lebt weniger versteckt als andere Schwirlarten und kann bei Störungen kurze Rufe von sich geben. Der Gesang des Männchens ist tief und rhythmisch, oft eingeleitet durch kürzere Elemente. Dies dient sowohl der Reviermarkierung als auch der Anlockung von Weibchen.Bei Gefahr nimmt der Rohrschwirl eine Pfahlstellung ein: Er streckt seinen Hals nach oben und drückt den Schwanz gegen den Boden, um möglichst unsichtbar zu werden. Diese Verhaltensweise zeigt seine Anpassung an ein Leben im dichten Schilf.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung des Rohrschwirls findet hauptsächlich zwischen Mai und Juni statt. Das Weibchen baut ein Nest aus Halmen und Schilfblättern in dichtem Schilf über dem Wasser. Die Brutzeit beträgt etwa 10 bis 14 Tage; nach dem Schlüpfen bleiben die Küken nesthockend und werden intensiv vom Weibchen betreut.Ein interessantes Merkmal des Fortpflanzungsverhaltens ist die Möglichkeit von mehreren Bruten pro Saison, abhängig von den Umweltbedingungen. Die Aufzucht der Jungen erfolgt im Verborgenen, um sie vor Fressfeinden zu schützen.

Gefährdung

Die Rohrschwirlpopulation sieht sich erheblichen Bedrohungen gegenüber. Lebensraumverluste durch Entwässerung, landwirtschaftliche Intensivierung sowie die Zerstörung von Feuchtgebieten haben zu einem Rückgang der Bestände geführt. Diese Vögel sind extrem störempfindlich; Freizeitaktivitäten in ihren Lebensräumen können ebenfalls katastrophale Auswirkungen auf ihre Population haben.Zusätzlich leiden viele Populationen unter den Folgen des Klimawandels. Prognosen deuten darauf hin, dass die Rohrschwirlpopulationen bis zum Ende des 21. Jahrhunderts weiter zurückgehen könnten, insbesondere in Mitteleuropa.

Quellen

https://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninfor

https://de.wikipedia.org/wiki/Rohrschwirl

https://animalia.bio/de/eurasian-bittern