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Quastenflosser

Eintauchen in die Tiefen der Ozeane führt uns zu einem lebenden Fossil, einer Spezies, die seit den Zeiten der Dinosaurier nahezu unverändert die Weltmeere bewohnt: die Quastenflosser, wissenschaftlich Coelacanthidae genannt. Diese urtümlichen Fische sind eine Familie innerhalb der Quastenflosserartigen (Coelacanthiformes) und gehören zu den fleischflossigen Wirbeltieren, einer Gruppe, aus der sich auch die Landwirbeltiere entwickelten. Seit dem späten Devon, also seit etwa 360 Millionen Jahren, zeugen Fossilien von ihrer Existenz, doch galten sie als seit etwa 70 Millionen Jahren ausgestorben, bis man sie im 20. Jahrhundert wiederentdeckte.

Das Auftauchen der Quastenflosser in den Gewässern vor der Ostküste Südafrikas im Jahr 1938 war eine wissenschaftliche Sensation, die unsere Vorstellungen über das Aussterben von Arten und die Evolution der Fische herausforderte. Dieser Fund hat das Bild dieser Tiere, die zuvor nur aus versteinerten Überresten bekannt waren, schlagartig lebendig gemacht. Ihre Körperstruktur mit den charakteristischen fleischigen Flossen erlaubt es Forschern, Einblicke in die Entwicklung frühzeitlicher Fische bis hin zu den ersten Wirbeltieren zu gewinnen, die das Land eroberten.

Die Quastenflosser leben in tieferen, eher kühlen Gewässern, bevorzugt in Höhlen oder vulkanischen Schluchten, und können ein Alter von mehr als 60 Jahren erreichen. Ihre bemerkenswerte Anatomie mit einem speziellen Gelenk im Schädel, das ein weites Öffnen des Maules ermöglicht, und einem elektromagnetischen Sensor im Rostrum, mit dem sie Bewegungen in ihrer dunklen Umgebung aufspüren können, fasziniert die Wissenschaft bis heute.

Derzeit sind zwei Arten der Quastenflosser bekannt, die jedoch aufgrund ihrer Seltenheit und des begrenzten Lebensraumes als gefährdet gelten. Ihr mysteriöses Erscheinen aus der Tiefe, ihre ursprüngliche Morphologie und die Tatsache, dass die Quastenflosser mit den Wirbeltieren verwandt sind und einen Einblick in die Vergangenheit des Lebens auf der Erde bieten, machen sie zu einem besonderen Studienobjekt und bewahren ihnen einen exklusiven Platz in der biologischen Forschung.

Quastenflosser Fakten

  • Klasse: Sarcopterygii (Fleischflosser)
  • Ordnung: Coelacanthiformes (Quastenflosser)
  • Familie: Coelacanthidae (Quastenflosser)
  • Gattung: Latimeria
  • Art: Latimeria chalumnae (Komoren-Quastenflosser), Latimeria menadoensis (Indonesischer Quastenflosser)
  • Verbreitung: Küstennahe Gewässer des Indischen Ozeans; vor der Küste Südafrikas, Mosambiks, Madagaskars, der Komoren und in der Nähe Sulawesis in Indonesien
  • Lebensraum: Tiefseehöhlen, Steilhangzonen, bis zu 700 Meter Tiefe
  • Körpergröße: Bis zu 2 Meter
  • Gewicht: 90 bis 100 Kilogramm, selten bis zu 200 Kilogramm
  • Soziales Verhalten: Einzelgänger, aber gelegentlich in kleinen Gruppen anzutreffen
  • Fortpflanzung: Eier werden im Körper der Mutter ausgebrütet (Ovoviviparität), keine saisonale Begrenzung der Fortpflanzungszeit
  • Haltung: Nicht in Gefangenschaft haltbar, keine Aquarienpflege möglich aufgrund der Lebensraumanforderungen

Systematik Quastenflosser ab Familie

Quastenflosser Herkunft und Lebensraum

Die Familie der Quastenflosser, wissenschaftlich Coelacanthidae genannt, repräsentiert eine urtümliche Gruppe lappiger Fische, die bis heute in zwei bekannten Arten vorkommen: Latimeria chalumnae und Latimeria menadoensis. Ihr Ursprung geht auf das Devon zurück, eine Epoche, die vor etwa 400 Millionen Jahren begonnen hat. Damals waren sie Teil einer artenreichen Gruppe und gehörten zu den vorherrschenden Wirbeltieren in den Meeren des Erdmittelalters.

Während des Mesozoikums erlebten sie eine Blütezeit, fanden sich in verschiedensten marinen Lebensräumen der Welt und wurden als weit verbreitete Bewohner prähistorischer Meere angesehen. Es wurde lange angenommen, dass die Coelacanthidae gegen Ende der Kreidezeit vor etwa 66 Millionen Jahren ausstarben, doch diese Annahme wurde spektakulär widerlegt, als ein Exemplar im Jahr 1938 vor der Küste Südafrikas gefangen wurde.

Die heutigen Coelacanthidae besiedeln sehr spezifische marine Lebensräume. Sie bevorzugen tiefe und küstennahe Unterwasserhabitate, insbesondere Höhlen und Vulkangänge, in einer Tiefe von rund 150 bis 700 Metern. Der vorrangige Verbreitungsbereich erstreckt sich entlang der ostafrikanischen Küste, bei den Komoren, Madagaskar und Südafrika, sowie im Bereich der indonesischen Insel Sulawesi. In diesen Regionen herrschen konstante Temperaturen und es ist ein reichhaltiges Vorkommen an Beutefischen vorhanden, welches den Bedürfnissen dieser uralten Fischarten entspricht.

Quastenflosser äußere Merkmale

Die Familie der Coelacanthidae, auch bekannt als Gombessa, umfasst urtümliche Fische, deren äußere Erscheinung aufgrund ihrer evolutionären Stellung beachtenswert ist. Diese seltenen, langlebigen Bewohner der Tiefsee besitzen eine bläulich-schwarze bis bräunliche Färbung und sind somit gut an ihre dunkle Umgebung angepasst. Ein wesentliches Merkmal der Coelacanthidae ist der einzigartige Körperbau mit großen Schuppen, die mit einem schleimigen Film überzogen und sehr widerstandsfähig sind.

Die Fische verfügen über ein charakteristisches, gepanzertes Skelett, das eher an frühe Wirbeltiere erinnert. Die Schädelknochen sind massiv, und das Gehirn nimmt nur einen kleinen Teil der Schädelhöhle ein. Die Gombessa besitzen paarige, fleischige Flossen, die fast wie Extremitäten erscheinen und in ihrer Art an Stummelgliedmaßen erinnern. Diese sogenannten Lappenflossen besitzen zentrale Knochen, welche die Vermutung zulassen, dass sie in der evolutionären Vergangenheit zum Laufen am Meeresboden genutzt wurden.

Die Schwanzflosse der Coelacanthidae ist ein weiteres charakteristisches Merkmal: Sie ist dreilappig und besitzt einen einzigartigen, mittleren Lappen, der von anderen Fischen bekannter Klassen nicht geteilt wird. Die Augen der Gombessa sind groß und anpassungsfähig, um in der Dunkelheit der Tiefsee sehen zu können. Aufgrund ihrer spezifischen Morphe und den primitiven Merkmalen stellen die Coelacanthidae ein seltenes Relikt einer längst vergangenen Ära der Evolutionsgeschichte dar und sind in ihrem Aussehen beinahe so, wie ihre fossilen Vorfahren.

Soziales Verhalten

Die Recherche keine Informationen zum Sozialverhalten ergeben hat.

Paarungs- und Brutverhalten

Bezüglich des Brut- und Paarungsverhaltens der Quastenflosser existieren nur begrenzte Informationen, da diese seltenen Tiere in großen Meerestiefen leben und kaum beobachtet werden können. Bekannt ist, dass Quastenflosser ovovivipar sind, was bedeutet, dass die Weibchen befruchtete Eier in sich tragen, aus denen lebende Junge schlüpfen. Die Embryonen entwickeln sich also innerhalb des mütterlichen Körpers und werden nach einer langen Trächtigkeitsphase geboren. Es wird angenommen, dass Quastenflosser keine speziellen Paarungszeiten oder -plätze haben, sondern sich gelegentlich und eher zufällig in den Tiefen des Meeres zum Zweck der Fortpflanzung begegnen. Ein klares Unterscheidungsmerkmal zwischen männlichen und weiblichen Tieren ist nicht augenscheinlich, sodass die genaue Dynamik des Paarungsverhaltens weitgehend unbekannt bleibt. Die geringe Reproduktionsrate und lange Entwicklungszeit der Jungen tragen dazu bei, dass die Art als vom Aussterben bedroht eingestuft ist.

Quastenflosser Gefährdung

Die Quastenflosser, wissenschaftlich als Coelacanthidae bekannt, repräsentieren eine äußerst seltene Ordnung urzeitlicher Fische, die einst als ausgestorben galten, bis sie im Jahr 1938 wiederentdeckt wurden. Diese spektakuläre Entdeckung war gleichzeitig der Beginn des Bewusstseins um die Vulnerabilität dieser Spezies. Eine bedeutende Gefährdung für die Quastenflosser ist die durch menschliche Aktivitäten verursachte Veränderung ihres Lebensraumes. Ihr Habitat, das hauptsächlich aus Höhlen und Tiefseerinnen im Bereich der Kontinentalsockel besteht, ist zunehmend durch umweltbelastende Faktoren wie Meeresverschmutzung und durch die globale Erwärmung bedingte Ökosystemveränderungen bedroht.

Um die Zukunft der Quastenflosser zu sichern, wurden verschiedene Schutzmaßnahmen ergriffen. Zu diesen zählen die Einrichtung von Meeresreservaten, in denen der Fischfang streng reguliert oder verboten ist, um die Populationen vor Überfischung und Habitatverlust zu schützen. Des Weiteren wird zunehmend versucht, durch internationale Abkommen den Schutz der Quastenflosser zu verbessern. Diese Maßnahmen werden flankiert von wissenschaftlichen Forschungsprojekten, die darauf abzielen, mehr über die Lebensweise und Reproduktion der Quastenflosser zu erfahren, um gezielte Schutzkonzepte entwickeln zu können.

Es bleibt jedoch eine Herausforderung, den Schutz dieser einzigartigen Art zu gewährleisten, insbesondere in Anbetracht der begrenzten Kenntnisse über ihre Biologie und Ökologie sowie angesichts der Schwierigkeit, tiefes Ozeanwasser zu überwachen und zu regulieren. Hierfür ist eine fortlaufende gemeinsame Anstrengung der internationalen Gemeinschaft sowie die Erhöhung des öffentlichen Bewusstseins für die Belange dieser wertvollen und seltenen Tierart essentiell.