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Ringdrossel (Turdus torquatus)

Die Ringdrossel (Turdus torquatus) ist ein in Europa und Teilen Asiens weit verbreiteter Singvogel aus der Familie der Drosseln (Turdidae). Die Ringdrossel hat eine Körperlänge von etwa 22 bis 28 cm und wiegt zwischen 70 und 120 g. Die gelb-orangefarbene Iris der Ringdrossel und der weiße Rand um die Pupille sind charakteristisch für diese Art. Männliche Ringdrosseln sind am Kopf und am Rumpf schwarz gefärbt, ihre Brust und Flanken sind rostbraun und ihr Schnabel ist kräftig und gelb gefärbt. Weibliche Ringdrosseln ähneln den Männchen, sind jedoch insgesamt etwas dunkler und haben einen weniger ausgeprägten Brustfleck.
Die Ringdrossel bewohnt Waldgebiete, Gebirge und Moorlandschaften und ist ein Kulturfolger, der auch in Gärten und Parks anzutreffen ist. Sie ernährt sich von Insekten, Würmern, Früchten und Beeren, die sie am Boden oder in Bäumen aufspürt. In Europa kommt die Ringdrossel als Teilzieher vor: Ein Teil der Population überwintert in West- und Südeuropa, während andere Vögel ins südliche Asien ziehen.
Die Ringdrossel baut ihr Nest in Sträuchern oder Bäumen und legt 3 bis 6 Eier, die in etwa einem Monat ausgebrütet werden. Die Jungvögel verlassen das Nest nach etwa zwei Wochen und werden von den Elternvögeln noch einige Wochen lang versorgt. Ringdrosseln sind monogam und bilden während der Brutzeit Paare.
In der Mythologie und Folklore einiger Kulturen gilt die Ringdrossel als Symbol des Frühlings und der Hoffnung. In Deutschland wird die Ringdrossel auch als Waldamsel oder Ringamsel bezeichnet. Insgesamt gilt die Ringdrossel als eine häufige und weit verbreitete Vogelart.

Ringdrossel Fakten

  • Klasse: Vögel
  • Ordnung: Sperlingsvögel
  • Familie: Drosseln
  • Gattung: Turdus
  • Art: Ringdrossel (Turdus torquatus)
  • Verbreitung: Europa bis Nordasien
  • Lebensraum: Wälder, Parks, Gärten
  • Körperlänge: ca. 24-27 cm
  • Gewicht: ca. 110-140 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: paarweise oder in lockeren Gruppen
  • Fortpflanzung: legt 4-6 Eier, Brutzeit ca. 13-14 Tage

Systematik Ringdrossel ab Familie

Äußerliche Merkmale von Ringdrosseln

Die Ringdrossel hat eine Körpergröße von etwa 24 bis 27 cm und ähnelt in ihrer Gestalt der Amsel (Turdus merula). Männchen haben ein überwiegend schwarzes Gefieder mit einer auffälligen schwarzschuppigen Unterseite, die hellere Ränder aufweist. Der markante weiße Halbring auf der Brust hebt sich deutlich ab und ist ein wichtiges Erkennungsmerkmal dieser Art. Weibchen hingegen sind bräunlicher gefärbt und besitzen einen weniger ausgeprägten Bruststreifen.Das Jugendgefieder der Ringdrossel zeigt noch keinen ausgeprägten Halbring; stattdessen sind die Jungvögel gefleckt. Die Schnabelfarbe variiert zwischen den Geschlechtern; Männchen haben einen orangefarbenen Schnabel, während Weibchen tendenziell einen blasseren Schnabel besitzen. Die Flügel sind hell und weisen eine charakteristische Färbung auf, die je nach Unterart variieren kann. Diese äußeren Merkmale helfen nicht nur bei der Identifizierung der Art, sondern spielen auch eine Rolle bei der Kommunikation innerhalb der Art.

Lebensraum und Herkunft

Die Ringdrossel bewohnt vor allem lichte Nadelwälder in montanen bis subalpinen Regionen. Typische Lebensräume sind urwüchsige Fichtenwälder sowie Moorlandschaften mit einer hohen Dichte an Koniferen. Diese Vögel sind häufig in Gebirgen wie den Alpen oder dem Schwarzwald anzutreffen, wo sie sich an die spezifischen Bedingungen dieser Höhenlagen angepasst haben. Ihre Nester werden meist niedrig in jungen Fichten oder Büschen angelegt, oft in schattigen Bereichen mit feuchtem Mikroklima.Die Herkunft der Ringdrossel ist eng mit den klimatischen Bedingungen Europas verbunden. Während der letzten Eiszeit war ihr Verbreitungsgebiet viel größer; mit dem Anstieg der Temperaturen hat sich die Art jedoch zunehmend in höhere Lagen zurückgezogen. Dies hat dazu geführt, dass sie heute hauptsächlich in Bergregionen vorkommt, wo sie spezifische Lebensräume benötigen, um erfolgreich zu brüten und Nahrung zu finden.

Verhalten von Ringdrosseln

Ringdrosseln sind vor allem tagaktiv und zeigen ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Sie leben oft in kleinen Gruppen oder Familienverbänden und kommunizieren durch verschiedene Rufe. Ihr Gesang besteht aus melodischen Elementen, die an den Gesang der Singdrossel erinnern, jedoch langsamer und wehmütiger klingen. Diese Vögel sind bekannt dafür, dass sie ihre Umgebung sorgfältig beobachten und sich schnell zurückziehen können, wenn Gefahr droht.In Bezug auf ihre Ernährung sind Ringdrosseln Allesfresser; sie ernähren sich hauptsächlich von Regenwürmern sowie Insektenlarven und ergänzen ihre Nahrung durch Beeren und Früchte während des Sommerhalbjahres. Diese Flexibilität in ihrer Ernährung ermöglicht es ihnen, sich an verschiedene Nahrungsquellen anzupassen, was für ihr Überleben in variierenden Lebensräumen entscheidend ist.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung der Ringdrossel erfolgt typischerweise zwischen April und Juli. Weibchen legen drei bis sechs Eier in ein napfförmiges Nest aus Zweigen, Halmen und Moos, das meist niedrig auf Nadelbäumen oder Büschen gebaut wird. Die Brutzeit beträgt etwa zwei Wochen; während dieser Zeit werden die Eier von beiden Elternteilen bewacht. Nach dem Schlüpfen kümmern sich beide Eltern um die Aufzucht der Jungvögel.Die Jungvögel bleiben noch einige Wochen nach dem Ausfliegen bei ihren Eltern, die sie weiterhin füttern und beschützen. In einigen Regionen kann es vorkommen, dass Ringdrosseln zweimal pro Jahr brüten, abhängig von den klimatischen Bedingungen und der Verfügbarkeit geeigneter Nistplätze.

Gefährdung

Die Ringdrossel ist derzeit nicht akut gefährdet; jedoch gibt es lokale Bestandsrückgänge aufgrund von Veränderungen im Lebensraum durch Landwirtschaft und Klimawandel. In einigen Gebieten wie dem Nordschwarzwald wurde ein Rückgang um zwei Drittel dokumentiert. Die Zerstörung ihrer Bruthabitate durch Aufforstung oder touristische Aktivitäten kann ebenfalls negative Auswirkungen auf die Populationen haben.Der Schutz ihrer Lebensräume sowie Maßnahmen zur Förderung naturnaher Waldstrukturen sind entscheidend für das Überleben dieser Vogelart. Es ist wichtig, Störungen während der Brutzeit zu minimieren und geeignete Lebensräume zu erhalten, um die Bestände langfristig zu sichern.

Quellen

https://www.avi-fauna.info/sperlingsvoegel/drosseln/ringdrossel/

https://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/steckbrief/zeige?stbname=Turdus+torquatus

https://wnsinfo.fva-bw.de/arten/ringdrossel/

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/ringdrossel/

https://de.wikipedia.org/wiki/Ringdrossel